Saxophon Challenge

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von DirkThomsen, 10.März.2012.

  1. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    nachdem ja in diversen Threads immer wieder über das Material und insb über die verschiedenen Hörner diskutiert wird: Vintage vs. Modern, USA vs. Frankreich vs. Asien, Profihorn vs. Schülerinstrument frage ich mich, ob Ihr das wirklich alles so raushören könnt, wie es mitunter behauptet wird.

    Ich habe deshalb mal schnell eine kleine Saxophon Challenge gebastelt. Es handelt sich hierbei um insg 7 verschiedene Saxophone, die ich innerhalb der vergangenen drei Wochen mal anspielen konnte. Mundstück ist immer ein altes 105er Ponzol Kautschuk, Blätter jeweils ein 2.5er Vandoren (wobei ich nicht garantieren kann, daß ich immer auch dasselbe Blatt erwischt habe).

    Viele Grüße, Dirk
     
  2. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    :-o :-? :cool: :lol: :p :oops: :roll: :pint: :sensatio:

    Für mich hört sich das alles fast gleich an, bei dem einen oder anderen sind die Höhen etwas leiser als bei den übrigen Instrumenten.
     
  3. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Nachtrag: Für die Aufnahmen habe ich jeweils

    Audacity
    + Behringen Xenxy 302 USB
    + Apex 940

    verwendet.

    Gruß, Dirk

     
  4. bildGRAV

    bildGRAV Ist fast schon zuhause hier

    Hallöchen!
    Erst mal Danke für Deine Arbeit - muss ja mal gesagt werden!
    Es bestätigt die Aussage, dass der Spieler hochgradig für den Ton verantwortlich ist - so interpretiere ich für mich das Ergebnis.
    An der einen oder anderen Stelle höre ich gewisse Farb- und Halbtonunterschiede heraus, im Großen und Ganzen aber ist es ähnlich.
    Vielleicht könnte man die Unterschiede vergrößern, indem man Mundstücke und Blätter entsprechend anpasst. Das wäre dann allerdings eine neue Aufgabe.
    Ich bleibe also nach wie vor SEHR zufrieden mit meinem Expression Sopi-Sax.
     
  5. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin der Überzeugung, daß Spieler und Kammergeometrie des Mundstücks den größen Einfluß haben - zumindest in einiger Entfernung vom Sax. Das Mic war circa einen halben Meter vor dem Sax montiert und in Richtung Becher/oberer Keystack gerichtet. Womöglich ist auch das für die Aufnahme verwendete Equipment nicht optimal. Es wäre also auch hier interessant zu vergleichen bzw einen anderen Menschen hören zu lassen. Am eigenen Ohr waren die Unterschiede jedenfalls größer, als anschließend auf der Aufnahme - aber ich denke dieses Phänomen ist bekannt.

    Abgesehen vom Klang haben sich die von mir angespielten Saxophone jedoch ganz gewaltig in Ansprache, Blaswiederstand, Ergonomie/Haptik unterschieden: Bei einem direkten Umstieg zwischen bestimmten Hörnern würde ich wahrscheinlich ersteinmal bei einigen Klappen daneben greifen. Ich habe also zunächst auf jedem der Hörner die Tonleiter mindestens einmal gespielt, um mich daran zu gewöhnen und dann versucht, immer die gleiche Geschwindigkeit und Lautstärke zu treffen. Einige Hörner waren mit weniger Luft lauter als andere, so daß ich nicht so kräftig blasen mußte. Bei einigen hätte ich auf einem Atemzug die Tonleiter (bei diesem Tempo) mindestens zweimal hoch und runter spielen können, bei einem anderen war ich froh, dass ich es einmal hinbekommen habe - wohlgemerkt, bei identischem Mundstück und gleicher Blattstärke/Marke.

    Viele Grüße, Dirk
     
  6. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Cool!

    Also, ich kann schon klangliche Unterschiede feststellen, die ich mit Begriffen wie kerniger, feiner, voller oder so beschreiben würde.
    Diese empfinde ich aber nicht als so essentiell, als dass da ein bestimmtes Horn jetzt für mich die klangliche Offenbarung wäre.

    Ich möchte behaupten, dass mit einem beliebigen Horn aus dieser Testserie und einer geschickten Auswahl von MPC und/oder Blättern vielleicht auch noch S-Bögen ähnlich Unterschiede zu produzieren sind.

    Was sicher wesentliche Unterschiede ausmacht sind wie Dirk ja schrieb, Haptik, BW und Spielgefühl.
    Und das ist (mal wieder:)) eine sehr individuelle Wahrnehmung.

    Schönen Sonntag
    tmb
     
  7. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Genau.

    Was mit anderen Worten bedeutet, das die gleichen Saxe mit einem Automaten, einem Roboter angespielt, wohl doch mehr Unterschiede ergäben. Jeder Spieler hat bestimmte Soundvorstellungen, die er wissentlich/unwissentlich aufs Sax überträgt, also Luftstrom, Resonanzraum etc etc anpasst.
    Und das mag miterklären, wieso die Unterschiede so marginal sind.
    Interessant, danke für den Test!




    [size=xx-small]Swingband Berlin[/size]
     
  8. reiko

    reiko Strebt nach Höherem

    Der Spieler machts, so isses!
    Ich möchte nochmal auf ein Posting von mir hinweisen, in dem ich von einer Früherfahrung berichte, die mich vielleicht vor vielen Materialschlachten bewahrt hat.
    Viele Grüße Reiner
     
  9. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Hallo Dirk,

    Respekt für Deine Arbeit, aber ich glaube, Du hast den hier all zu oft gehypten Hörnern (z.B. Selmer MK VI, oder Conn 10M, um nur mal zwei zu nennen) einen Bärendienst erwiesen.

    Sorry, aber ich höre da absolut keinen nennenswerten Unterschiede mit einem "DA GEHT DIE SONNE AUF"-Effekt heraus.

    Um es leider mal krass zu sagen, da könnte auch ein Billigsax vom Discounter dabei sein, ohne jetzt plötzlich erkennbar aufzufallen.

    Ansprache, Intonation und persönliches Wohlfühlverhalten auf dem Instrument sind dann ein paar andere Schue, das muss stimmen.

    Das wären meine primären Entscheidungskriterien, egal ob Vintage oder Neu, und zweimal egal welche Marke draufsteht.

    Grüsse

    Wuffy







     
  10. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Wuffy,
    dann sind wir ja einer Meinung:) Der Ton wird maßgeblich durch Spieler und Mundstück produziert. Das Horn davor dient physikalisch als Resonator, muß natürlich technisch ok sein und einem zusagen, aber sein Einfluß wird mE oftmals doch sehr überschätzt. Sorry, daß mir kein wirkliches "Billig-Sax" zur Verfügung stand, aber offenbar kenne ich nur die "flaschen" Leute;-) Wenn ich leihweise irgendein Schülerinstrument von Yamaha, Jupiter oder etwas noch günstigeres auftreiben kann, dann ergänze ich die Challenge natürlich.

    Viele Grüße, Dirk
     
  11. saxlover

    saxlover Ist fast schon zuhause hier

    Hi Dirk,

    ich will nicht bestreiten, dass Du den Test objektiv gemacht hast. Interessant und toll gemacht. Danke.

    Hier klingt definitiv alles irgendwie gleich. Aber:

    Wenn man Hörner live hört, ist ein erheblicher Unterschied feststellbar. Natürlich auch beim Spielen - aber das hast Du ja auch festgestellt; finde ich auch so.

    Vielleicht standardisiert auch Dein Equipment die Feinheiten?

    Sicherlich klingen Hörner bei dem selbem Spieler nach einiger Zeit ähnlich, weil vermutlich der Spieler versucht, durch den Ansatz sein Soundideal zu erzeugen. Aber nur beim Spielen von Tonleitern out-of-the-box?

    Ich weiss nicht...


     
  12. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hallo Dirk,
    Soundmaessig kann ich an einer Tonleiter nicht viel festmachen, daher habe ich im wesentlichen auf die Intonation geachtet, und da waren schon einige Unterschiede. No 1, 3, 5 und 7 waren besser als 2, 4 und 6. No 6 fand ich intonationsmaessig am problematischsten. 1 und 3 fand ich vom Klang her am besten, 1 vielleicht noch einen Tacken besser.
    LG Juju

    Edit: No 1 ist auch recht flat im unteren Bereich... Trotzdem mag ich den samtigen Klang...
     
  13. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi Juju,
    nun, Nr.5 und Nr.3 sind meine Hörner, die übrigen habe ich für den Test angespielt. Nr.1 ist ja recht ähnlichen der Nr.5, wobei Nr.1 Deckungsfehler im Bereich der A-Klappe hatte. Ich mußte kräftig drücken, sonst hätten einige der tiefen Töne gar nicht angesprochen. Vieleicht war es ja immer noch nicht richtig dicht und deshalb im unteren Bereich suboptimal... Die Intonation der übrigen Hörner bekommt man bestimmt auch besser in den Griff, wenn man mit ihnen vertraut ist.

    Viele Grüße, Dirk
     
  14. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Nachtrag:

    Ich denke, dass der Unterschied zwischen den Hörnern auch hörbarer wäre, wenn jedes Horn mir dem "passenden" MPC/Blatt gespielt wird.

    Manche MPC gehen auf manchen SAXen gar nicht oder sind eben genau der(!) richtige Antreib für das SAX.

    Cheerio
    tmb
     
  15. DirkThomsen

    DirkThomsen Ist fast schon zuhause hier

    Hi tmb,
    da Stimme ich Dir natürlich zu. Insb wie in meinem Test ein altes amerikanisches Horn vom Ende der 1930er Jahre und ein modernes französisches Horn vom Anfang der 19080er Jahre mit ein und demselben MPC zu spielen, obwohl wir uns ja darüber einig sind, daß man da eigentlich verschiedene Mundstücke benötigt, kann natürlich nicht wirklich richtig sein. Auch habe ich natürlcih völlig außer acht gelassen, welche klaglichen Gestaltungsmöglichkeiten die einzelnen Hörner bieten. Wie sind Subtones oder Toptones spielbar? Wie groß ist die Dynamik? Etc. Bei diesen Dingen mag es große Unterschiede geben, während bei einer mf im regeulären Tonumfang gespielten C-Dur-Tonleiter kaum ein Unterscheid hörbar ist.

    Ausgangspunkt meiner Challenge war jedoch die hier irgendwo im Forum geäußerte Meinung, daß "selbst ein Anfänger den Unterschied zwischen Schülerinstrument und Profihorn" hören könne. Und genau das möchte ich stark in Zweifel ziehen. Mit einunddemselben Mundstück kann ich sehr unterschiedliche Sax sehr ähnlich spielen und umgekehrt kann ein Profi den Ton so sehr gestalten, daß ein und dasselbe Sax stark unterschiedlich klingt. Wenn ich mir also im Saxshop vom Verkäufer die Saxe vorspielen lasse, dann kann ich dadurch die Saxe nicht wirklich beurteilen. Insb muß ich (im schlimmsten Fall) davon ausgehen, daß der Verkäufer versucht, genau das Sax was er am liebsten loswerden möchte so zu spielen, daß es der von mir geäußerten Klangvorstellung entspricht. D.h. ohne selbst spielen zu können, ist eine vernüftige Beurteilung nicht möglich.

    Viele Grüße, Dirk
     
  16. saxkai5

    saxkai5 Ist fast schon zuhause hier


    tmb[/quote]

    Ausgangspunkt meiner Challenge war jedoch die hier irgendwo im Forum geäußerte Meinung, daß "selbst ein Anfänger den Unterschied zwischen Schülerinstrument und Profihorn" hören könne. Und genau das möchte ich stark in Zweifel ziehen. [/quote]

    Danke erstmal für deine Mühe! Mit der C-Dur Tonleiter kannst du allerdings tatsächlich keine großen Unterschiede herbeiführen oder demonstrieren. Es gibt hier schon hörbare Unterschiede, die jedoch sehr viel gewichtiger werden würden, wenn du verschiedene Dinge eingespielt hättest - extreme Dinge. Lange Töne - Staccato, Leise - Laut, Hoch - Tief etc. Erst dann macht sich ein Charakter, Spielbarkeit, Ton bemerkbar. Wenn du auf einem BA C-Dur Tonleiter spielst klingt es nunmal nach Schülerinstrument.
     
  17. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Also,

    das ist erwartungsgemäß schwer, zumal die Tonleiter wirklich nicht viel sagt.

    Immehin habe ich das Conn und Martin (zufällig?) "klar" erkannt und fünf von sieben Saxen hinsichtlich Alter richtig zugeordnet.....(Glück gehabt...)

    LG

    Dreas
     
  18. Gast

    Gast Guest

    Auf dem Sommerfest findet ja ein Flohmarkt statt.

    Ich werde ein Billig-Sax mitbringen, ein Stagg. Und vielleicht können wir eine kleine Einheit mit allen unterschiedlichen Saxes einspielen. Von einem oder zwei bis drei Spielern!!

    Und nehmen das auf. Und dann machen wir diesen Vergleich noch einmal.

    Herzlichen Gruß,

    Joe
     
  19. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Neeee, Jörg,

    wir machen das Live. Hinterm Vorhang. Die Saxe werden
    angespielt und die Zuhörer raten Sax, Geschlecht und
    Alter des Spielers.....

    Ach ja... und Material, Lack und Farbe....

    Also auf dem Sommerfest werden definitiv alle offenen Fragen
    beantwortet!!!

    LG

    Dreas
     
  20. edosaxt

    edosaxt Strebt nach Höherem

    Hmmmmmmm.....

    Ich plädiere ja für folgende definitive Lösung:
    - irgendwer "komponiert" einen einfachen, netten Forumslick
    - möglichst viele stellen Aufnahmen ein
    - anschließend: wildes Ratespiel

    Wer mehr als 80% richtig tippt wird zum "Experten" ernannt, wer mehr richtig hat zum "klugsch..." ( diese Kategorie müßte dann noch eingeführt werden.

    Lg
    Edo
     
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