Rampone Cazzani R1 Jazz SC

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Blofeld, 30.Juni.2023.

  1. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier



    Hatte schon mal jemand Gelegenheit, dieses Schätzchen zu spielen? Ich finde das Konzept (wide bore body aus Kupfer) sehr interessant und das Teil scheint auch schön und warm zu klingen.
     
  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Ich hatte das „normale“ (Messing vergoldet) mal zur Ansicht.

    Der Klang ist schon betörend schön und das dürfte beim Kupferkorpus nochmal eine Raste drauflegen.

    Leider konnte ich mich nicht entschließen, 7000 euro für ein Tenor auszugeben, bei dem mechanisch nichts stimmte:
    Spiel in allen langen und einigen kurzen Achsen, wackelnde Säulchen (mit dem Finger ohne Kraft bis zu 5mm zu bewegen) und nach zwei mal 30 Minuten hatte sich die Achse für den Klappenstack der rechten Hand gute 2,5cm herausgearbeitet.

    Ob das nun ein Einzelfall aus der Manufaktur war vermag ich nicht zu sagen.

    Beim Semicurvo Sopran von ca. 2000, das mir mal im vermeintlich guten Zustand zugelaufen ist, mussten viele Achsen mit einem „Übermaß“ ersetzt werden weil schon die Bohrungen krumm waren. Auch das klingt betörend schön (und ist jetzt mechanisch auf dem Stand eines Yamagiselmer - nur teurer…)
     
  3. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Anspielen würde ich es auch mal gerne; meine Erfahrungen mit der Qualität der Verarbeitung der R&C Instrumente sind jedoch ebenfalls geteilt.
    Hatte schon gute; das beste neben einem Tenor, das ich noch habe, war ein gebogenes Sopran, dem ich immer noch hinterher jammere, aber eben auch schon schlechte.
    Der Käufer meines ehemaligen Two Voices Tenors erzählte mir neulich, dass bereits zweimal die Korpus-Becherverbindung gerissen war; hat er beide Male bei R&C reparieren lassen…

    Viele Alternativen kupferner Saxophone gibt es nicht, nachdem Buffet die Prestige Modelle nicht mehr baut und es das Senzo nur als Alt gibt; außerdem nicht „big bore“.

    Inderbinen hat vor ein, zwei Jahren auch einzelne Kupfermodelle gebaut; das ist bestimmt bestellbar. ;)
     
  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Kannst mein R1 (ohne Jazz) Semicurvo haben.
    Hatte @Toko in der Kur und es spielt jetzt nicht nur gut sondern ist auch mechanisch auf dem Stand der Dinge.

    Ich konzentriere mich auf mein S-WO20. Das klingt auch ganz nett und korrespondiert mit dem T-WO20 - besser für meine Flossen…
     
  5. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Tja schade. Wenn die Mechanik nix taugt, hilft der schöne Klang tatsächlich nur bedingt. Das einzige Rampone, das ich je angespielt habe, war ein semicurvo Sopran. Der Eindruck war der gleiche wie bei euch: Toller Klang, aber weiche und unpräzise Mechanik. Ich habe es deshalb nicht gekauft und bin später beim Yani SC-992 gelandet. Klingt genauso schön, weil Bronze, und ist mechanisch top. Wenn Yanagisawa ein big bore Bronze oder Kupfer Tenor bauen würde, hätte ich es wahrscheinlich schon. Das Rampone kommt dann wohl eher nicht in Frage. Sollte ich mal an einem vorbeilaufen, werde ich es natürlich trotzdem anspielen. Nur um einmal den Klang zu genießen.
     
  6. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

  7. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Weiß nicht wo Du wohnst, aber Dallhammer hat gerade ein Buffet S1 Prestige Tenor im Angebot; dann könntest Du zumindest mal Kupfer mit französischer Mensur probieren.
     
  8. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Danke für den Tipp, aber in Nürnberg komme ich nur alle 100 Jahre vorbei. Na, mal sehen, irgendeine Gelegenheit wird sich schon finden.
     
  9. altoSaxo

    altoSaxo Strebt nach Höherem

    Das Thomann MK IV Tenor könnte vom Material für dich interessant sein, ich weiß aber nichts über‘s bore.
     
  10. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Zunächst mal ist es im Text dann doch „nur“ Messing mit hohem Kupferanteil…

    Die Gelehrten sind sich nicht so ganz einig, ob es nun vor allem die Mensur oder der Bogen ist, wenn es um den Klang geht.
    Relativ sicher wäre ich mir, dass man mit der Geometrie des Bogens („Aperture“) schon ziemlich nah dran kommt.
    Meinen zumindest auch Karsten Gloger und die anderen S-Bogen-Spezis.

    Ich bin mir aber auch sicher, dass die Aussage, man hätte einen Selmer-Style Korpus wegen der Intonation genommen, ziemlicher Humbug ist. Die alten Conn können schon richtig gut intonieren - wenn sie richtig eingestellt sind. Da brauche ich keinen Selmer-Style.
    Für die - ähem - Fernost Klapparatur dagegen schon. Das muss nichts Schlechtes sein nur mir schmeckt diese Finte nicht so recht.
     
    giuseppe gefällt das.
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Das sind alle sogenannten Kupferinstrumente, meist so 90 - 92 % Kupfer.
    Nicht schlecht für 9000,- €.. Vom Alto weiß ich, dass das Baujahr entscheidender für die Klangcharakteristik ist als das Material. Mein sehr spätes Prestige ist deutlich heller im Klang als das etwas frühere Messing S1, genau so wie das ebenfalls sehr späte Messing S2. Und das übrigens auch bei Austausch der verschiedenen S-Bögen.

    Überhaupt ist es m.E. völliger Quatsch, nur weil Kupfer so schön rötlich ist, dass damit auch ein weicher(er) Klang produziert wird.

    Gruß,
    Otfried
     
  12. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Das Ranpone kenn ich nicht, ich habe aber einige Conns (NW1, Chu, 10M).
    Und ich habe auch einen Messschieber (Schieblehre).
    Kann mir jemand sagen wo an diesen Instrumenten dieses "Large Bore" finde?


    SlowJoe
     
  13. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Vermutlich im Mittelteil des Korpus. Ich halte es aber auch für eine Vereinfachung des Problems und einen Marketing-Gag.
    http://sax.mpostma.nl/Meetw/BoringprT_main.html#
     
  14. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Die Postma Diagramme kenne ich auch...
    Da seh ich nix was auf eine grössere Bohrung hinweist.


    SlowJoe
     
  15. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Ich schon im Mittelteil z.B. 10M. Die grüne Linie ist der Durchschnitt. Mark VI liegt im Mittelteil voll drauf. 10M ist im Mittelteil weiter und nach dem Knie enger. Altmodisches Design, wohl der Rest von dem, was Sax im ursprünglichen Patent “parabolischer Konus” nannte. Akustisch offensichtlich nicht wirklich vorteilhaft, klangtechnisch aber charakteristisch.
     
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  16. Sandsax

    Sandsax Gehört zum Inventar

    Ich denke, es sind eher Unterschiede zwischen spezifischen Instrumenten und Setups.
    Mein älteres Messing S-1 Tenor klang für mich eher hell und farblos.
    Mein extrem spätes Prestige Tenor ist das ganze Gegenteil davon; klanglich wirklich extrem weich, aber auch durchsetzungsstark ohne dabei die Kontenance zu verlieren; es macht auch obenrum und wenn es richtig Druck bekommt nicht zu.
    Für mich war das S1 eine Gurke und das S1 Prestige ist eher ein Volltreffer.
     
  17. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Kupfer hin oder her. Keine Ahnung wie das den Klang beeinflusst. Für mich klingt das Horn im Video aber weder besonders warm noch dunkel. Außerdem wirkt es so, als wenn er mit dem Setup mehr Luft braucht als er gewohnt ist.
     
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  18. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Könnt mir jetzt ruhig eine reinwürgen aber: da Nudelt sich einer ganz furchtbar einen runter.. den Sound finde ich ätzend… und dann geht es um warmen Sound durch Kupfer und Bohrung… wie sieht es aus mit Ansatz Blatt mp?
    LG
    Thomas
     
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  19. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Hmmmm, könntest recht haben.
    Irgendwie habe ich mit der Large Bore Geschichte und dem parabolischen Korpus
    aber Verständnisprobleme.
    Wenn ich mir die Kurven der alten A. Sax Modelle so anschaue, hat Sax den parabolischen
    Korpus selbst wohl nicht gebaut. Da sehen die Kurven anders aus.
    Ausserdem wundert es mich dass andere Instrumente die ebenfalls als Large Bore
    bezeichnet werden wie das Büscher 400 oder das Keilwerth SX 90R nach Postma im Verlauf
    des Konus nicht von den Selmers, Yamahas, Yanagisawas abweichen.

    Nu ja, man muss nicht alles verstehen. Jedenfalls viel Platz für Mythen und Gerüchte.

    SlowJoe
     
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  20. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Da hast du recht.
    Die etwas eigenwilligen Erläuterungen von Postma haben aber durchaus erhellendes zum Thema. Das frühe Sax in der Graphik ist halt insgesamt schmaler, im Verhältnis ist die Röhre aber schon bauchig. Zudem sind die Kurven alle auf irgendwas normalisiert…
     
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