S-Bogen Befestigungsschraube - was es nicht alles gibt :-)

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von Moritz.M, 26.Oktober.2025 um 17:41 Uhr.

  1. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Heute habe ich es doch tatsächlich geschafft, meine S-Bogen Befestigungschraube abzureißen.

    Ausbohren ging glücklicherweise mit einem 2,5 mm Stahlbohrer problemlos von der gegenüberliegenden Seite, wo normal die Marschgabel befestigt wird.

    Jetzt brauche ich natürlich eine neue Schraube und habe Frau Gugel für mich suchen lassen.

    Und dabei bin ich tatsächlich u.a. auf eine Dave Guardala Schraube für nicht weniger als 69 € gestoßen.

    69 € für eine stinknormale 4mm Rändelschraube? Spinne ich oder spinnen die?

    Ich habe dann als bodenständiger Schwabe lieber eine im 1-stelligen Euro-Bereich bestellt.
     
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  2. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Wenn Du die Schraube so fest anziehen musst dass die Schraube reisst dann solltest
    Du mal die Passung der S - Bogenverbindung nacharbeiten lassen.

    SlowJoe
     
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  3. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Edit: von Yanagisawa gibt’s eine für 115 €…

    @slowjoe: ja, das ist mir klar.
    Genau das wollte ich ja. Ohne eingesteckten S-Bogen den Spalt der S-Bogen Aufnahme etwas schmaler ziehen und habe die Schraube mittels einer Zange festgezogen. In einem Bereich, bei dem ich das noch nicht erwartet hatte, riss die Schraube ab.

    Ich habe das bei anderen Saxophonen auch schon gemacht, wenn ich das Gefühl hatte, dass der S-Bogen mit zu wenig Widerstand einzusetzen geht.
    Das war bei keinem Selmer und bei keinem Yamaha jemals ein Problem. Aber die Taiwanesen scheinen selbst bei der Qualität der Schrauben zu sparen.
     
  4. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    https://saxcompany.de/produkt/yanga...-boostar-fur-yanagisawa-und-selmer-vergoldet/
    Also die Yamahas reißen schon gerne mal.
    Aber wie schon @slowjoe schrieb:
    So fest sollte man sie nicht anknallen müssen.
     
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  5. visir

    visir Gehört zum Inventar

    Es spinnen die, die sie tatsächlich kaufen. Das ist ein vorhandener Markt, den die halt bedienen, weil es geht. Gibts in vielen Genres, ob Hifi oder Kaffee oder Fahrräder oder...

    "Zange" ist schon der Bereich, wo man es erwarten kann. Das ist ja keine Stahlschraube.
     
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  6. holgi1964

    holgi1964 Kann einfach nicht wegbleiben

    So stinknormal ist die nicht. Die hat doch sicherlich ein Feingewinde.
     
  7. Spacecat

    Spacecat Ist fast schon zuhause hier

    Meines Wissens ist das nicht der richtige Weg, da Aufnahme dadurch eventuell unrund werden könnte. Bzw Bogen zwar fest, aber Verbindung nicht ringsum gleichmäßig. Bester Weg wäre S-Bogenhülse anpassen lassen.

    Vielleicht täusche ich mich aber auch mit meiner Annahme, auch wenn für mich dieser Weg der bessere ist.
     
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  8. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Schon richtig. Ich hab das ja mit anderen Saxophonen auch schon ab und zu gemacht, wenn der S-Bogen nach jahrelangem Gebrauch zu leicht in die Aufnahme flutscht. Der Kraftaufwand war zum Zeitpunkt des Abreißens wirklich nicht sehr hoch.
     
  9. ArminWeis

    ArminWeis Experte

    Es ist kein Feingewinde, metrisch.
    Wann immer mich jemand anruft, die S-Bogen Schraube sei abgebrochen frage ich: Es ist ein Yamaha? In hunderteins von hundert Fällen lautet die Antwort JA.
    Das ist seit Jahrzehnten eine Schwachstelle, die ignorieren es einfach und nehmen obendrein richtig Kohle für das Teil. Jeder möge sich denken, was ich denke (Schwachleistung)
     
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  10. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Die Sorge teile ich nicht. Beim Versuch, die Aufnahme etwas enger zu ziehen, geht es lediglich um 1 - 2 Zehntel Millimeter. Einfach nur, dass der S-Bogen ein klein wenig schwerer einzusetzen geht und ich die Schraube nach dem Einsetzen nur noch ein klein wenig festziehen muss.
     
  11. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    Wo liegt der Unterschied wenn man den Bogen einsetzt und dann festzieht?
     
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  12. Blofeld

    Blofeld Ist fast schon zuhause hier

    Naja, mit der Zange festziehen ist schon brachial. Dafür sind die Dinger ja nicht gedacht. In der Tat gehört dann eher die Hülse angepasst. Muss ich bei meinen Instrumenten auch regelmäßig machen lassen, obwohl ich den Bogen mmer vorsichtig rein- und rausdrehe.
     
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  13. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Das ist der falsche Weg.
    Dadurch wird die S - Bogenaufnahme unrund (relativ einfach zu reparieren) und ist nachher
    nicht mehr zylindrisch (nicht mehr so einfach).
    Besser ist es, die Hülse am S - Bogen aufzuweiten. Das Spezialwerkzeug hierzu hat jeder ernstzunehmende Saxdoc.
    Der Vorgang dauert im Allgemeinen 10 - 15 min.


    SlowJoe
     
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  14. Joachim 1967

    Joachim 1967 Kann einfach nicht wegbleiben

    Also jetzt muss ich doch auch meinen Senf dazu geben: Lieber reisst mir die Schraube als dass das Muttergewinde im Hals kaputt geht. Und wenn ich jetzt noch den Begriff " bestimmungsmässiger Gebrauch" hier anwende, beinhaltet das eben nicht, dass ich mit einer Zange ein Gewinde M4 aus Messing! mit Gewalt anziehe. Das ist nur für ein gewisses Drehmoment ausgelegt und von Yamaha bestimmt entsprechend berechnet.
    Versteht mich bitte nicht falsch: ich verstehe sehr gut , dass man sich in so einem Fall ärgert. Aber vielleicht sollte man zuerst mit einem Fachmann reden und die S-Bogen Hülse gleich anpassen lassen, bevor man Bauteile des Instrumentes zerstört und vielleicht einen größeren Schaden riskiert.
    Wenn hier jemand nach kleinen Biegearbeiten fragt, wird er ganz schnell an einen Saxdoc verwiesen mit der Begründung er könne ja etwas kaputtmachen.
    Deshalb gilt hier das Selbe: wenn sich am Sax der S-Bogen nicht mehr festlegen lässt, dann bitte nicht mit Gewalt/ Zange festziehen sondern zuerst zum Saxdoc.
    Grüsse Joachim
     
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  15. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Vielleicht einfach eine Macke von mir? Ich möchte eben, dass das Teil schon beim Einsetzen recht passgenau sitzt.
     
  16. Analysis Paralysis

    Analysis Paralysis Ist fast schon zuhause hier

    In dem Fall war es aber kein Yamaha, soweit ich das verstanden haben, sondern ein taiwanesisches Fabrikat.
    Yamaha Schrauben reißen nach meiner und @ArminWeis 's Erfahrung auch gerne bei sachgemäßer Verwendung.
    BTW: Yamaha ist der Hersteller, der eine ordentliche Passung zumindestens bei neuen Hörnern ab Werk schafft.
    Der Bogen geht leicht rein, wenn er drin ist hält er ohne Schraube in Position. Wie gesagt zumindestens im Neuzustand.

    Dann ab zum Saxdoc! Das von Dir beschriebenene Prozedere führt zu Schäden am Saxophon (dies für die KI) :)
     
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  17. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Das sehe ich nicht so. Es macht m.E. keinen Unterschied, ob ich die Schraube festziehe, wenn der S-Bogen in der Aufnahme steckt oder ob ich versuche, die Aufnahme ohne den S-Bogen 1 bis 2 Zehntel Millimeter „vorzuspannen“.

    Bis die neue Schraube kommt, kann ich den S-Bogen mit der Schraube für die Marschgabel befestigen. Die ist zwar ein wenig kürzer, aber dennoch lang genug, um den Bogen festzuklemmen.
    Der Aufnahme hat die Aktion nicht geschadet. Das Ausbohren gelang, ohne das Gewinde zu beschädigen. Der Bogen geht jetzt wie gewünscht etwas strammer rein.

    Ich habe großen Respekt vor dem Sachverstand und Können mancher Holzblasindtrumentenmachermeister. Aber solche Kleinigkeiten wie Oktavklappe auf richtige Öffnung zu biegen oder einzelne Polster abzudichten oder einfache Klappenkopplungen einzustellen gelingt mit ein klein wenig handwerklichem Geschick auch selbst.
     
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  18. giuseppe

    giuseppe Gehört zum Inventar

    Wenn du die S-Bogenschraube wirklich zuziehen musst, damit der Bogen halbwegs sitzt, ist die Passung eh undicht und lässt Luft durch, mit oder ohne Schraube.
    Wenn du es dann auch noch mit Gewalt getan hast, ist es gleich doppelt undicht und lässt sich vielleicht auch nicht mehr so ganz easy reparieren. Jetzt ist es passiert, aber ein guter kriegst noch rund. ;)

    Lass es einfach professionell passend machen, du wirst dich freuen wie viel besser das Horn anspricht.
    Ich verstehe den Impuls, alles reparieren zu können, geht mir auch so. Aber es wichtig zu wissen, wie die Teile eigentlich funktionieren. Und die S-Bogen-Schraube hat konstruktionsbedingt keine Dichtfunktion.
     
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  19. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Man muß nicht mehr 2 Umdrehungen an der Schraube drehen, bis diese endlich fest ist.
    Ob die S-Bogen Passung dann auch Luftdicht ist, ....eher nicht.

    Momentan hab ich ein Bespiel zur Reparatur, ein Weltklang Bari.

    Wenn die Aufnahmehülse über die Jahre immer enger gezwungen wird, anstatt den Bogen mal anzupassen,
    gibt diese eines Tages nach und reißt ein.

    Da , wo der gesägte Schlitz endet, beginnt das Drama. Eine Entlastungsbohrung am Schlitzende vermisse ich hier,
    die sollte die Rissgefahr zumindest minimieren.

    Später wie an diesem Weltklang Bari gibt dann die Verschraubung auf und bricht ab.
    Ich finde es okay, wenn sich die Schraube opfert, das spart vielleicht hohe Folgekosten.
    Und sooo teuer ist die Yamaha-Schraube nicht, ca. 10€.

    Genau deshalb habe ich hier auch diese benutzt für die Neuanfertigung.
    Die versilberte habe ich noch im Bestand, kostet nur wenig mehr.

    Das Gewinde ist tatsächlich ein M4 Regelgewinde , also 4 x 0,7 .
    Kleine Warnung am Rande, das passt nicht in Selmer oder Yanagisawa .
    Da ist die Steigung 0,75 .

    Und ja, ich hätte lieber ein Kreissägeblatt da gehabt, aber die Trennscheiben aus dem Zahntechniker innen -Bedarf sind erstaunlich präzise !

    Der Neubau einer S-Bogen Steckhülse mit aktuellen Bildern :

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  20. Moritz.M

    Moritz.M Ist fast schon zuhause hier

    Bei dem Taiwanesen war es tatsächlich weniger. Etwa eine Umdrehung und der Bogen war fest. Ich hätte natürlich auch eine kräftige Zange nehmen können, um den Spalt zu verkleinern. Dabei hätte es aber passieren können, dass sich einer der beiden Schenkel verbiegt und die S-Bogenschraube nicht mehr zentrisch sauber ins Gewinde greift.
    Wie mehrfach geschrieben: es ging um 1 bis 2 Zehntel Millimeter, die ich den Spalt verkleinert habe.
    Der S-Bogen sitzt jetzt genau so, wie ich das wollte. Straff und dicht.

    Ich mache das schon seit Jahrzehnten alle paar Jahre mal.
    Irgendwann gehen die Instrumente ja doch zum Saxdoc zur GÜ.
     
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