Rufhorn zum Klingen bringen

Dieses Thema im Forum "Sonstige Instrumente" wurde erstellt von Tannenbernie, 24.Januar.2013.

  1. Tannenbernie

    Tannenbernie Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo zusammen

    Bin jetzt seit wenigen Tagen Besitzer eines aus Naturhorn gefertigten Rufhorns. Bevor sich jemand wundert, was ich denn damit will, es ist Bestandteil eines Karnevalkostüms und mein Plan wäre, zu den kommenden Karnevalszügen mal richtig ins Horn zu hupen.

    Wer mit "Rufhorn aus Naturhorn" nichts anfangen kann, hier ist eine Idee dazu: http://www.mittelalter.net/echtes-rufhorn-38-cm--04638.html

    Mein Rufhorn ist gute 40 cm lang und sollte, wenn professionell angeblasen, einen tiefen, satten Klang erzeugen.

    Nun habe ich Google bemüht, um herauszufinden, wie ich denn einen Ton aus dem Horn bekomme und erhielt bisher folgendes von verschiedensten Seiten und Foren:

    1) Je größer das Horn, um so einfacher
    2) Je größer das Horn, um so tiefer der Klang
    3) Mit Zirkulationsatmung (wie Didgeridoo) kann man verschiedene Töne mit einem Horn spielen
    4) Reicht einem ein Ton, so kann man es wie eine Trompete spielen
    5) Lippen fest zusammenpressen und durchpusten
    6) Lippen spitz zuformen und durchpusten
    7) Lippen formen, als wenn man auf eine Zitrone beist und durchpusten
    8) Horn seitlich an die Lippen halten

    Naja, viele Infos, die sich teils widersprechen und ich bekomme noch immer kaum mehr als ein Rauschen raus, das wie ein Kuhfurz klingt.

    Dann hatte ich die Idee, mal mein Sax-Mundstück vor die Öffnung zu halten. Siehe da, es kam ein gewaltiger Ton, allerdings sehr hoch, laut und schrill. Alle Versuche, diesen Ton zu verändern, etwa tiefer klingen zu lassen, sind gescheitert.

    Wenn ich das Horn leicht seitlich durch den Mundwinkel spiele, erhalte ich einen leisen, aber hörbaren Ton, der etwas tiefer klingt.

    Also da ich als Sax-Spieler ja gewohnt bin, die Schwingungen durch das Blatt zu erzeugen, habe ich hier vermutlich meine Probleme. Bei dem Rufhorn muss ich wohl die Schwingung mit meinen Lippen erzeugen, wie ein Blechbläser, wenn ich das richtig verstanden habe.

    Daher hier auch meine Frage, ob noch jemand aus dem Forum ein Rufhorn besitzt und ähnliche Probleme hatte. Ich bin da für alle Tips und Anregungen dankbar und würde mein Horn gern laut und mit sattem, tiefen Klang erschallen lassen.
     
  2. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich habe mal auf einem Flohmarkt in so ein Teil reingepustet. Es sollte sich wie eine Trompete spielen lassen, wenn auch tatsächlich nur ein einziger kräftiger Ton heraus kommt.

    Ein Saxophonmundstück (am ehesten geht wohl Sopran) sollte auch einen Ton ermöglichen, man muss das Mundstück aber absolut luftdicht auf die Hornöffnung setzen, also bspw. mit Klebeband abdichten.

    Dann mal mit dem Ansatz experimentieren, ob was daraus wird.

    Gruß,
    Otfried
     
  3. Hips

    Hips Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Tannenbernie!
    Vor einigen Jahren hatte ich bei einem Freund im Partkeller die Gelegenheit in ein altes Feuerwehrhorn, ca 50 - 60 cm lang, zu blasen. Ansatz wie bei Blechblasinstrumenten, Klang etwas dumpf. Natürlich ist etwas Übung eerforderlich. Tonhöhenänderung und regelrechtes Spielen einer Melodie geht, wenn man die Öffnung etwas mit der Hand stopft, alleredings nicht mehr sehr laut.
    Gestern habe ich mal mein Saxmundstück (Tenor) an meine Tuba gebaut: Schreck, lass nach!, ein gewaltiger tiefer Ton (sub-contra-B) war das Ergebnis, der sich allerdings nicht ändern ließ. Die in dem Rufhornlink gezeigten Hörner haben nur recht kleine Löcher als Mundstück, die sich vielleicht etwas trichterförmig ausschneiden lassen um eine ähnliche Wirkung wie bei einem Trompetenmundstück zu bekommen.
    Viel Spaß beim Karnevalsumzug und ein fröhliches MOIN aus dem Hohen Norden.
    Hips
     
  4. Tannenbernie

    Tannenbernie Kann einfach nicht wegbleiben

    Na ich bin morgen bei meinem Musiklehrer, der spielt auch trompete. Mal sehen, was wir da mit dem Horn rausholen können.
     
  5. Tannenbernie

    Tannenbernie Kann einfach nicht wegbleiben

    So, nun noch die versprochene Rückmeldung fürs Archiv:

    Also, wie erwartet hatte mein Musiklehrer keinerlei Probleme mit dem Horn. Hat etwa 30 Sekunden gebraucht, dann konnte er bereits eine kleine Melodie mit einigen Tönen spielen. Man beachte, daß er dabei keine Zirkulationsatmung einsetzte, sondern seine Trompetenatmung. Neben dem Grundton konnte er halt die Obertöne (heissen die so?) anspielen, wobei er nur den Grundton so richtig laut spielen konnte.

    Vorne ins Horn kann man tatsächlich ein Trompetenmundstück schieben, was es auch mir erleichterte, Töne herauszubringen. Inzwischen habe ich aber die Öffnung des Horns mit einem Kegelsenker aufgebohrt und so ein bisschen die konische Öffnung des Trompetenmundstücks nachgeahmt - und siehe da, ich krieg nen lauten, guten Ton raus, auch ohne Trompetenmundstück.

    Mein Lehrer hat mir trotzdem nen simples Trompetenmundstück mitgegeben, damit ich einfacher üben kann. Setze das momentan einfach immer mal an und versuche, Töne zu erzeugen, das scheint tatsächlich zu helfen.

    Historisch authentisch ist das Horn mit der nun konischen Öffnung vermutlich nicht mehr, aber sieht ja keiner :) Und letztendlich ist es mir an der stelle wichtiger, daß ich nun mein Rufhorn zum Klingen bringen kann.

    Danke an alle Ratgeber und viel Erfolg an alle Rufhornbläser!
     
  6. Hips

    Hips Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Tannenbernie! Freue mich mit, dass es so gut geklappt hat! Mit feucht-fröhlichem Karnevalsgruß
    Hips
     
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