Nochmal nachgefragt: Legere Studio Cut (Tenor)

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von nobbnobb, 31.Mai.2007.

  1. nobbnobb

    nobbnobb Schaut nur mal vorbei

    Hallo zusammen,

    ich habe mir (aufgrund der Lektüre der Forenbeiträge, danke schön!) mein erstes Kunststoffblatt zugelegt: Legere Studio Cut. Und kann das bisher Gesagte fast ausnahmslos bestätigen:

    - klingen erstaunlich wie ein Holzblatt (warm und weich)

    - sprechen sofort an, ohne angefeuchtet zu werden; im ersten Moment etwas hart, aber schon nach max. 2 Minuten alles ok

    - sprechen über den ganzen Tonumfang gleichmäßig gut an; aber: nach längerem Spielen werden die hohen Töne (ab e''') dünner; die beiden Altissimo-Töne g''' und a''', die ich sonst, d.h. auf einem anderen Blatt, immer kriege, gehen gar nicht mehr.

    - ein weiteres: nach längerem Spielen (1/2 h oder so) lässt die Dynamik auch nach; wenn ich dann z.B. besonders laut spielen will, verändert sich der Klang in eine Richtung, die dem (ungewollten) Growlen nahekommt. Und schnellere Läufe (16tel staccato gespielt oder so) werden unsauber, ein Zeichen dafür, dass das Blatt nicht schnell genug zurückspringt.

    Kann jemand etwas ähnliches bestätigen (N.B. habe mir zuerst ein 2,5er schicken lassen, da hatte ich Probleme mit den ganz tiefen Tönen, Umtausch gegen 2,25er und alles hat gepasst ...)

    Selmer SA 80 II Tenor, Lawton 7*B, übliche Blätter: FL 2,5, La Voz Med, Vandoren ZZ 2,5, Gonzales 2,25.

    (Selmer SA 80 || Alt, Jody Jazz HR 7M, Alexander Superial 2,5, wird nicht oft eingesetzt)

    Beste Grüße
    Norbert
     
  2. Gast

    Gast Guest

    Hmm, also in der Verpackung wird davon geredet, dass sich die Blätter nach längerem spielen, allerdings reden wir von über einer Stunde abschlaffen können.

    Hmm, alternativ, besorg dir ein zweites, du kannst dann ja wechseln, so wie es die Professionellern Holzspieler auch tuen müssen, wenn sie länger spielen.
    Mein Tipp, verstaue es in der Hosentasche, dann ist es automatisch schon angewärmt, und geht schneller gewohnt los.

    Aber persönlich kann ich das von dir beschriebene nicht bestätigen.
    Bei mir ging höchstens nach ner Stunde die Intonation etwas flöten, aber das lag wahrscheinlich eher an mir, da ich damals ein etwas zu starkes reed hatte.
     
  3. yts62

    yts62 Ist fast schon zuhause hier

    ... ich kann deine Beobachtunten in jedem Punkt bestätigen. Es ist tatsächlich so, dass gerade die hohen Töne ab e''' nach ca. 15 bis 20 min, anfangen zu schwächeln und schnelle Tonfolgen lassen die Trennschärfe vermissen.

    Für mich persönlich ist das kein großes Problem, weil bei meinen Bühnenauftritten das Sax höchsten 10 - 15 min. zum Einsatz kommt, danach steht es dann bestimmt erst mal wieder 45 - 60 min, bevor das nächtse Sax-Set kommt - von daher liege ich ziemlich gut unterhalb der Zeiten, ab denen die legere-Reeds schlechter werden. Beim nächsten Set sind sie dann aber wieder voll da.

    Zuhause verwende ich für längere Übungssessions ohnehin nur Holz-Reeds, weil damit der Ansatz auch sauberer wird, weil Holzreeds kleine Fehler beim Ansatz nicht so schnell verzeihen wie Kunststoffreeds. Ich habe beim legere bisher noch nicht einen Quitscher dabei gehabt. Bei Holz kommt das schon mal vor.
     
  4. nobbnobb

    nobbnobb Schaut nur mal vorbei

    Hi Rolf,

    danke, dass Du mir das bestätigst. Die Sache mit dem Nicht-Quitschen, auch das trifft bei mir zu.

    Eine Sache hatte ich noch vergessen: Die "dynamische Spannbreite" ist nicht so groß wie bei einem Holzblatt. Wenn ich mal in der Band "richtig Gas geben" muss (Tanzband), bin ich mit dem Legere-Blatt überfordert. Für kleinere Ensembles ohne weitere vertstärkte Instrumente ist das sicher ok.

    Ich benutze es meistens für kurze Übeeinheiten, z.B. morgens vor der Arbeit 1/2 Stunde, und damit bin ich einerseits richtig zufrieden (weil's schnell geht und gleich vernünfzig spielt). Andererseits lässt dadurch der Ansatz fürs Spielen mit 'nem richtigen Holzblatt nach. (Ich habe mich anfangs gewundert, warum ich auf einmal mit meinem "Lieblingsholzblatt" wieder Ansatzprobleme hatte ...) Also für mich die Erkenntnis: Experimentieren mit neuen Settings - ja, aber nicht zu oft wechseln, sondern lieber mit einem Setting mal für eine längere Zeit arbeiten.

    Aber da sage ich ja den meisten hier im Forum nichts Neues ...

    Beste Grüße
    Norbert
     
  5. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hallo
    nach euren Posts hab ich mein Legere Nr 2 auch wieder mal hervorgeholt. Die Ansprache ist schon super leicht und unten raus voll im Sound. Man kann auch wunderbar rumfiepen damit, so à la Stanley Turrentine...Nur hatte ich ein wenige Probleme so ab dem D3, da war die Ansprache nicht so toll. Das F3 muss ich schon sehr bewusst anspielen, sonst kommts nicht zuverlässig genug. Ist aber möglicherweise, weil ich mich mit dem Blatt nicht so gewohnt bin. Der Klang ist aber wirklich gut, schön voll und erdig. Ein Nachlassen habe ich aber nicht bemerkt.

    antonio
     
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