Sax Blatt von Harry Hartmann

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von metalguide, 10.Februar.2021.

  1. metalguide

    metalguide Schaut nur mal vorbei

    Ich denke jeder, der ein Blattinstrument spielt, hat die gleiche Erfahrung gemacht. Nur wenige Blättchen erweisen sich für den jeweiligen Musiker als besonders gut. Für mich war es das Vandoren V16 Stärke 2. Nun suchte ich in einem Saxophonforum jemanden, der mir dies wunderbare Blättchen duplizieren könnte. Dabei traf ich auf Harry Hartmann mit seiner Firma "Fiberreed" aus Stuttgart. Ich versandt mein Blättchen an seine Adresse und erhielt nach kurzer Zeit ein Blättchen aus seiner Werkstatt, welches aus Carbon hergestellt wurde. Einmal angespielt, war ich sofort begeistert. Von den Tiefen bis in die Höhenlagen meines Tenorsaxophons sprachen auf Grund des enormen Schwingungsvermögens sämtliche Töne sauber an und der Sound gleicht dem Original vom V16 bis ins Detail.
    An dieser Stelle nochmals vielen Dank an Harry Hartmann für die hervorragende Arbeit.
    Der ewige Nachkauf von Blättchen ist jetzt vorerst Geschichte!
    Sollte jemand von euch Interesse haben, hier die Telefonnummer von "Fiberreed": 0711/603310
    Herzliche Grüße
    Peter Müller
     
  2. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Danke für Deinen Bericht über Harry´s duplizierte Blätter.
    Schön, dass sie Deinen Vorstellungen etsprechen und dem Ursprungsblatt gleichen.
    Habe noch von niemandem gehört der dies gemacht hat.

    Spiele seit vielen Jahren ausschlißlich Fiberreeds und bin immer noch sehr zufrieden.

    kokisax:sensatio:
     
  3. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hat sich in den letzten 10 Jahren an den Blättern etwas geändert? Ich hatte früher mal ein fibrereed für Tenorsax. Klanglich durchschnittlich, aber für mich unbequem zu spielen. Rutschig, scharfkantig und irgendwie unnatürlich.
     
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  4. Ralph

    Ralph Ist fast schon zuhause hier

    Habe die Harry Hartmann fiberreeds über Jahre sehr gerne gespielt, meine Frau spielt die immernoch.

    Fand es als Anfänger lange sehr hilfreich, dass das Blatt ein konstantes Verhalten hatte und ich mich auf Noten, Rhythmus, Griffe etc. konzentrieren konnte
    uind nicht noch eine Baustelle hatte.

    Ich mag zwar mittlerweile Holz lieber, aber die fiberreeds sind eine sehr gute Alternative.
    Um da klangliche Defizite zu finden muss man, wenn es sie denn überhaupt gibt, schon sehr gut spielen.
    Da ist @JES Sichtweise für mich nicht nachvollziehbar.
     
  5. TobiS

    TobiS Ist fast schon zuhause hier

    Für mich waren bei Hartmann auch eher die haptischen Eigenschaften ausschlaggebend.
    Habe die Blättchen ebenfalls als scharfkantig und rutschig empfunden.
    Auch ich empfand den Klang als merkwürdig; ein leichtes Knistern war immer dabei - nicht so mit anderen Kunststoff- oder gar Holzblättchen.
    Der Versuch liegt aber auch schon 5 Jahre zurück.
    mit legere mache ich zuweilen andere Erfahrungen.
     
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  6. claribari

    claribari Ist fast schon zuhause hier

    das mit scharfkantig kann ich bestätigen, bes. bei den bari- blättern wird schon mal die lippe attakiert - und trotzdem nutze ich sie ausschließlich.
     
  7. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Ich habe nicht von Defiziten gesprochen, sondern davon, dass ich den Klang durchschnittlich fand. Ich habe damals Queensblätter gespielt. Die waren im Ton etwas dunkler, in der Dynamik leiser, sprachen etwas besser an und damit ließ sich der Ton für mich besser kontrollieren im Vergleich mit meinem damaligen fibrereed - Blatt. Ich habe dann versucht das Blatt nachzuarbeiten wie ein holzblatt. Was bisher bei Holz immer funktioniert hat, ist bei diesem fibrereed komplett fehlgeschlagen.

    Daher eben die Frage, ob sich da etwas geändert hat.
     
  8. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich spiele jetzt fast 5 Jahre Fiberreeds.
    Anfangs fand ich sie auch eher unangenehm.
    Nach dem ersten Versuch (ca. 2014) ließ ich es wieder bleiben.
    Der zweite Versuch klappte dann.
    Grund war, dass ich in einem Ensemble bei Konzerten Sopran, Alt und Tenor spielen musste.
    Der Wechsel der Instrumente war immer schwierig, häufig weil wieder irgendein Blatt gerade zu trocken war.
    Das nervte mich immer.
    Nach dem Wechsel auf Fiberreed war dieses Problem erledigt.
    Rutschig und scharfkantig wurden schon genannt.
    War für mich anfangs auch problematisch.
    Soundmäßig hatte ich keine Probleme.
    Von den Kolleginnen und Kollegen meiner Formationen hatte nie jemand etwas gesagt.
    Also gehe ich davon aus dass ich auf den Fiberreeds genauso durchschnittlich klinge wie vorher. ;-)

    LG
    Mike
     
  9. pt_xvi

    pt_xvi Kann einfach nicht wegbleiben

    Sehr gut, Danke für die Infos!
    Ich glaube, Du hast ja unlängst einen Fred ins Leben gerufen, bei dem es genau um das Thema 'Blatt kopieren' ging. Leider hat sich das hpts. in Richtung 'nur ein Holzblatt kann ein Holzblatt kopieren' entwickelt. Insoferne halte ich diesen Erfahrungsbericht für besonders interessant.
    lG,
    Paul
     
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  10. Longtone

    Longtone Ist fast schon zuhause hier

    Der Thread hat mich motiviert, die Fiberreeds mal wieder aufzuziehen auf mein Alto - aber ich glaube, ich lasse es jetzt endgültig: Die Töne schwingen nicht nach wie bei Holz, sie scheinen "abzubrechen". (Leider kann ich's nicht anders beschreiben) Und der Blaswiderstand steigt unangenehm nach paar Minuten. Bei Natural, Hemp und Carbon.
    Einmal hat mir ein Fiberreed sogar abrupt vollständig zugemacht, nach 1 1/2 Stunden ununterbrochenen Spielens mit der Bigband - ich kann's mir bis heute nicht erklären.
    Deshalb nehme ich den Verschleiß bei Holz halt weiter in Kauf - der ist für mich berechenbar.
     
  11. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Kann ich alles nicht nachvollziehen.
    Ist aber halt individuell verschieden.

    ;-)
    Mike
     
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