Selmer Tenorsax Superbalanced ca. 1950

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von hedon, 13.November.2007.

  1. hedon

    hedon Schaut nur mal vorbei

    Wer kann mir etwas über dieses Saxophon berichten? Ist es wirklich der Brüller hinter dem alle her sind und keiner kann es irgendwo kaufen, weil es niemand verkauft und wenn dann zu teuer?
    Was hat es so an besonderem?
     
  2. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Hm, ich bin da nicht hinterher, halte aber generell nicht so viel von hochstilisierten Saxikonen, was gar nicht einmal an den Instrumenten liegt, sondern eher an dem Hype, der darum gezaubert wird...

    Für einen Sammler sieht das sicher anders aus, aber zum spielen muss ich sowas nicht haben...Hast du etwa vor dir so eines zu beschaffen?

    Mittlererweile müsstest gu dafür ja wirklich ziemlich tief in den Geldbeutel langen...
     
  3. hedon

    hedon Schaut nur mal vorbei

    Danke für den Beitrasg.
    Tja ich spiele eigentlich Keilwerth Tenor SX 90 Neusilber seit ein paar Jahren und bin auch super damit zufrieden.
    Suche aber doch noch nach dem wärmeren vintage Sound und angeblich sollen ja all die Profis, hinter diesem Superbalanced her sein.
    Ich könnte eines ausprobieren und event. kaufen. Sol aber um die 7.000,00 Euro liegen
    Was hältst du davon?
     
  4. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo hedon,
    hast Du schon einmal das SX90 R Vintage mit geeignetem Mundstück angespielt?

    Ich könnte mir gut vorstellen, dass dieses Saxophon deinem Anforderungsprofil sehr gut entspricht.

    Da hast Du nicht nur "Vintage-Optik", sondern auch einen weichen und warmen Vintage-Sound.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  5. hedon

    hedon Schaut nur mal vorbei

    Ja, ich spiele ohnehin Meyer Kautschuk. Dieses Keilwerth vintage gefällt mir schon sehr gut, habs mal ausprobieren dürfen.
    Danke
     
  6. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    @hedon

    Klanglich soll, wobei ich es selber noch nicht so vergleichen konnte, das Superbalanced Action zwischen dem heutigen Reference 36 und dem 54 liegen. Das Ref 36 fand ich im Klang schon ziemlich dunkel, für meinen Geschmack schon etwas zu sehr. Das 54 wiederum war mir etwas zu hell im Klang, wobei ich hier auch ganz klar sagen möchte, dass beides dennoch phantastische Instrumente sind. Das von Bernd erwähnte Keilwerth Vintage hat diese "Lücke" sehr gut getroffen, es ließ sich auch etwas "freier" spielen als die beiden Selmer. Insofern würde ich sagen, dass es klanglich das SBA ziemlich gut getroffen hat, wer es denn mag.

    7000 € sind natürlich ziemlich viel Geld für ein gebrauchtes Saxophon, aber da bestimmt im Endeffekt die Nachfrage das Gebot. Ich würde sagen dass du es einfach mal testen solltest, ob es deiner Vorstellung gerecht wird, und dann musst du eben für dich selbst entscheiden ob der Preis für dich gerechtfertigt erscheint... Ich würde nicht soviel Geld für ein Sax ausgeben, da ich mein Traumsax bereits gefunden habe, es hat mich auch "nur" 1495 gekostet...

    Ach ja, was für ein Mundstück spielst du denn auf deinem NS-Keilwerth? Oft kannst du da mit ein paar Euro weniger schon deutliche Unterschiede im Klang erzielen. Vielleicht kommst du ja auch auf diesem Wege zu deinem Vintagesound. Ich klinge auch ziemlich Vintage, weil ich ein Brilhart auf meinem Sax spiele, und das hört sich ganz nett an...
     
  7. hedon

    hedon Schaut nur mal vorbei

    Danke,
    ihr habt mir schon mal sehr geholfen. Mal auch andere unabhängige Meinungen zu hören ist da sehr hilfreich.
    Zumindest werde ich 2 volle Tage lang testen können und auch direkt mit dem Keilwerth vintage vergleichen können.

    Danke nochmals und schöne Töne
    hedon
     
  8. Roland

    Roland Strebt nach Höherem

    Naja, ich hab' immer meine Bedenken, wenn *alle* hinter *einem* her sind. Vor ein paar Jahren waren sie alle hinter Mk VI her, dann musste es schon ein "five digit" sein, jetzt ist SBA der Hype.

    Don't believe the hype!

    Wenn *alle* hinter *einem* her sind, dann treibt das dann die Preise nach oben. Wenn wirklich das SBA das Sax ist, was Du suchst (bei warmen Klang denke ich an Conn oder Martin oder ... Keilwerth!), dann kaufe's doch wenn der nächste Hype unterwegs ist und die Leute, die das SBA wegen des Hypes bemerken, dass es doch nicht so toll ist, weil ja das <SaxophonDesNächstenHype> ja sooooo viel besser ist.

    Also mal den Ball flach halten, wenn sich die Gelegnehit ergibt, in Ruhe(!) so ein Teil anspielen, über den Kaufpreis reflektieren, drüber schlafen, vergleichen, was es in der Preisklasse so alles gibt (nämlich so ziemlich alles ausser Inderbinen), undsoweiter.



    Grüße
    Roland
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Also bei 7000 € ist ein Inderbinen nicht mehr weit weg, wenn ich das jetzt richtig in Erinnerung habe, und wenn man schon so viel Geld hinlegen will/kann, wäre das in der Tat mal einen Ausflug wert.

    Ich habe noch kein SBA in den Fingern gehabt, aber diverse Mark VI und auch ältere Selmer. Sind ja keine schlechten Saxophone, aber ich habe nie verstanden, warum man für so ein Teil nun unbedingt 4000 € und mehr hinlegen sollte.

    Ich hab auch noch keinen Saxophonisten getroffen, der, nur, weil er dann eines dieser tollen Instrumente hatte, auch besser gespielt hätte.

    Allerdings sind mir schon so einige, auch Profi Saxophonisten über den Weg gelaufen, bei denen ich den Eindruck hatte, sie kämpfen ständig gegen die Widrigkeiten (Stimmung, Ansprache, Applikatur) ihres alten vintage Hornes an, statt relaxt Musik zu machen.

    Ich denke, wenn man ein halbwegs gutes Saxophon hat, sollte man vielleicht eher danach trachten, die Möglichkeiten dieses Instrumentes auszuloten. Und wenn man dann irgendwann mal feststellt, dass das Instrument zum begrenzenden Faktor geworden ist, und nicht der Spieler, dann kann man ja mal eine Investition erwägen.

    Gruß,
    xcielo
     
  10. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Ganz ehrliche Antwort? 7000 Euro für ein SBA Tenor sind zu viel. Selbst wenn es in einem wirklich top, top Zustand ist.

    Die Preise für die SBA'S steigen zwar in letzter Zeit recht schnell, liegen aber in der Regel immer noch unter den fünfstelligen Mark VI Saxophonen. Zwar nicht viel, aber doch drunter.

    Meiner Meinung dürfte die Schmerzgrenze bei einem SBA so zwischen 4000 - 5000 Euro liegen, aber keines falls bei 7000.

    Wenn du die Möglichkeit hast, probier ein Selmer Super Sax (Cigar Cutter) aus. Die haben einen tollen vintage Klang und sind momentan noch recht günstig zu bekommen. Ich bin mir aber recht sicher, dass die Preise bei den SSS Modellen auch bald steigen werden.
    Du musst eines der letzten dieser Baureihe erwischen, die intonieren schon sehr gut und der Klang ist auch traumhaft.
     
  11. Mario

    Mario Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    meine Meinung? Kauf es wenn es dir gefällt und du es dir leisten kannst. Die SBAs sind, sorry mos, wesentlich gesuchter und deutlich teurer als Mark VIs, auch teurer als die fünfstelligen. Es wurden erheblich mehr Mark VI als SBAs (ca. 34-54tsder Sereinnummernbereich) gebaut. Davon auch viele ALtos, Sopranos und Baritons. Also....relativ wenige Tenöre.
    Nach 5-10 Jahren Spielgenuß auf höchstem Niveau wirst du dich freuen über ein Instrument das dir nicht nur immer einen tollen Sound und eine hervorragende Mechanik geboten hat sondern eben auch in dieser Zeit erheblich im Wert gestiegen ist.
    Ich habe gelegentlich Anfragen für SBAs und es fällt mich schwer überhaupt noch welche zu finden die zum Verkauf stehen. In den USA ging eines kürzlich für knappe 14000 $ über den Tisch..

    7 Mille für ein gutes und auch optisch feines Tenor sind durchaus gerechtfertigt.

    übrigens hat mos recht...die SSS Serie ist sehr gut und noch relativ günstig zu haben...noch..

    liebe Grüße

    Mario

    www.vintagesax.de
     
  12. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Also ich kann weder den Hype um die Mark 6 noch die um die SBAs verstehen. Manchmal glaubt man, das Selmer danach verlernt hat, Saxophone zu bauen.

    Klanglich kann man immer viel behaupten; das meiste läßt sich leider physikalisch nicht nachvollziehen, und außer dem Spieler selbst können das auch Zuhörer nicht wahrnehmen.

    Mein Fazit: Wenn Du glaubst, das Du mit einem SBA wärmer klingst und bereit bist, dafür EUR 7000 auszugeben, dann machs einfach.

    Ich an meiner Stelle würde einfach versuchen, beim Spielen wärmer zu klingen :)

    Liebe Grüße,

    Andreas

    P.S. an Mario: nimms mir nicht übel, aber da Du mit Vintage Saxen handelst, hast Du für mich einen kleinen Befangenheitsfaktor :)
     
  13. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo,
    vielleicht hat Mario auch einen gewissen Erfahrungsschatz, den viele nicht haben können, da sie sich nicht intensiv mit dem Thema befasst haben?

    Die These: "Den Sound macht zu 90% der Spieler" habe ich zwar schon häufig gelesen. Nachvollziehen konnte ich ihn bislang nicht.

    Vor wenigen Tagen habe ich ein uraltes Hüller Altsax erworben. Mit dem selben Mundstück und Blatt habe ich auch auf dem Yamaha Altsax meiner Schwägerin gespielt. Der Sound ist so gravierend unterschiedlich wie zwischen Klavier und Harfe.

    Auch mein Keilwerth SX90R Vintage klingt gleichem Mundstück und Blatt völlig anders als mein Ref 54.

    Der Spieler ist dabei stets der gleiche.....

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  14. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Bernd,

    natürlich hast Du für Dich das Empfinden, das es einen Unterschied macht. Physikalisch gesehen hat das Horn selbst allerdings keinen großen Einfluss auf die Klangerzeugung.

    Setz dich hinter einen Vorhang und spiel anderen vor und dann frag mal, ob sie den Klang der Hörner deutlich unterschiedlich bewerten.

    Wenn schon die Marke so entscheidend ist, dann ist bestimmt auch das Material entscheidend, also ob das Horn versilbert, aus Neusilber, aus Vollsilber, aus Goldmessing, aus Bronze, aus Plastik, etc ist.

    Da gilt leider das gleiche: im Kopf des Musikers mag das sein, aber wenn er zuhört und dabei das Instrument nicht sieht, dann hört er keinen Unterschied (so ein Test wurde zum Beispiel mit Querflöten gemacht).

    Ich glaube auch, das mein Ref. 54 anders klingt als mein ehemaliges Yamaha-Schülerinstrument, aber bei geschlossenen Augen konnte ich z.B. bei meiner Lehrerin nicht wirklich heraushören, ob sie mein Yamaha-YA275 oder ihr Selmer SAII versilbert spielt.

    Sorry, ich halte das für Sax-Woodoo...aber das soll jeder halten, wie er will.

    Liebe Grüße,

    Andreas
     
  15. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Andreas, wenn ich mich hinter einen Vorhang setze, fehlen nahezu alle Obertöne. Da kann ich auch eine WBE-Anlage für 30.000 Euro nicht von einem Ghettoblaster unterscheiden...

    Diesen Test kenne ich auch. Nur: Der gilt für Querflöten und ist für Saxophone nicht relevant.

    Wenn das so wäre, hättest Du bestimmt das Yamaha nicht gegen ein teures Ref 54 getauscht. Es mag sogar sein, dass Du keinen Unterschied gehört hast. Dann liegt es m.E. aber daran, dass Deine Ohren nicht geschult sind oder Dein Hörvermögen aus anderen Gründen deutlich eingeschränkt ist. Ich kenne Menschen, die können den Klang einer Klarinette nicht vom Klang eines Sopran-Saxophons unterscheiden. Viele Menschen haben "Knicke" im Frequenzband, das sie wahrnehmen können. Darunter leider auch schon sehr viele Jugendliche, die sich das Gehör durch die Knopfohrhörer ihres walkman geschädigt haben.

    Ich halte es nicht für Sax-Voodoo. Ich persönlich kann den Sound meiner Instrumente sehr deutlich unterscheiden.

    Liebe Grüße
    Bernd
     
  16. Dominik

    Dominik Ist fast schon zuhause hier

    Ich bin am Wochenende mal beim Thoman gewesen, einfach mal um ein paar Instrumente probespielen. Ich hab mich dann mal langsam von "unten" nach "oben" gearbeitet, angefangen beim Startone für 300 &#8364;. Nach dem ich die meisten der Instrumente, die nicht eigesperrt waren, gespielt hatte, war ich eigentlich nur von YTS-62 wirklich positiv überascht.

    Danach hab ich mir dann mal nen Verkäufer gesucht(um an die teureren Instrumente zu kommen) und hab dann mal mit einem SX90 R angefangen. Ich war schon ganz gespannt, schließlich bezeichnen manche dieses Instrument als das beste überhaupt. Das ergebnis war eher enttäuschend. Nicht dass es schlecht war(abgesehen von der seltsamen Applikatur), aber es kam mir so vor als würde es seinem Ruf und Preis nicht wirklich gerecht. Genau dasselbe mit s80 II, s80 III und Reference 54 in vollsilber oder Goldirgendwas.

    Die Punkte, an denen ich mit meinem Sound zufrieden war, war auch auf diesen Instrumenten gut, die schlechtern Punkte auch auf den teuren Instrumenten schlecht.

    Ich will aber auch nicht behaupten, dass es gar keinen Unterschied gibt. ich hab zum Schluss nochmal das Startone vom Anfang probiert, das am Anfang eher durch schlechte Ansprache aufgefallen ist. Die Ansprache war dann zwar sehr gut, aber plötzlich ist mir dann auch der Unterschied aufgefallen. Das Startone klang mehr nach so einer Faschingströte.

    Klarheit hat mir dieser besuch beim Thoman nicht wirklich gebracht. Auf der einen Seite habe ich gemerkt, dass es tatsächlich einen Unterschied gibt, auf der anderen Seite bin ich heftigst am Zweifeln, ob es dafür ein Instrument für 3000 &#8364; sein muss.

    Dominik
     
  17. Rawu

    Rawu Nicht zu schüchtern zum Reden

    Meine persönliche, bescheidene Meinung zu dem Thema:

    Erst wenn man ein gewisses Spielniveau erreicht hat, einen guten Ansatz besitzt und mit ordentlicher Stütze spielen kann, wird man in der Lage sein die Vorzüge eines Tophorns zu erkennen (natürlich immer mit etwas Subjektivität gepaart)- und das hat nichts mit Voodoo zu tun.
    Ich bezweifle sehr stark, dass man als Anfänger, Hobbyspieler und 2-3 Jahren Spielens dazu in der Lage sein soll - absolute Überflieger mal ausgenommen!

    Gruß, Ralf
     
  18. four

    four Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Bernd,

    vielleicht kannst Du mir erklären, warum der Test für Saxophone nicht relevant ist.

    Gruß,
    Andreas
     
  19. kryz

    kryz Ist fast schon zuhause hier

    Ich glaub Rawu hat recht,
    am Anfang, ist man froh, wenn die Töne gut kommen etc..
    Besser ist dann, was sich einfacher spielen lässt.
    Ich hab' auch Freude an schönen Instrumenten, aber brauchen tut mans nicht! Eins solides Instrument, was technisch in Ordnung ist, ist doch ne schöne Sache :)
    Andererseits, wenn man das Geld hat, warum soll man sich nicht mal was gönnen?!

    ... immer wieder die gleiche Diskussion.

    Viele Grüße

    Chris
     
  20. saxfax

    saxfax Strebt nach Höherem

    Aber genau dafür ist das Forum doch da :-D

    Gruß
    saxfax
     
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