Selmer Reference 54 vs. Keilwerth Shadow (Kaufüberlegung)

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von misterfunkysax, 25.Dezember.2008.

  1. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich bin neu im Forum und interessiere mich derzeit für Saxophone der High-End Klasse. Bisher habe ich einen Selmer Super Action II Saxophon gespielt und möchte nun nach einigen Jahren Spielerfahrung umsteigen auf ein neues Instrument.

    Drei Tenor-Saxophone kommen für mich derzeit in die engere Auswahl, da ich diese bereits angespielt habe und den Sound fantastisch finde. Dies sind:

    - Selmer Reference 54
    - Keilwerth Shadow
    - Inderbinen

    Mir ist bewusst, dass die Entscheidung schließlich bei mir liegt welches Instrument ich mir anschaffe. Dies insbesondere auch abhängig von meiner persönlichen Einstellung zum Sound.

    Mich würde jedoch interessieren wie eure Einschätzung zu folgenden Punkten bei oben genannten Instrumenten ist:

    1. Ansprechverhalten?
    2. Intonation?
    3. High Notes (wo sind diese leicher / schwieriger zu erzielen; bzw. von was hängt dies ab?)
    4. Verarbeitung des Instruments (Probleme mit Lötstellen etc.)?
    5. Worin liegen die Haupt-Unterschiede zu dem von mir bisher gespielten Super Action II Saxophon im Wesentlichen?
    6. Tipp von eurer Seite?!

    Vielen Dank für ein starkes Feedback.

    Viele Grüße
    misterfunkysax
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Hallo misterfunkysax,

    erst einmal ein herzliches :welcome:

    Heißt das, Du möchtest ein GUTES Sax - oder einfach ein TEURES, auf dem ein bekannter Name steht? :-D

    Im zweiten Fall liegst Du mit Deiner Auswahl natürlich goldrichtig, doch im ersten würde ich mich vielleicht auch bei Herstellern außerhalb Europas umschauen... :roll:

    Ich wiederhole es gerne, zumal Du ja neu im Forum bist:
    Das Sax hat auf die Dauer am wenigsten mit dem Sound zu tun.
    Beim ersten Anspielen mögen sich gewisse Eigenschaften zeigen, doch nach einer gewissen Einspielphase hast Du bald wieder Deinen gewohnten Sound (da Du Dich über die Rückkopplung des Gehörs sowieso automatisch Deinem Ideal angleichst, weil der Ansatz sowie der Rachenraum auf dem Sax wesentlich entscheidender für den Klang sind als alles andere).

    Das ist jedenfalls die Erfahrung, die ich selbst inzwischen nach sehr vielen Equipment-Wechseln gemacht habe und die auch den allgemeinen Konsens bei den entsprechenden Diskussionen hier im Forum darstellt.

    Wenn die Modelle, die Du in die engere Wahl genommen hast, in diesen Punkten größere Unterschiede aufweisen, dann ist mindestens eines davon KEIN "High-End-Sax". ;-)

    Sollte es in dieser Kategorie ebenfalls nicht geben - wenn, dann wäre das ein klarer Garantiefall, jeder Händler müsste ein derart fehlerbehaftetes Instrument anstandslos zurücknehmen.

    Das "Reference 54" ist in meinen Augen von Mechanik und Metall her eine Frechheit, ich mag es nicht und halte es für völlig überschätzt.
    Das "Shadow" ist ein dunkel lackiertes Neusilber-Instrument mit entsprechend verbesserter Ansprache, solide gebaut und aufwändig graviert (für mich etwas zu verspielt, aber wer's mag...).

    Ich bin dieses Jahr Fan von Neusilber geworden aufgrund der extrem guten Ansprache - es gibt Leute, die meinen, es würde zu "hell" klingen (ging mir anfangs auch so!), doch das gibt sich mit der Zeit (s. o.).

    Daher würde ich eher zum "Shadow" raten, das wäre ja auch eine patriotische Entscheidung, weil dieses Instrument in Deutschland gebaut wird. :lol:

    Wer es etwas internationaler mag und ungern "Namenspreise" zahlt, könnte sich beispielsweise auch bei Markeninstrumenten aus Fernost umschauen, die oft vergleichbare Qualität für erheblich weniger Geld bieten. :)

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  3. tobisax

    tobisax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo misterfunkysax,

    ich schließe mich Rick zunächst mal an mit
    einem herzlichen :welcome:.

    Stimme Rick auch hinsichtlich seinen Ausführungen (Verarbeitung, Tonbildung,..) zu.

    Den Sound kann mach auch stark mit Mundstück und S-Bogen beeinflussen (das ist auf jeden Fall billiger als ein neues Sax und du hast ja ein aus meiner Sicht gutes Horn).

    Mit der Mechanik von Selmer komme ich aber deutlich besser zurecht, wie mit der von Keilwerth (das aber nur am Rande, da dass auch von der Handgröße abhängt).

    Als Tipp würde ich dir noch das Yamaha 82Z empfehlen.

    Es ist klanglich (nach meinem Gehör) nicht so schön voll wie das 875 oder ein Selmer aber es geht "einfach weg" wie eine Rakete (ideal für laute Musik wie Rock/Pop -> wie im Prospekt;-)).
     
  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ich würde einfach gucken, welches der Saxe mir am angenehmsten ist. das Selmr und das Shadow sind halt schon Welten unterschied, allein schon vom Grundklang her...ich spiele Selmer, komme abwer nie ganz vom wunderbaren Keilwerth-Gefühl weg.... dunkel, fett, warm ohne weitere Anstrengung... unheimlich gemütlich...(wobei mir die Optik des Shadow nicht so zusagt)
    ich finde die Mechanik der aktuellen Selmer angenehmer, die liegt recht gut für mich und spielt sich sehr flüssig, da empfinde ich die Keilwerth-Mechanik etwas grober, wobei ich die veränderbaren palm keys superpraktisch finde.
    Intonation hatte ich bei Selmer noch weniger Probleme als bei Keilwerth...
    Wenn Dein Nick Programm ist, würde ich mal die Serie III probieren, die geht unheimlich ab, hat einen grossen, brillanten Ton und halt die imho erstklassige Mechanik der aktuellen Selmer-Modelle....
     
  5. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallöle,

    es wird schwierig sein, Dir hier eine Kaufempfehlung zu geben. Kaum ein Forumsmitglied wird alle 3 Saxophone so ausgiebig getestet haben, dass er ein qualifiziertes Urteil abgeben kann. Und wenn: Es spielt auch die Ergonomie eine entscheidende Rolle.

    Zum Ref54 kann ich sagen: Ich hatte 13 Monate lang eins. Glücklicherweise beschäftigt der Händler meines Vertrauens einen erfahrenen Saxdoc, der dieses Modell selbst spielt. Es kam in miserabler Justage beim Händler an und wurde erst einmal richtig eingestellt. Zeitaufwand: Ca. 4 Stunden.

    Das Horn unterschied sich nicht wesentlich von meinem SA II, welches ich davor hatte. Und zum SA II muss Dir keiner etwas sagen, das kennst Du ja bereits.

    Zum Keilwerth: Ich hatte "lediglich" das Vintage, (für ca. 1 Jahr)also nicht das Shadow. Die Applikatur war für mich angenehmer als beim Selmer. Die Keilwerth-Applikatur ist für Menschen mit langen Fingern bestens geeignet. Zudem sind die Palm-Keys (linke Hand) individuell einstellbar, was ich als sehr angenehm empfand. Außerdem arbeitet die Keilwerth-Applikatur mit kürzeren Wegen, was schnelle Tonfolgen unterstützt.

    Bei Ansprache und Intonation empfand ich keine nennenswerten Unterschiede. Leichte Vorteile beim D2 bei Selmer. (Bei Keilwerth etwas dumpfer und noch ein wenig höher als beim Selmer). Allerdings nicht so, dass man es mit ein wenig üben nicht gut in den Griff kriegen könnte.

    Inderbinen: Voriges Jahr habe ich bei der Frankfurter Musikmesse eins ganz kurz angespielt. Das Ding ging los wie Nachbars Katze, wenn mein Hund hinter ihr her ist. Die Ansprache war auch bei den untersten Tönen butterweich.
    Die Intonation habe ich bei diesem kurzen Test nicht prüfen können. Allerdings fiel mir nichts negatives auf. Hätte ich das nötige Budget, würde ich mir sofort eins bestellen!
    Die Applikatur kommt offensichtlich von YAMAHA. (Zumindest habe ich das in den Foren so gelesen). Sie ist für meine großen Hände etwas zierlich. Allerdings würde ich das zu Gunsten des genialen Gesamteindrucks gerne in Kauf nehmen. ich denke, dass sich meine Finger sehr schnell daran gewöhnen würden. Schließlich war mein erstes Saxophon ein YAMAHA YTS 62 und die Applikatur stellte mich nicht vor unlösbare Rätsel.

    Alle diese Erfahrungen beziehen sich auf Tenorsaxophone.

    Meine Meinung zum Rat, doch einmal die Saxophone der Hersteller aus Fernost auszuprobieren: Wenn ich mich für einen Mercedes, BMW, AUDI oder Jaguar interessiere, fahre ich keinen LEXUS Probe. Auch wenn er in den technischen Eigenschaften gleichwertig sein mag. Es gibt Entscheidungen, die aus dem Bauch getroffen werden. Der Saxophonkauf (wie auch der Autokauf) gehören bei mir dazu.
    Da mag der Kopf 100 Mal sagen: Du kannst gleiche Qualität auch billiger kriegen. Ich habe beobachtet, dass bei mir jedes Mal, wenn ich auf meinen Kopf gehört habe, anschließend die Kaufreue kam. Seit ich auf meinen Bauch höre, fühle ich mich gut. Und das ist für mich persönlich das wichtigste: Ich will mich gut fühlen!

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  6. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Im überwiegenden Teil schließe ich mich Bernd voll an, die drei zur Diskusion stehenden Hersteller fertigen wohl alle ausgezeichnete Instrumente, mit denen man sicher glücklich werden kann. Jedes hat seine ganz speziellen Charaktermerkmale, die es ausmachen, es aber nicht schlechter oder besser machen. Man kann dass eine nicht verurteilen, weil es so amerikanisch klingt, weil man selbst den französischen Klang lieber mag.

    Ist das Selmer richtig eingestellt, dann stellen alle drei wahrscheinlich eine vergleichbare Qualität und Spielbarkeit zur Verfügung. Das Inderbinen ist in meinen Augen schon noch etwas besonderes in dem Vergleich der drei, da dort eine ganz andere Größenordnung von Herstellerseite hintersteht. Letzt endlich ist es auch zum großen Teil eine, wie Bend sagt, Bauchentscheidung, die solche Kaufüberlegungen beeinflussen sollte.

    Ich für meinen Teil habe auch schon so einiges für einige Zeit mein Eigen nennen können, da war ein Selmer Mk VII, ein Selmer SA 80 I, ein Keilwerth SX 90 R vernickelt, ein B&S Serie 2001,ein Kohlert von 1929, und zum Schluß, da ich das B&S so vermisste, habe ich mir dann ein B&S Medusa Sandmatt gekauft. Jetzt habe ich das Gefühl, das Sax nicht mehr verkaufen zu müssen, weil ich damit sehr zufrieden bin. Vielleicht wäre es ein Tipp meinerseits, in Freiburg gibt es noch einen Händler, der Medusen aus dem Lager anbietet. Bernd, hattest du nich auch eine Medusa?

    Vielleicht solltest du noch einmal den Weg nach Freiburg unternehmen, dass würde ich dir schon empfehlen...


    Viele Grüße

    Wilson
     
  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Wilson,

    ja, ich habe ein Medusa Tenor. Dieses Saxophon gibt mir alles, was ich von einem herausragenden Instrument erwarte. Das Ref 54 und das Keilwerth Vintage habe ich verkauft. Leider werden die Medusen nicht mehr hergestellt. Sie litten wohl unter dem B&S-Image. (So wie der Phaeton unter dem VW-Image leidet) Für mich persönlich spielen sie mindestens in der gleichen Liga wie das Ref 54 oder die Keilwerth SX 90 R-Modelle und meine Medusa gibt mir darüberhinaus das Gefühl, etwas besonderes zu haben, was nur wenige außer mir auch haben ;-) In Deutschland sind meines Wissens keine Restbestände an Medusa-Tenören mehr erhältlich.
    Hier: Medusa Horns gibt es noch 2 zum Spottpreis von USD 2675 bzw. 2995.

    Sorry, das war jetzt ein wenig "off topic", aber das waren die Ratschläge zu den Fernost-Saxophonen auch.
     
  8. highrange

    highrange Kann einfach nicht wegbleiben

    Ich hatte das Vergnügen, mal ein Ref54 in Goldlack meines Cousins 1 Woche testen zu dürfen und war eigentlich angetan.

    Ich bin daraufhin zum Händler und wollte mir eines zulegen.
    Das Instrument dort war im direkten Vergleich eine Katastrophe: muffig, total schlecht eingestellt (frisch aus dem Karton) und jedes 2. Polster klebte ganz übel.
    Ich habe dann am gleichen Tag das Shadow gekauft, welches ich eigentlich nur aus Neugierde anspielte - war mir eigentlich auch immer zu "overdressed"...
    Die Applikatur ist ein Traum, ist ja auch in den letzten Jahren etwas abgeändert worden.
    Die Intonation ist gigantisch gut und vor allem die Klappenaufgänge sind wesentlich niedriger - ich habe das Gefühl, auf einer Rakete zu spielen. Die "High-notes" erfordern etwas mehr Konzentration als beim Selmer, aber mittlerweile habe ich auch hier null Probleme mehr.
    Das Shadow ist übrigens NICHT schwarz lackiert, sondern schwarz vernickelt....
    Wenn das Shadow nicht gerade herumgestanden hätte, wäre es übrigens das 82z geworden, fand ich einiges besser als das Ref54.
     
  9. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    vielen Dank für das starke Feedback. Freut mich sehr. Scheint, dass ich mich noch ein wenig mehr mit der Thematik auseinander setzen muss um schluss endlich zur richtigen Entscheidung zu kommen.

    Das Medusa Saxophon werde ich mir mal ansehen. Yamaha Saxophone hatte ich auf der Musikmesse ausprobiert. Sie trafen jedoch nicht unbedingt mein Geschmack. Vielleicht war es auch nicht das hier angesprochene Saxophon.

    Interessant ist auch der Hinweis auf das Selmer Super Action III. Wie seht ihr das Selmer Super Action III im Vergleich zu den anderen drei genannten Saxophonen?

    Ist euch bekannt ob Selmer oder Keilwerth zur Musikmesse 2009 ein neues Modell herausbringen?

    Gibt es hier im Saxophonforum auch Hörbeispiele evtl. zu den drei genannten Saxophonen?

    Vielen Dank vorab.

    Grüße
    misterfunkysax
     
  10. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    @mrfunkysax

    Ist bestimmt ganz gut dich noch etwas offen zu halten, lass dir besser viel Zeit und versuche noch das ein oder andere auszuprobieren, Vergleichseindrücke können nie schaden. Mit den Aufnahmen ist das so eine Sache, auf dem selben Horn klingt jeder anders, weil der Spieler ja einen sehr großen Einfluss auf seinen Sound hat. Ich kann mal sehen, eine Aufnahme von der Medusa kann ich mal hochladen, wenn ich mal wieder eine mache, aber selber testen ist natürlich besser. Kann aber etwas dauern, weil ich mir erst den Aufnahmeapperat leihen muss...

    Wenn du zufällig in der nähe von Hannover wohnst, kannst du meins auch gern mal Probespielen...




    @Bernd

    Gewissermaßen hast du Recht, es gibt keinen Händler mehr, bis auf einen. Musik Bertram aus Freiburg hat noch Lagerbestände für 8 goldlackierte und 4 sandmatte Tenöre, stehen aber nirgendwo gelistet. Die goldlackierten sollen sogar noch besser sein als die sandmatten und sind gewissermaßen ein Schnäppchen, um 1800 € für ein Profitenor sind echt ne Kampfansage, hast du auch ein goldlackiertes?
     
  11. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    ... Nochmal eine Frage. Nachfolgender Link führt zu einem Stück von Gerald Albright. Soweit mir bekannt ist spielt er ein Cannonball Saxophon. Welcher Saxophon käme diesem Sound näher?

    http://www.youtube.com/watch?v=FSm7LpfXHfE&hl=de

    Meine Vermutung: Keilwerth Shadow?!
     
  12. chino

    chino Ist fast schon zuhause hier

    Das SA II ist eins der exzellentesten Saxophone. Sofern du dich an die Intonation gewöhnt hast, hast du damit genau das High-End Saxophon das du eigentlich suchst.

    Aufgrund von Produktionsdauer und -menge, der Haltbarkeit und der guten Qualität bin ich mir recht sicher dass das SA II den Mark VI Mythos beerben wird (sobald es "Vintage" genug ist, in 50 Jahren).

    Du könntest also sehr zufrieden sein mit deinem Sax.

    Bist es aber scheinbar nicht.

    Woran liegts wohl? Solltest du kein Montagsmodell erwischt haben, werde ich dir versichern, dass es nicht an deinem Saxophon liegt. Hast du es mal überholen lassen? Gut. Dann gehts an die Sound/Ansprache/Highnotes Sache, alles fast ausschließlich von dir und deinem Mundstück abhängig. Lehrer suchen der auch "Sound" unterrichtet und ein scharfes Pop-MPC kaufen, fertig.

    Ein XXXX tausend Euro Sax kaufen und dann einfach klingen wie Gerald Albright? Natürlich unmöglich, von der Vorstellung solltest dich einfach ganz schnell mal verabschieden, soviel ist klar.

    Er spielt ein Beechler MPC, hat Schlauchbootlippen und dann sogar heimlich noch geübt. Kannst du aber auch alles erreichen.

    Da muss ich widersprechen, ich denke du kennst dein Sax noch überhaupt nicht, und wärst sicher überrascht was da jemand mit nem guten Mundstück und en paar Stunden Übung im Nacken rausholen kann. Steck dein Geld in einen Lehrer und du bist nur ein paar Stunden von dieser Erfahrung entfernt.

    Gruß Chino
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hallo???

    Das Sax bestimmt eben gerade NICHT den Sound, ist das so schwer zu begreifen???

    Du kannst aus jedem Horn jeden erdenklichen Klang rausholen, selbst aus der billigsten China-Kanne, der Rest ist persönlicher Luxus.

    Wenn Du zu viel Geld hast, dann kauf Dir irgendein überteuertes Instrument mit angeblicher "Sound-Garantie", ansonsten eben ein "billiges" Cannonball, System54 oder Expression, die genauso gut sind, ein gutes Bauchgefühl bieten und einfach "losgehen", und das zu einem super Preis.

    Vergleiche mit Automobilen sind hier so sinnig wie die zwischen Äpfeln und Birnen. ;-)

    Chino hat absolut Recht: Die Übung macht's, nicht das Equipment. Gerade auf dem Sax kann man sich eben nicht wie auf der Gitarre oder dem Keyboard guten Sound kaufen. :-D


    Ansatzweise irritiert ob so viel Ignoranz,
    Rick
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Du fährst also keinen Lexus Probe, weißt schon im Voraus, dass der Dir nicht das bieten kann, was Du erwartest?
    Was für ein Rat ist das denn? :-o

    Du fühlst Dich also gut, wenn Du für die gleiche Qualität wesentlich mehr Geld bezahlt hast als nötig?? :-?

    Ein interessantes Phänomen, das mir allerdings völlig unbekannt ist, ich kenne es eher umgekehrt - dass ich Kaufreue habe, wenn ich die selbe Qualität auch wesentlich günstiger hätte bekommen können! :lol:

    Die Welt der Superreichen wird mir auf ewig ein Rätsel bleiben... :roll:


    Grüße,
    Rick
     
  15. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Genau so ist es. Er kann mir bestimmt technisch alles bieten, was ich suche. Aber er spricht nicht meine Emotionen an. Und da ich ein sehr emotional geprägter Mensch bin, und entsprechende Erfahrungen habe (Kaufreue, wenn ich nach rationalen Gesichtspunkten entschieden habe, die im Widerspruch zu meinen Gefühlen standen) höre ich auf meinen Bauch. Außerdem fahre ich momentan beruflich ca. 70.000 km pro Jahr. Schon deswegen fahre ich die Marke, die meine Emotionen momentan am besten anspricht. Wenn ich täglich 6 bis 8 Stunden im Auto sitzen muss, will ich diese Zeit wenigstens genießen.

    Lieber Rick, das hat mich superreich wirklich gar nichts zu tun. Wenn Dein Bauch jubelt, wenn Du Expression spielst, ist das für mich vollkommen in Ordnung. Darf er doch und soll er auch! Ich freue mich (Herr Bosse und Herr Meggle sicher auch!) für Dich, wenn Du mit Expression eine Saxophonmarke gefunden hast, die Kopf und Bauch zufrieden stellt. Ich persönlich wäre eben nicht glücklich. Vielleicht liegt´s dran, dass ich mehr Bauch habe....? ;-)

    Fast völlig Deiner Meinung! So wie ich mit jedem geeigneten Hammer (egal ob der aus Deutschland, Frankreich oder Fernost kommt) einen Nagel in die Wand schlagen kann. Vorausgesetzt: Ich habe gelernt, wie man einen Nagel in die Wand schlägt. Für mich ist ein Saxophon aber nicht nur Mittel zum Zweck. Da ich mein Geld nicht mit Saxophon spielen verdiene, ist das Saxophon per se für mich schon purer Luxus.

    Beim Keyboard gebe ich Dir Recht. Bei der Gitarre widerspreche ich energisch! In meinen über 40 Jahren Erfahrung als Gitarrist habe ich schon häufig erlebt, wie unterschiedlich Gitarristen auf dem selben (nicht gleichen!) Instrument klingen, wenn sie mal die Gitarre eines Kollegen probe gespielt haben. Wer es nicht drauf hat, klingt auch auf der edelsten Tom Anderson oder PRS nur bescheiden.....

    Hallo Wilson,
    Ob die goldlackierten noch besser sind als die sandmatten, weiß ich nicht, da ich leider nie die Gelegenheit hatte, ein sandmattes zu spielen. Und EUR 1800 für ein Medusa-Tenor ist wirklich ein super Schnäppchen!
    Von meinem Reference 54 und von meinem Keilwerth Vintage konnte ich mich leicht trennen. Beide hatte ich über 1 Jahr lang parallel zu meiner Medusa. Und je länger ich die 3 Saxophone hatte, um so deutlicher wurde für mich, dass die Medusa alles mindestens genau so gut kann wie das Selmer oder das Keilwerth. Die Intonation ist nahezu perfekt und das bei vielen Sqaxophonen kritische D´´ klingt weder muffig noch ist es zu hoch. Der Gis-Heber (okay, den hat Keilwerth auch) verhindert absolut zuverlässig das kleben der Gis-Klappe.

    Aber wenn ich mal wirklich Geld habe, werde ich das Inderbinen mal ausführlich testen... ;-)

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  16. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    Ja... das ist sehr sehr schwer zu begreifen für mich, weil es halt einfach viel zu kurz gesprungen ist... Mit solchen Aussagen kann man ja Anfänger traktieren, aber ansonsten weiss wirklich jeder, daß ohne massives Üben kein Sound und keien Technik zu erreichen ist, daß der Spieler selbst und mp/reed-combo, evt auch S-Bogen hauptsächlich den Sound bestimmen und so weiter und so fort....
    aber es sind halt oft die Feinheiten, die den Unterschied machen. Beim Ausprobieren spürt man bei jedem Instrument durch eine Vielzahl von Sinneseindrücken die verschiedensten Unterschiede zwischen den einzelnen Instrumenten, wobei eigentlich die meitsn davon gar nicht nach aussen zum Zuhörer dringen und ( bei gleichem spieler und gleichem mp/reed-combo)natürlich total unterschiedlich klingen oder unterschiedlich klanglich wahrgenommen werden. Da merkt man dann, ob ein Instrument von der Mechanik und vom Blasgefühl zu einem passt, ( gehen wir davon aus, technische Werte wie Ansprache, INtonation, Ausgeglichenheit etc. sind bei allenperfekt) und ob man auch klanglich ein gutes Gefühl hat, ob es seine klanglichen Vorstellungen unterstützt... da wird man dann auch besser spielen drauf und bessere Leistungen abrufen können und natürlich auch mehr spass haben dabei....
    klar, ich kann mir auch Badelatschen umbinden und joggen gehen, aber warum sollte ich mir das antun, wenn es ein equipment gibt, das mich bei meinen Absichten besser unterstützt? Das kann ein Selmer sein, kann vielleicht auch ein Expression sein, das hängt dann schon vom Einzelnen ab...
    Bei mir war das so, daß ich z. B. auf dem Yamaha 875 nicht richtig klargekommen bin, obwohl es ein absolutes supidupi-sax ist, alles geht, perfekt, aber irgendwie hat esmir nicht gefallen, da habe ich im Vergeich ein altes MkVII probiert und fand es einfach viel toller...
    Eine gute Klarinette kostet zum Beispiel halt ein Haufen Geld, man kann mit einem Schülerinstrumetn von Yamaha, super klingen und alles spielen, aber die meisten ambitionierten Leute landen irgendwann ab einem bestimmten Level bei einem teureren INstrument, handgemacht, weil da einfach die Feinheiten besser ausgearbeitet sind, der Klang leichter zu erzeugen ist und damit leichter bessere Leistungen zu erbringen sind... klar braucht ein Anfänger keine Stradivari, aber irgendwann wird er sich danach sehnen und das Gefühl haben, daß sein Instrument ihm nicht genügt...
    ...und wenn ich mich halt dann da mal umgucke im Profibereich: es sind nicht nur die doofen Geldsäcke von Amateuren, die Selmer und Keilwerth oder Yamaha spielen und damit einfach ein Haufen Geld rausschmeissen.. ;-)
     
  17. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Hallo Rick und Chino, ich schließe mich euch auch an, wenn ihr argumentiert, dass es natürlich viel mehr Baustellen an einem selbst gibt als am gespielten Material. Beim Sax ist es ja sogar so extrem, dass zwei Wochen Untätigkeit am Instrument direkt einen Rückgang des technischen Vermögens zur Folge hat. Deswegen muss ich meine Hupe immer mit in den Urlaub nehmen...

    Und sicher hat jeder seine besonderen Gründe, weshalb in eine bestimmte Richtung argumentiert wird, warum man sich eher zu einem europäischen Hersteller oder einem asiatischen bekennt. Es stößt mir aber ein wenig bitter auf, dass man die Beweggründe anderer so direkt attackiert, soll doch jeder, der es möchte, eine patriotische Kaufentscheidung treffen, oder aber ein absoluter Anhänger der Japaner sein, weil sie technisch so perfekt sind. Ich denke es ist für jedes Interesse etwas passendes auf dem Markt, und dass ist doch eine wunderbare Sache.

    In diesem Sinne bitte ich alle Teilnehmer dieser Diskusion gern ihre Beweggründe kundzutun, aber die Beweggründe der anderen auch als solche zu akzeptieren. Damit helft ihr mrfunkysax sicher viel mehr...

    Grüße

    Wilson
     
  18. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    OT:
    ...mensch, Rick, das ist doch ein Drückerkolonnenargument und sollte doch deutlich unter niveau sein, oder?
    - Das zieht bei Synthis desselben MOdells, vielleicht, wo ich gucke, wo das INstrument xyz, das ich möchte, am günstigsten ist.... verschiedene Synthis klingen anders, bedienen sich anders und haben andere Möflichkeiten... da hat jeder seine Vorlieben, nix mit gleiche Qualität, billigerer Preis, obwohl jeder eienn schönen "Jump"-sound hinkriegt...
    - wenn ich einen BMW will, will ich halt keinen Toyota, das hat nix mit derselben Qualität zu tun... es ist einfach ein anderes Auto, fühlt sich anders an, klingt anders, riecht anders, liegt anders auf der Strasse... und wenn man das dann halt so haben will, wäre es Geld verschenkt, einen Toyota zu kaufen, weil man dann halt unzufrieden ist..auch wenn beide 250 fahren und 8 Liter Sprit brauchen
    - Saxe erst recht: man bekommt nie die gleiche Qualität zu einem billigeren Preis, sondern jedes Sax ( selbst in einer Serie) fühlt sich anders an... und wo die Liebe halt hinfällt... das sollte man dann auch spielen...

    zum ewigen Gejammere über die teuren Europa-Instrumente:

    - Keilwerth oder Selmer sind zu einem Großteil nicht deswegen so teuer, weil der schöne Name bezahlt werden muß sondern weil die Produktion in Europa läuft und da halt die Lohnkosten auf einem viel höhrenen Niveau sind
    - Keilwerth oder Selmer haben nicht deswegen einen so guten Ruf weil sie so teuer sind, sondern weil sie über lange Jahrzehnte im Sax-Bau innovative Modelle entwickelt haben und Generationen von Musikern mit topprofessionellen INstrumenten versorgt haben...jeder gute Ruf muß aufgebaut und gepflegt werden...

    zum Ursprungsthema:

    es würden vielleicht etwas hilfreichere Tips kommen, wenn etwas mehr zu den Gründen des "Wechselwollens" geschrieben würde... wie Chino schon schrieb ist das SA80II schon ein super gutes Modell...
     
  19. misterfunkysax

    misterfunkysax Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Zusammen,

    der Grund des "Wechselwollens" liegt nicht daran, dass mir der SA80II nicht gefällt. Im Gegenteil. Das ist aus meiner Sicht ein spitzen Instrument. Es hat zwar schon ca. 10 Jahre hinter sich (aber das ist ja nichts für so ein Instrument), bleibt aber in der Familie und wird von meinem Vater weiter gespielt.

    Da ich von diesem Modell begeistert war und auch noch bin, jedoch ein zweites Instrument her soll, habe ich überlegt ein weiteres zuzulegen. Hier kamen für mich die drei genannten zunächst in Frage.

    @Rick: Mir ist bewusst, dass es an mir liegt welchen Sound ich produziere. Mit meiner Fragestellung bezüglich des Hörbeispiels von Gerald Albright ging es mir eher darum, ob der Sound eines Cannonballs eher amerikanisch angehaucht ist - demnach Keilwerth like klingt (wegen weiterem Bogen) oder aus eurer Sicht Richtung französischem Klang tendiert.

    Grüße
    misterfunkysax
     
  20. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Thomas,
    genau so sehe ich das auch. Manchmal habe ich den Eindruck, dass diese Marken vorwiegend von Menschen schlecht geredet werden, die sich diese Instrumente nicht leisten können. Nicht aber von Menschen, die diese Instrumente über längere Zeit gespielt haben.

    Ich denke, dass jedes Selmer und jedes Keilwerth (Profi-Klasse) viel mehr können als 95% der Spieler je ausschöpfen werden.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  1. Diese Seite verwendet Cookies, um Inhalte zu personalisieren, diese deiner Erfahrung anzupassen und dich nach der Registrierung angemeldet zu halten.
    Wenn du dich weiterhin auf dieser Seite aufhältst, akzeptierst du unseren Einsatz von Cookies.
    Information ausblenden