Reed finishing

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gast, 17.Januar.2006.

  1. Gast

    Gast Guest

    Hallo Leute,

    bin vor ein paar tagen auf das hier gestossen:

    Reed finishing

    Ist das die lösung all unserer reed probleme oder wieder einmal eine marketing übertreibung. Ich suche immer noch verzweifelt nach einer möglichkeit die spielbarkeit meiner rico royal blätter zu verbessern. 2 von 10 blättern haben einen traumhaften klang, laut und genau wie ich es möchte. 3 sind naja, so lala, sie spielen halt und der rest ist schrott. Und eine richtig befriedigende methode blätter zurecht zu schmirgeln habe ich auch noch nicht gefunden.

    Schöne Grüsse,

    Egon
     
  2. Guido

    Guido Ist fast schon zuhause hier

    Gibt es so etwas nicht auch von Vandoren? Letztlich läuft das doch alles auf Schmirgel, Schachtelhalm und Glasplatte hinaus.

    Auf Schmirgelei habe ich auch wenig Lust. Die beschränkt sich bei mir auf ein wenig herunterfeilen, wenn ein Blatt mal etwas zu hart ist. Bei den Rigotti Regal Queen, die ich zurzeit spiele, ist das aber bisher nicht nötig. Die sind alle ziemlich gleich gut in der Qualität,
     
  3. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Egon,

    den hier kennst du schon? Ich komme damit gut zurecht. Aber neben einer Anleitung braucht es in meinen AUgen auch viel Erfahrung - da gehen auch mal ein paar Blätter den Bach runter ;-)
     
  4. jojob

    jojob Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Egon
    kann ich leider überhaupt nicht beurteilen...aber ich wollt
    schon immer wissen wie,auf welche Art und weise,reeds bearbeitet werden können und vielleicht auch sollten?!
    gibts hier jemand der das weiss(vielleicht gibts ja auch schon einen thread dazu den ich nur noch nich gefunden
    hab.
    gruss
    jojob
     
  5. jojob

    jojob Kann einfach nicht wegbleiben

    Danke schorsch,sowas hatte ich gesucht...
    manchmal bin ich echt blind :-x :-x :-o
     
  6. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaube nicht, dass man ein so kompliziertes Equipment braucht - ein kleines Messer und etwas Sandpapier genügen.

    Für Perfektionisten gibt's dann noch den Reed Surfacer von Vandoren, der sieht vertrauenserweckender aus. (Ich habe mir einen zugelegt, brauche ihn aber eher selten.)
     
  7. Gast

    Gast Guest

    Ich habe das mal bestellt. Ich werde mal berichten wie es ist. Jedenfalls behaupte der hersteller, dass man damit jedes reed zum klingen bringen kann. Hier im forum scheint es keinen zu geben der das schon hat oder?
     
  8. Gast

    Gast Guest

    Moin Leute,

    Gestern ist das paket aus den usa mit der reed finishing anleitung angekommen. Auf der dvd erklärt ein mann, der aussieht wie heinz schenk, wie man reeds bearbeiten sollte. Es gibt eine glasplatte, einen schleifblock und schmirgelleinen. Mit diesen werkzeugen zeigt alias heinz wie man zunächst prüft ob ein blatt bearbeitet werden muss und wie man schleifen soll. Und ihr werdet es nicht glauben, es funktioniert. Ich hatte ein bretthartes selmer blatt und habe es nach anweisung bearbeitet und als ich es angeblasen habe, habe ich augen gemacht wie ein maulfrosch. Ich denke die methode ist nicht der weissheit letzter schluss, sollte aber von jedem gewusst sein, der gute reeds haben will.

    Schöne Grüsse,

    Egon
     
  9. tom

    tom Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe vor vielen Jahren die im Forum unter Reed-Guide zu sehende Abbildung zur Blattbearbeitung in einem Buch gefunden und seither nach dieser und mit Hilfe von Schachtelhalm noch jedes Blatt spielbar gekriegt. Mehr braucht's nicht.

    LG, Tom
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Ja nur in diesem reed guide fehlt zb eine methode wie man feststellt, ob ein reed ausbalanciert ist. Oder wie man konkret schleifen soll. Die bereiche, die mit zahlen bezeichnet sind, wie schleift man die? In welche richtung? wirklich so punktförmig wie bezeichnet? Wie gesagt neben den uns bekannten methoden gibt es noch weitere interessante hinweise.
     
  11. nobbi

    nobbi Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Egon,

    es wäre total nett, wenn Du eine etwas detailliertere Beschreibung Deiner Erkenntnisse über Reed Finishing für alle hier posten könntest, damit wir in Zukunft alle unsere Blätter zu 100% nutzen können :-D :-D :-D :-D

    Danke und liebe Grüße
    Nobbi
     
  12. Gast

    Gast Guest

    aaaaalso, ich versuche es mal.

    Das erste ist das equipment, was mitgeliefert wird. Es besteht aus einer plastikschachtel mit einer grossen glassplatte drin, einem plastikblock, wo das schmirgelleinen befestigt wird und eben schmirgelleinen selber.

    Beim schleifen kann man diese utensilien benutzen und sie bieten den vorteil dass man plan oder eben schleifen kann. Was beim freihandschleifen nicht der fall ist, meine ich.

    Der erste test mit dem blatt ist das blatt im eingespannten mundstück, im mund zu drehen und so festzustellen ob es ausbalanciert ist. Die seite, die weniger klingt ist dicker und sollte geschliffen werden. Soweit nichst neues, das steht auch im reed guide, aber beim schleifen werden die utensilien so verwendet das nur in eine richtung geschliffen wird und das mit einer bestimmten bewegung material nur an einer bestimmten stelle weggenommen wird.

    Der zweite test ist, ob die höhen stimmen. Es werden zb. alle C auf dem sax gespielt von tief bis hoch und es wird gesagt, dass alle c gut ansprechen sollten ohne! das man luft oder ansatz verändern muss. Wenn die hohen c nicht kommen, wird wieder gezeigt, wie man schleifen soll und wo.

    Das sind die beiden wichtigsten test die man macht. Hinzu kommen noch weitere und natürlich kann man die bereits im reed guide bekannten probleme auch mit den schleiftechniken behandeln.

    Ich meine die Utensilien und die gezeigten schleiftechniken gehen über das hinaus, was im reed guide beschrieben ist.

    Gruss,

    Egon
     
  13. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Bastellfreunde!
    Habe wie die meißten das Problem mit den Qualitätsunterschieden der Reeds und beschäftige mich auch grad mit dem "Reed Finishing". Hab zwar noch wenig Erfahrung damit und bin Anfänger was das Saxen betrifft aber bin dafür Tischler. Was ich aus technischer Sicht erklären kann ist folgendes: Das Wässern der Reeds dient dem Effekt, das sich die Fasern des Holzes aufrichten. Also sollte man auf der Oberseite des Reeds gegen die Steigung schleifen(von der Blattspitze zum Schaft) um die Fasern nicht einfach wieder platt zu drücken. Um den Tisch plan zu schleifen kann man einfach das Schleifpapier auf einen geraden Untergrund legen, mit einer Hand festhalten und das Reed in Richtung Schaftende über das Schleifpapier ziehen. Dadurch wird verhindert, dass an der Blattspitze zu viel Material abgetragen wird. Nicht feste drücken dann gehts nicht, lieber öfter mit wenig Druck damit sich das Reed überhaupt bewegen lässt. Viel Spass beim Schleifen!!!
     
  14. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Topshit schrieb:
    Ich weiss was du meinst, aber ob das Wässern diesem Effekt dient wage ich zu bezweifen, eher umgekehrt, es ist nicht erwünscht, dass sich die Fasern aufrichten, sondern das Blatt soll möglichst eine feine und geschlossene Oberfläche haben. Das Wässern dient eher dazu, das Blatt homogener und geschmeidiger, wohl auch anpassungsfähiger zu bekommen. Ob das dann so immer erwünscht ist, bleibt auch fraglich. Z.B. wenn es darum geht die Höhen zu bringen. Das schafft naturgemäss ein trockenes und "hart" reagierendes Blatt eher, als ein leicht trägeres, wassergesättigtes. Trotzdem spiel ich lieber Letztere. Das ist aber sicher auch Geschmackssache. Das Wasser in der Struktur verändert wohl auch das (Ein-)Schwingverhalten des Blattes.

    Sicher ist nur eins: Jedes Blatt ist anders, jedes macht was es will, keines ist unter allen Spielbedingungen ideal und sie (die Blätter)sind ein immerwiederkehrendes manchmal auch unausstehliches Ärgernis für den Saxer. Hmmm, warum spiele ich eigentlich überhaupt noch ;-)

    antonio
     
  15. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Schleifpapier ist mir zu ungenau. Das benutze ich lediglich zum polieren (1200er korn, nass, nur leicht drüber und keine 5 Wiederholungen)

    Wenn ich die Zeit zum Nachbearbeiten finde, ziehe ich ein rundes und scharfes Skalpell vor. Damit *ziehe* ich punktgenau an den Stellen, wie sie im Reedguide beschrieben sind.

    Ehrlicherweise muss ich sagen, dass die ganz schlechten Reeds erst in einer Schublade landen, immer in der Hoffnung sie eines Tages doch noch zu *bearbeiten*. Da sie dort aber ein unendliches Dasein zu fristen scheinen. Versuche ich bei neuen Schachteln erst gar nicht mehr, sie alle zu bewerten, sondern sie drauf zu legen und zu spielen;-)

    (Gäbe es da das passende Equipment für meine Computer, hätte ich schon längst mal ein Java-Programm geschreiben, das den Roboter mit dem Skalpell, je nach Spieleindruck steuert)
     
  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ich habe mit dem Vandoren-Teil (Glasstab und PLatte) sehr gute Erfahrungen gemacht. Das geht alles sehr punktgenau zu bearbeiten damit (vor allem auf der Klarinette hat mir das mehr geholfen als Schleifpapier und co...)
     
  17. KrischanDo

    KrischanDo Ist fast schon zuhause hier

    Hi Doellcus,

    irgendein kleiner Klarinettenblätter-Hersteller hat so etwas gebaut. Da war mal in "M - Musik zum lesen" ein Bericht.
    Der hat eine Messuhren-Taster-Vorrichtung, in der er die Dicke und Biegbarkeit der Blätter an verschiedenen Stellen misst und dann in einer CNC-Fräse nacharbeitet.

    Grüße
    Christian
     
  18. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Hey antonio!
    Scheinbar war das für einen Holzlaien zu unverständlich.Was ich damit ausdrücken wollte ist , das du durch das Aufrichten der Fasern durch das Wässern, beim Schleifen eine "feinere und geschlossenere Oberfläche" erreichst als wenn du es vor dem Schleifen nicht wässerst. ;-)
     
  19. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Topshit
    Ja, o.k. hab dich vielleicht nicht ganz in deinem Sinne verstanden. Trotzdem hat das Wässern in meinen Augen eher nicht den Sinn, quasi die besseren Voraussetzungen zum Schleifen zu schaffen (also letztlich das Ziel der feineren Oberfläche besser zu erreichen).
    Das Wässern verändert das Schwingungsverhalten des Blattes - meistens positiv - obwohl es auch Leute gibt, welche auf ein ziemlich trockenes Blatt schwören. Ein gut befeuchtetes Blatt quitscht auch kaum mal, weil es sich halt irgendwie besser anpasst. Ich weiss auch nicht wie man das besser erklären kann, ich spiele jedenfalls immer mit gewässerten Blättern und habe seither viel weniger Blattprobleme. (Hätte ich das schon zu "Klarinettenzeiten" gewusst, hätte ich mit Sicherheit auch damals weniger Blattprobleme gehabt). Mein erster Saxlehrer wollte davon aber rein nichts wissen. Mein jetziger Lehrer bewahrt dei Blätter schwimmend auf-mit einen Tick Konservierungsmittel, damit es nicht fault. Zu diesem Thema gabs auch schon ausführliche Diskussionen hier- sollte über die Suchfunktion noch zu finden sein.

    Spielst du deine Blätter eher trocken, oder legst du sie vor dem Spielen ein und spielst sie feucht?
    Gut, ist ja ein wenig o.T. es ging ja ums Finishing.
    Gruss
    antonio
     
  20. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Interessant. Die meisten Anleitungen empfehlen, stets vom Ende zur Spitze hin zu arbeiten, wohl um die feine Spitze nicht zu beschädigen.

    Irgendwo - vielleicht in einer Gebrauchsanleitung für ein Blattbearbeitungstool - habe ich aber auch gelesen, was Topshit (sic) empfiehlt, d. h. man müsse sozusagen gegen den Strich arbeiten. Also von der Spitze gegen das dicke Ende. Sonst würde man kaum Material vom Blatt abtragen, sondern nur plattstreichen.

    Ich versuch's mal.
     
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