Offenes vs nicht so offenem Mundstück

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von niedersi, 18.Juni.2006.

  1. niedersi

    niedersi Schaut öfter mal vorbei

    Hello,

    Hab jetzt schon öfters im Forum gelesen, dass ein offenes Mundstück zwar am Anfang gut sein mag, später aber zum Nachteil wird. Nun hab ich ein ungutes Gefühl.

    Bin eher Anfänger und hab mir ziemlich früh ein Otto Link Super Tone Master mit einer 7* Öffnung zugelegt. Das hat im Vergleich zum Standard Mundstück das beim Yamaha YTS275 dabei war doch eine deutlich größere Öffnung.

    Am Anfang war ich total begeistert. Aber grad bei den tiefen Tenortönen braucht man extrem viel Luft um überhaupt was rauszubekommen.

    Vielleicht war das Mundstück ein Fehler, oder ich brauche einfach nur weichere Blätter? Oder ich muss einfach nur meine Bläserstärke trainieren? Oder es passt eh alles und ich bin jetzt nur verunsichert?

    LG aus Wien
     
  2. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    also ich würde sagen, dass die Öffnung prinzipiell kein Hindernis darstellen sollte. Jedoch sind Metall MPCs ( zumindest für mich) schwerer zu intonieren und die große Öffnung macht das auch nicht leichter.

    Wenns hinhaut kein Problem. Aber mach dich nicht verrückt, es hängt nicht alles vom Setup ab :)

    Grüße

    Chris
     
  3. YoYo

    YoYo Ist fast schon zuhause hier

    > Hab jetzt schon öfters im Forum gelesen, dass ein offenes Mundstück zwar am Anfang gut sein mag, später aber zum Nachteil wird.>

    diese behauptung ist falsch - ist genau umgekehrt.

    um insdetail nicht zu gehen :

    je grössere öffnung desto grösserer blaswiederstand (druck ( im mundstück unterdruck - grössere luftmenege in gleicher zeit notwendig ist))

    Um das auszugleichen entweder verwendet man weichere blätter oder sollte man seine "blaskraft " verstärken.

    je weniger mundstück offen desto weniger blaswiederstand.

    aber sollte man immer das paar mpc-blatt betrachten.


    zb bei der öffnung 5 und blatstärke 2,5 / 3
    erreicht man ca gleichen effekt wie bei der öffnung 7 und blatstärke 2.
    die offene mundstücke sind schiweriger zu intonieren - es ist schwieriger sauber zu spielen als mit geschlossenem mpc.

    deswegen werden die geschlossene in klassik verwendet , offen mehr in jazz - die erlauben " singen"

    für anfänger eben wegen intannation die weniger geöffnete mpc sind einfacher zu beherschen.

    Die vorteile von sehr offenen mundstücken können wirklich nur die besten ausnützen.
     
  4. snoop

    snoop Kann einfach nicht wegbleiben

    Du nahmest mir die Worte aus dem Mund. ;-)

    snoop
     
  5. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Mr Sofa,

    Ich würd mich nicht gleich entmutigen lassen. 7* ist ja noch keine extreme Öffnung, sondern allenfalls leicht überdurchschnittlich. Diese Öffnungen lassen sich normalerweise mit Blattstärke 2 1/2 oder 3, für Geübtere auch 3 1/2, gut spielen. Extrem viel Luft braucht man da eigentlich nicht. Und wenn es doch am Anfang etwas anstrengend erscheint: Übung sollte nach ein paar Monaten eigentlich zum Ziel. Viel Erfolg!
     
  6. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiss, ich wiederhole mich, aber: Zu offene Mundstücke sind gerade bei Anfängern gefährlich.

    Ich würde als Anfänger nicht über ein 6er (am besten Kautschuk) Mundstück hinausgehen und erst später wenn Erfahrung da ist und man unbedingt ein offenes Mundstück spielen will darauf umsteigen.
     
  7. Hans

    Hans Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich spiele seit einigen Monaten auf einem Expression Sopran ein Meyer Kautschuk 4m mit Vandoren Java 2,5 und habe so um das untere G herum extreme Probleme, das Umschlagen des Tones ins Quietschen zu verhindern. In welchem Bereich bewege ich mich eigentlich mit dieser Bahnöffnung? Sollte ich mal höher gehen, 5 oder 6?

    Tschüss
    Hans
     
  8. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Wenn das Sax keinen Defekt hat liegt es an dir, nicht aber am Mundstück. Du solltest das Problem auf diesem Mundstück in den Griff bekommen und nicht um das Problem zu lösen auf ein offeneres umsteigen weil du dadurch evtl. noch mehr Probleme verursachen kannst bzw. dein vorhandenes verschärfen kannst. Zubeißen und Bewegungen des Unterkiefers sind die häufigsten Ursachen, es gibt aber auch noch andere.
     
  9. Hans

    Hans Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Stephan,
    na ein Bekannter – recht guter Saxofonist – hat mal drauf gespielt und das Sax für ok befunden. Bei ihm gab's keine Tonüberschläge. Meinte nur, das MPC sei ziemlich flach, geschlossen, wie auch immer. Deshalb wollte ich mal wissen, in welchem Bereich ich mich mit der 4 beim Sopran Meyer so bewege.
    Gruß
    Hans
     
  10. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi Hans,
    Meyer 4 ist in der Tat ziemlich eng. Ich selbst spiele kein Sopran, also kann ich dir nicht sagen, wie sich das dann anfühlt :)

    Letztendlich würde ich aber sagen, dass das nicht unbedingt schlecht sein muss.

    Ich mein, es ist nen Unterschied, ob man Solo-Alt bei ner Bigband ist oder ob man klassische Stücke alleine Spielt.

    Sorry, dass ich das mal so direkt sagen, aber das ist ja wohl die sinnloseste Hilfe die man geben kann!

    Grundsätzlich sagt man, je offener das MPC umso weicher die Blätter. Also wirst du vermutlich einiges weichere als beim Yamaha ( 4C ? ) brauchen.

    Desweiteren macht es keinen Sinn, Blätter zu einer Öffnung zu empfehlen, ohne jemanden jemals gehört zu haben.

    Desweiteren macht so ziemlich garkeinen Sinn, am Anfang gleich 2,5 oder 3 Blätter zu benutzen, schon garnicht auf ein
    doch recht offenes Metall MPC.

    Nochmal generell zu den MPCs:
    Es gibt eigentlich zwei Möglichkeiten, wie normal vorgegangen wird, hat meist auch einiges mit dem Umfeld zu tun.
    Leute die eher klassisch orientiert sind, sei es vom Lehrer aus oder von einem (Blas-)Orchester kriegen meist am Anfang ein Selmer S80 mit C oder C* Öffnung verpasst.

    Die, die bei einem Jazzer lernen, spielen meist ne Weile auf dem MPC das dabei war und holen sich dann ein Link HR oder ein Meyer etwa in 6.

    Das habe ich allerdings nicht so erlebt, sind nur so beobachtungen aus dem Forum und bei Bekannten!

    Mein Tip an dich:

    Hol dir bei Ebay ein Maßig geöffnetes Kautschuk MPC für kleines Geld.
    Otto Link und Meyer sind die bekanntesten da gibts die meisten und die kann man zur Not auch gut wieder loswerden.
    Natürlich gibt es zig andere Hersteler, aber ob es sich lohnt, das Testen anzufangen?

    Grüße

    Chris
     
  11. jungan

    jungan Schaut öfter mal vorbei

    Ich vermute auch, dass Du das Blatt zudrückst.
    So ein enges Mundstück verleitet schnell dazu, die im Vergleich zu anderen Saxophontypen kleinen Sopranblätter zuzudrücken. Ich würde also zuerst mal ein schweres Blatt ausprobieren, damit wirst Du zwar vielleicht Umstellungsschwierigkeiten bei den tiefen Tönen haben, aber insgesamt könnte es Dein Problem lösen.
    Und vor allem wichtig beim Sopran: locker bleiben!
     
  12. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Nicht anderes Material löst das Problem, sondern das Abstellen des Fehlers. Vielleicht sollte ich nochmal schreiben warum ich offene Mundstücke für gefährlich halte.

    Der eben angesprochene Fehler mit dem zuquetschen führt dazu, dass man gerade die Tiefen Töne nicht mehr herausbekommt weil man das Blatt soweit hochdrückt, dass keine Luft mehr durchkann.
    Wenn man jetzt ein offenes Mundstück kauft ist der Weg den das Blatt zurücklegen muss bis das Mundstück zu ist erheblich weiter. Dadurch kommt es subjektiv zu einer Verbesserung weil man nicht mehr bis ganz oben hin zupresst, sondern nur noch einen Teil des Weges. Objektiv verschlimmert man aber genau dieses Problem weil man sich an den weiteren Weg gewöhnt und noch mehr presst und quetscht. Das gleiche gilt für Bewegungen des Unterkiefers.

    Also erstmal den Fehler beseitigen, z.B. vor dem Spiegel üben und kontrollieren was man macht, und erst danach mit dem Material anfangen.

    Ich spiele zwar auch nicht Sopran, aber ein 4er Meyer Mundstück ist schon eher geschlossen. Trotzdem solltest du mit diesem Mundstück in der Lage sein ohne Probleme zu spielen. Ich spiele ein 6er Meyer Kautschuk auf dem Alt und finde diese Öffnung genau richtig.

    Ich würde dir empfehlen erstmal zu checken woran es liegt, dass du unter dem G keine Töne mehr herausbringst und wenn das erledigt ist evtl. mal ein Mundstück mit einer 6er Öffnung auszuprobieren. Der Umstieg auf eine größere Öffnung wird aber langfrisitig nicht dein Problem beseitigen.

    Cheers

    Stephan
     
  13. saxpeter

    saxpeter Ist fast schon zuhause hier

    Das Problem beim Sopran kenne ich. Ich habe eine halbe Blattstärke mehr genommen. Das hat da Problem ein wenig geändert. Aus ständigem Umspringen wurde häufiges. Das war aber nur um den Frust über das Versagen ein wenig zu minimieren. Mit der neuen Blattstärke habe ich dann am Problem gearbeitet. Heute kann ich das leichte wieder draufmachen und habe nur wenige Sprünge.
    Ich denke meine Erfahrungen passen zu Stephans Aussage.

    Gruß Peter
     
  14. paterknurr

    paterknurr Nicht zu schüchtern zum Reden

    Bin auch noch relativer Anfänger, und bin vor zwei Monaten von Meyer 6 auf Otto Link Tone Edge 7 umgestiegen. Hat den Klang erheblich verbessert, braucht aber in der Tat ein Bisschen mehr Luft und Ansatz, aber tiefe Töne kommen eher leichter (und voller) als mit dem engeren Mundstück und leichteren (Rico Royal 2) Blättern. Benutze Francois Louis 3 Blätter (enspricht bei anderen etwa 2,5), und das klappt gut. Ansonsten: üben, üben, üben... man wächst mit den Anforderungen.
     
  15. Hans

    Hans Ist fast schon zuhause hier

    Ich bekomme nur im Bereich vom unteren Fis bis unteres A ständig dieses Umschlagen des Tones, vor allem beim Anstoß, legato eigentlich kaum. Oberhalb und unterhalb dieses Bereiches überhaupt keine Probleme.
    Hans
     
  16. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!
    Spiele zwar kein Sopran, aber die Probleme sind beim Alt bestimmt ähnlich. Bin durch ein anderes Problem an folgende Übung geraten durch die sich bei mir auch das Umschlagen der Töne beseitigt hat.
    Spiele einen Ton der dir gut gelingt mit Kontrolle eines Stimmgerätes und lasse den Unterkiefer langsam heruntersinken. Der Ton wird dadurch tiefer. Wenn du vom Bauch her den Druck verstärkst wird der Ton wieder höher. Das ist relativ anstrengend und man muß sich drauf konzentrieren. Deshalb neigt man beim Üben von z.B. neuen Stücken dazu es zu vernachlässigen weil man sich auf die Noten und Griffe konzentriert. Man bläst dann eher aus der Lunge und mit mehr Lippendruck. Das passiert einem Anfänger wie mir automatisch, rein intuitiv, weil es wesentlich einfacher und gewohnter ist. Wichtig hierbei ist der oft erwähnte offene Hals, den man im Spiegel daran erkennt, dass er sich wirklich äußerlich verbreitert. Auch das ist auf Dauer anstrengend und wurde gern von mir vernachlässigt. Mein eigentliches Problem war, dass ich nicht allzulange spielen konnte, weil meine Lippen ermüdeten. Nach einer Stunde ging nix mehr obwohl ich zwischendurch Pausen machte. Ich spiele die Übung seit zwei Wochen täglich von tief AIS/B bis hoch CIS/DES einmal rauf und wieder runter als eine Art Longtone Übung. Ich kann jetzt schon 1,5 bis 2 Stunden spielen ohne das meine Lippen versagen weil mein Ansatz wesentlich lockerer geworden ist und als Nebeneffekt flitschen mir die Töne nicht mehr weg. Danke an Baribrummer!!!

    Viel Erfolg, Mischa
     
  17. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Hallo Mischa, da bin ich ja froh das sich bei dir die Probleme anscheinend gebessert haben. Ich habe mal neulich bei meiner ehemaligen Saxophonlehrerin festgestellt, dass sie diesem Aspekt auch zu wenig Bedeutung zukommen lässt. Sie kann zwar alles vom Blatt spielen, egal welcher Schwierigkeitsgrad es ist(und das beeindruckt mich auch immer sehr), aber ihr Sound kam mir immer etwas dünn vor. Als ich sie beim spielen beobachtet habe konnte man deutlich erkennen, das sich ihr Hals beim Ansetzen kaum verändert. Sie baut den Druck anscheinend auch fälschlicher Weise von der Lunge her auf, was anscheinend ein Problem vieler Hobbysaxophonisten zu sein scheint. Von da an kann ich jedem Anfänger nur Nahe legen sich intensiv mit der Atemtechnik zu befassen, da sie in meinen Augen einen sehr erheblichen Teil an der Qualität des Klanges und der Kontrolle der Intonation hat.

    Dann noch viel Erfolg beim üben und lass mal ne Hose hören wenn du dich sicher fühlst...

    BB
     
  18. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    @ Hans: klingt so als ob du beim Anstoßen der Töne den Unterkiefer bewegst. Check das mal vor einem Spiegel.
     
  19. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    @Bari
    Ich kann dich, wenn ich auch ein Anfänger bin, nur 100% bestätigen! Die Atemtechnik ist wirklich das Wichtigste für einen guten Sound , das sagt Eric Marienthal ja auch in dem Video. Durch die Übung merkt man, wie stark sich der Sound durch das Verhältnis von Druck und Mund-Halsstellung modulieren lässt und wie besch... er klingt wenn man was verkehrt macht (obwohl der Ton auf dem Stimmgerät stimmt). Ich war erst frustriert, weil ich dachte, schei... jetzt kann ich wieder von vorne anfangen. Dann wurde mir aber klar, dass ich das ja garnicht alles auf einmal schaffen konnte, weil man einfach zu viele Dinge gleichzeitig beachten muss. Jetzt habe ich zwar einen Stillstand neue Stücke zu lernen, aber kann mich bei denen die ich greifen kann voll auf die Atemtechnik konzentrieren. Und wenn ich dann gut drauf bin und alles richtig mache, höre ich mich viel besser an als vorher und das macht dann erst richtig SPASS. Werd mir demnächst mal nen Vorverstärker für mein Micro besorgen, dann mach ich mal ne Aufname...

    Liebe Grüße aus dem Pot vom Mischa ;-)

    [size=xx-small][color=006600]Deutschland-Schweden 2:1[/color][/size]
     
  20. niedersi

    niedersi Schaut öfter mal vorbei

    Nach der Verunsicherung und ein paar Hints hab ich mir verschiedene Blätter zugelegt und zusammen mit einem Freund auf seinem Alt und meinem Tenor gespielt. Auf Metall / Kunststoffmundstücken, mit Blattstärken zwischen 2 und 3,5

    Die Lehre die ich daraus gezogen habe: Es ist für mich besser, mit unterschiedlichem Equipment zu spielen, als das eine perfekte finden zu wollen. Wobei es mit dem richtigen Setup natürlich leichter geht.

    LG aus 35° Wien
     
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