Rhytmus von Noten umsetzen ?!

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von kryz, 15.November.2006.

  1. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ich bin vor kurzem in ein mehr oder weniger klassisches Sax Ensemble reingekommen und das größte Problem das ich habe ist, dass ich Rhytmus von Noten nicht korrekt.
    Ich spiele dort Bass-Sax und dementsprechend ist dort keine "Melodie" vorhanden auch einen "Groove" oder Drums gibts ja dort nicht bzw ,den sollte ich eigenlich machen^^ Oft lasse ich mich auch von den anderen Stimmen verwirren :(
    Selbst bei einfach Synkopierten Rhytmen habe ich echt Probleme :) Bisher habe ich mich immer durchgemogelt, also Realbook auf, und mit dem Sheet vor der Nase dann 100x Aufnahmen dazu angehört. So läuft das natürlich nicht :)
    Ich habe schon probiert, mit Metronom zu Üben, etc., aber da höre ich einfach nicht drauf.

    Wär echt super, wenn ihr mir noch nen paar tips habt

    Chris
     
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Hallo Chris,

    schau Dir mal das Programm "Earmaster 5.0" an. Da kannst Du die Dinge, die Dir (mir übrigens auch...) fehlen, recht systematisch trainieren.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Hi!

    Earmaster kann ich auch sehr empfehlen!

    Schöne Töne!
     
  4. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ich hatte EarMaster schonmal, allerdings nur die Testversion. Ist recht teuer, oder?

    Viele Grüße

    Chris
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Hi!

    Weiß ich nicht - hab die Vollversion gestellt bekommen.

    Aber HIER ist ein Link dazu.

    Schöne Töne!
     
  6. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Eine Gehörbildungs-Software ist meines Erachtens ein guter Ansatz, beinhaltet jedoch nicht die Lösung des eigentlichen Problems und sollte von mir aus gesehen als Ergänzung eingesetzt werden.
    Das eigentliche Problem ist die Instabilität des Rhythmusgefühls. Dies kann man am besten austesten, indem man eine rhythmisch anspruchsvolle Stelle spielt und mit dem Fuss das klopft, was eigentlich das Metronom machen würde. Sobald der Fuss die Rhythmik der Melodie übernimmt oder sonst einfach etwas macht, was nicht dem Metrum entspricht, ist das Prolbem erkannt.
    Der Fuss sollte unabhängig davon, was "oben" alles noch so los ist, knallhart den Beat durchhauen und so die persönliche Metronom-Referenz bilden. So können kombinierte Rhythmen wie Wörter gelesen korrekt auf diesen Puls gespielt werden.
    Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den persönlichen Puls zu festigen - ich starte zufälligerweise heute Abend gerade wieder einen neuen Workshop über diese Thematik und muss dafür noch vorbereiten. Ich werde morgen oder übermorgen darüber noch paar Tipps abgeben...

    Enjoy! :)
     
  7. Bloozer

    Bloozer Strebt nach Höherem

    Hier findest du ein ausführliches online Rhytmus Training von Stefan Hugi, und das alles ist kostenlos.
     
  8. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    erstmal vielen Dank Euch allen!

    Ich denke ich werde mal nach Earmaster schauen, ob ich da evtl. günstig an ne Lizenz komm!

    @Peter:
    Hier liegt gerade mein Problem! Ich "kann" keinen Rhytmus üben! Der Fuß macht komische Sachen. er hört auf, oder macht was falsches, aber selten das, was er soll. Und wenn er gerade durchschlägt, dann krieg ich es nicht auf die Reihe, mich daran zu halten.

    Je stärker es Synkopiert wird umso schwerer. Also Achtel auf 4/4 gehen recht gut, Achtel auf 2/2 sind nahezu unmöglich, wenn dann noch Pausen dabei sind!

    Viele Grüße

    Chris
     
  9. Gast

    Gast Guest

    Hi!

    Zum Thema Synkopen und Füßen: Ich empfehle folgende Schritte:

    1. Fuß in gleichmäßigen Vierteln bewegen (nicht schneller als 60 Schläge pro Minute, eher langsamer!!!)
    2. dazu gleichmäßige Viertel spielen (z.B. als Tonleiter)
    3. Fuß in gleichmäßigen Achteln bewegen, dabei die vollen Schläge als auftretende Bewegung und die entsprechenden zurückführenden Aufwärtsbewegungen als die "und" dazwischen
    4. zu der Nummer 3 nun wieder gleichmäßige Viertel spielen, die gespielten Viertel müssen auf die Abwärts- also auftretende Bewegung
    5. Klappt Nummer 4, so zuerst nur Nachschläge spielen - also dann spielen, wenn der Fuß sich nach oben bewegt.
    6. Klappt Nummer 5, dann die Nachschläge im selben Tempo weiterspielen, aber nicht als Nachschläge, sondern als Viertelnoten - schon hat man seine ersten einfachen Synkopen!

    Schöne Töne!
     
  10. peterwespi

    peterwespi Ist fast schon zuhause hier

    Ich gehe noch einen Schritt weiter und empfehle, beim Trainieren von Rhythmik das Horn gleich mal im Koffer zu lassen, damit man sich ausschliesslich auf den Kern der Sache konzentrieren kann. In meinem Rhythmik-Workshop beinhaltet der Part "Feel The Beat" den Aufbau des rhyhtmischen Grundgefühls. Ich habe die entsprechenden Seiten für den Grundschritt zum Download bereit gestellt.

    www.wespi.com/Downloads/temporaer/WS_R+R_Unit_A_Seite_10_11.pdf

    Auf diesen Schritt erfolgen in den Ebenen Bewegung und Sprache rhythmische Überlagerungen und man lernt dabei, jedes einzelne Vorkommnis der 2er- (Achtel). 3er- (Triolen) und 4er-Teilung (Sechzehntel) korrekt zu interpretieren und an den richtigen Platz zu setzen. Dabei wird auch der Grundschritt (Fuss) stabilisiert und so zur feste Referenz in der Art eines persönlich eingebauten Metronoms.

    Enjoy! :)
     
  11. pth

    pth Ist fast schon zuhause hier


    Meinst du das so? ;-)
     
  12. schnipsel1

    schnipsel1 Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo, gib nicht auf. Mir gehts ähnlich. Spiele in einem reinen Sax-Ensemble Bariton. Ich mache jeden Tag ein bißchen Rythmustraining, wie Peter das beschreibt, ohne Saxophon, mittlerweile klappt das mit den unterschiedlichen Rythmen von Händen und Sprache und ggf. noch Händen gut.
    Das ehemals verhasste Metronom ist eine große Hilfe geworden. Bei Klassik schwör ich drauf. Hat aber ein halbes Jahr harte Arbeit gekostet, es zu ertragen.
    Gruß Claudia
     
  13. henriette

    henriette Schaut nur mal vorbei

    Ein Rhytmusproblem hatte ich auch lange, bis ich auf die Idee kam mich an einen Bekannten zu wenden der Profi - Schlagzeuger ist. Mit dem habe ich Rhythmen durch Fußtechnik und Klatschen mit den Händen bis zum Umfallen geübt und dann auf das Sax umgesetzt. Nun klappt es!!!
    Vielleicht kennst du ja jemanden.

    Gruß Sabine
     
  14. ppue

    ppue Mod Experte

    Auch auf die Gefahr, dass ich langweile: geht spazieren oder
    tanzt. Da habt ihr das Metronom schon mal gespartund
    könnt dabei nach Herzenslust singen, klatschen und
    synkopieren.

    Der Schlüssel zum Rhythmus ist der Körper, ist der Gang
    und der Tanz. Und wenn ihr euch nicht bewegt, dann hilft
    euch auch kein Ohrmeister.

    Schnecken oder Regenwürmer z.B. haben keinen Swing,
    weil sie weder Beine haben, noch ihren Geschlechtsakt
    mittels rhythmischer Bewegung ausführen.

    Da mag die eine oder der andere schmunzeln, ich meine das
    aber ganz ernsthaft, da dort der Ursprung unserer
    musikalischen Zeiteinteilung liegt. Also, liebt euch.
     
  15. henriette

    henriette Schaut nur mal vorbei

    vorzugsweise im 7/8 Takt ? ternär oder binär ???

    :-D
     
  16. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin!

    Ja, die Sache mit dem Körper und dem Tanz. Ich muss sagen, ich habe erst ein richtiges rhythmisches Gefühl für die Musik erworben, die ich liebe (Salsa), seit ich tanze.

    Und erst seit ich aufgehört habe zu zählen, statt dessen auf die Rhythmusgruppe höre, kann ich die Musik einigermaßen vernünftig spielen.

    Andererseits kenne ich mehr als einen Musiker, die nicht einen Schritt tanzen können (sogar völlig aus dem Takt fallen), wenn sie aber steif stehen bleiben können, bombensicher den Takt auch in schwierigen Situationen halten können.

    Was neben der Körperbewegung vielleicht noch hilft ist ein Rhythmusinstrument lernen, Bongos oder Conga, Djembe oder was auch immer.

    Gruß,
    xcielo
     
  17. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

  18. ppue

    ppue Mod Experte

    Mit denen könntest du mich jagen. Ich hasse Schulen und
    vor allen Dingen die Weiterentwicklung von Schulen.
     
  19. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Ich meine nicht die Schule sondern die Methode.
     
  20. ppue

    ppue Mod Experte

    Der erste Satz schon läßt bei mir die Alarmglocken schrillen:
    es ist ein großer Fehler der Pädagogik, den Erfolg an der
    Effektivität zu messen. Das betriftt das ganze Spektrum
    pädagogischen Wirkens und ist leider selbst in der
    musikalischen Ausbildung immer noch üblich.

    Ich mach es mal deutlich an einem Beispiel aus der
    Kindererziehung: der Pädagoge, das effektive Lernen vor
    Augen, rät mir und meiner Frau zu absoluter Konsequenz in
    Erziehungsfragen. Warum? Weil er weiß, dass das Kind so
    am schnellsten das gewünschte Ergebnis liefert.

    Das ist nicht weit von der Dressur entfernt: konsequente
    Belohnung bei 'richtigem' Verhalten.

    Was mein Kind nicht lernt, ist, dass die Welt gar nicht
    konsequent ist, dass ich eine andere Meinung als meine
    Frau habe, das es durchaus Konflikte gibt und wie man
    damit umgeht.

    Was ich nicht lerne, ist, mein Kind zu kennen.


    Es ist der Zug der Zeit, beschleunigen zu wollen: Effizienz
    und Schnelligkeit sind die noch positiv besetzten
    Zauberworte, die doch nur wertlose Hülsen in einer immer
    stressgeplagteren Gesellschaft sind. Stress bedeutet, wir
    leben in der Zukunft, haben verlernt, im Hier und Jetzt zu
    fühlen. Wir wollen schnell besser werden, damit wir in einem
    Jahr einen Level erreicht haben, von dem aus wir schon
    wieder das nächste Ziel anstreben.

    Einen Rhythmus zu lernen oder besser:
    wiederzuerlangen, dazu braucht es eine andere Einstellung.
     
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