Saxophonquartett aufnehmen

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Gelöschtes Mitglied 7743, 21.April.2015.

  1. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Ich plane gerade ein paar Stücke von unserem Saxophonquartett selbst einzuspielen, daruner "Round Midnight", "American in Paris" und "New York, New York". Wie macht Ihr das eingentlich, wenn ihr mehrere Stimmen eines Saxophonquartetts, -trios oder -quintetts nacheinander aufnehmt. Das Mentronom ist m.E. Pflicht, aber welche Stimme wird zuerst aufgenommen?

    Ich dachte immer, zuerst würde man die tiefste Stimme aufnehmen. Hat das Stück aber ritardando oder ein fermate, dass von der Melodiestimme gespielt wird, wird es schwierig, die tiefste Stimme zuerst aufzunehmen. Das Metronom passt dann nämlich nicht mehr so ganz. Ich nehme mir daher vor ein ritardando gar nicht zu spielen und ein fermate über einen ganzen Takt zu halten.

    Welche Stimme kommt als zweites? Ich hatte es immer mit der Melodiestimme als zweites versucht, damit die Einwürfe der zweiten und dritten Stimmen genauer erfolgen können. Was ist aber, wenn das Thema auf mehrere Stimmen verteilt ist. Ist es dann egal, welche Stimme als nächstes aufgenommen wird?

    Oder spielt man erst einmal die Melodiestimme ein, dann die anderen Stimmen nach und nach, und schließlich nochmal die Melodiestimme und die anderen Stimmen nacheinander, bis es passt?

    Bei den anderen sieht das ganze immer so einfach aus (siehe z.B. hier):



    oder hier:



    Ich frage mich, wie die das so gut hinbekommen haben.

    Viele Grüße,
    Bernd
     
  2. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Vielleicht ist eine Möglichkeit, zuerst das gesamt 4tett aufzunehmen und nach dem Mass/timing (diese Aufnahme quasi als playalong auf den Kopfhörer) die anderen Stimmen dazu zu bringen?

    Cheerio
    tmb
     
  3. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Als ich das vor 1 1/2 Jahren gemacht habe, da habe ich beschissen, zuerst die Gesamtaufnahme vom Notationsprogramm aufgenommen und dann von der Melodiestimme her immer eine Stimme dazu auf eine separate Spur...
     
  4. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Hüstel...Jürgen,

    Er will ja alles selbst aufnehmen;)
     
    47tmb gefällt das.
  5. Macsax

    Macsax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Bernd,
    die Idee mit dem PA funktioniert so ja nicht aber eventuell findest Du eine Aufnahme im Netz, die Du dann doch als "Quasi-PA" nutzen kannst.
    Ansonsten würde Dir nur bleiben Dir einen Klick auf's Ohr zu legen und sturr zu zählen.
    Wenn Du eine Aufnahme machen konntest, berichte doch bitte von Deiner Vorgehensweise... ich selbst will es auch mal so probieren.

    Viel Erfolg.
    Macsax
     
  6. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest


    @47tmb
    Ja genau, ich möchte alle Stimmen nacheinander selbst einspielen und Frage mich, wie das am besten geht, ohne zuviele Stolperer zwischendurch.

    @Rubax
    Den Tipp mit der Aufnhame mit dem Notationsprogramm und dann nacheinander alle Stimme aufspielen, finde ich schon einmal sehr hilfreich.

    Wie macht man es denn im Aufnahmestudio, wenn nicht alle gleichzeitig spielen. Werden dann auch die Basstimme und/oder das Schagzeug zuerst aufgenommen?

    @Macsax
    von "Round Midnight" findet sich natürlich eine Aufnahme im Netz, aber ich will das Stück ja selbst "interpretieren" und nicht nur nachspielen. Das mit dem Klick im Ohr frunktioniert ja ansatzweise, aber leider nicht, wenn man mal ein ritardando oder fermate dazwischen spielen möchte.
     
  7. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Das ist relativ egal, weil es sowieso Guide Tracks gibt. Die werden dann nach und nach ersetzt, da ist es dann relativ irrelevant, in welcher Reihenfolge.
    Kannst Du mit Sax-4tet auch machen, wenn es Dir mit der Intonation hilft. Klick würde ich schon empfehlen, es sei denn, Du bist time-mäßig sehr stark.
    Es gibt keine Regel, was man zuerst aufnimmt. Würde ich vom Stück abhängig machen. Wir machen das mal so, mal so. Ich fange auch gern mit meinem stärksten Instrument an.
    Wenn man als Bläser etwas irgendwo drauf spielt, ist oft nur ein Guide Track da, und das wird später zusammengebastelt.

    LG Juju
     
  8. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Vielen Dank Juju,

    was ist ein "Guide Track"? Ist das so etwas, wie es Rubax verwendet hat? Kann man also ein Midi-file aus den Noten als Guide Track verwenden?

    LG Bernd
     
  9. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Upps. :confused: Sorry

    Zu schnell gelesen :rolleyes:

    heerio
    tmb
     
  10. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

  11. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    So jetzt habe ich nochmals auf Grund Eurer Hinweise recherchiert und im Netz gefunden, dass man im Studio "Guide Tracks" oder "Click-Tracks" verwendet, auf die man seine Stimme aufnimmt. Was ist der Unterschied zwischen den beiden?

    Vielen Gruß und vielen Dank,
    Bernd
     
  12. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    probiert mal, ein minder kompliziertes Stück ohne es vorher gehört zu haben aufzunehmen.
    Ich wünsch Euch viel Glück, was Timefeel und Intonation betrifft.
    Also, ich nehme mal die erste Stimme auf, spiel dann das Bari dazu, dann die Mittelstimmen.
    Meistens muss ich dann die erste Stimme nochmal spielen, weil ich es dann erst verstehe.

    Bei manchen Arrangements gibt es auch mp3s als Anhaltspunkt, die man importieren könnte.
    (4a4quartet.com)

    Cheers
     
  13. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Na Click-Track ist ja wohl klar oder?
    Ein Metronom das von der Aufnahmesoftware (Neudeutsch auch DAW genannt, Digital Audio Workstation) proudziert wird, auf einer eigenen oft nur virtuellen Spur (Spur = Track).

    Die genaue Definition eines "Guide-Tracks" würde mich auch interessieren.
     
  14. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    [QUOTE="Rubax"
    Die genaue Definition eines "Guide-Tracks" würde mich auch interessieren.[/QUOTE]


    Mich auch
     
  15. Mugger

    Mugger Guest

  16. Rubax

    Rubax Strebt nach Höherem

    Ja dann habe ich endlich auch einen Namen dafür was ich im November 2013 für den Adventskalender getrieben habe...also nicht beschissen...sondern ganz professionell einen Guidetrack erzeugt und benutzt :)
     
    Juju gefällt das.
  17. a.g.

    a.g. Ist fast schon zuhause hier

    Ist ja eigentlich nicht schwer. :) Wenn man sauber rhytmisch spielen kann, und eine gute Intonation hat und eine gutes Timefeeling mit bringt. Wenn nicht dann hört man es halt. :)

    Ganz im Ernst. Habe höchsten Respekt vor solchen Aufnahmen!

    @BJC,
    ich würde mit der Melodie beginnen (eventuell mit Metronom als), die Aufnahme dann abspielen (als PA) und dazu die nächste Stimme aufnehmen. Dann die ersten beiden Spuren/Stimmen abspielen (als PA) und die nächste Stimme aufnehmen usw...

    Herzliche Grüße

    Andreas
     
  18. zwar

    zwar Ist fast schon zuhause hier

    für ein tightes timing in nacheinander aufgenommenen einzelspuren würde ich eher eine richtige groovespur als eine nur mit click nehmen. also eine spur mit einem angmessenen vollständigen schlagzeugsound. sowas kann man sehr leicht erzeugen. es gibt für umme das programm "hydrogen", womit man auch ohne besondere kenntnisse schnell drumpatterns zurechtmachen kann. die kann man dann leicht als audio oder mp3 exportieren und als spur in den sequenzer einfügen.
    das ist wesentlich einfacher, dabei gut nicht nur im rhythmus sondern auch im groove zu bleiben, als zu einem click.
    wenn die hauptmelodie sich zeitlich auf mehrere instrumente verteilt, kann man auch die einzelnen melodieteile einzeln aufnehmen, also zb meloteil A mit saxophon, danach Meloteil B trompete, meloteil C wieder saxophon usw. das wird im studio auch oft so gemacht.

    wichtig ist, dass im sequenzer die gleichen beats-per-minute eingestellt sind, wie bei der groove-pilot-spur. das erleichtert das taktgenaue zusammenschneiden, und ermöglicht aufnahmefunktionen wie zb punch in.

    womit man am sinnvollsten anfängt, hängt - juju sagte es schon - ganz vom stück ab. sinnvollerweise fängt man mit etwas an, was auch am anfang schon spielt. setzt die melodie später erst ein, muß man halt mit einer begleitstimme anfangen.
    in der groovespur muß natürlich am anfang auch eingezählt werden...

    um ritardando, accellerando oder tempowechsel gut hinzukriegen gibt es einige kniffe. zb in die groovespur eingefügte einzähltakte, eigens aufgenommene ritardando-achtelphrasen etc.
    das ist ziemliche bastelei und wird am anfang wahrscheinlich keine guten ergebnisse bringen.

    eine andere witzige möglichkeit ist, per video ein dirigat für das stück aufzunehmen aufzunehmen, eventuell in anlehnung an schon vorhandenes tonmaterial.

    gruß
    zwar
     
    Zuletzt bearbeitet: 22.April.2015
  19. Dieter_B

    Dieter_B Ist fast schon zuhause hier

    Hallo
    Ich habe mich mal als Quartett aufgenommen.
    Zuerst die erste Stimme mit Metronom über Kopfhörer
    und danach die zweit bis vierte Stimme nur mit der ersten Stimme über Kopfhörer (ohne Metronom).
    Das Ergebnis war ok.
    Allerdings war es einfaches Stück ohne "Rollentausch" in den Stimmen.

    Gruß
    Dieter
     
  20. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Vielen Dak für Eure Anregungen. Ich werde es - wie Rubax - auch mal mit der Erstellung eines Groove-Tracks aus dem Midi-File von Finale probieren und dann zuerst meine stärkste Stimme (i.d.R. die Sopranstimme) aufnehmen, und dann nach und nach die anderen. Das vereinfacht neben Timefeel ja auch die Intonation. Falls das nicht klappt kann ich ja noch Schlagzeug einfügen - das R24 hat ja eine Menge tracks eingespeichert.

    Bisher hatte ich "Georgia on My Mind" nur mit Klick (also Metronom) aufgenommen, zuerst die erste Stimme (die ich gut konnte) und nach und nach alle anderen (2, 3 und 5). Zufrieden war ich mit der Aufnahme am Ende aber nicht.

    Ich bleibe am Ball und hoffe, dass es nun besser klappen wird. Werde hoffentlich bald berichten können.

    LG, Bernd
     
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