Saxophonkauf - Korpusmaterial und Klang

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Bari-Karin, 21.Juli.2014.

  1. Bari-Karin

    Bari-Karin Kann einfach nicht wegbleiben

    Moin,

    diesen Link http://www.instrumenten-scout.de/service/ratgeber/saxophonkauf-checkliste.html zum Saxophonkauf finde ich deshalb interessant, weil dort etwas zum Zusammenhang zwischen Korpusbeschaffenheit und Klang steht.

    Was meint Ihr dazu?
     
  2. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Ich sage mal, was ich dazu meine:

    irgendwer hat hier kräftig abgeschrieben, denn der Text kommt mir doch sehr bekannt vor:

    http://www.saxophonforum.de/modules/smartsection/item.php?page=2&itemid=29

     
  3. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    " Für Anfänger empfiehlt sich generell das Altsaxophon (in ‚es’ oder ‚b’). "

    Aha.....hä????

    CzG

    Dreas
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Der größte Teil dieses Artikels ist ein ziemlich dreistes Plagiat.
     
  5. Bari-Karin

    Bari-Karin Kann einfach nicht wegbleiben

    Moin, DREAS,

    Ja, das fand ich auch dilettantisch.

    Und ich habe - sorry! - nicht recherchiert, dass der Ursprungstext hier aus dem Forum kam.
     
  6. Bari-Karin

    Bari-Karin Kann einfach nicht wegbleiben

    Moin,

    trotzdem interessiert mich, ob Ihr ein Sax eher nach dem Spielgefühl kauft oder ob es hier Menschen gibt, die sich einem Sax erstmal über die chemische Zusammensetzung nähern, um die Entscheidung einzugrenzen.

    Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, welche Metalle bei meinem Weltklang-Bari und meinem Keilwerth Toneking Spezial überwiegen.

    Wie finde ich das denn raus?
     
  7. bluemike

    bluemike Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    auf die Gefahr, hier eine Diskussion loszutreten, schlage ich mich auf jene Seite (die im Übrigen von vielen Instrumentenbauern unterstützt wird), die da sagt, dass das Material keine Auswirkungen auf den Klang hat. Ja, genau genommen nicht einmal haben darf, da der Korpus nicht mitschwingen soll.

    In der Medizin nennt man diese angedichteten Eigenschaften Indikationslyrik. Man darf auch Humbug dazu sagen. Oder Voodoo.

    Aber der Vollständigkeit halber sei erwähnt, dass auch viele ernst zu nehmende Fachleute die gegenteilige Ansicht vertreten.

    Mit Verlaub, das Thema ist endlos.

    Und das oben ist strikt MEINE Ansicht und Erfahrung aus vielen Jahren Spielpraxis.
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Ich sehe es wie Michael. Es lässt sich einfach nicht objektiv beweisen was für Klangeigenschaften welches Metall haben soll. Meist geht da mit den Leuten die Fantasie durch. Selbst wenn es bestimmte Einflüsse gibt, kann niemand sagen wie gross diese wirklich ausfallen. Klar für das Gewicht und Verarbeitung kann das schon relevant sein aber für den Klang spielen so viele andere Parameter eine Rolle. Schon kleinste Änderungen beim Spiel würden jeden Test ad absurdum führen. So habe ich schon so oft gehört versilberte S-Bögen würden heller und obertonreicher klingen und dann hatte ich welche in der Hand, die sehr dunkel klangen. Was sagt uns das? Man sollte einfach mit Material nicht versuchen einen bestimmten Klang zu assoziieren. Gut klingende Saxe findet man aus jedem Metall das verwendet wird für den Saxophonbau.

    Lg Saxhornet
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Mir persönlich ist die Metallsorte vollkommen egal, solange das Horn gut klingt.

    Stück rausschneiden und zur Analyse einschicken. :-D

    Lg Saxhornet
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Aus dem Artikel von #1:

    Wir sollten mal einen Saxophonistenkaufflash veranstalten: 40 mit Taschenlampe bewaffnete Foristen überfallen (natürlich am Tage während der Öffnungszeiten) einen Händler, um zu checken, ob seine Ware dicht ist. :-D

    Herman
     
  11. ehopper1

    ehopper1 Strebt nach Höherem

    Ich schließe mich bluemikes Meinung an, sofern ich das als Amateur bei einem solchen Superprofi überhaupt darf.

    Materialien spielen nur eine untergeordnete Rolle.
    Hörner muss man einfach ausgiebig testen (Mundstücke und Blätter ja leider auch!).

    Und zum Thema Silberbogen (saxhornet) hätte ich auch noch etwas:
    Ich werde von Kollegen immer mal wieder damit konfrontiert, warum ich kein King Super 20 Alt mit Silberbogen spiele, sondern ein neueres, angeblich um Klassen schlechteres Mittelklassehorn "nur" mit lackiertem Bogen. Mir ist das aber völlig wurschd, weil das Instrument einfach genial spielt.
    Müsste nur mehr üben um dem Teil wirklich gerecht zu werden, aber das ist eine ganz andere Baustelle. ;-)

    Lg
    Mike
     
  12. Mattse

    Mattse Schaut nur mal vorbei

    Ich finde es nicht wirklich notwendig, bei einem Artikel zum Einstiegskauf von Saxophonen über den EInfluss von korupsmaterial/Finish zu reden. Anfänger müssen erstmal lernen, einen Sound im Kopf zu entwickeln und ihn versuchen, dann spieltechnisch umzusetzen, bevor sie über den EInfluss von Material nachdenken sollten.
     
  13. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo liebe Saxgemeinde,

    es ist wohl unbestritten, dass für den Instrumentenbau im Allgemeinen und speziell bei Blechblasinstrumenten (mein Sax zählt inzwischen dazu, da ich keine Holzblätter mehr spiele :) )nur "klingende" Materialien verwendet werden. Oder übertrieben gefragt: Warum gibt es keine Instrumente aus Moosgummi?
    Messing ist als eine Kupfer-Zink Legierung so ein "klingendes" Material.
    Ebenso Bronze (eine Kupfer-Zinn Legierung).
    "Klanghölzer" nicht zu vergessen....
    Das gillt für Mundstücke und den Korpus von vielen Instrumenten.
    Diese Materialien lassen sich in Blechform sehr gut von Hand bearbeiten und in Form bringen.
    Es wäre auch möglich ein Saxophon aus "rostfreiem" Stahl einer Eisen-Nickel Legierung herzustellen. Die Verarbeitung wäre aber viel schwieriger und somit teurer.
    Bei einem spezifischen Gewicht bei Stahl von 7,85kg wäre es zudem noch leichter als eines aus Messing (spez. Gewicht ca. 8,5kg).
    Klangeigenschaften müssten separat beurteilt werden.

    S-Bögen lassen sich am ehesten miteinander vergleichen, wenn man exakt das gleiche Modell als UL Ausführung, versilbert, oder lackiert vergleicht.
    Würde man das lackierte Modell wirklich sehr, sehr dick lackieren, wäre der Unterschied besonders gut hörbar (Lack dämpft).
    Aber in Wirklichkeit sind die Unterschiede sehr gering und nur von gut hörenden Spezialisten auszumachen.
    Am ehesten merkt es der Spieler selbst und gibt dann sein gutes Spielgefühl an die Zuhörer weiter. Dann heisst es: "Der klingt aber gut".
    Dass ein Korpus durch die Luftsäulenanregung vibriert merkt man, wenn man z. B. ein Paul Mauriat mit Perlmuteinlagen oder mit "Metallknöpfen" spielt.
    Ich persönlich empfinde die recht stark vibrierenden Metallknöpfe eher als unangenehm....

    Fazit : jedes Material an einem Instrument hat einen spezifischen Einfluss auf den Gesamtklang, der Mensch dahinter aber den grössten.

    Es grüsst euch
    kokisax
     
  14. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ kokisax

    "klingendes Material"?

    Hmmmmhhhh....das Vibratosax aus Kunststoff entspricht nun eher Deinem Moosgummibeispiel und klingt auch gut....

    CzG

    Dreas
     
  15. kokisax

    kokisax Strebt nach Höherem

    Hallo Dreas,

    das Vibratosax aus Polycarbonat (ein sprödes und hartes Material), lässt sich am ehesten mit HR Mundstücken vergleichen, welche ja auch unbestritten gut klingen.

    Spass beiseite : Kunststoff geht von sehr, sehr weich bis sehr, sehr hart mit entsprechenden (Klang)-Eigenschaften.

    Ein Sax aus reinem Zinn oder gar Blei würde wohl "sehr gedämpft" klingen, vom hohen Gewicht abgesehen.

    Gruss
    kokisax
     
  16. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Dazu auch sehr lesenswert:

    http://www.shwoodwind.co.uk/misc/myths_and_materials.htm

    Auch die anderen Artikel dort darf man sich ruhig mal zu Gemüte führen :)

    heerio
    tmb
     
  17. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Spielst Du jetzt Blechblätter ? :)

    Cheerio
    tmb
     
  18. bluefrog

    bluefrog Strebt nach Höherem

    Da gab es doch mal jemanden, der Stahlblätter machen wollte. ;-)

    LG bluefrog
     
  19. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    Alle Jahre wieder könnte man bei diesem Thema wieder mal sagen ;-)

    Und daher kurz und knapp:

    Zweifellos hat das Korpusmaterial einen Einfluss auf den Klang, denn es schwingt mit, mal mehr mal weniger.

    Metalle mit ähnlichen Eigenschaften betreffend (Messing, Bronze, Neusilber etc) ist der Einfluss m.E. eher gering bis nicht vorhanden. Allerdings sollte man beachten, dass durchaus namhafte Experten wie HWP(†), Armin Weis und nicht zuletzt Thomas Inderbinen von einem deutlich spürbaren Effekt ausgehen. Nur objektiv messen kann man das natürlich nicht.

    Anders sehe ich das bei Nichtmetallen, also bspw. Holz, welches auf Grund der andersartigen Oberflächenstruktur die Schallwellen anders reflektiert. Eine innen sehr rauhe Bambusflöte klingt anders als eine aus Glattholz und anders als eine aus Metall, bei gleicher einfacher zylindrischer Bauweise.

    Kunststoff, siehe Vibratosax ist wieder was Anderes. Hier meine ich beim Spielen eines solchen Instrumentes deutlich den Einfluss der geringen Materialdichte gespürt zu haben. Das Instrument wollte nur locker und sanft gespielt werden, bei größerer Power war es für mich nicht spielbar. Das mag jetzt täuschen, war für mich aber eindeutig.

    Gruß,
    Otfried
     
  20. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ tmb

    Sehr guter Artikel! Schön die Aussagen zu Material und Oberfläche etc. ad absurdum geführt.

    CzG

    Dreas
     
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