Liebe Saxgemeinde, ich muss euch hier meine Erfahrungen mitteilen. Ich dachte nicht, dass unterschiedliche Bögen so unterschiedliche Ergebnisse im Spiel und im Sound verursachen. Ich hab mir im Sommer ein Yamaha-Tenor YTS875 mit zwei S-Bögen gekauft. Es waren die Bögen M1 und G1 dabei, selbst hatte ich bereits den F1 (in Silber) zu Hause liegen. Ich war echt angetan von den gravierenden Unterschieden. Der G1 klingt recht ausgewogen und hat eine wunderbare Ansprache. Einfach zum Losspielen der richtige Bogen. Mit dem M1 wurde der Klang richtig voll, voluminös und dunkler. Er beatmet das Sax weniger offen, man muss schon ein wenig mehr für Vortrieb sorgen und verzeiht etwas weniger Ungenauigkeiten im Ansatz. Der F1 in Silber bringt einen sehr zentrierten Sound mit gutem oberen Mittenanteil. Mit diesem Bogen am Sax setzt man sich eindeutig am ehesten in der Band durch. So, nun spielte ich seit Sommer kaum mehr mein Mark7, jedes Mal wenn ich es zur Hand nahm war zwar die Ergonomie sehr vertraut und wunderbar angenehm, doch von Sound und Ansprache war ich nicht mehr so angetan. Also schaute ich mich locker um einen S-Bogen um und wurde im e-bay-Australien fündig. Dort konnte ich einen Phil Baron mit Goldauflage zu einem recht günstigen Preis erstehen. Hat zwar dann nochmal ein wenig an Zoll und Postspesen gekostet, war aber noch immer günstig. Jetzt hab ich ihn ausprobiert und mit dem originalen Selmer-Bogen verglichen und muss auch hier sagen: "Ein sensationeller Unterschied." Das Mark7 bekam nun Volumen und Druck und spielt sich leicht und weich wie ich es mir immer nur gewünscht hätte. Der Bogen beatmet das Sax um so viel besser und freier, es ist unglaublich. Vom Volumen und der Mensur her hatte ich auch Glück, passt alles perfekt zum Selmer. Was mich zu der Frage bringt: Warum ist beim M7 nicht schon ein Bogen dabei der derart gut funktioniert? Oder sind da die Jahre Entwicklung dazwischen? Oder haben sich die Sound- und Spielvorstellungen so geändert in den letzten Jahrzehnten? Wie auch immer, ich bin mit meiner Neuerstehung mehr als glücklich. So, und jetzt blas ich mal gleich wieder ein Stündchen rein ins Horn. lg Geri
Hallo Geri, so geht es mir auch, habe bei meinem 875 er Alt gleiches festgestellt, nur einen F1 Bogen habe ich nicht getestet, mein Favorit ist der neue V1 Bogen, den ich in versilberter Version erhalten konnte. Der goldlackierte V1 war gleich weg, und der vergoldete überstieg mein Budget. Sogar bei 2 M1 Bögen verschiedenen Herstellungsjahres sind deutliche Unterschiede zu bemerken. Der Vollsilber V1 würde mich noch interessieren, ist aber leider sehr teuer und selten erhältlich. Viel spaß mit Deinen 2 Tenören und den tollen Bögen! Wobei Du jetzt mit den Phil Baron bestimmt das 875 eher im Köfferchen lässt LG dabird
Hallo, Wo kann man die V1-Bögen Alt-Sax bekommen ? Möchte einer seinen V1 Bogen Alt-Sax loswerden ? Gruss Ingo
S-Bögen können viel verändern, zum Positiven und Negativen. Sollte man ausprobieren und nicht blind kaufen, denn häufig sind seperate Bögen durchaus nicht immer preiswert und man weiss nicht wie er funktionieren und klingen wird, wenn man es nicht probiert hat. Ich habe schon viele Bögen probiert, trotzdem kehre ich bei meinen Saxen immer zu den Originalbögen zurück. Dann gibt es ja auch noch die Spezialisten, die S-Bögen tunen (sollte man nie mit seinem Lieblingbogen machen). Beim Tenor Mark VII habe ich öfters gehört, daß ein Wechsel was bringt. Insgesamt ist wohl bei der Entwicklung des M VII wohl einiges anders gelaufen und führte dann dazu, daß es auch weniger erfolgreich war. Der S-Bogen war wohl beim Tenor mit ein Knackpunkt. Lg Saxhornet
Danke, machen mir beide viel Freude. Ob ich das 875 im Koffer lasse werden wohl die nächsten Wochen zeigen, ich lass mich da überraschen. Das 875 ist schon auch ein tolles Ding, problemlos mit einem sehr starken und variantenreichen Ton. lg Geri
Wer macht solche S-Bogen Tunings? Kann man da wen empfehlen? Denn ich denke dass der Originalbogen in Zukunft nur mehr im Kasten liegen wird. Und da könnte man ja mal was ausprobieren. Schade eigentlich, dass das M7 so unterbewertet wird. Ich selbst mag das Sax sehr gerne (hab auch ein Alto M7 liegen), mir gefällt die Mechanik, Ergonomie und der Grundsound ausserordentlich gut. Hab ja schließlich die letzten Jahre viele Gigs damit gespielt. Und nun mit dem neuen Bogen passt es noch viel besser. lg Geri
Moin, so könnte man prinzipiell mal aussuchen: http://www.youtube.com/watch?v=k1d3ACFPGzU Liebe Grüße, Guenne
Moin, in diesem Zusammenhang vielleicht noch mal ein link auf meine jüngsten diesbezüglichen Erfahrungen mit baugleichen Original Bögen: Winzigkeit S-Bogen Gruß, Otfried
Ich kenne nur Martin von der Werkstatt bei den Holzbläsern in Berlin, der sowas macht. Allerdings habe ich da keine Erfahrung wie gut er das macht. Ich werd das nächstes Jahr mal probieren. Allerdings würde ich es nie mit dem Originalbogen machen und nie mit einem Bogen der schon recht gut ist. Es kann sich vieles durchs Tunen verändern: Intonation, Blaswiderstand, Ansprache, der Winkel des S-Bogens. Das muss nicht immer positiv sein, schlimmsten Falls passt dann in punkto Intonation dein übliches Mundstück weniger gut als vorher oder es ist alles schlimmer als vorher und das lässt sich nicht mehr korrigieren. Deswegen würde ich immer einen Nachkauf S-Bogen nehmen, den man zur Not ersetzen kann. An meinem Alto habe ich einen getunten Bogen, der war aber schon dabei und ich weiss nicht wer den getunt hat. Gefällt mir sehr gut allerdings ist der Winkel so anders, daß ich mich da erstmal umstellen musste und wenn man es einmal gewöhnt ist, kann man sich dann weniger mit normalen Bögen vom Winkel her anfreunden. Der Ruf sagt noch lange nichts über die Wirklichkeit aus. Das ist wie beim Mark VI, da mag auch nicht jeder jedes Instrument und die fallen sehr unterschiedlich aus. Man muss es immer probieren und wenn es gefällt und passt, ist der Rest egal. Lg Saxhornet