Probleme mit tiefen Tönen

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Floh3105, 25.Dezember.2007.

  1. Floh3105

    Floh3105 Schaut nur mal vorbei

    Hallo,
    ich habe nach kurzer Klarinetten-und noch kürzerer Sax-Erfahrung in der Jugend nun vor 1 1/2 Jahren mit 40 (wieder) angefangen, Unterricht für's Tenorsax zu nehmen.
    Saxophon ist ein vor 25 Jahren gebraucht gekauftes Selmer (war damals g.ü. und neu lackiert worden...). Die Seriennummer 69721 deutet auf eine Entstehungszeit um 1957 hin, allerdings steht nicht MarkVI drauf, (gab's noch andere Modelle?-ist jedenfalls made in France).
    Als Mundstücke habe ich bislang ein Selmer Soloist C**(-das geht gar nicht), ein Selmer Soloist E und ein Vandoren TL3 (habe ich mir anfangs zugelegt) jeweils ausgiebig probiert, Blätter Vandoren Classic 2 1/2, Java 2 1/2, Java 3, ZZ3.
    Problem ist eigentlich überall gleich, die tiefen Töne kommen nur angstoßen, beim Anblasen ohne Zungenstoß kommt immer erst die Oktave höher. Zumindest ab dem D abwärts. Die Töne klingen dann auch recht heftig und hupenartig. Das Saxophon war inzwischen 2 mal beim Instrumentenbauer, es ist wohl technisch i.O. Habe auch schon bei der Lehrerin noch 2 andere Hörner ausprobiert, da grundsätzlich das Gleiche.
    die Lippe ist wohl auch locker genug..
    Frage: dauert's einfach noch paar Jahre?
    Kommentar der Lehrerin: "das ist einfach schwer"
    solte ich noch andere Blätter od Mundstücke ausprobieren??
    Hat jemand die geniale Idee?
     
  2. saxolution

    saxolution Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi Floh3105!
    Erstmal herzlich willkommen im Forum!!!
    Eine geniale Idee kann ich leider nicht versprechen, aber was bei mir und auch bei vielen meiner bekannten Saxophonisten der Fall war, ist dass es wirklich sehr viel Übung braucht, um die tiefen Töne schön und sauber heraus zu bekommen. Dass die Töne überhaupt kommen, wenn auch nur beim Anstoßen, ist ja schon einmal sehr positiv und zeigt, dass du auf dem richtigen Weg bist. Wichtig ist auch, außer dem geringeren Lippendruck, die richtige Zungenposition. Denkst du an irgendwelche Vokale beim Spielen der Töne?? Wenn nein, dann probier, an ein "Oh" zu denken. Natürlich solltest du das Kiefer nicht herunterreißen, dass würde nicht funktionieren, aber der Gedanke an ein Oh bringt die Zunge etwas weiter nach unten.

    Ich hoffe es hilft etwas, ansonsten sind ja noch sehr viele qualifizierte Leute hier im Forum^^
     
  3. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Hallo von mir auch ein Herzliches Willkommen im Forum.

    Ich bin zwar keiner der erhofften qualifizierten Saxophonlehrer ;-) aber ich denke zumindest kann ich dir ein wenig helfen.

    Saxolution hat mit dem Oh Gedanken völlig recht.
    Denn Grundsätzlich gilt das, was leider viele Falsch machen, bei hohen Tönen den Raum im Mund kleiner machen und bei tiefen einen relativ großen Raum im Mund schaffen ( hatte nicht sogar Rascher so etwas in seinem Buch geschrieben??).

    Also mit dem Gedanken an das Oh und mit dem Gedanken einen tiefen Ton produzieren zu wollen einfach nochmal probieren.
    Versuch eine Vorstellung von dem tiefen Ton zu gewinnen.

    Allerdings hat dein Saxlehrerin nicht unrecht, es ist wirklich schwer und dauert lange bis man einen gesunden relativ leicht anspringenden und weichen Tiefen Ton erzeugt,
    ein Tenorsax sollte dir da aber schon etwas entgegenkommen, frag mal einen Sopransaxophonisten wie es ihm geht ;-)

    Grüße

    Bostonsax
     
  4. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ist immer schwer was zu sagen, wenn man nicht weiß, wie du spielst und wie dein Ansatz aussieht.

    Meistens ist es tatsächlich so, daß die Schüler deshalb die tiefen Töne nicht bekommen, weil sie zu wenig Lippenspannung da unten haben.

    Gerade beim Tenor sind die tiefen schwierig zu spielen.
    Da braucht man etwas Zeit.
    Einfach Geduld haben.

    Kleiner Test was das Sax angeht.
    Drück die unteren Klapen mal ganz fest zu.
    Wenn die Töne dann kommen ist das Sax schuld.
     
  5. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Da die Töne auf dem Saxophon mit der Zunge angestoßen werden, ist doch alles in Ordnung - das funktioniert ja. Einfach nur reinpusten ist eine nette Übung und eventuell eine Alternative für den Anstoß im Altissimo. Aber dass das bei den tiefen Tönen nicht gut geht und wie ne alte Hupe klingt - ist okay.

    Also: Zunge ans Blatt und weitermachen.
     
  6. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Ich spiele ja nun schon ein paar Jährchen (hauptsächlich Tenor) Die tiefen Töne sind in gewissen Momenten jedoch weiterhin meine "Schwachstelle", so ab C runter. Legato anspielen ist kaum ein Problem, jedoch ein C im ppp anstossen schon. Nur wer macht das schon, ausser du bist eingefleischter Klassiker, da muss dann aber auch das Mundstück entsprechend sein. Ich habe gelesen, dass du von der Klarinette kommst - könnte da ein Zusammenhang besthen. Bei mir war das mit Sicherheit ein Problem, ich hatte iregndwie einfach zuviel "Biss drauf" - schwer zu beschreiben.
    Seit kurzem mache ich nun die sog. Mundstückübungen mit dem Silencer, eine Art Dämpfer, so dass das Spiel auf dem Mundstück für die Umgebung erträglich wird. Dabei kann man den Ansatz und die Bewegung der Zunge, die Kontollfunktionen im Rachenraum sehr schön trainieren. bereits nach kurzer zeit merke ich eine Verbesserung des Sounds und auch der Tiefen. Mit dem Mundstück allein kann man oben beschiebene Oeffnung des Rachenraums sehr gut üben.

    antonio
     
  7. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Stimme den Vorpostern zu.

    Nach meiner Erfahrung sind folgende Ursachen massgeblich für die geschilderten Probleme:
    1. Ansatzproblem (untrainiert, zu lasch)
    2. Mechanikproblem (Klappen schließen nicht)
    Bei dir wird's wohl an 1 liegen. Kenne ich aus eigenem Werdegang. Geduld und Spucke...........
     
  8. Floh3105

    Floh3105 Schaut nur mal vorbei

    Danke für die bisherigen Tips.
    Das Sax ist wohl entschuldigt, ich nehm's auf mich und übe speziell die tiefen Töne nun verstärkt. Vielleicht ist einfach der Anspruch zu hoch für die doch noch recht kurze Spielkarriere...
    werde mich in Geduld üben...
    Wie hat man sich den den "silencer" vorzustellen?
     
  9. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    schau mal hier:
    Silencer

    Ist auf diesen Seiten sehr gut beschrieben, auch bebildert.
    Gruss
    antonio
     
  10. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Bin ich denn der einzige, der das ursprüngliche Posting so liest, dass er darüber klagt, dass er die tiefen Töne nicht ohne Zunge anstoßen kann? Das hat weder was mit dem Saxophon noch wirklich mit dem Ansatz zu tun, weil es schlicht und ergreifend unnötig ist, einen Ton so anzustoßen. Also gibt es hier doch nicht wirklich ein Problem. Anstoß eines Tons mit Zunge am Blatt, wie es sich gehört, und das Problem ist aus der Welt.

    Hier nochmal die Stelle des ursprünglichen Postings, die mich zu dieser Annahme verleitet:

    Um diesen Satz mal in zwei Teile zu zerlegen:
    1. Die tiefen Töne kommen nur angestoßen mit der Zunge.
    2. Nicht mit der Zunge angestoßen kommen sie nicht.

    Wie stoßt ihr denn die Töne an, wenn nicht mit der Zunge? Natürlich soll er üben (wie wir alle auch), aber das damit zu begründen, dass dann der falsche Anstoß funktioniert - das find ich nicht wirklich gut.
     
  11. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    @Schorsch:
    Und wo ist das Problem? Mit besserem (trainierterem) Ansatz geht's eben. Und ohne nicht. ;-)
     
  12. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Ich finde es ganz nett,

    wenn es mir jemand sagt, wenn ich etwas richtig mache. Wenn mir jemand sagt, dass er nicht Fahrrad fahren kann, wenn er sich rückwärts auf den Sattel setzt, es andersrum (richtigrum) aber funktioniert, dann find ich von den Antwortmöglichkeiten "üb weiter und dehn dich gut, dann wird das schon werden" und "setz dich wieder richtig drauf und fahr" doch die zweite irgendwie besser.
    Das ewige "ich übe mal alles wie es auch nur irgendwie geht, dann hab ich bestimmt einen tollen Ansatz" mag zwar prinzipiell richtig sein, aber man sollte sich doch darauf konzentrieren, wie es richtig ist und wie man auch spielt, wenn man spielt, und nicht übt.

    Mal an den Threadstarter: warum möchtest du die tiefen Töne denn ohne Zunge anstoßen?
     
  13. Brille

    Brille Strebt nach Höherem

    Danke für deine vielen Bilder, Schorsch.

    Der Rest ist Schweigen, denn wie soll man denn einen Ansatz per Internet analysieren?

    :)
     
  14. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Bitte, danke :)

    Ich finde die Frage ist eher: muss man bei ihm überhaupt etwas sagen, wenn doch augenscheinlich alles glatt läuft?
     
  15. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @schorsch

    Magst recht haben, allerdings sagt er auch, dass die Töne oktavieren - das deutet dann halt doch auf ein Ansatzproblem. Es mag aber schon sein, dass ich da auch meine eigenen Schwierigkeiten übertragen habe.

    antonio
     
  16. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Schorsch, man kann auch Töne aus dem Nichts entstehen lassen, dein Vergleich hinkt also ein wenig.
    Wenn er das können möchte aber nicht kann läuft offensichtlich nicht alles glatt.
    Aber es geht.Ist reine Übungssache.Wie Leon schon in einem ähnlichen Bereich gesagt hat : Das Blatt mit der Unterlippe etwas mehr abdämpfen und den Rachen schön offen.Und halt das verhasste Wort mit dem "Ü". :)
    Gruß Bernd
     
  17. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Okay, mal ehrlich: kannst du prozentual ausdrücken, wie oft du das machst wenn du nicht aus Spaß vor dich hin dudelst sondern wirklich Stücke spielst? Bei mir sind das genau 0%. Man kann Töne auch leise anstoßen, wobei einem die "oktavierenden" Schwierigkeiten erspart bleiben.

    Dann fragen wir doch einfach mal in die Runde: wer kann jeden Ton ohne Probleme einfach dadurch anstoßen, dass er in das Instrument reinpustet? Haben wir alle ein Ansatzproblem, oder liegt es daran, dass es nicht so gedacht ist?
     
  18. Bostonsax

    Bostonsax Strebt nach Höherem

    Nunja ohne dumm einen anfahren zu wollen bei mir sind es schon ein paar %
    Wir haben die Feuerwerksmusik von Händel gespielt.
    Altsaxophon erster Ton ein tiefes h möglichst ohne anstoßen und im pp.
    Baritonsaxophon jede Menge Lieder wirklich ganz viele.
    Aber der Normalfall is es nicht, im Altsaxophon und Tenor und Sopran wird es praktisch nie verwendet Feuerwerksmusik ist das einzigste mir bekannte solche Lied.


    Wenn man die TopTones weglässt dann ich, aber es gehörte eine Menge Training dazu.

    Aber ich möchte mich auch direkt entschuldigen meine Antworten sollen in keinster Weise jemanden angreifen
     
  19. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Bei mir klappt es eigentlich grade bei denen am besten.
     
  20. Gast

    Gast Guest

    Um die Zeit zu überbrücken, bis du es richitg kannst, hier ein Tipp, der ursprünglich von eine NASA Wissenschaftler für strömungstechnik stammt.
    Das Tenor ist in seinen Längenverhältnissen und dem Knie unten eigentlich eine Fehlkonstruktion, da sich bei dieser Länge fürs Hauptrohr eine sehr stabile Tonsäule bildet, für die es schwer ist, den Bogen unten zu bekommen.
    Lege einfach mal ein Objekt hinein, z.B: deinen herzschonen oder einen Korken, dadurch entstehen Luftverwirbelungen und die "Luft findet leichter den Ausgang"
    Probiers aus, es hilft wirklich.
    Gerade bei ältern Instrumenten liegt es deshalb nicht immer am Spieler.
     
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