Mikrofon Positionierung

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Blofeld, 23.Oktober.2025.

  1. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Ich mache gerade einige Versuchsreihen, um Tenorsaxophon zu Hause aufzunehmen, mit meinem neuen Studio-Mikrofon (NoHype CRM 1 Ribbon Mic). Die besten Ergebnisse bekomme ich, wenn ich das Mic auf 70cm Distanz geradeaus vor dem Instrument positioniere, allerdings ziemlich tief (auf Bauchnabelhöhe) und leicht nach oben gerichtet, also ungefähr parallel zum Korpus. Die meisten Tutorials zu dem Thema auf Youtube zeigen etwas anderes: Mikrofon viel höher (Brust- bis Kopfhöhe) und schräg nach unten entweder auf den Trichter oder auf die Mitte des Korpus gerichtet. Wenn ich diese Position probiere, klingt das hohe Register muffig und abgewürgt. Wie sind eure Erfahrungen mit der Positionierung für einen optimalen Sound? Entfernung, Höhe, Winkel...
     
  2. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Dave und ich haben es auch eher so, wie Du es von den Youtube Videos beschrieben hast- hier ist es ganz gut zu sehen mit einem AEA R84:


    Wenn es bei Dir so am besten klingt, wie Du sagst, dann mach es einfach so. Am wichtigsten ist ja, was unterm Strich dabei herauskommt.
    Es hängt auch viel davon ab, welchen Preamp Du benutzt, wo Du im Raum aufnimmst, was hinter dem Mikrophon ist (z.B. reflektierende Wand vs absorbierende Fläche, spielt bei Figure of Eight auch eine Rolle). Wenn Du mit 70cm Distanz aufnimmst, hast Du relativ viel Raumanteil dabei, das kann auch einen Einfluß haben... Hast Du es in der höheren Position mal näher dran versucht? So 40-50cm, aber nicht auf den Trichter sondern eher auf den Korpus?
    LG Juju
     
  3. Still

    Still Schaut öfter mal vorbei

    Das wird wie Beitrag 2 schon geschrieben wurde höchst wahrscheinlich am Raum liegen!

    Allerdings solltest Du auch bedenken das Bändchen Mikrofone meistens einen gewissen Eigenklang haben und zwar zu weilen auch deutlich.
    Darum werden sie meisten in Studios von erfahrenen Technikern dort eingesetzt wo der verhandene Eigenklang dem gewünschten Klangergebnis entgegen kommt.

    Bitte nicht falsch verstehen, ein Bändchen Mikrofon das zum Beispiel bei einer Akustukgitarre automatisch für schön warme Unteremitten sorgt könnte zwar bei einem Tenorsax wo eben diese Mitten schon deutlich sind zu einem leicht muffigen dunkleren Klang führen, das ist aber durch minimales Eingreifen via Klangregelung/ EQ im Normalfall problemlos ausgleichbar!

    Bei dieser Eigenklanggeschichte ist auch meistens nichts wirklich extremes dabei und Bändchen Mikrofone liefern in aller Regel genauso gute Signale ab wie klanglich vielleicht etwas neutralere Kondensator Mikrofone. Wenn man die Eigenschaften seines Bändchen Mikros erstmal kennt läuft ganz schnell alles ab wie immer und man weiß dann auch die Vorteile dieses Eigenklanges zu nutzen.
     
    elgitano gefällt das.
  4. Sax a`la carte

    Sax a`la carte Ist fast schon zuhause hier

    Interessant, ein Bigband- Kollege sagte mir vor kurzem auch, das Micro nicht in den Trichter sondern ca. auf Höhe der linken
    Hand auf den Korpus zu richten, weil dann anscheinend die hohen Töne voller klingen.
     
  5. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Wie @Still schon bemerkte:
    Wird wohl ein Unterschied auch zwischen Bänchen (8er) und Kondensator (Niere) sein.
     
  6. Nemo

    Nemo Ist fast schon zuhause hier

    Ich mache es so... mit Rode NT1.



    Gruß
    nemo
     
  7. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    @Nemo auch interessant: tief, aber supernah dran. Da braucht man aber vermutlich ordentlich Reverb und ( und ne weiche EQ Einstellung) um es zu zähmen, oder? Ich habe vorher auch das Rode benutzt, war mir aber zu harsch. Ich habe, um das zu mildern, das Sax immer leicht (10,20 Grad) nach rechts gedreht, damit der Trichter nicht direkt ins Mikro feuert.
    Ich vermute, die Vorredner haben recht, dass es bei dem Nohype am Raum liegt. Das Mikro steht recht nah vor einer Wand, die oben nackt ist und unten gedämmt.
    Den von @Juju angesprochenen Versuch mit 50cm hatte ich schon gemacht, war mir aber einen Tick zu präsent. Ich werde mir mal ne andere Wand oder die Raummitte suchen und das testen.
    Am Klangcharakter des Mikros liegt es jedenfalls nicht, das Ding ist viel geschmeidiger als das Rode. Von Gesang bei 30cm bin ich schon total begeistert. Es wird tatsächlich das 8er Pattern sein, das mir von hinten ungünstige Anteile reinstreut.
    ich werde weiter versuchen und berichten. Danke schon mal!
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.Oktober.2025 um 17:36 Uhr
    Juju gefällt das.
  8. Nemo

    Nemo Ist fast schon zuhause hier

    Hattest Du eventuell das Rode NT1-A? Das ist noch ein anderes als das "nur NT1" (ohne A) und hat auch eine andere Klangcharakteristik.
     
  9. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Ja, ich hatte (und habe es noch) das A. Ist das heller abgestimmt?
    Das Nohype CRM 1 hat insgesamt den Ribbon Charakter, aber nicht so dumpf vintage wie andere. Der Abfall beginnt erst oberhalb 8KHz, da ist das Sax eh am Ende.
     
  10. Nemo

    Nemo Ist fast schon zuhause hier

    Ich hoffe, ich werde nicht gesteinigt, wenn ich die KI-Antwort zitiere, aber sie trifft es halt gut:

    "Zwischen dem Rode NT1-A und dem Rode NT1 gibt es signifikante klangliche und funktionale Unterschiede, die auf ihre unterschiedlichen Kapseln zurückzuführen sind. Der Hauptunterschied liegt im Klangcharakter: Das NT1-A ist für seinen hellen, präsenten Klang bekannt, während die neueren NT1-Modelle einen wärmeren, ausgewogeneren Klang haben."

    Gruß
    nemo

     
  11. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Ah, dann liegt da der Hase im Pfeffer!
     
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  12. Katzenmusiker

    Katzenmusiker Admin Mod

    Ich würde wetten, dieses Wissen hat die KI von hier aus dem Saxophonforum.

    Seit Jahresbeginn haben wir die doppelte Menge an Datenverbrauch im Vergleich zu den jeweiligen Vormonaten, was sich mit dem Forumsbetrieb allein nicht erklären lässt. Offenbar hat sich bei den kleinen grünen KI-Männchen herumgesprochen, dass sich hier im Saxophonforum stimmiges, hochqualifiziertes und tiefes Fachwissen ballt wie sonst nirgendwo. Insofern passt, was @Silver jüngst zum Thema geschrieben hat: KI klaut uns die Uhr, um uns die Zeit anzusagen. Die mitlesenden Roboter-Männchen brauchen uns aber nicht zu beunruhigen, denn der Provider-Vertrag ist unlimitiert. Fühlen wir uns vielmehr geehrt.
     
    Zuletzt bearbeitet: 24.Oktober.2025 um 20:12 Uhr
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  13. Nemo

    Nemo Ist fast schon zuhause hier

    Mag sein, aber dennoch ist es ja richtig. Ich bin davon überzeugt, dass sie dieses Wissen von mir hat. :cool::D
     
  14. Silver

    Silver Gehört zum Inventar

    KI oder nicht, die Mikroposition und alles was danach kommt ist um Zehnerpotenzen stärker Klangbestimmend, als der Unterschied zwischen NT1 und NT1-A …

    Wir Hobbytröter können mit einem 5000€ Mikro oder einem simplen Smartphone nicht viel Unterschied machen, wenn das jeweilige Gerät optimal platziert ist. Oder einfach nur irgendwo auf der Position eines potentiellen Zuhörers steht und auf die Tröte gerichtet wird.
     
  15. Nemo

    Nemo Ist fast schon zuhause hier

    Wohl wahr. Ich habe Stunden und Tage damit zugebracht, die für mich richtige Mikro-Position (auch im Bezug zum Raum) zu finden.
     
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  16. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Ich habs jetzt noch mal aus 40cm von schräg oben probiert. Gar nicht schlecht, finde ich. Als Geschmacksprobe ein Take, den ich aufgenommen habe, um einen mies abgenommenen Live-Take vom letzten Auftritt mit meiner Band zu reparieren.
     

    Anhänge:

  17. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe auch viele Mikrophonpositionen ausprobiert.
    Ich erhalte mit meinem günstigen USB- Mic mit Richtcharakteristik ein ausgeglichenes Resultat, wenn ich das Mikro ca. 40 bis 60 Zentimeter in Höhe der Ohren eines durchschnittlich großen Menschen positioniere und leicht nach unten ausrichte.
    Klar. Für professionelles Recording gibt’s viel bessere. Aber zur Kontrolle von Artikulation, Timing und Intonation ist es okay.
     
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