neue Mundstuecke von Vandoren

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von -j., 21.Januar.2024.

  1. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Steffen Bari und giuseppe gefällt das.
  2. visir

    visir Gehört zum Inventar

    und keine Bilder vom Innenleben...
     
  3. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    ... eben!

    Die Oeffnung vom A28 duenkt mich schon sehr eng fuer ein Mundstueck mit (wahrscheinlich?) einem sehr hohen baffle.

    -j.
     
  4. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Java für Tenor und Jumbo Java für Alt. Die Beschreibung der Modelle ist auf der Vandoren-Seite…..
     
  5. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Schon, ist aber nicht sehr aussagekraeftig: das A28 z.bsp. soll "the most dynamic table of the V5 series" haben -- wa':bookworm:??? Wie ein Jumbo-Java-maessiger baffle beim A28 funktionieren soll bei der fast Klassisch-kleinen Oeffnung kann ich mir nicht richtig vorstellen, aber andere Photos konnte ich nirgends im Netz finden.

    -j.
     
  6. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Ja, aber wenn das jetzt neue Mundstücke sind, ist doch irgendwas anders als bei den bisherigen - ?
     
  7. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    75 hat ein +, 28 neue Öffnung. Bestimmt gibt es kleine Anpassungen oder Veränderungen wie bei V16 S und V16 S+ , aber der Grundcharakter bleibt erhalte. Gott sei Dank ist Vandoren nicht so bescheuert/unverschämt wie z. Bsp. Meyer mit der "neuen" Serie NY (sehe Beitrag von @ppue beim "Refacing"
     
  8. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Tenor Java:
    Hieraus kann man schließen, dass das Java T75+ das bisherige T75 ablöst. Man sieht im Nebeneinander mit T55 und T95, dass die Schnabelform etwas anders ist.
    Auf https://vandoren.fr/en/saxophone-mouthpieces-comparison/ ist noch das bisherige Java T75 beschrieben. Das T75+ ist etwas offener (2,72mm bzw. 7** ggü. 2,65mm bzw. 7*), aber die Bahnkurve wird bei beiden als mittel-lang bezeichnet.

    Alto Jumbo:
    Ich glaube "table" ist hier eine schlechte Übersetzung aus dem Französischen und es ist "Facing" gemeint. Ich hab noch vage das V5 A28 als wesentlich lauter und heller als mein AL3 in Erinnerung. Auch hier nochmal: https://vandoren.fr/en/saxophone-mouthpieces-comparison/
    Ich hätte jetzt auch eher gedacht, dass das Design vom JJ erst mit dem A35 (Öffnung ungefähr wie Meyer 7) Sinn macht. Das A28 liegt ungefähr bei Meyer 4 bzw. Selmer C**. Riesenlücke dazwischen... Aber die Designer bei Vandoren werden sich schon was dabei gedacht und viel getestet haben...
     
  9. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Diese Formulierung verwenden wir in der IT ausschließlich ironisch...
     
  10. Sebastian

    Sebastian Ist fast schon zuhause hier

    Warum sie es wohl nicht T77 nennen konnten? Das gab es immer hin schon mal...
     
  11. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    So: weil die Neugier wieder mal sehr viel groesser war als die Vernunft hab ich mir ein T75+ zugelegt, das gestern vom grossen Thomann ankam -- oben mein Java T95, unten das neue T75+:

    upload_2024-2-16_9-55-41.jpeg upload_2024-2-16_9-57-18.jpeg upload_2024-2-16_9-57-57.jpeg

    Die Verarbeitung ist 1A, wie immer bei Vandoren. Aeusserlich ist der groesste Unterschied die andere Schnabelform, nicht mehr die extreme "duckbill" vom Java -- erinnert mich sehr an die Berg Larsens aus dem marmorierten Kautschuk. Wahrscheinlich deshalb fuehlt es sich auch schmaeler an, obwohl es das nicht ist, und fuer mich, der ich mehrere Bergs rumliegen hab, auch bequemer. Auch scheint mir der baffle beim T75+ fast ganz gerade, kein sanfter rollover mehr.

    Die beiden Mundstuecke testete ich ausgiebig mit meinem Serie III in matt-Lackierung, einer Vandoren M/O Blattschraube, und Java Gruen Blaettern in Staerke 3 und 2-1/2. Die Blattstaerke machte dabei wenig Unterschied, die Tendenzen blieben die gleichen. Ich uebte in einem kleinen Saal -- ich schaetze mal so um die 100, 120 Quardatmeter, mit hoher Decke -- den ich zur Verfuegung hab gluecklicherweise, also in der akustisch mir vertrauten Umgebung.

    Zuerst spielte ich das T75+ fuer knapp anderthalb Stunden und spulte mein volles Programm runter, d.h. die vier Bs (blues, ballads, bossa, and bebop), dazwischen immer wieder long tones verschiedener Art, mit Tuner natuerlich. Nach einer kleinen Pause machte ich waehrend einer weiteren Stunde oder so ausgiebige A/B Vergleiche, wo ich auf dem gleichen Stueck ("Chelsea Bridge", nur die Melodie, ganz einfach weil das meine aktuellste "Baustelle" ist) hin- und herwechselte.

    Angewoehnungszeit brauchte ich null, nix, nicht mal ein paar Sekunden. Ansprache super und leicht, subtones gar kein Problem, Intonation mit am besten, was ich kenne. (Altissimo mach ich nicht, weil kann ich nicht, sorry...) Sogleich dachte ich, dass es ein guter Allrounder sein muss -- auch, weil ich mich lange nicht so richtig entscheiden konnte, ist das jetzt ein eher helles oder ein eher dunkles Mundstueck....? Der direkte Vergleich spaeter mit dem T95 sagte mir, dass das T75+ schon etwas heller ist, aber nicht viel. Erinnerte mich irgendwie an Ralph Bowen, wenn man den treble Schalter am Stereosystem etwas aufdreht. In Sache Lautstaerke waren sich beide etwa ebenbuertig, aber ich hatte dezidiert das Gefuehl, dass das T75+ tatsaechlich etlich mehr projeziert als das T95.

    Was mir ziemlich schnell auffiel war, dass die palm keys nicht ausduennen, wie das bei meinem Serie III bei manch einem anderen Mundstueck der Fall ist. Auch auffallend fuer mich war die, wie mir schien, extreme Separierung von Grund- und Obertoenen, auch im Vergleich zum T95. Vielleicht ist dies (mit) der Grund, weshalb es mir mit dem neuen Teil ging wie mit ein paar anderen Mundstuecken von Vandoren auch, in meiner Erfahrung: die Ansprache ist toll, die Teile sind vielseitig einsetzbar, der Sound gefaellt mir eigentlich -- aber es fehlt einfach das gewisse "je ne sais quoi".... Mein T95 hat dies, weshalb man es, wie gesagt, zu mir in mein Grab legen muss!

    Natuerlich ist mir bewusst, dass die Eindruecke hinter der Kanne, als Spieler, anders sind als vor dem Instrument als Hoerer. Auch hab ich in absehbarer Zeit keine Gelegenheit, das T75+ dem ultimativen Test zu unterziehen und live vor Publikum einzusetzen, weil ich fuer die Big Band, in der ich seit einiger Zeit mitmache, auf Alto wechseln musste. (Interessanterweise hab ich da die gleiche Erfahrung gemacht mit Vandorens: ich spielte lange Jahre ein V16 A5, und, wie Chick Corea so schoen zu sagen plfegte, "Now she sings, now she sobs." Letztes Jahr erstand ich guenstig ein gebrauchtes V16 A8, weil ich dachte, ich braeuchte vielleicht mehr Lautstaerke und Projektion -- das hat es zwar, und es gefaellt mir auch, aber immer wenn ich vom A8 zurueck zum A5 wechsle, denke ich sofort, "Jaaaa, DAS ist ein geeeeiler Saxophon Sound!!!")

    Fazit: es reut mich nicht, das T75+ gekauft zu haben. Ich wuerde es sofort und ohne jegliche Bedenken in der Big Band einsetzen, wenn ich auf Tenor wechseln duerfte. Gerade auch fuer junge Leute mit begrenztem Budget, denke ich, ist das T75+ bestimmt eine ausgezeichnete Option.

    Wie immer, meine Eindruecke kommen bloss von me, myself, and I -- your mileage may vary.

    -j.
     
    JLorenzo73, _Eb, Saxmax54 und 13 anderen gefällt das.
  12. JTM

    JTM Ist fast schon zuhause hier

    Sehr schöne Bericht
     
  13. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Sehr interessanter Bericht.
    Ich bin auf dem Alto auch Vandoren fan
    Und komme immer wieder zu meinem V16 A5 s+ zurück. Hast du mal ein s+ probiert?
     
    Saxmax54 gefällt das.
  14. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Ja, hab ich, vor Jahren als die neu auf den Markt kamen. Ich schickte es wieder zurueck, weil 1. mir der Sound schlicht zu hell war (das Mark VII ist ja eh ein eher helles Horn); und 2. weil ich das Mundstueck nicht weit genug auf den S-Bogen schrauben konnte -- das einzige Mundstueck, mit dem mir das je passierte. Das A5 jedoch ist immer noch im Koffer, als backup, denn seit einiger Zeit bin ich auf einem SRTech Legend, der HAMMER!

    Heute hab ich vor, das T75+ mal auf meinem Ref. 54 zu testen, und nehme als Vergleich mein metallenes V16 T75 (erste Generation) mit, mal schauen -- und hoeren...

    -j.
     
  15. -j.

    -j. Kann einfach nicht wegbleiben

    Heute testete ich das Java T75+ auf dem Selmer Reference 54 aus; weil ich zu Hause aus Versehen zur falschen Zubehoer-Tasche griff, diesmal mit einem Vandoren Java rot, Blattstaerke 3-1/2.

    Das stellte sich allerdings wider Erwarten als Gluecksfall raus, denn der Sound gefiel mir sehr viel besser heute; auch die Grund-/Oberton Sache war nicht so ausgepraegt wie gestern. Das hat weniger mit der Kanne und bestimmt mehr mit dem Blatt zu tun.

    Zum Vergleich nahm ich mein Vandoren V16 T75 metall Mundstueck mit (erste Generation, also mit der kleinen Kammer), darauf eine HB Blattschraube fuer Sopran. Der Vergleich ist vielleicht nicht ganz fair oder schluessig, weil ich das V16 von Mojo refacen liess, radikal geaendert hatte Keith allerdings nichts: die Bahn etwas laenger gezogen, die side rails duenner geschliffen, und gleich hinter dem tip rail ein ganz klein bisserl wenig Material abgetragen; der Rest vom baffle und auch die Kammer sind unveraendert. Es ist immer noch ein Vandoren durch und durch, und die Bahnoeffnung ist auch noch immer .105.

    Das T75+ war etwas dunkler, dafuer etwas lauter, und wieder hatte ich das Gefuehl, merklich mehr Projektion zu kriegen, wie ein Suchscheinwerfer! Das V16 spielte sich fuer mich zentrierter und "knackiger" auch, der Sound ein ganz klein wenig kompexer.

    Wenn ich in unserer Big Band Tenor 1 spielen duerfte, wuerde ich das T75+ raufschrauben fuer outdooor gigs oder grosse Hallen (wir spielen unverstaerkt): da muesste ich mir definitiv keine Sorgen machen, gehoert zu werden. Fuer Tenor 2 wahrscheinlich das V16 -- aber eh mehr aus dem Grund, weil ich es habe und schon lange nicht mehr aus der Schublade nahm.

    Zum guten Schluss drehte ich noch eine Zusatzrunde mit einem vintage Berg Larsen 95/1/offset M aus Stahl, wahrscheinlich aus den '60ern wenn nicht sogar etwas frueher -- ganz einfach, weil es mit in der Tasche lag und ich es wirklich sehr mag. Ich weiss, ganz andere Spezies, aber trotzdem... Vielleicht kann ich meine Erfahrungen am besten mit einer kulinarischen Metapher beschreiben:

    Das T75+ = wie zwei Kugeln Vanilleeis mit Schlagsahne
    Das metall Mojo V16 = wie zwei Kugeln Vanilleeis mit Schlagsahne und Schokostraeusel oben drauf
    Das vintage Berg = wie ein Coupe Daenemark mit allem drum und dran
    Mein holy grail Java T95 = wie wenn man sich am Dessert-Buffet seinen eigenen Coupe Daenemark zusammenbasteln darf:hungry:!

    Fuer mich trifft es diese Beschreibung wahrscheinlich am besten, weil so viel vom persoenlichen Geschmack abhaengt. (Es soll ja Leute geben, die keine heisse Schokolade ueber ihr Vanilleeis moegen:cautious:...)

    -j.
     
    Zuletzt bearbeitet: 17.Februar.2024
    kokisax und slowjoe gefällt das.
  16. Ottokarotto

    Ottokarotto Ist fast schon zuhause hier

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