SX 90R oder Selmer MK VII

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von fleurdesax, 18.März.2011.

  1. fleurdesax

    fleurdesax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo,
    blöde Frage, tausende mögliche Antworten. Kann mir jemand dabei helfen: den Unterschied zwischen Tenor Keilwerth SX 90 R vernicketl und Selmer MLK VII Nr. 277.. mit M davor.
    Beide sind etwa gleichalt, blöde einer im Norden der andere im Süden, ich in der Mitte. Preislich liegt der Selmer mit ca. 1900 vor dem Keili mit ca. 1500 Teuronen.
    Ich habe mir beide Modelle so weit es ging bei you tube angehört. Wie ist es mit der Mechanik, welches Sax ist robuster, klanglich wo ansiedeln. Wer hat schon mal auf diese gespielt und kann mir seine Erfahrung mitteilen? Wiederverkaufswert wo besser, wobei ich will ja spielen und nicht verkaufen.
    Ich spiele auch erst seit 2,5 Jahren ca. und bisher das Jupiter Dirko. Es wird jedoch Zeit für "edleres" Teil.

    so dann, dies ist mein dezeitiger Dillema
     
  2. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... das wird Dich bei der Entscheidungsfindung nicht weiterbringen.... :)
    da ist vielleicht doch eine Deutschlandreise angesagt....
    Die Instrumente sind aus meiner Sicht schon recht unterschiedlich, aber beide sehr reizvoll...
     
  3. Wilson

    Wilson Gehört zum Inventar

    Da muss ich Thomas leider beipflichten, das hat überheupt keine Aussagekraft. Spiele am besten beide einmal an und kaufe dass, mit dem du besser spielen kannst. Alles andere kommt von dir...
     
  4. Mario

    Mario Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    ich würde das Selmer bevorzugen und zwar allein schon aus dem Grund das es KEINE gebördelten Tonkamine hat. Die Mark VII sind klasse und stark unterschätzt, allerdings ist das Keilwerth recht günstig, mag aber daran liegen das jemand keine Lust auf krumme gebördelte Kamine, und den daraus resultierenden Undichtigkeiten mehr hat.

    Gibt es das Keilwerth schon so lange?...Würde mich wundern, aber ich weiß es auch nicht genau.

    Der Preis vom Selmer ist auch ok..
    Gruß
    Mario
     
  5. mgsax

    mgsax Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe Jahre lang ein SX90R Alto gespielt und nie Probleme mit der Dichtigkeit gehabt. Auch etliche andere Saxophonisten aus meinem ehemaligen Orchester haben ihres (Altos und Tenöre) ohne Probleme gerne gespielt.
    Das SX90R ist halt richtiger Schwermaschinenbau, verglichen mit einem - modernen - Selmer oder auch anderen Marken, vor allem im Greifen, ich empfand die Abstände der Griffe (Alto) als zu groß für zierliche Hände.
    Der Sound im unteren Register ist sehr sonor und kräftig.
    Im Bereich der Palmkeys sprechen die Alto SX R meiner Erfahrung nach etwas schwerer an als andere, ist aber machbar.
    Das Soundkonzept ist deutlich anders als bei Selmersaxen.
    Bei Tenören habe ich bei Keilwerth keine große Erfahrung und kann daher nur für die Altos sprechen.
    Du kommst um das Ausprobieren nicht herum. Schauen, was Dir liegt und was Dir gefällt. Für € 1.500,- (falls keine Überholung erforderlich ist) ist das Keilwerth sicher günstig.

    Gruß
    Markus
     
  6. fleurdesax

    fleurdesax Nicht zu schüchtern zum Reden

    ja das habe ich mir schon gedacht, das allgemeine Mento ist eine kleine Deutschlandreise zu unternehmen. Da komme ich wohl nicht drumherum. Es sei denn die erste Reise führt zur grossen Freude.
    Ich werde berichten.
    An Mario. Mit den Börderlringen, ja hier und da ist nicht jedes Ding gelungen, habe ich schon mal gelesen, gehört, könnte aber auch eine rein menschliche Zu-Abneigung sein. Keilwerths saxe sind schon Weltklasse.
    Ich bin mal sehr gespannt, werde Sonntag wohl den Selmer und Dienstag den Keili anschauen und anblasen.
    ODERS ANDERSRUM????????
     
  7. fleurdesax

    fleurdesax Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hi Mario,

    nee stimmt das hast du Recht, das SX wurde später hergestellt als MKVII. Das kommt davon wenn man erst schreibt, und dann überlegt. :roll:
     
  8. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Sind die Bördelungen denn nicht aufgelötet bei den neueren Keilis??
    Wenn die gezogen wären oke, aber beim auflöten? Da kann man doch mit richtigen Mitteln alles schön genau fertigen :roll:

    Wie schon erwähnt, ausprobieren lautet die Devise. Das Blöde ist halt, dass du theoretisch zuerst das eine, dann das anderes Sax testen müsstest, um sagen zu können, welches dir eher liegt ;-)

    Gruß,

    Angelo
     
  9. Dudelsax

    Dudelsax Ist fast schon zuhause hier

    the Italo-Sax schrieb:
    ja, sind sie und das es Probleme mit undichtigkeiten gibt,kann ich bei meinem SX-R nicht behaupten eher das mal Klappen kleben.
    Dazu neigen aber glaube ich andere Hörner auch mal.

    @fleurdesax
    Kauf doch beide und verkaufe das, welches Dir dann nicht gefällt dann kannst du direkt vergleichen :lol:

    Gruß
    Ralf
     
  10. Mario

    Mario Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,
    es tut mir wirklich leid, aber es ist ein bekanntes Problem bei den R-Saxen das die aufgelöteten Bördelringe sehr ungenau verarbeitet wurden. Als Spieler merkt man es nicht unbedingt weil man sich gewöhnt, aber das Sax geht erst richtig ab wenn die Polster komplett schließen können.

    Stephen Howard hat dazu sehr viele R- Keilwerths getestet.

    Wer des Englischen mächtig ist kann es hier nachlesen.
    SX-R Test

    Versteht mich nicht falsch, ich mag die Keilis, aber Fakt ist nunmal Fakt.
    Gruß
    Mario
     
  11. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... nein... so rum ist das ok.... :lol:
     
  12. Gast

    Gast Guest

    Moin!

    Es gab mal eine Zeit wo bei Keilwerth einige Ringe schief angelötet waren, das ist aber nicht mehr vorgekommen, sowie es auch vorkommt das normale Tonkamine bei anderen Saxophonen schon mal leicht schief gefräst sind!

    Schief kann ein gebrauchtes Instrument immer sein, habe ich auch schon gehabt bei meinem Conn Sopran!

    Das Sopran sollte oberhalb verbogen gewesen sein, was aber nun behoben wäre, inkl. Überholung.

    Ich dachte, sieht ja passabel aus für ein Schadeninstrument, was sich allerdings als Trugschluss erwies.

    Dieses Sopran funktionierte so ca. 7-8 Wochen, dann stellte sich ein hakendes Gestänge ein, die oberen Klappen reagierten überhaupt nicht mehr.
    Die Intonation, Stimmung, und der Klang war von Anfang an `geht so`, Konus war nicht so ganz gerade im oberen Bereich, ein Bock war nur an einer Ecke angelötet kurz vorm abfallen, und das Gestänge war oben mehrfach krumm, ohne massig Öl ging nichts mehr!
    Als es dann nicht mehr spielbar war, konnte nur noch Toko helfen!
    Analyse, alles noch mal neu machen, oh je!

    Als Toko es dann fertig hatte, ist es nun eines der besten Sopran Saxophone die ich habe!
    Es war gerade wie eine 1 und die Mechanik läuft wie ein Uhrwerk!

    Wenn man gebrauchte Instrumente kauft muss man aufpassen, deshalb ist einer vom Fach eben das Beste was einem passieren kann!

    Immer genau hinschauen, bevor man ein gebrauchtes Instrument kauft, Selmer wie Keilwerth oder andere Marken!

    LG Hans
     
  13. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Also ich habe beide. SX 90 undMK VII. Und weil ich ein echter Spinner bin, spiele ich keine von beiden sondern ein MK VI.


    Bin trotzdem nochmal in den Keller geturnt und habe beide kurz angespieltum meine Antwort mit frischen Eindrücken zu schreiben.

    Beide Instrumente sind hochwertig verarbeitet. Das MKVII ist ca. 20 Jahre älter als das Keilwerth, zeigt aber mechanisch keinerlei Schwächen. Schwermaschinenbau beim Keilwerth? Das Selmer ist 100g schwerer. Aber das ist Kleinkram. Wirkliche Unterschiede gibts bei der Handhabung. Das Keilwerth ist für eine deutlich grössere Hand ausgelegt als das Selmer. Wer relativ kleine Händchen hat kriegt beim Keilwerth schon die ersten Probleme. Ich vor allem bei schnellen Passagen. Aber das musst Du selbst ausprobieren. Wenn Du relativ grosse Hände hast kommt Dir das Keilwertrh vielleicht mehr entgegen und das Selmer ist Dir zu "eng".


    Klanglich sind beide Instrumente "unten rum" eher voll klingend. Das Keilwerth eher "breit", das Selmer etwas zentrierter. Das Selmer behält seine "Tonfarbe" bis in die höchsten Töne bei, das Keilwertrh wird obenrum spitzer und aggressiver. Ob man das für "besser" oder "schlechter" hält ist Geschmackssache.


    Jepp, jetzt habe ich in einem endlosen Schwall im wesentlichen das Gleiche gesagt wie meine Vorredner. Du musst halt beide Hupen ausprobieren und schauen, welches Handhabungs - und klangmässig pei Dir persönlich mehr Punkte einfährt.


    Noch'n Tipp:

    Wenn Du hast, nimm 2 Mundstücke mit. Ein aggresiveres (mit Stufe) und ein sanfteres (z.B. Link) Nicht jedes Mundstück harmoniert mit jedem Instrument gleich gut.



    SlowJoe
     
  14. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    ....ach ja, und nochwas:

    versuche sicherzustellen, dass beide Instrumente sauber eingestellt sind. Wenn Du hast, mit einem Ausleuchtgerät. Sonst gewinnt das besser eingestellte Instrument uind nicht das (für Dich) bessere.

    (dürfte bei einem Grossteil der in den Foren durchgeführten "Tests" der Fall sein).


    SlowJoe
     
  15. shandrani

    shandrani Schaut öfter mal vorbei

    Hi,

    meine Erfahrung: ausprobieren was besser ist - das ist sehr individuell. Wenn das bei einem eBay-Kauf nicht möglich ist: lieber wo anders kaufen!

    Gruß Klaus
     
  16. The_Italo-Sax

    The_Italo-Sax Ist fast schon zuhause hier

    Schief aufgelötete Bördelringe? Hab ja schon einiges von Keilwerth (leider) gehört, aber dass man sowas "erreichen" kann? Najaaa, immerhin ist es nicht mehr so ;-)

    Die beste Variante, wenn man schon mit Bördelringen hantieren will, wäre, meiner Meinung nach, nicht sie aufzulöten, sondern wie die Tonlöcher zu ziehen, und dann nochmal fein bearbeiten. Dann müssten die auch 100% plan sein.
    Kostet aber leider auch mehr :lol:

    Was für ein Luxus :p

    Schönen Abend,

    Angelo
     
  17. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Wenn die Hände passen, dann wirst du die Keilwerthmechanik lieben, genau wie ich. Die halte ich immernoch für die Beste von allen.
    Joe...ich will dir ja nicht zu Nahe treten, aber dass beim Keili die hohen Spitz werden liegt leider nicht wirklich am Sax. Wenn du normalerweise ein Selmer spielst, dann hast du mit dem Keili in den Hhen lagen einfach erstmal Probleme, weil die durch die offenere Bauweise schwerer kommen und dann beißt du wahrscheinlich fester drauf.

    Vom Sound sind die beiden Hörner nicht vergleichbar. Ich hatte mich damals für ein SX90R entschieden wegen des Sounds.
    Heute spiele ich nur noch Brancher, weil die genauso Fett klingen aber trotzdem noch ein bißchen was französisches haben und einfach in der Ansprache un Intonation um Welten besser sind als die Keilis.
    Die haben gerade bei D2 bis E2 totale Probleme um nicht zu sagen, dass das D einfach Scheiße ist und man viel Übearbeit vor sich hat, bis das stimmt.

    Leider hatte Keilwerth noch nie Interesse daran das Teil zu verbessern und jetzt wo sie zu Buffet gehören wird das sicherlich nichtmehr besser.
     
  18. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem


    ....wenn die Produktion überhaupt jemals wieder aufgenommen wird. Die steht seit einem Jahr. Vielleicht hört man ja auf der Musikmesse mehr. Die "Buschtrommel" ist allerdings bisher ruhig.



    SlowJoe
     
  19. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Echt?
    Da wird nicht produziert?

    Ich hab da nix gehört. Schlimm genug, dass Buffet seine Finger jetzt da drin hat
     
  20. slowjoe

    slowjoe Strebt nach Höherem

    Nee, seit dem Bankrott im Frühjahr letztes Jahr werden keine Saxe mehr in Marktneukirchen gebaut. Was jetzt noch so im Netz herumschwirrt sind Restbestände. Zum Teil auch von Händlern. Die Saxe liessen sich zum Schluss (2009) kaum noch verkaufen. Deshalb waren beim Konkurs die Lager voll.


    Zur Zeit baut Buffet in Marktneukirchen Klarinetten, Oboen und Fagotte. Auch hier gibt es bereits seit längerem Gerüchte über Produktionsverlagerungen in Richtung China so dass für die bisher verbliebenen ca. 100 Mitarbeitern weitere Arbeitsplatzverluste zu befürchten wären. Von der Saxophonmannschaft dürften ohnehin nicht mehr allzuviele Mitarbeiter an Bord sein.


    Aber vielleicht kommt ja auf der Musikmesse die grosse Überraschung......,.,



    SlowJoe
     
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