Pierette Saxophon

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von SubTone, 8.Januar.2006.

  1. SubTone

    SubTone Schaut nur mal vorbei

    Hallo zusammen,

    Ich bin jetzt gerade neu hier und schreibe diesen Beitrag weil ich vor einem mir unlösbaren Rätsel stehe.

    Vor ein bisschen mehr als einem Jahr, habe ich mir ein neues Alto-Saxophon gekauft, ein Pierette. Keiner meiner Kollegen, geschweige denn mein Saxlehrer kennt diese Marke und ich auch nicht.
    Es handelt sich um ein ca. 50 - 60 Jahre altes Jazz-Saxophon mit der Serien Nummr 8.
    Auf dem Becher steht eine Gravur:
    Essayé pour
    H. Poimboeuf
    Soliste de la grande Républicaine.

    Hier könnt Ihr zwei Bilder meines Prachtstückes sehen:
    Sax1
    Sax2

    Deshalb meine Frage an euch. Kennt jemand die Marke Pierette aus Paris, oder hat sonst jemand eine ahnung was dies für ein Saxophon sein könnte? (aber nicht Antworten wie: Es ist ein Altosax :-D )


    mit freundlichen Grüssen

    SubT
     
  2. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Hast Du Dich verlesen? Wahrscheinlich handelt es sich um P I E R R E T, also mit einem T am Ende.

    Schau mal unter www.saxpics.com .

    Schöne Grüße

    kingconn
     
  3. SubTone

    SubTone Schaut nur mal vorbei

    Das ist mir jetzt schon fast ein bisschen peinlich...! =)
    Das kommt vom vielen Französisch in der Schule.
    Hast recht es ist ein Pierret, aber ausser der Tatsache das man die Marke jetzt etwas besser kennt, weiss ich immer noch nicht mehr über dieses Sax..

    Danke für die schnelle Antwort!

    Grüsse SubT
     
  4. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Also erst mal kannst Du davon ausgehen, daß Du ein klasse Saxophon hast. Ich hab das Bild 2 mal etwas vergrößert und aufgehellt und dann gesehen, was ich mir schon gedacht habe. Am S-Bogen ist eine Feinstimmschraube und wahrscheinlich unten am S-Bogen eine Verstärkung, was man auf dem Bild allerdings nicht erkennen kann. Wo auf dem Gis-Taster anscheinend etwas aus rosa Kunststoff raufgeklebt ist wird drunter wohl eine Riffelung sein, ein sogenannter Nagelfeilen Gis Taster wie beim CONN Chu Berry.

    Pierret war ein kleinerer französischer Hersteller. Das Sax ist höchstwahrscheinlich Handarbeit und dürfte erstklassig verarbeitet sein. Ich würds nicht hergeben.

    Schöne Grüße

    kingconn
     
  5. SubTone

    SubTone Schaut nur mal vorbei

    Hui schön, dass ich ein klasse Sax habe, dachte ich mir schon von anfang an und hergeben würd ichs auch nicht! =)

    Was würde denn dieser Nagelfeilen Gis Taster können?
    Oder ist dies die zusatz Taste für den Gis-Triller, die habe ich nähmlich auch noch bei keinem andern Saxophon gesehn?!

    Würde es dir vielleicht leichter fallen wenn ich noch ein Bild schiessen würde?

    liebe grüsse
    Sub
     
  6. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    Die Riffelung ist nur Optik. Wahrscheinlich ist da was rübergeklebt, damit der kleine Finger besser gleiten kann.
    Ich hab die die Spezialitäten der Mechanik von den Pierrets natürlich nicht im Kopf, aber wenn es einen Gis Triller hat, ist der zum separaten Schließen der einzelnen Gis-Klappe da, wie bei vielen alten Saxen.

    Schöne Grüße

    kingconn
     
  7. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @kingconn

    Die Chu's haben die Riffelung ja auch. Ich bin seit kurzem Besitzer eines wirklich schönen Chu's (Alto) So ganz glücklich bin ich allerdings mit dieser Nagelfeile nicht, hab mir auch schon überlegt, ein Stück Schrumpfschauch drüber zu machen, damit der kleine Finger etwas geschont wird. Der Hebelweg des Gis ist ohnehin kurz, und der Winkel, welchen der kleine Finger einnehmen muss, damit die Kraft optimal auf den Hebel kommt, entspricht meiner Anatomie nicht so ganz. Gut, ich hatte mal das vorderste Glied im kleinen Finger gebrochen - ja, da geht :-D , drum ist mein kleiner Finger links eh ein wenig ein Sorgenkind beim Sax-Spielen. Hast du mir einen Vorschlag, was ich da verbessern könnte? Federdruck soweit als möglich absenken?

    Liebe Grüsse
    antonio
     
  8. kingconn

    kingconn Ist fast schon zuhause hier

    @antonio

    Ja, der Gis-Taster ist schon ein Sorgenkind bei den alten Teilen. Bei CONN wurde das erst beim Ladyface verbessert, was einen schönen langen Hebel hat, oder noch vorher bei einem Stencil, dem recht seltenen CONN 92m Cavalier (Gravur Pferd mit Reiter drauf). Das war ein Zwischenmodell, gewissermaßen ein Transitional, das die alte New Wonder Mechanik aber schon mit dem Hebel des Ladyface hatte.

    Erste Voraussetzung ist, daß die Röhrchen der Gis-Klappe völlig frei auf der Achse laufen, denn bei der geringsten Erhöhung der Spannung der dünnen Nadeleder der Gis-Klappe muß man zum Ausgleich aufgrund der Hebelverhältnisse die Spannung der Feder des Tasters erheblich erhöhen. Da die Amis beim Polstern immer an den Klappen rumbiegen, haben die Achsen von alten amerikanischen Saxen immer einen Schlag, den man oft auch durch geradeziehen nicht ganz rauskriegt. Ein fauler Instrumentenbauer läßt so eine Achse mal gerne drin, um keine neue anfertigen zu müssen, oder er hat nicht den passenden Gewindeschneider im Zollmaß..

    Auf den Kork auf dem Hebelchen des Tasters, der den Hebel der Klappe hochhebt, gibt man in regelmäßigen Abständen einen winzigen Tropfen Öl. Der Hebel der Klappe muß möglichst auf Hochglanz feinpoliert sein, damit er glatt über den Kork läuft

    Das Polster darf nicht kleben, am besten 600er Schmirgelpapier mit der rauen Seite auf das Gis-Tonloch, Klappe schließen und 2-3mal durchziehen. Der Tonlochrand wird minimal aufgeraut und die Adhäsion zwischen Leder und Tonlochrand wird minimiert.

    Eine Radikalmethode wäre, den Trillerhebel am Röhrchen abzusägen. Durch die verringerte Masse würde die Gis-Klappe leichter hochgehen, die Feder müßte nicht so gespannt werden und dementsprechend könnte die Feder des Gis-Tasters leichter eingestellt werden. Letzteres ist aus meiner Sicht auch der Kernpunkt der Problematik, also daß die Feder die Masse des Trillerhebels zusätzlich mitschleppen muß!!

    Erst mal das, ein bißchen wirr und kompliziert, aber Du wirst es schon verstehen

    Schöne Grüße

    kingconn
     
  9. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Zurück von den Conns wieder zu den Pierrets:

    1. Wie kommst Du zu der Annahme, daß es sich bei Deinem Sax um ein Jazz-Sax handelt? - Meines ist eindeutig ein Klassik-Instrument. Aber auch schon ein paar Jährchen älter.
    2. Die von Dir als Seriennummer bezeichnete 8 ist m.E. nicht die Seriennummer sondern das Modell. Meines ist das Modell 6, Seriennummer habe ich gerade nicht zur Hand, Instrument ist verliehen.
    3. Sollte sich unter dem rosa Kunststoff tatsächlich eine "Nagelfeile" befinden, so würde ich den Kunststoff drauflassen. "Nagelfeilen" sind m.E. nur in der Perlmutt-Ausführung angenehm.
    4. weitere Fotos wären sicherlich interessant, der gis-Triller ist anders konstruiert als bei den Amerikanern üblich. Die Funktionsweise wird mir aber mit diesen Fotos nicht klar. Ich kann auch nicht erkennen, wozu die dritte Taste (unten 2. Fis-Griff, dann Gis-Triller und dann??) mit Perlmuttbelag dient. Ist es ein c-d-Triller?
    Der Eb-Triller ist, wenn gut eingestellt unproblematisch und sogar spielbar, verursacht weniger Klappengeräusch als das Trillern mit der normalen Eb-Klappe.
    Vielleicht magst Du ja doch mal weitere Fotos einstellen. Die Klappen für B und Bb waren beim Modell 6 noch beide auf der anderen Seite des Bechers angebracht. Die Mechanik des älteren Modells zeichnet sich durch eine sehr gute Ergonomie aus.
    5. Der "Microtuner" auf dem S-Bogen: ist das wirklich ein Microtuner wie bei den alten Conns oder ist es ein verstellbarer Anschlag. Wäre es ein Microtuner, so müsste sich der Teil des S-Bogens auf dem der Mundstückkork sitzt abnehmen lassen. Es gibt aber auch Systeme, bei denen das Rohr des S-Bogens ungeteilt bleibt und nur über eine Rändelschraube ein Anschlag für das Mundstück eingstellt werden kann. Hat den Vorteil, daß auch sehr lang bauende Mundstücke draufpassen.
    6. Sonderinschriften wurden wohl bei Pierrets öfter einmal gemacht: meines trägt die Gravur: verkauft von . . . . Herford.

    Gruß BJ
     
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