sax mittels Daumenhaken getunt

Dieses Thema im Forum "Tool / Zubehör" wurde erstellt von flipsax, 12.September.2005.

  1. flipsax

    flipsax Schaut öfter mal vorbei

    Hallo

    hab in nem ebay angebot folgende Aussage gefunden:

    Was immer noch – auch in der Profiszenze – weitgehend unbekannt ist: in welch ungeahnter Weise sich Saxophone klanglich optimieren lassen. Neben Mundstücken oder speziellen handgefertigten S-Bögen ist dies bei diesem Instrument vor allem der Daumenhaken, der von der Firma Schuchtsaxtechnoloy.com (SST) angefertigt wurde. SST-Daumenhaken sorgen für eine höhere Dynamik und mehr Klangbreite bei gleichzeitiger Stabilisierung des Klangzentrums. Der Klang wird mit SST-Daumenhaken offener, ausgeglichener, wärmer und zugleich brillanter. Zusätzlich sorgt die verbesserte Ergonomie für bequemeren Sitz am Daumen. Fazit: Die Klangverbesserung ist unglaublich; durch die mit dem Daumenhaken erzielte Verbesserung in Verbindung mit dem Mundstück wird dieses Sax auch für Profis und Semiprofis in Punkto Qualität und Preis/Leistungsverhältnis höchst interessant.

    ???
     
  2. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    Na sowas hab ich ja noch nie gehört!

    Diese Daumenhaken sehen gar net so dramatisch aus. Vielleicht ist das in der Profiszene nicht bekannt, weil nur Amateure auf so einen Quatsch reinfallen!?

    LG,
    Sandra
     
  3. rbur

    rbur Mod

    Naja, auf der Referenzliste stehen ja schon einige bekannte Namen. Und haben wir uns nicht schon immer über das stabile Klangzentrum und die nicht verschwommenen Läufe von Charlie Mariano gewundert? Hier ist die Erklärung!
     
  4. saxpeter

    saxpeter Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich habe 2 verschiedene Daumenhaken und den Klappenschutz in 2 Versionen bei mir. Ich habe extra unabhängige Personen zuhören lassen, um Veränderungen am Klang feststellen zu lassen. Egal was und in welcher Kombination etwas ausgetauscht wird, es verändert für alle hörbar und immer unterschiedlich den Klang. Zum Schluß habe ich mich aber nur für einen der Daumenhaken entschieden, weil mir die Veränderung an besten gefallen hat.
    Fazit für mich: der Einfluss der Teile auf den Klang ist nicht weg zu diskutieren. Ob das Ergebnis zufrieden stellt oder nicht, ist subjektiv.


    Gruß Peter
     
  5. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    Fraglich ist doch, ob der Klang nicht durch eine veränderte Saxhaltung kommt. Sprich: Neuer - anders eingestellter Daumenhaken - gleich veränderter Ansatz, gleich veränderter Klang!

    Sandra
     
  6. saxpeter

    saxpeter Ist fast schon zuhause hier

    Das kann es nicht gewesen sein, da er beim meinem Expressionstenor nicht induvidueller eingestellt werden konnte. Das wird erst gehen, wenn der endgültige Haken kommt.
    Außerdem gelten die Argumente bezüglich des Klappenschutzes nicht, obwohl die Klangveränderungen
    genauso deutlich zu hören sind.

    Gruß Peter
     
  7. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte schon öfter mit Tino Schucht zu tun und das was er macht hat Hand und Fuß.
    An meinem Sax sind auch der Daumenhaken, das Klappenschutzblech und die Becherstütze. Es ist wirklich sehr beachtlich, wie sich diese Dinge auf den Klang und die Ansprache der Töne etc. auswirken.
    Wir haben die einzelnen Teile immer hin und her ausgetauscht und jeder der das Sax selber spielt, merkt einen Unterschied.
    Ich freue mich schon darauf seine neuen S-Bögen zu testen. Er war vor kurzem beim mir und hatte den Prototypen bei. Ich war hin und weg. Was für ein Klangerlebnis.
     
  8. SanDO

    SanDO Ist fast schon zuhause hier

    Aber ich frage mich noch immer - technisch betrachtet - WIE ein anderer Daumenhaken den Klang beeinflussen kann? Letztendlich bringe ich doch nur von außen etwas auf das Sax auf, oder?

    Wäre ja mal neugierig, einen Vergleich zu hören!
     
  9. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    SanDo, kann ich verstehen. Ich war genauso kritisch wie du und habe gedacht: Ja klar, anderer Daumenhaken dran.

    Es liegt an der Beschaffenheit des Materials und der Dicke etc. etc. Tino Schucht experimentiert sehr viel herum und die Klangeigenschaften eines Saxophones zu verbessern und es dem Spieler zu erleichtern.

    Ich habe das Glück, dass er nicht sehr weit von mir weg wohnt. Von daher sehe ich ihn von Zeit zu Zeit und wir probieren die Dinge aus.

    Du hast ja z.B. auch bei verschiedenen Lackierungen oder Oberflächen (rauh, glatt) verschiedene Klangergebnisse.

    Bei ihm kann man sogar die Sachen dann aufnehmen. Wenn man selber das Sax spielt, nimmt man Dinge ja auch noch anders wahr, als wenn man als Zuhörer davor sitzt.

    Ich kann dir versichern, jedes Teil, das er austauscht am Sax hat einen Einfluss auf den Klang.Keine Ahung, ich schätze das ist Physik, war ich nie gut drin. Ich kann mich aber auch meine Ohren und mein Spielgefühl verlassen. Wenn die mir sagen es ist besser, dann ist das so.

     
  10. rbur

    rbur Mod

    Mahlzeit!
    Zusätzliches Gewicht hindert das Sax am Schwingen und erzeugt dadurch einen "zentrierteren Ton" (was auch immer das sein mag).
    Je nachdem, wo man das Gewicht anbringt, werden unterschiedliche Obertöne gedämpft.
    Ob man das nun als besser oder schlechter empfindet, ist natürlich Geschmackssache.

    Im sonic werden öfters mal Trompeten mit "Heavy-Cups" (Ventildeckel) getestet. Da ist das genauso. Es wird aber auch etwas schwerer anzublasen und der Ziehbereich (Tonhöhenänderung) der Töne wird geringer. In einem kürzlichen Test wurde übrigens gesagt, dass das Ergebnis wieder schlechter wurde, als alle drei schweren Deckel drauf waren.

    Schucht bietet auch einen Sax-Expander an, um den Ring zum Schallbecher zu verstärken. Bringt dann auch eine Verbesserung.
    Interessant in dem Zusammenhang ist, dass es auch Leute gibt, die den Ring wegmachen, um eine Verbesserung zu erreichen. Also genau das Gegenteil.
    Wie gesagt - Geschmackssache!
     
  11. saxpeter

    saxpeter Ist fast schon zuhause hier

    Besser oder schlechter mag ich nicht sagen. Aber das es einen Unterschied gibt, behaupte ich. Ausgesucht habe ich mir, was mir am besten gefallen hat.

    Gruß Peter
     
  12. rbur

    rbur Mod

    das ist mit Sicherheit die beste Vorgehensweise
     
  13. kpsenior

    kpsenior Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo mos, ich habe gerade die Page von T. Schucht aufgesucht. Ich finde dort nichts über Preise. Also, was kostet denn der Haken und was kosten die S-Bögen, die dort aufgeführt sind. Scheinen ja wahre Wunder zu vollbringen.
    Grüße, Klaus
     
  14. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    @ Klaus, die Preisliste die ich vorliegen habe, ist vermutlich noch die Aktuelle. Daumhaken 50 €, Klappenschutzblech 30 Euro und Zweipunktstütze 50 Euro alles in Messing.

    S-Bögen fangen bei 460 Euro für Alto poliert und lackiert oder sandgestrahlt, versilbern + 70, vergolden + 300
    komplett sterling Silber 1320

    Tenor 490 Finishs wie oben
    komplett sterling Silber 1470



     
  15. Gast

    Gast Guest

    Hallo,

    ich habe mit einem Lehrer (und Profi-Saxophonisten) hier am Konservatorium die Produkte von T. Schucht getestet. Es waren auch immer Schüler aus der Meisterklasse dabei.

    Der Expander bringt deutliche, ja spektakultäre Ergebnisse. Man kann das also nicht so einfach als Firlefanz abtun. Der Expander stabilisiert eindeutig den Ton, vor allem die tiefen Töne kommen stabiler und flattern nicht. Der Ton ist insgesamt stabil und rund, die Trennschärfe ist wesentlich besser. Blätter, die sonst nicht (mehr) zu benutzen waren, waren wieder verwendbar und klangen gut. Das haben alle gesagt, die das Teil ausprobiert haben und einige haben es oder wollen es bestellen.
    Das ist keine Magie. Ich bin zwar kein Physiker, aber mir leuchtet ein, dass durch eine Stabilisiserung des Verbindungsrings dysfunktionelle Schwingungen neutralisiert werden.

    Der Daumenhaken bringt nach unseren Tests weniger spektakuläre Ergebnisse. Wir tendieren im Augenblick dazu, dass die schwerere Ausführung besser "klingt". Wir hatten zwei Mark VI mit Plastikhaken dabei. Hier scheinen die Verbesserungen besonders flagrant zu sein. Warum haben heute alle Profimodelle Metallhaken? Das muss doch einen Grund haben?

    Die Bögen, das ist immer so eine Sache und v.a. Geschmacksache. Da kommen dann ja auch Intonationsprobleme hinzu. Ich benutze den Bogen für Tenor-Sax. Klingt sehr obertonreich und "fetzig". Ich spiele ihn abwechselnd mit einem Referenz-Bogen auf meinem Mark Vi. Für Klassik ist der Schucht-Bogen wohl nicht geeignet. Interessant ist der Adapter: man kann den Bogen mit verschiedenen Adaptern auf verschiedene Saxophone stecken, z.B. Selmer und Keilwerth oder amerikanische Saxophone.

    Insgesamt ein klarer Gewinn, die Teile bringen deutliche Verbesserungen. Wir brauchen solche Tüftler wie den Schucht. Der Inderbinen (ich weiß nie genau, ob er wirklich so heißt) baut ja anerkannterweise auch die besten Saxophone und das hat eben seinen Preis, weil alles in Handarbeit und in kleinen Auflagen hergestellt wird. Sonst würden Leute wie der Brecker nicht bei ihm bestellen. Übrigens bietet der Schucht auch ein komplettes Horn an.

    LG
     
  16. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Schade, dass ich mit dem Sopran weder einen Expander noch einen S-Bogen testen kann ;-)
     
  17. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    @ matthiAs, gibt natürlich auch S-Bögen für's Sorpan und auch so kleine Tunigteile.

    @fridolin, die S-Bögen mit dem Crook-Adapter System sind wohl nicht mehr die Neusten. Die neue Generation ist jetzt in Produktion. Der Oktavmechanismus ist wieder anders und der Aufbau etc.
    Ich muss dir recht geben, dass die Bögen für Klassik bedingt geeignet sind. Es sind eher Jazz- bzw. moderne Musik Bögen. Sie geben dem Ton eine sehr große Klangbreite und klingen richtig rauh und rotzig. Das meine ich jetzt nicht im negativen Sinn. Ich bin vom dem Klang total begeister. Die Intonation mit dem Bogen ist auch sehr gut. Zumindest mit dem, den ich zum Testen hatte. Freue mich schon, wenn ich einen aus der Produktion zum länger Testen bekomme.
     
  18. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Nur für ein Selmer Mark VI geht es nicht.
     
  19. Gast

    Gast Guest

    Deiner klingt doch super und einen Expander gibt es für Sopran nicht.
     
  20. TenorPatty

    TenorPatty Schaut nur mal vorbei


    Korrigiert mich, wenn ich falsch liege, aber ich könnte mir vorstellen, daß an den Stellen, an denen der Korpus mit was anderem in Kontakt steht, die Vibrationen gedämpft werden. Ein Plastikhaken ist flexibel genug, um die Übertragung auf den Daumen abzufedern, während einer aus Messing die volle Dämpfung des Daumens weitergibt. Ich stelle mir das so vor, daß wenn man den Korpus mit den Pfoten berührt, man ihn genauso am Schwingen hindert, wie man es mit einer Saite tut, wenn man den Finger drauflegt.

    Konnte/wollte mir jetzt noch jemand folgen? Hatte mal Physik-LK, muß sich doch irgendwie gelohnt haben...
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden