Hallo alle! Weil mein Vater nicht mehr so gut beisammen ist, habe ich angeboten, diesmal zu Weihnachten die Klavierbegleitung der Lieder zu übernehmen. Die Lieder hab ich ja als Kind/ Jugendlicher auch gespielt, wenn auch vielleicht nicht vorspielreif, denn mein Vater hat ja... Nun sitze ich seit mehr als einer Woche dran und merke kaum Fortschritte! Das eine, das wir in der Tonart wie früher singen, geht halbwegs, aber die anderen hat mein Vater ein paar Töne runtergesetzt, weil meine Mutter nicht mehr so hoch raufkommt. Und bei denen ist das fast wie neu lernen, und es geht irre langsam voran! Das sind ja keine schweren Stücke, und vom Sax bin ich gewohnt, dass sowas relativ schnell drin ist. Mit je einer Hand gehts auch, aber die Koordination der beiden Hände geht (bei was Neuem) gar nicht! (bei anderen Sachen, die ich "immer schon" spiele, gehts...) Und das eine hat zwei Kreuz, das nächste zwei b, und natürlich kommt mir bei letzterem immer wieder das Fis dazwischen. Die ganze Zeit beim Üben dachte ich noch "ist ja noch etwas Zeit - wird schon besser werden", aber irgendwie wird es nicht besser... oder jedenfalls nicht gut. Kann man so aus dem Klavier lernen drauskommen? Kann man die Koordination der beiden Hände so verlieren, selbst wenn man hin und wieder Sachen spielt, die man zwar schon lange kann, die aber doch trotzdem diese Koordination erfordern? Und wenn mein Vater sich nicht doch noch aufgerafft hat, die Sachen wieder selbst einzuüben, muss ich das morgen abend können. Notfallszenario: nur mit einer Hand spielen
Wie wäre es mit (linke Hand) vereinfachen? In jedem Fall wünsche viel Freude beim weihnachtlichen Musizieren!
Liebes @visir , erkläre doch vor der Darbietung deine großen Nöte, deinen Übungsaufwand und das Dilemma mit Kreuz- und B-chen, genau, wie du es hier tatest. Das ist erstens eine super Anmoderation, zweitens macht es den Auftritt unglaublich spannend (wie viele Tasten wird er richtig treffen) und drittens entschuldigt es dein komplettes Versagen. So wird es für alle ein besinnlicher Spaß. Schlimmstenfalls tönt es am Ende schön und kompetent. Dann ist der Witz natürlich raus.
ja, leider ist das so. wenn man neue instrumente lernt, bleibt es nicht aus, dass man die anderen vernachlässigt und mehr oder weniger "verlernt".
oh, dann musst du dir ja überhaupt keine sorgen machen @visir ! freude verbreitest du auf alle fälle. deinem vater wünsch ich auch gute besserung.
Unsinn. Es ist einfach nur frustrierend. Das wird nicht mehr besser - Parkinson kann man nur bremsen, aber nicht aufhalten, und schon gar nicht umkehren...
Ich interpretiere deine Aussage so, als komme das Weglassen der linken Hand einer Vereinfachung gleich. Du entscheidest natürlich, ob mein Vorschlag für dich nützlich sein kann und was du am Ende machst. Nur möchte ich da für den Fall, dass andere, die an dem Thema interessiert sind und hier mitlesen, ergänzen, dass ich das anderes sehe. Ich kenne die vom TE verwendeten Arrangements natürlich nicht. Für mich ist es jedoch ein Unterschied, ob beide Hände gespielt werden oder ein in der linken Hand gesetzter Bass-Ton fehlt und die Harmonisierung von der rechten Hand aus nicht dargestellt wird. Beides kann man in der linken Hand mit einfachen Mitteln zur Not improvisieren, wenn man darin ein bisschen geübt ist.
Meiner Ansicht nach würde es reichen, mit der linken Hand die Basstöne zu spielen, außerdem sind die meisten typischen alten deutschen Weihnachtslieder sehr einfach mit nur drei Akkorden zu harmonisieren: Tonika - Subdominante - Dominante. Diese klassische Kadenz würde ich erst mal in der jeweiligen Tonart üben, unabhängig vom Lied, und dann natürlich überlegen, wo sie jeweils zur Melodie gehören. Je mehr "Automatisierung" in der linken Hand, desto einfacher wird es! Viel Erfolg und auf jeden Fall ein schönes Familienfest, egal mit welcher Klavierbegleitung auch immer, wünsche ich Dir, @visir !
wäre ich dafür geübt genug, hätte ich kein Problem... welche sonst? (und da Du die erwähnten drei gemeint hast: nein, die Lieder kamen nicht mit diesen aus - da gab die rechte Hand schon zuviel vor) Ich hab dann tatsächlich bei zwei Stücken fast nur einhändig gespielt...
Was für mich zählen wird, ist die Koordination der Hände wieder hinzubringen, und dabei auch zwischen verschiedenen Harmonien umzuschalten. Darum gehts mir, nicht ob meine Familie mein "Klavierspiel" überlebt hat. Jetzt weiß ich auch, dass es dafür nichts bringt, die Sachen zu spielen, die man eh schon kann/ kennt. Eventuell werde ich dazu ein paar Stunden Unterricht nehmen, um auf meinen Könnensstand hin ein passendes Übungsprogramm zu bekommen. (nach den gesungenen Weihnachtsliedern hat mein Vater, der immer besser am Klavier war als ich, dann noch das eine oder andere Instrumentalstück angespielt - selbst mit seinem Parkinson und ohne üben hat er da ähnliches hingebracht wie ich...)
Das ist sicher das, was am meisten bringen wird! Ich wünsche dir, dass du damit Erfolg hast. Liebe Grüße