Raum Akustisch dämmen

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von riona, 19.April.2022.

  1. riona

    riona Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    ich werde bald einen Raum im Dach ausbauen, der u.a. zum Sax spielen sein soll. Aktueller Zustand ist Rohbau, d.h. Waende, Boden, Decke (inkl. Waermedaemmung nach oben), Fenster etc. werden in jedem Fall gemacht.

    Hat jemand Tipps wie ich den Raum akustisch daemmen kann, sodass man auch abends Sax spielen kann, sodass es im Rest des Hauses moeglichst leise ist? Optimal waere vermutlich alles vom Rest des Hauses zu entkoppeln - kann man so etwas bezahlbar durchfuehren? Bin gerne bereit zusaetzlich zu den sowieso anfallenden Kosten auch etwas fuer Akustik Daemmung auszugeben, aber natuerlich nicht unbegrenzt (ich nenne einfach mal 1000 Euro dafuer). Den Ausbau werde ich komplett selbst machen.

    Eine Schallkabine moechte ich aus Platzgruenden vermeiden. Wenn jemand sinnvolle Vorschlaege hat freue ich mich darueber zu hoeren.
     
    Zuletzt bearbeitet: 19.April.2022
  2. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Eigentlich ist das die einzige Möglichkeit, weil du sonst über das Gebälk, Decken und Wände den Schall bis in den Keller überträgst, egal wieviele Eierpappen, Vorhänge und Bücherregale zu einbaust. Also selbsttragende Kabine bauen. Silomer-Streifen auf den Boden unter die Balken, den Fußboden darauf aufbauen und eigene gedämmte Wände, die NIRGENS angelehnt oder angeschraubt werden dürfen.
     
  3. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Genau, und je steifer/ massiver die Wände, desto besser isolieren sie.
    Die Kabine könnte man auch auf einen Schwingboden stellen.
     
  4. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Eine Entkopplung entsprach aber nicht den Vorgaben und lässt sich mit dem Budget auch nicht umsetzen.
     
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  5. Dr-Dolbee

    Dr-Dolbee Ist fast schon zuhause hier

    Die Schalldämmung nach außen und die Raumakustik sind erst mal zwei verschiedene paar Schuhe. Die Dämmung nach außen ist bei höheren Frequenzen einfacher als bei tiefen Frequenzen. Von daher ist ein Saxophon beispielsweise leichter zu handhaben als ein Schlagzeug.
    Beim dämmen gilt: "Masse ist Klasse" und es muss möglichst luftdicht sein.
    Nun mal praktisch: Ich würde eine richtige Schallschutztür kaufen (die kostet schon ein paar Hunderter) und ansonsten in möglichst dicker Trockenbauweise (Ständerwerk mit dicker Mineralwolle und Rigipsplatten) den Raum ausbauen. Man wird so mit Sicherheit draußen noch etwas hören aber es wird deutlich leiser sein. Wenn man mehr will muss man leider deutlich mehr Geld in die Hand nehmen.
     
  6. jimi

    jimi Ist fast schon zuhause hier

  7. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Du irrst mindestens im ersten Punkt:

    Und das Budget war ja nur ein grober Rahmen.
     
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  8. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Behauptet wer?
     
  9. gaga

    gaga Gehört zum Inventar

    Ich - und @visir - mindestens.

    Du merkst es nicht, wenn du nervst, gell?
     
  10. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich passe mich da an...
    Ich passe mich da an.
     
  11. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Das war gerade nicht gewollt....
     
  12. riona

    riona Ist fast schon zuhause hier

    Ich schreite mal ein und hoffe damit die Genueter beruhigen zu koennen: ich moechte definitiv keine Extra Kabine im Raum haben, weil dadurch Platz verloren geht. Die Waende des vorhandenen Raums “aufdoppeln” ist durchaus denkbar, sofern es nicht das Budget sprengt und den Raum merklich kleiner macht. Daher meine Frage an euch, was es da fuer Optionen gibt.

    Eine einfache Variante sind wohl sog. Diamantplatten (schwere Gipskartonplatten), die auf einer entkoppelten Unterkonstruktion aufgebaut werden. Zwischen Wand und den Platten kann man dann Mineralwolle oder so packen. Entkoppeln kann man dann mit zB Silomerstreifen…
     
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  13. The Z

    The Z Ist fast schon zuhause hier

    Auf den Seiten von Knauf und mglw. auch Rigips findet man die Schalldämmwerte diverser Wand- und Deckenkonstruktionen. Was du beschreibst wäre glaub ich eine Vorsatzschale, wenn du diese 10 cm vor die alte Wand setzt und doppelt mit Diamantplatten beplankst hilft das sicher.

    Wenn der Raum jetzt noch Rohbau ist und du sowieso alles machst, würde ich "einfach" bei allem was du machst gleich die Schalldämmung und Schallschutz mitdenken, auch bei Boden, Fenstern und Türen. Die Raumakustik ist dann wieder eine andere Baustelle.
     
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  14. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Da würde ich aus meiner persönlichen Erfahrung mit den Dingern widersprechen. Für mich hat das nicht mal als schlechter Kompromiss getaugt. Intonation und Spielhaltung würden schon alleine als Knockout-Kriterien reichen. Setzt man Preis, Ziel und verfügbares Budget in Relation würde ich nicht mal drüber nachdenken.
    Vielleicht gibt es auch gute Erfahrungen damit, habe ich aber bisher keine gehört.
     
  15. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich denke, bevor man irgend etwas anfängt, sollte man die Vor-und Nachteile erst mal verstehen bzw auch, was effizient ist.
    Um Schall zu bändigen gibt es 2 Möglichkeiten, absorbieren oder einschließen.
    Absorbieren heißt, man wandelt die Energie des schalls in eine andere energieform um, meist Wärme. Das sind dann Dämmerungen, die schall schlucken. Nachteil, der raum selbst klingt nicht mehr, wird umgangssprachlich "schalltot". Das will man nicht. Praktiziert wird das gerne in tonstudios, weil der tontechniker ein sauberes signal bekommt und akkustische effekte gezielt einbringen kann. Wenn du also mit Kopfhörer üben und dir deinen Klang basteln willst, die Lösung.
    Einschließen bedeutet, der erzeugte Schall bleibt in dem raum, in dem er erzeugt wurde, ohne sich irgendwie auf andere Räume übertragen zu können. Die besagte Entkoppelung. Nachteil ist, schwierig zu realisieren, extrem aufwendig wenn es richtig sein soll, und teuer. Dadurch, dass der schall eingeschlossen bleibt, wird das ganze im inneren akkustisch auch nicht schön.
    Zwischen den beiden extremen gibt es jetzt Zwischenlösungen, meistens Mischungen aus Absorption und Entkopplung. Das ist dann nicht unbedingt 100% (ausser ich kombiniere beide extreme), aber es bringt eine Verbesserung.
    Sehr wichtig wäre alle Öffnungen zu anderen Räumen wirklich abzulichten. Keine Türspalte, ggf Schallschutztür(en), Steckdosen nicht 1;1 gegenüber einbauen... Wasserleitungen, speziell die der Heizung, unbedingt entkoppeln (wird heute sowieso gemacht). Leerrohre für Kabel mit schaumstoffpfropfen beidseitig verschließen kann man wieder rausziehen, falls doch mehr Kabel in das rohr gezogen werden müssen. Laminatböden vermeiden, genauso Fliesen. Wenn das nicht geht, dicke Schichten trittschallmatten drunter und mit Teppich die Fliesen bzw laminat auslegen.
    Hohlräume in den Wänden füllen, das weißt du bereits. Ich finde granulate besser, weil die überall sauber anliegen, damit gleichmäßiger dämpfen. Steinwolle passt aber auch und ist einfacher in der Handhabung.
    Mit dem Budget, welches du angiebst, ist dann kaum mehr drin. Ev. punktuell ein paar Schallabsorber auf die innenwände.
    Wo ich @gaga und @visir recht gebe. Ohne vollständige Entkopplung bzw Absorption in einer entsprechenden Kabine wird es keine 100%-Lösung sondern nur eine Verbesserung zum Urzustand ohne Maßnahmen.
     
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  16. riona

    riona Ist fast schon zuhause hier

    Ja, genau das ist meine Absicht. Raumakustik ist mir erstmal egal, das kann man bei Bedarf im Nachhinein angehen. Erstmal geht es nur um Schalldaemmung, da habe ich mich etwas falsch ausgedrueckt. Ich schau mal ob ich den Thementitel noch aendern kann…
     
  17. cocoJenye1

    cocoJenye1 Schaut nur mal vorbei

    Es gibt ein spezielles Material, das in Musikstudios verwendet wird
     
  18. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Na dann wollen wir mal hoffen, dass es 2 Jahre später nicht immer noch Rohbau ist. Wobei, bei den Baukosten…
     
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  19. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Und Handwerker kriegt man auch keine!
     
  20. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    gehemaldavon aus, dass der Baufertig ist.

    Het es geklappt?

    Mit freundlichen Grüßen

    E.
     
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