Sopransax - gerader vs. gekrümmter S-Bogen

Hallo,
Spiele ein Jupiter JSS-1100Q.
Diesem liegen 2 S-Bögen bei.

Klanglich oder von der Ansprache her nehme ich keine merklichen Unterschiede war.
Ich bilde mir ein, dass der gerade Bogen einen etwas helleren Klang erzeugt.

Auffallend ist eher, dass die Spielhaltung mit dem gekrümmten etwas komfortabler ist.

Mich würde die Erfahrung von Leuten hier interessieren, die schon mehr Erfahrung (als ich) mit dem Sopran haben.

Danke schon mal vorab!

 

Ich bin sicherlich keine Sopran-Expertin, aber allein wegen der Haltung bevorzuge ich den gekümmten S-Bogen.
Ich konnte mich mit zwei Profis drüber austauschen, auch die bevorzugen allein wegen der Haltung der gekrümmten S-Bogen, da geht anscheinend Ergonomie vor eventuell minimalen Klangvorteilen.

 

Hm beim Expression 2000 Pro empfinde ich es umgekehrt.. Ich spiel lieber mit dem Geraden.
Klanglich kann ich keinen Unterschied ausmachen. Da ist ein schlecht sitzendes Blatt oder MPC deutlicher
bemerkbar.

 

Wenn dir die Haltung mit dem gekrümmten Bogen angenehmer erscheint,wird da auch der Klang der bessere sein. Je entspannter deine Haltung umso mehr und leichter konzentrierst du dich auf den Klang . Und das ist bei heder Baugröße so

 

Je krummer der Bogen, desto breiter, indirekter, weicher der Klang.

Oder andersrum: ein gerades Sopran klingt direkt, leicht nasal, ein bisschen oboig wie ein Sopran, je gebogener desto mehr ist es ein zu hoch geratenes Alto.

Ich habe am S-WO20 einen geraden und einen leicht gebogenen Hals. Bequemer ist der gebogene, klanglich interessanter ist der gerade.
Der Hals am Rampone ist viel stärker gebogen und das dürfte dazu beitragen, den Klang so weich und breit zu machen.

Unter dem Strich ist es eine Genrefrage.
Bop und Postbop a la Wayne, Branford, Emile gehen eigentlich nur mit dem geraden Hals.
Am anderen Ende des Spektrums ist der Jan Garbarek oder Trygve Seim und da ist das Rampone das Mittel der Wahl.

 

Alle Soprane mit gekröpftem und geradem Hals, die jemals in meinem Besitz waren, haben mit dem geraden Bogen besser funktioniert.
Und zwar in jeder Hinsicht. Den gekröpften habe ich immer nur der Bequemlichkeit halber benutzt.

 

Der Vorteil mit den kummen Hälsen ist, dass man das Instrument nicht so hoch halten muss. Besonders deutlich, wenn das Sopran schwer ist.

Hat man aber lange Arme (wie ich), dann ist die Haltung unbequem (zu eng am Körper).

Ich habe mich daran gewöhnt, das gerade Sopran hoch genug halten zu können.

Ich finde auf jeden Fall einteilige Soprane besser, und die sind ja fast alle gerade (ja, YSS-62R und Rampone&Cazzani habe ich auch ausprobiert). Die geraden können leichter sein, mechanisch einfacher. Z.B. auch besser, wenn man das Mundstück auf dem Hals nachjustieren muss.

Ich glaube nicht, dass Zuhörer einen klanglichen Unterschied merken werden.

 

Ich spiele seit Ewigkeiten ein einteiliges, gerades Yamaha. Ich spiele auch fast ausscchließlich Sopran, vielleicht ab und an auch ein bisschen Alt. Davor hatte ich Leihinsturmente mit verschiedenen S-Bögen und ich kann mich erinnern, dass ich die Frickelei mit den kleinen Teilen nervig fand. Ich bin das jetzt so gewohnt und finde das auch nach wie vor gut, allerdings ist die Haltung manchmal tatsächlich anstrengend, das 475-II ist auch eher schwer und ich merke das nach einiger Zeit im rechten Daumen. Aber irgendwas ist ja immer.

 

@AltoBari Also als Korkfett geht auch die gute alte Vaseline natürlich Parfüm frei..
Und deutlich günstiger .

 

Ich spiele ausschließlich den gebogenen S-Bogen. Der gerade ist mir zu anstrengend in der Haltung und erlaubt zudem eine gewisse Entlastung durch einen Gurt. Vom Sound finde ich den geraden direkter, etwas knackiger und „trompetiger“. Mir ist die Ergonomie des gebogenen wichtiger als das letzte Quäntchen Sound und der etwas weichere Sound hat auch seinen Charme. Meine einteilige Alternative wäre das YSS82ZR gewesen. Das erfordert aber für mich relativ viel Aufmerksamkeit in der Intonation und ist daher für mich keine Option.

 

Ein Töpfchen "La Troma Slide and Cork Grease 15g" für 4,90€ reicht mir über Jahre...
und ich finde den Eigengeruch und die Schmiereigenschaft sehr gut.

 

Zum Thema Sound.
Habe heute 2 lieben Menschen unabhängig voneinander vorgespielt. Dieselben Stücke mit jeweils geradem und gekrümmten S-Bogen.

Die einstimmige Meinung war, dass der gekrümmte etwas dumpfer rüber kommt... auch wenn es sich nur um Nuancen handelt.
Das ist auch mein subjektiver Eindruck.
Hinsichtlich Ansprache merke ich keinen Unterschied, werde dies aber explizit im Hohen Register nochmals testen, insbesondere mit Front-F, was zumindest für mich etwas herausfordender ist als die Palm-Keys.

 

Ich halte gerade die Option für optimal, ja nach Musikstil mit den Bögen klanglich experimentieren zu können.

 

Nach meiner Erfahrung (ja, durchaus beschränkt) entscheidet man sich ein für alle Mal für ein System und bleibt dann dabei. So kann man sich auch am besten an die Haltung gewöhnen.

Die Instrumente mit austauschbaren Hälsen sind vor allem für die Hersteller vorteilhaft.

 

...und so gehen die Meinungen auseinander.

 

Ich habe auch ein Expressions mit geradem und gebogenem Bogen (tolles Wortschipiel). Der Gebogene ist komfortabler, der Gerade ist mehr "free blowing" und intoniert deutlich besser.

VG
nemo

 

Habe früher lieber gebogenen S-Bogen beim Sopran genutzt, mittlerweile geht gerade Version für mich genauso. Spiele allerdings nicht in korrekter Haltung, sondern mit Gurt. Habe mehrere Bögen, da ich hier in Forum Kleinanzeigen 2 tolle kaufen konnte, und finde alle gut an meinem Instrument. Meinen Favoriten muss ich noch in Ruhe ermitteln, da ich eigentlich nicht variieren möchte, wenn auch interessant, dass ich den Klang durch Bogen etwas beeinflussen kann. Bei meinem Vorgänger von Schagerl war durch einteilige Bauart Instrument schneller wieder im Case, und dadurch einfacher. Für mich Umgang mit separatem Bogen trotzdem unproblematisch, ich mag mein Sopran sehr so wie es ist.

 

Du hattest nach Erfahrungen gefragt, nicht nach Meinungen ...