Hallo Leute! Darf ich euch nochmal mit meiner Frage kommen? Hab mit 35 angefangen mit dem Sax spielen und ein paar Jahre Unterricht bei einem wirklich außerordentlichen Lehrer genossen. Und der hat - was gute reeds angeht - eine ganz klare Haltung: Wenn ein Blatt nicht unbehandelt von Beginn an einigermaßen gut spielbar ist, schmeiß es weg. Und das mit dem Wegschmeißen tut halt einfach auch finanziell weh, wenn von 10 Vandoren nur 3 auf Anhieb gut laufen. Hab immer noch die leise Hoffnung, dass es vielleicht doch Sinn machen könnte, einen Versuch zu wagen, die Dinger zu "retten". Wie sind da eure Erfahrungen? lg Willi
Hallo Willi, willkommen im Forum. Zur Blattbearbeitung wirst du viele Beiträge finden, wenn die die Suchfunktion nutzt. Noch schneller geht es, wenn du nach links schaust. Unter Saxophon-Infos findest du "Reed-Guide". Da bekommst du vermutlich alle Informationen, die du suchst. Eine weitere schöne Beschreibung zum Einspielen etc. gibt es unter der FAQ bei www.daviecane.com
Mit einem kleinen Messer und ein wenig Sandpapier kann man Blätter etwas ausbalancieren und so mittelprächtige Blätter besser machen. Sonst lohnt sich der Aufwand aus meiner Sicht nicht. Wirklich unspielbare Blättchen sind mir übrigens in den letzten 40 Jahren keine untergekommen. Manchmal sind sie zu hart. Dann lege ich sie zur Seite, vielleicht kann ich sie in einem Jahr oder so gebrauchen, wenn sie gereift sind. Oder sie passen auf ein Mundstück mit kleinerer Öffnung. Zum Bearbeiten brauche ich auch eine Art kleine Diamantfeile, die Santy Runyon früher produziert hat (permanent dutch rush, sollte auf seiner Website zu finden sein). Und/oder den Reed Surfacer von Vandoren aus Glas.
Besten Dank Guido und TootSweet für eure Tipps und den Willkommensgruß. Natürlich hab ich schon einiges zum Thema nachgelesen, aber ihr wisst ja, besonders interessant ist das, was Praktiker sagen. Jedenfalls werd ich mir zukünftig die "Mühe" machen, die reeds genauso zu behandeln, wie es in allen möglichen Sax-Infos vorgeschlagen wird - diese Erkenntnisse beruhen ja wohl auch auf der Erfahrung vieler Praktiker. Jedenfalls dank euch nochmal schön für die Ratschläge.
Also ich muss ehrlich gestehen, so richtig bearbeitet habe ich meine Blätter nie. Ich bin eher der selben Meinung, wie der Lehrer des TE. Ich kaufe mir übrigens die Blättchen immer einzeln und habe die Möglichkeit (als Stammkunde des Ladens) die Blättchen erst durchzusehen, und wenn sie einigermassen OK aussehen, nehme ich diese auch mit. Dann probiere ich, und lege die, die doch schlecht sind (vom sehen her kann man den Klang doch nicht immer erraten), auf die Seite und die Erfahrung zeigt, dass ich diese Blätter auch nie mehr zum Spielen nehme. Es heisst aber nicht, dass ich nur perfekte Blättchen spiele. Z.B. im Unterricht, wo ich meinen Schülern was vorspiele, muss "ich" ja nicht unbedingt immer perfekt klingen... Es geht also auch mit mittelmässigen Blättchen... Aber wenn es für ein Konzert sein soll - da passt mir nur ein Blättchen, welches von Anfang an perfekt war. Ja ja! Das gibt es auch Leider nur zu selten.... Gruß, Dementi
Ich zähle mich eher unter die Anfänger, aber habe schon allerhand rumprobiert. Der Punkt ist, dass man die Lust, sich mit einem schlecht laufenden Blatt rumzuquälen verliert, wenn man merkt, dass es nicht unbedingt nur an einem selbst liegt, sondern ein anderes Blatt von Anfang an flutscht. Ich bin für das Tenor inzwischen bei den Rico Select Jazz hängen geblieben, weil die wirklich alle sofort spielbar sind. Soundunterschiede gibt es trotzdem. Finde aber, dass die rasche Spielbarkeit den Preis rechtfertigt. Außerdem kann ich sie massenhaft günstiger bei Duchstein kriegen. Viele Grüße Michael
Moin Moin, also ich habe mal von einer geschichte von john coltrane gehört, wo es hiess, dass er sich eine packung blätter kaufte, die blätter alle durchprobierte und das blatt was am besten klang behielt und alle anderen wegschmiss. Gut, für den spielspass ist das wohl die beste methode, aber wie shortfan schon gesagt hat, geht das mächtig ins geld. Bei den rico royal blättern, die ich kaufe sind tatsächlich welche dabei, die gehen gleich nach dem einspannen ab wie hupe. Da blase ich ins horn und wundere mich selber, was da für ein toller sound rauskommt. Aber dann sind da diejenigen blätter die sich wie tote fische benehmen, sie rühren sich nicht und sind schwer spielbar. Da nehme ich die nagelfeile aus pappe, die schon relativ abgenutzt ist, also nicht mehr so scharf und schleife die blätter nochmal sanft plan. Danach sind sie meistens besser spielbar, sprich sie sprechen besser an. Allerdings kommen sie an die von anfang an gut spielbaren nie ganz heran. Lange rede kurzes fazit. Nachbearbeiten ja, aber auch das hat seine grenzen. Schönen Wochenstart! Egon
hey jazzer, tja, also ich habe mich intensiv mit der Bearbeitung von Saxophonblättern beschäftigt, mein Lehrer hat mir beigebracht, worauf es dabei ankommt. Aber, bevor hier falsche Hoffnungen aufkommen; ich schließe mich an, es gibt Blätter, die spielen von Anfang an hammer, und bleiben auch durch extrem-bearbeitete Exemplarte definitiv ungeschlagen!!!! Leider handelt es sich meistens um 1-2 pro 10ner-Packung (tja, unser Hobby erfordert eij gewisses Maß an Investition, wenn man auf einem hohen Niveau spielen möchte). Mein Lehrer hat mir beigebracht, dass es u.a. darauf ankommt, dass das Herz des Blattes möglichst symmetrisch ist; unausgeglichene Blätter springen schlecht an und klingen dumpf. Es gibt versch. Möglichkeiten, um einen Symmetrie-Check zu machen. Zum einen kann man das Blatt gegen eine Lichtquelle halten, um auszumachen, auf welcher Seite zu viel (zu wenig) Holz ist. Besser ist aber, wenn man die jeweilige Seite des Blattes anbläst. Dazu hält man den Kopf schräg nach rechts (links) und spielt einen Ton an. Wenn Du merkst, dass eine Seite sich merkbar anders verhält, kannst du versuchen, mit feinem Schleifpapier oder einem geraden Messer, vorsichtig etwas von dieser Seite wegzunehmen........ Wie gesagt, das Blatt kann besser werden, aber an die richtig guten Blätter kommen die leider nicht heran.... sorry, ich weis, es ist nervig, als Holzbläser von diesem Material abhängig zu sein....darum beneide ich in diesem Punkt die Blechbläser.... alles Gute, Euer sanborn
Verrätst du mir, welcher Laden das ist? Dann kaufe ich da nämlich keine Blättchen mehr, ich habe keine Lust, die zu nehmen, die vorher schon jemand aussortiert hat.
Nein, werde ich natürlich nicht tun (dafür hast Du hoffentlich Verständnis). Ausserdem kommt es ja nicht nur auf das Aussehen der Blättchen an, sondern darauf, wie die im Endeffekt klingen. Und ich mache ja keine 10 Packs auf, um durchzusehen, sondern nur die, die geöffnet ist. Ach übrigens, hat der Laden in Emmendingen dicht gemacht? Ich kenne mich in der Gegend eigentlich nicht wirklich aus, da es in Freiburg genügend Läden gibt. Nur würde ich gerne wissen, wohin ich meine Schüler aus Herbolzheim und der Umgebung schicken soll: nach Offenburg? Oder nach Waldkirch? Gruß, Dementi
Naja, wenn ich bei Probenwochenenden die Posaunisten mit ihren Schmiermittel-Kollektionen sehe und die Trompeter abends mit den roten aufgequollenen Lippen: Da haben wir es eigentlich ganz gut... Gleich steige ich ins Auto und sause nach Frankfurt zum Klezmer-Workshop! Bin sehr gespannt und wünsche allen ein schönes Wochenende! Krischan
Wahrscheinlich das einzige Instrument, bei dem es keine dieser Probleme gibt ist die Querflöte Ansonsten hat man, denke ich, immer etwas zu tun: Streicher - das Instrument ist an sich sauteuer, dann noch der richtige Bogen genauso teuer, die richtige Saitenwahl, am Instrument - Stimmstock, Stütze, am Bogen - Haar... all das kostet wahnsinnig Zeit und Geld (meine Frau ist Geigerin, da weiß ich wovon ich rede). Die Pianisten - überall ein anderes Instrument spielen ist auch nicht so toll. Zuhause braucht es viel Platz und der Stimmer, die Saiten und wenn es kommt - die Mechanik, kosten auch viel Geld und sind wichtig. Also, wenn ich das so aufzähle, sehe ich, dass wir gar nicht sooo schlecht da stehen Wie gesagt - besser haben es nur die Querflöten und auch die Sänger (aber bitte ohne Erkältung))) Gruß, Dementi
@dementi: Hertenstein in Emmendingen gibt es schon länger nicht mehr. Vom Verein aus gehen wir nach Waldkirch/Kollnau und ich selber arbeite in Freiburg,und kaufe auch da ein. Dass jetzt einer der Läden besonders gut oder schlecht ist kann ich nicht sagen, sogar die Blättchen sind je nach Sorte mal bei dem einen günstiger mal beim anderen. Heutigentags gibt ja eher die Verkehrsanbindung den Ausschlag. Ich kaufe übrigens immer nur geschlossene Packchen
rbur, sag mal, hast Du mitgekriegt, dass es bei Vandoren momentan 8 Wochen (!!!) Rückstand bei den 2,5 -er (klassik) gibt??!! Ich habe letzte Woche gar keine bekommen, heute zum Glück wieder welche. Ich brauche die zwar nicht für mich (mir sind sie viel zu leicht), aber die meisten Schüler von mir spielen gerade diese Stärke. War schon blöd, dass einige dann keine Blättchen zum Spielen mehr hatten... Das mit Waldkirch werde ich mir merken. Übrigens, das mit dem Preis für die Blättchen hängt von dem Zulieferer ab (habe ich mir mal von einem Verkäufer sagen lassen). Und natürlich von den Mengen, die man einkauft.