Pingeligkeit bei Blattauswahl ?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Benjahmin, 3.November.2004.

  1. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    Moin zusammen-
    Also über Blätter wurde hier ja eigentlich schon genug diskutiert.......dennoch mal folgende Frage: Ich beobachte an mir selbst , daß ich im Laufe der Zeit zunehmend kritischer werde , was die Charakteristiken meiner Blätter betrifft.
    Früher hat man halt ne Schachtel voll gekauft....eins auf`s Mundstück gespannt und los ging`s.....und in den meisten Fällen klappte das auch.
    Heute ist`s genau andersherum. Da kann ich ne ganze Schachtel durchprobieren , bis ich DAS Blatt gefunden habe,
    welches genau SO spielt , wie ich das will.....oder aber Blätter entsprechend nacharbeiten. Ich bin da also eindeutig pingeliger und anspruchsvoller geworden.
    Geht Euch das auch so ?
    Logisch wäre doch , daß je länger man spielt , man umso besser die Unterschiede verschiedener Blättchen ausgleichen kann...und sich an selbige gewöhnt oder ?
    Vor allem , wenn man verschiedene Ansätze drauf hat und verschiedene Atmungs/ Blastechniken beherrscht.....
    Bei mir klappt diese Logik bloss nicht......ich kann zwar alle Blätter spielen.....aber wenn es nicht genau...aber auch GANZ genau MEIN Style von Blatt ist , fühle ich mich reichlich unwohl.
    Habe ich mich da selbst " verwoehnt" indem ich irgendwann nur noch die WIRKLICH guten Blätter gespielt habe....oder kennt Ihr dieses Problem auch...ergo : Ist das normal ??
    ( auf jeden Fall ist es bisweilen teuer :-( )
    Sollte man sich da nun " zurücktrainieren" indem man sagt : Schei** drauf.....ich spiele jetzt die Blaetter wie sie kommen und mach halt was draus.....lerne wieder auch aus den schlechten Blättern( subjektiv gesehen ) was rauszuholen.......oder soll man sagen...NIX gibt`s....das Beste bleibt das Beste und ist gerade gut genug....und der Rest geht in den Müll?( mal ganz unabhängig von der Kostenfrage ).......so rein "philosophisch" gesehen....
    Bin da gerade ziemlich am grübeln......
    Grüße
    Benjahmin
     
  2. kpsenior

    kpsenior Kann einfach nicht wegbleiben

    Moin, moin Benjahmin, die gleiche Erfahrung mache ich auch. Mal ist ein Blatt von Anfang an super, das nächste kann man gleich formlos vernichten...... oder aber nacharbeiten. Ich benutze hierzu eine scharfe Rasierklinge. Funktioniert gut. Aber .... manchmal klingt auch ein bisher gutes Blatt schlecht. Das liegt dann sicher an der eigenen Tagesform. Es ist halt alles nicht so ganz einfach und somit ein Dauerbrenner. Du hast nicht gesagt welches Blatt Du spielst. Ich benutze Rico Royal Stärke 2 - 2 1/2 , Mundstücke OL Tone Edge 7 * oder alternativ BergLarsen Metall 120/2/SMS. Manchmal reicht zur Tonverbesserung bereits der Wechsel des MPC.
    MfG Klaus aus Bonn
     
  3. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    @Benjamin
    gerade heute beim Üben ging es mir wieder so. Eh das richtige Blatt und der richtige Sound und alles gefunden ist kommen schon wieder die Überlegungen es mal mit Fibracell oder Legere zu versuchen.
    Allerdings merke ich, dass die Blattanfälligkeit beim Sopran am gravierendsten ist. Beim Bari oder Tenor geht meist die ganze Schachtel.
     
  4. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @KPsenior & MatthiAS
    Na ich bin ja beruhigt , dass es anderen da nicht besser ergeht. Ich dachte schon , ich wäre mit meinem Ansatz im Laufe der Zeit verweichlicht geworden.
    Klar ist sowas auch Tagesformabhängig....und klar , kann man Blätter eben nachbearbeiten....aber es scheint halt doch so , dass man im Laufe der Zeit eben auch immer höhere Ansprüche stellt.
    Stimmt aber , MatthiAs....auf dem Sopran ging es mir auch am schlimmsten so.....das war ein ewiges Geschabe , Gefeile und Geschnitze....und wenn man mal 5 - 6 wirklich gute 1 A Blätter auf einmal zusammenhatte , dann war das wie Weihnachten. ;-)
    KPsenior....an meinem Mundstück liegt das "Problem" aber mit Sicherheit nicht......ich spiele ein Beechler 7 ( Tenor )
    und Van Doren Java Stärke 2,5 ( auch mal Stärke 3 - 3,5 wenn ich ohne Mikro auftrete ) damit komme ich bestens klar......solange eben nur die Blätter richtig gut sind.....da liegt der entscheidende Faktor. Auch bei anderen Blattherstellern , sei es Rico , Riffault oder sonstwem geht es mir nicht anders.
    Vielleicht sollte ich wirklich mal auf diese Kunststoffreeds ausweichen......ich denke ja mal , dass die in der Produktion gleichmässiger ausfallen.....also , wenn man sich denn mal dran gewöhnt hat , man auch immer die gleiche Qualität erhält. Natürliches Rohrblatt ist nun mal ein sehr variabler ( und aussterbender ) Rohstoff........deswegen sinkt die Qualität sowieso von Jahr zu Jahr.....leider....
    Gruß
    Benjahmin
     
  5. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich hab gerade 1 gefunden :-D :-D :-D
     
  6. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @MatthiAS
    Glückwunsch !! ;-) :)
    Dann haste ja bis "Weihnachten" noch gute Aussichten *ggg*...so eins pro Woche...dann haste nen guten Vorrat ;-)
    :-D
    Benjahmin
     
  7. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Du wirst es nicht glauben, es ist das Blatt, das am schlechtesten aussieht. Völlig unsymetrisch geschnitten.
    Hätte ich es nicht in der Box gekauft sondern ausgewählt, hätte ich es bestimmt aussortiert.
     
  8. Hobis

    Hobis Kann einfach nicht wegbleiben

    Blatt aus Schachtel nehmen, draufspannen, spielen - nach spätestens ner halben Stunde gehts so gut wie immer.
    Ich hab mal ne Zeit lang die Dinger vorher mit 1000er Schmiergelpapier glatt geschliffen, aber mittlerweile lass ich das auch sein.

    Ok, ich hab auch keine Reihenfolge in der ich Blätter spiele, hab aber auch noch nie irgendwie Not gehabt ein passendes Blatt zu finden.

     
  9. benu

    benu Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin total "unpingelig" was Blätter oder auch anderes angeht.
    Ich kaufe mir von Zeit zu Zeit ein paar Reeds und spiele diese bis(s) sie irgendwo einen Riss kriegen.
    Dann kommt das nächste Blatt u.s.w.....
     
  10. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @MatthiAS
    Doch...das glaube ich Dir auf`s Wort !
    Schräg, hässlich , krumm....und dennoch das beste Blatt aus der ganzen Schachtel-.......
    Ich kenne sowas.....glaub`es mir !
    Ich hatte Zeitweise ungehinderten Zugang zu X-Amount of Reeds......und konnte rumtesten wie ich wollte.....und es stimmt...............ausgerechnet die " krummen Gurken " sind oft die Besten. ( erkläre das wer kann und will )....

    @ Hobis &Benu......
    Mein Neid sei Euch gewiss.......ein Blatt auspacken und spielen...bis es eben zerfranst......oder dergleichen.....
    es einfach eine halbe Stunde spielen....dann klappt das schon....
    Ja...genau DEN Zeiten trauere ich hinterher......so konnte ich das auch mal.....geht aber nicht mehr......
    mit jedem Jahr , welches ich länger spiele ( es sind bald an die 20 ) entwickle ich mehr Ansprüche.......und das nervt einen bisweilen selber......
    Ich will auch mal wieder einfach ein Reed auspacken und losspielen.......
    Also geniesst diesen Zustand !! Er mag nicht ewig währen......
    Gruß
    Benjahmin
     
  11. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    :-o :-o :-o
    VERY SURPRISED!!!
    :-o :-o :-o

    Bei mir ist es echt absolut andersrum - beim Sopran fluppt es ziemlich gut, beim Alt kämpfe ich schon ziemlich mit den Blättchen herum, und beim Tenor (was ich allerdings noch nicht wirklich beurteilen kann, dafür spiele ich noch nicht lange genug und das Instrument ist noch nicht gut genug eingestellt...) verspüre ich die krassesten Unterschiede...

    @Benjahmin:
    Man hört doch immer wieder von den dicksten Profis, die einfach irgendein Blatt aus der Packung ziehen und darauf Konzerte spielen, also rate ich zu Vorsicht bei Äußerungen wie deiner zu Benu - er könnte schlicht souveräner mit seinem Material umgehen als du und ich.

    Alles Liebe

    Toffi
     
  12. Hobis

    Hobis Kann einfach nicht wegbleiben

    Auch ich hatte schon Zeiten, in denen ich fast alle Blätter verflucht habe. Aber ich sehe es als gute Übung an alle Blätter zu spielen. Vielleicht hatte ich in letzter Zeit auch einfach das Glück, dass mir kein wirklich schlechtes Blatt untergekommen ist.

    @Benjahmin: Wie lange gibst du einem Blatt denn zur Bewährung?

    Matthias´ These kann ich unterstützen: Je größer das Sax, desto unwichtiger wird die Blattqualität.

    Ich bin aber auch noch der Meinung, dass ein gutes Mundstück die Qualität eines Blattes unwichtiger macht.

     
  13. Guido

    Guido Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele wahrscheinlich nicht gut genug, um kleine Unterschiede zu bemerken (Links etwas abnehmen, dafür Rechts etwas zugeben und in die Mitte machen wir einen kleinen Abnäher :-D ). Mir fällt wohl auf, wenn die Stärken innerhalb einer Packung voneinander abweichen, das hat mich immer geärgert, den Blätter feilen, das ist bei mir fast immer in die Hose gegangen.

    Deshalb komme ich auf eines meiner Lieblingsthemen zurück:
    Bei Vandoren ZZ hatte ich wenige Ausfälle und das Blatt spiele ich gerne. Bei den Gonzalez-Blättern war nur eines von 20 nach meinem Eindruck spürbar (spielbar) anders. Die Blätter spiele ich jetzt seit fast einem Jahr und die Erfahrungen haben sich bestätigt.

    Ansonsten: Ich spiele die Blätter ein, wie es der Beipackzettel vorsieht und dann haben wir uns lange lieb.
     
  14. rinaldo

    rinaldo Ist fast schon zuhause hier

    So mach ichs auch. Nach dem Einspielen haben die zwar gewisse Unterschiede beim Ansprechen, aber größere Soundunterschiede kann ich nicht feststellen (Spiele LaVoz Medium auf Alt und Tenor).

    Beim Sopran habe ich momentan in meinem 6er-Etui "aktiver Blätter" ein Hemke ein Vandoren ein Daniels und 3 LaVoz. Unterschiede: Marginal.
     
  15. xtroman

    xtroman Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    Nachdem ich mir noch nie eine komplette Packung Blättchen gekauft hab, was stet denn da am Beibackzette drauf?

    lg Roman
     
  16. Guido

    Guido Ist fast schon zuhause hier

    ...einen Beipackzettel gibt es nicht, da war mehr so dahergeschrieben. Bei www.daviecane.com gibt es in der FAQ Hinweise. Grob gesagt, läuft das so

    1. Tag:
    1-2 Minuten einweichen, Blatt zur Spitze hin auf harter Unterlage ausstreichen, 5 Minuten spielen. Kurz wässern, ausstreichen, wegpacken.

    2. Tag:
    1-2 Minuten einweichen, usw. 10 Minuten spielen, usw.

    das machst du, bis die Spieldauer von 25 oder 30 Minuten erreicht ist. Wenn du deine Blätter gerne bearbeitest, solltest du das NACH der Einspielphase erledigen, weil das Blatt erst danach richtig spielbereit ist. (Einige Profis interessiert das nicht :-D )

    Ich spiele die Blätter 5 Tage ein, gefeilt wird nicht mehr, ist auch bei mir nicht nötig. Und so ein Blattfetischist bin ich nicht, dass ich mit Schachtelhalm, Glasplatte und Kristallkugel jedes Blatt optimiere
     
  17. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Toffi
    ...vielleicht geht Benu mit seinem Material einfach souveräner um..... ja , da gehe ich ja mal stark von aus.
    Und genau diese Souveränität ist mir im Laufe der Jahre langsam aber sicher abhanden gekommen. Genau DAS ist ja das Ärgerliche.
    @Benu....wie lange ich meinen Blättern Bewährung gebe....
    hmmm...das ist sehr unterschiedlich. Wenn eins nicht gleich so richtig flutscht aber dennoch gute Charakteristiken aufweist , hebe ich es eine Weile auf und probier es an nem anderen Tag nochmal....evtl bearbeite ich es dann halt auch noch ( was ich allerdings auch nicht so gerne mache )...dann kann das schon klappen.
    Wenn aber ein Blatt von Anfang an schwergaenig ist , noch dazu nicht klingt....oder pfeift, weil es ungleichmässig geschnitten ist dann spare ich mir meist die Zeit , daran noch herumzuwerkeln....und benutze es gleich als Fidibus fuer die nächste Fluppe. An solchen Blättern muss man soviel rumschaben und ausgleichen, dass sie eh meist zu weich sind , wenn man endlich fertig damit ist. So geht`s mir zumindestens.
    Also Bewaehrung...kommt ganz drauf an.....manche Blätter teste ich nach Wochen immer wieder nochmal an....manche bekommen keine Gnade und werden gleich vernichtet.
    Falls jemand Interesse hat , kann ich solche Fälle aber auch gerne aufheben und sammeln. So im Laufe des Jahres sammeln sich dann schon so einige an.
    Grüße
    Benjahmin
     
  18. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    quote]Man hört doch immer wieder von den dicksten Profis, die einfach irgendein Blatt aus der Packung ziehen und darauf Konzerte spielen[/quote]
    Im Frühjahr hab ich mir im Jazzclub Hannover Harry Allen angehört, der auch den Eindruck machen könnte, er reißt ne Packung auf, greift irgendein Blatt und spielt los. Aber die Sache ist ganz anders. Ich war schon 1 Stunde vorher draußen vorm Jazzclub und hörte da jemand im Erdgeschoss auf dem Saxophon spielen, alles mögliche, vor allem aber rasante Läufe durch alle Register, rauf und runter, endlos. Ich hab dann durchs Fenster gelinst, und da stand der gute Harry und hat sich schlicht und ergreifend eingespielt.
    Also ich glaub die Sache mit dem Profi, der auf jedem Blatt sofort loslegen kann, ist ein Märchen, um arme Amateure zu deprimieren. Ich könnte mir allenfalls vorstellen, daß die Blätter vor 50 Jahren mal besser waren und es somit kaum Ausschuß gab.
     
  19. Benjahmin

    Benjahmin Ist fast schon zuhause hier

    @Bloozer
    Also dass früher die Blätter einfach besser waren , steht ausser Frage. Echtes Französisches Rohrblatt ist ja für die meisten Blattproduzenten kaum noch zu bekommen....und wenn dann in schlechterer Qualität als früher...weil das Zeug einfach nicht mehr lange genug abgelagert wird...der Bedarf ist heutzutage weitaus höher als früher und kann durch natürlich nachwachsenden Rohstoff kaum gedeckt werden.
    Ich habe mir sagen lassen ( Achtung ..Hearsay...also keine Gewähr ! )...dass etliche Blatthersteller pro Schachtel EIN echtes Blatt liefern.....und die restlichen aus anderswo hergekramtem Rohr bestehen. Da MUSS es ja Qualitaetseinbussen geben....während die Dinger gleichzeitig immer teurer werden. Ich werde auf jeden Fall mal Kunststoffreeds ausprobieren....habe ich mich bislang immer gegen gesträubt.....bin schliesslich Holzbläser und nich Plastikpuster.....aber vielleicht ist es ja doch `ne Alternative.

    Ganz nebenbei...hehe..." You reap what You sow" mag ja Sonny Rollins mal gesagt haben.....aber von ihm ist der Spruch nicht.( kommt aus der Bibel )
    Grüße
    Benjahmin
     
  20. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Klar der Sonny Rollins hats aus der Bibel, aber ich sag mir immer mal wieder, daß nur das rauskommen kann, was man reingesteckt hat, und da macht Sax spielen (üben) wohl keine Ausnahme. :)
     
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