Saxofone haben bauartbedingt klangliche Charakteristika, die man immer und bei jedem hören kann

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Rick, 3.Dezember.2014.

  1. Rick

    Rick Experte

    Die These, die im Titel steht, soll angeblich von der Mehrheit aller Profi-Saxer, Saxofonhersteller, Sax-Docs usw. geglaubt werden, so wurde es in einem anderen Thread von einem Amateurmusiker behauptet.

    Meint Ihr, das stimmt?
    Ich habe da so meine Zweifel.
    Bin mal gespannt, was die Fachleute dazu sagen!
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Rick

    Du beziehst Dich auf mich? Kannst Du auch gerne schreiben.

    Egal. Ich habe das so jedenfalls nie behauptet. Ich hatte an anderer Stelle geschrieben, das man sehr wohl Klangunterschiede hört, aber man diese nicht eindeutig den Hörnern zuordnen kann. (Juju hört das anders.....)

    Dann fragte ich, wie das auch gehen soll, wenn die Zuhörer nur eine diffuse Vorstellung vom Klang der Hörner haben können. Gibt es eine deckungsgleiche Vorstellung von DEM Selmerklang. Nein.

    Saxhornet wies darauf hin, das es auch nicht DEN Selmerklang gibt. (auch hier scheiden sich die Geister....ist mir auch wurscht...,Steamer hatte mal geschrieben, dass sich grundsätzlich die Klsngeigenschaften über die Jahrzehnte geändert hätten, alleine schon deswegen, weil es in den 40igern keine Stromgitarre gab)

    Was wäre das Egebnis, wenn unter Kenntnis des individuellen Horns diese vorgespielt wird, und dann "blind" die Hörner, neutral, wieder gespielt werden?

    Gäbe es eine signifikante Wiedererkennungsrate?

    DAS war meine Frage!

    CzG

    Dreas
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte


    Du zitierst hier falsch.


    Ein Schuh wir so draus:

    Saxofone haben bauartbedingt klangliche Unterschiede, die sich nicht bei jedem Spieler gleich äussern, es gibt aber bei jedem Spieler Hörner, die heller und dunkler, gestreuter oder fokussierter klingen.

    Die These bejahe ich.

    LG Saxhornet
     
  4. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Rick,

    Mit dem Hinweis, dass man die Unterschiede nicht immer gleich hört. Da ja die Klangproduktion von Sax, Mundstück, Blatt, Physiognomie und Fertigkeiten des Spielers bzw. der Spielerin abhängt. Wie in dem anderen Thread geschrieben glaube ich aus technischen Gründen, dass je nach Tonlochstruktur, Größe, vielleicht auch Material, das Frequenzspektrum eines gespielten Tones von Sax zu Sax, und möglicherweise auch je nachdem welche Klappe wie undicht ist, verschieden ist.

    Mag sein, dass es dem ein oder anderen Spieler gelingt auf verschiedenen Saxophonen gleich oder ähnlich zu klingen, aber das bedarf unterschiedlicher Spielweisen, wie viele beschrieben haben.

    Von daher stimme ich was die These anbelangt, eher der Saxhornet Version zu:
    HG, gerhard
     
  5. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Lieber Rick, ich fand, da haben sich schon einige geäussert, von den Herstellern mal abgesehen.

    ---------------

    Eine Überlegung, Undichtigkeiten können ja überall auftreten, und ganz unterschiedlich beschaffen sein. Undichtigkeiten dürften also nicht sehr systematisch sein, (und wirken sich ausschließlich auf tiefere Töne aus, die unterhalb der Undichtigkeit liegen).

    Falls Undichtigkeiten, auch kl. Ausmass tatsächlich so stark klangbildend bzw entsprechende Ansatzveränderungen herausfordernd sein sollten, dann würde ich erwarten, das entsprechend des öfteren bis ständig Anpassungen des Ansatz nötig sind, die eine sehr bunte Mischung von Klangfarben prodzieren würden, im Extremfall bis hin zu jedem Ton mit veränderter Klangfarbe. Also das Gegenteil eines homogenen Klangs, bzw homogene Saxe dürfte es dann kaum noch geben.
    (Ebenso, wie schon mehrfach geäussert wurde, müssten Saxe nach jeder Optimierung von Undichtigkeiten dann anders klingen.)
    Beides entspricht nicht meiner Erfahrung.

    ------------------------------

    Ich habe spasshalber mal mit einen Streifen dünnem Klopapier experimentiert und den zwischen Klappe und verschiedene Tonlöcher gesteckt. Damit kann man ganz gut und halbwegs kontrolliert Undichtigkeiten herstellen, vor allen wenn man Tonlöcher nur teilweise bedeckt. Nimmt man eines der oberen Löcher, wirkt es sich auf viele Töne aus.
    Wie zu erwarten, verschlechtert sich die Ansprache.
    Man muß dann natürlch tatsächlich etwas anders blasen, um Töne noch verläßlich zu bekommen, und umso mehr den Ansatz verändern, je stärker die Undichtigkeit ist. Spielt man mit extremen Undichtigkeiten, kriegt man nur noch unkonrollierte Bruftschreie irgendwelcher Tierarten raus.

    Ich habe das mit zwei Altos ausprobiert. Öffnet man beim Spielen die Klappe mit dem Papier dazwischen, segelt das manchmal heraus, und das Sax spricht plötzlich wieder gut an.
    Ich fand weder bei diesen plötzlichen noch den per Hand durchgeführeten Wechseln der Undichtigkeit, das sich klangliche Grundcharakteristiken grossartig änderten, sprich, ein Grundsound blieb fühlbar.
    Aber das kann ja jeder selbst ausprobieren. Sinn macht es, denke ich, mit wenigstens 2 Saxen der gleichen Grösse, also zwei altos zB.

    Deine, Rick´s Argumentation geht ja noch ein bischen weiter, der Ansatz würde sich erst mit der Zeit verändern, und zwar zT unbewusst, um den gesuchten Klang trotz der Undichtigkeiten zu erschaffen. Dieser schnelle Versuch ist also kein absoluter Beweis gegen Deine These des nichtvorhandenen Grundcharakter bei Saxen.
    Das wäre ja auch langweilig, und die Leute müssten sich nicht selbst Ihre Meinung bilden. :-D


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    http://mobile-band-walking-act.de/unplugged.htm#berlin[/size]
     
  6. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Bin zwar kein Fachmann,
    aber so, wie Du das im Thread-Titel formulierst, stand das nirgendwo und hat das auch niemand behauptet. :)

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  7. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Lassen wir mal gestreut und fokussiert weg, da gibt es wieder unendliche Diskussionen...

    Aber ist es wirklich so, dass zwei Saxophonisten sich nicht unbedingt einig sind, welches der zwei live getesteten Instrumente heller oder dunkler ist?

    Dies kann ich kaum glauben.

    Dies entspricht auch nicht meinen Erfahrungen.

    Gruß
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Doch auch nicht mehr als bei anderen Themen. In meinem Umfeld sind das gebräuchliche Begriffe, die in ihrer Bedeutung von den meisten Kollegen gleich oder sehr ähnlich benutzt werden.

    Bei extrem unterschiedlichen Hörnern weniger, bei ähnlichen, wo es um Nuancen geht schon. Das hängt aber auch vom Spieler und Set up ab. Ist doch klar, daß Jemand mit einem Toneedge einen anderen Sound erreicht als mit einem Java Jumbo und dann unterschiedlich ausgelegt wird, wie hell oder dunkel es ist. Auch haben Spieler eine unterschiedliche Tendenz hell oder dunkel generell zu klingen. So klingen manche Spieler sogar mit high baffle immer noch recht dunkel und mit einem Tone Edge dann viel zu dunkel. Aber klar bei sehr unterschiedlichen Hörnern, hört man im Normalfall bei beiden Spielern, daß es dunkler oder heller ist aber eben nicht gleich viel heller oder dunkler.

    LG Saxhornet

    Dies kann ich kaum glauben.

    Dies entspricht auch nicht meinen Erfahrungen.

    Gruß[/quote]
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Schöner Test.
    Dem kann ich nur meine Praxiserfahrung hinzufügen. Ich habe schon oft bei Hörnern Undichtigkeiten gehabt, die dann beseitigt worden sind. Auch schon zig Generalüberholungen. Nicht einmal hat sich dadurch der Klang gross verändert, die Ansprache, das Spielgefühl hingegen schon. Wenn also die grossen Undichtigkeiten schon zu keinem Ergebnis klanglicher Natur führen, wie sollen es dann die Mikroundichtigkeiten?

    LG Saxhornet
     
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