So, jetzt will ich auch anfangen! :lol:

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von saxolution, 15.Februar.2007.

  1. saxolution

    saxolution Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi Leute!

    Da immer wieder äußerst interessante Aufnahmen im Showcase auftauchen hab ich mir gedacht, auch mal mit dem Aufnehmen anzufangen.
    Da ich jedoch absoluter Neuling auf dem Gebiet bin hier meine Frage:

    Ich spiele seit ca 4 Jahren Saxophon und möchte dies auch später zu meinem Beruf machen (bin erst 15).
    Um mich auch nun selber anhören zu können, möchte ich mir ein Mikrophon mit allem Drum und Dran kaufen.
    Was benötige ich alles für die Aufnahmen? So, dass ich sie zum Beispiel auch mit dem Computer via Audioprogramm bearbeiten kann?
    Es sollte natürlich nicht zu viel kosten, aber doch etwas sein, womit ich gut arbeiten kann.
    Falls es wichtig ist, ich spiele überwiegend Jazz in allen möglichen Stilrichtungen.

    Wie viel kostet so etwas denn ungefähr? Bei den Mikrophonen hab ich mich schon ein bisschen im Forum schlau gemacht und ich glaube, da bin ich mit 100-200 € sicher nicht schlecht dabei...

    Sry wenn diese Frage schonmal gepostet wurde, in der Suchfunktion bin ich leider nicht fündig geworden

    Liebe Grüße Saxolution
     
  2. dna

    dna Nicht zu schüchtern zum Reden

    So, denn mache ich mal den Anfang:

    Das Wichtigste ist aus meiner Sicht erstmal, die (heute i.d.R.) auf dem Mainboard integrierte Soundkarte zu vergessen und sich über ein brauchbares Audiointerface Gedanken zu machen. Teste - sofern Du keinen Mac hast -mal, on der eingebaute Sound sich problemlos über das BIOS abschalten lässt.

    Best Buy für den Einsteiger, der akustisch aufnehmen will, ist m.E. das Mindprint Trio, hat einen brauchbaren Mic-Vorverstärker, schaltbare Phantomspannung (unerlässlich u.a. zum Betrieb von Kondensatormics), brauchbare Wandler und ist zur Zeit bei Thomann als USB-Version für 159 EUR zu haben. Wichtig: Das Teil hat einen - wen auch recht einfachen - aber immerhin analogen Kompressor eingebaut. Für Saxaufnahmen unerlässlich.

    Kompressor? Presslufthammer? Nein, es geht hierbei um
    Dynamikkompression.

    Ein Kompressor senkt ab einem bestimmten Pegel (i.dR. Threshold genannt) das Eingangssignal um ein bestimmtes Verhältnis (Ratio, dargestellt meistens als 1:n) ab. Weiterhin kann man bestimmen, wann nach Überschreitung des Threshold die Kompression einsetzt (Attack) und nach Unterschreitung des Threshold aussetzt (Release).

    Mit einem Kompressor kann man also die eigene Spieldynamik dem Aufnahmemedium anpassen, gut eingestellt klingt die Aufnahme dann deutlich druckvoller. Allerdings ist ein Kompressor nicht einfach einzustellen, macht i.d.R. Nebengeräusche lauter (Klappen!) und je unaufälliger so ein Gerät seine Arbeit macht, um so teurer wird es.
    Nach der Aufnahme im Audiohost ein Kompressor-Plugin zu benutzen, ist legitim, fällt dann aber unter Soundbearbeitung, da man damit eben keine Übersteuerung verhindern kann und das Ausgangsmaterial im schlechtesten Fall auch nicht die verfügbare Bitbreite ausnutzt.

    Bei den Mics ist es genauso wie bei den Saxophonen - Vorsicht mit Billigware. Das Top-Großmembran-Micro für 99 oder besser noch 79 Tacken kommt i.d.R. aus chinesischer Massenproduktion, man kann da Glück haben, oder aber auch nicht. Im Zweifel mehrere (>=5) bestellen und das beste behalten.

    In einer definierten Aufnahmesituation bevorzuge ich grundsätzlich auf Stativen statt am Sax montierte Mics, da gute akustische Entkopplungen (=>Griffgeräusche) - also das "On-Sax-Stativ" durchaus mal 100-200 EUR kosten kann (ohne Mic). Und in der Studiosituation muss man ja nicht zwingend Showtime machen (Mic-Sax-Abstand).

    Wichtig ist für Sax-Aufnahmen, dass das Mic hohen Schalldruck verarbeiten kann. Mein Audio Technica 4040 (heute ca. 370 EUR) ist da relativ schmerzfrei , ich nehme mich regelmäßig auf bin gerade von Alt auf Tenor gewechselt und das klingt oft denn doch eher nach Hamburger Hafengeburtstag denn nach Berliner Saxophonisten.

    Es gibt auch Techniker, die Sax mit relativ preiswerten Schlagzeugmics (bevorzugt dann: BD-Mic) abnehmen und damit zu sehr guten Ergebnissen kommen.

    Wenn man etwas mehr Abstand hält, ist auch das AKG 2000B brauchbar. Mit den auf dem Sax montierten Mics habe ich bisher nur Erfahrung am Pult oder am Computer, hat mich (ich gehe hier nicht von einer Live-Situation aus) nicht so überzeugt, da ist immer Nacharbeit nötig ("mach mah das Klappenklappern weg" usw).

    Bleibt noch die Frage, womit Du mit dem Computer aufnehmen möchtest. Ich persönlich halte die Windows-Bordmittel für ungeeignet (sind ja auch eher als Diktiergerät gedacht ursprünglich).

    Für den PC und Dein Budget würde ich 'ne ganz kleine Cubase-Version empfehlen, wenn Du 'nen Mac hast, reicht erstmal GarageBand.

    Und vom langjährigen Softwareentwickler noch einen ganz dringenden Hinweis: Vorerst Hände weg von Vista. Unter dem neuen MS-Betriebssystem laufen noch nicht mal gängige Datenbanksysteme wie die aktuelle Oracle-Version vernünftig, da möchte ich mir nicht vorstellen, wie das mit Audio/Midi-Anwendungen aussieht.

    LG

    Dirk
     
  3. saxolution

    saxolution Kann einfach nicht wegbleiben

    Also, erstmal vielen Dank, i hatte schon gar nicht mehr mit einer Antwort gerechnet und bin nun umso froher, so eine umfangreiche erhalten zu haben.

    Also, ich glaube soweit alles verstanden zu haben, also das Mindprint Trio, das Audio Technika 4040 und Cubase.

    Doch mit der Soundkarte: Hast du irgendwelche Empfehlungen, von Hersteller usw.?

    Liebe Grüße Saxolution
     
  4. dna

    dna Nicht zu schüchtern zum Reden

    Das Mindprint Trio USB ist das Audio-Interface, also sozusagen die Soundkarte.

    LG

    Dirk
     
  5. saxolution

    saxolution Kann einfach nicht wegbleiben

    Achso, also wird die Soundkarte sozusagen per USB extern an den Pc angeschlossen, alles klar. :-D
     
  6. Saxmax72

    Saxmax72 Schaut öfter mal vorbei

    Hallo Saxolution!

    Vielleicht noch als Alternative zum sehr gut beurteilten Mindprint; Cubase bietet das "System 4" an! In dem Paket ist eben so ein Audio-Interface und Cubase SL3 als Software.
    Der normale Preis liegt bei 399,-, aber da der Nachfolger (Cubase4) auf den Markt gekommen ist geht dieses Set jetzt bei Thomann (oder auch woanders???) für 222,- über den Tisch! Da gibts auch 2 Testberichte nachzulesen.....

    Wenn Dir erstmal ein "kleineres" Mikro reichen sollte, schau doch mal nech nem Audio Technica 2020, der kleine Bruder vom 4040! Und soll bei einem Preis von 111,- ein sehr gutes Preis-/Leistungsverhältniss haben.

    Dann biste insgesamt 333,- los und kannst sofort loslegen! :)

    LG,
    Chris
     
  7. saxolution

    saxolution Kann einfach nicht wegbleiben

    Hi Saxmax72!

    Das ist ein sehr verlockendes Angebot, doch ist das Audiointerface von Cubase vergleichbar mit dem von Mindprint?
    Was das Mikro angeht werde ich da nochmal Vor- und Nachteile abwägen...
     
  8. Saxmax72

    Saxmax72 Schaut öfter mal vorbei

    Ich würde sagen ja! Was fehlt ist der eingebaute Kompressor, aber den findest Du Im Sequencer als Plug-In!
    Ich schaue gerade mal ins Handbuch: MI4 (Cubase)

    - 2 Mikroeingänge (XLR) mit optionaler Phantomspeisung
    - 2 Paar 6,3mm-Line-Eingänge
    - 1 hochohmiger Line-Eingang für (Gitarre, Bass usw.)
    - 2 Insert Buchsen
    - S/PDIF-Eingang und -Ausgang (digital)
    - Stereoausgang mit Pegelregler
    - Midi-Eingang und -Ausgang
    - Kopfhörerausgang mit eigenem Pegelregler
    - Pegelregler "Direct Signal" für latenzfreies Mithören
    - Stromversorgung über USB-Schnittstelle

    Mehr findest Du wahrscheinlich in den Testberichten bei Thomann.

    Zum Mindprint mußte einfach mal googlen! Ich denke mal das er sehr ähnlich ausgestattet ist.
    Ist auch bei homerecording.de sehr gut beurteilt worden.

    LG,
    Chris
     
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