Tausch im Blätterwald

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Kersche, 6.März.2013.

  1. Kersche

    Kersche Ist fast schon zuhause hier

    Hallo!

    Kann man sagen, dass es eine Blatt-Empfehlung gibt für das Mundstück Selmer S80c* gibt?

    Das war beim Kauf meines Saxes vor 4Wochen dabei. Ebenso etwa 10-12 Blätter in Stärke 3, Rico Royal, Alexander, womit ich überhaupt nicht klar komme, wahrscheinlich, weil die zu hart sind. Es strengt sehr an, und es geht viel Luft mit durch das Rohr. Die 3er habe ich also definitiv über!

    2,5er-Blätter probiere ich aus, aber auch die sind mir wahrscheinlich zu hart, denn wenn ich sie, wie in diversen Anleitungen zu lesen ist, bearbeite, geht es. Hier probiere ich Alexander 2,5, Hemke, Vandoren ZZ und 16v.
    Wenn ich mal keinen Blätterstress haben möchte, nehme ich das Zebrablatt vom Harry, allerdings auch bearbeitet. Leute, das geht ganz schön ins Geld.

    Meine neuesten Ideen, um das Mundstück/Blattdilemma in den Griff zu kriegen, sind nun:
    Ich frage hier nach ner harten 2er Blattsorte.
    Am Besten wäre es jedoch, wenn jemand ein paar 2er Blättle rumliegen hätte und gegen 3er Blättle tauschen würde.. Das ist für beide Seiten ok, denke ich.
    Ich könnte die Blättle aber auch so abgeben, falls jemand Interesse hat.
    Oder jemand hat sonst eine Idee
    So! Und jetzt fehlt mir der Saxophonistengruß....

    Also liebe Grüße vom Kriegselefanten Moni
     
  2. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Nein.

    Ich kann mir gut vorstellen, dass Dir die am Anfang zu hart sind. Obwohl, die RR sind für die Numerierung 3 eigentlich ohnehin eher weich.

    Auch wenn das vielleicht etwas schulmeisterlich klingt und etliche auch widersprechen mögen, Ich würde Dir empfehlen, die Stärke zumindest beizubehalten. Nach 4 Wochen hast Du überhaupt noch keine faire Chance, dass sich Diene Lippenmuskulatur an den neuen "Sport" gewöhnt hätte.

    Mein Lehrer hat mir von Anfang an ein eher hartes Blatt "verordnet". Ich hatte monatelang echte Schwierigkeiten. Quietschen, Bißstellen an der Unterlippe usw. Die ersten Wochen konnte ich mit Ach und Krach 10 Minuten spielen, ehe meine Lippe aufgegeben hat.

    Heute spiele ich eine halbe Nummer stärker als damals und 2 Stunden am Stück sind kein Problem. Ich halte auch einen ganzen Tag Orchesterprobe durch. Keine Bißstellen, keine Schmerzen. Mein Ton hat sich aber um 500% verbessert und andere Schüler, die ähnlich lange spielen und zu früh Blatt mäßig die Fahnen gestreckt haben, klingen immer noch nicht ordentlich.

    Du solltest am Anfang Dein Glück nicht mit Blattbearbeitung versuchen. Das ist bestenfalls die hohe Kunst, ein Blatt zu optimieren. Es soll keinesfalls dazu dienen, ein stärkeres Blatt runter zu schaben. ÜBEN ist in Deinem Stadium das Mittel der Wahl.

    Du musst Dur keine blutige Lippe holen, aber ein wenig Anstrengung ist am Anfang nicht verkehrt und es lohnt sich auf lange Sicht.
     
  3. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Hallo Kersche,

    "starke" 2-er sind zum Beispiel die Gonzalez 2.0 RC.
    Für mich fühlen Sie sich minimal leichter an als z.B. Vandoren ZZ 2,5. Ich greife immer mal wieder für einen oder 2 Tage auf die Gonzalez zurück, wenn ich mal ein paar Tage nicht zum übern gekommen bin.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  4. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    ich würde sagen, ja.
    2,5 Vandoren blau.
    Eventuell 2 für den Anfang, kommt natürlich auch auf das Saxophon an.
    Ich würde auch nicht verallgemeinern, dass jemand, der mit "harten" Blättern beginnt, schnellere Fortschritte macht.
    Ich sag nur (guter) "Lehrer"!

    Liebe Grüße,
    Guenne
     
  5. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    Mache ich doch glatt. Halte ich für absolut kontraproduktiv. Es besteht schon mal die Gefahr, das der Schüler genervt aufgibt. Zweitens das er sich Beissen angewöhnt, das ist sogar wahrscheinlich.

    Es ist viel sinnvoller, weich anzufangen, in einer Stärke, die natürlich leicht herausfordernd ist, aber prinzipiell einigermassen kontrollierbar ist.
    Und dann allmählich die Stärke zu erhöhen, bis dahin, wo sie mit dem jeweiligen MPC gut für den Schüler ist.
    Starke Blätter sind im Übrigen kein Garant für einen guten Ton. Es gibt bei Profis alle möglichen Blattstärken, auch 2er und 2,5.

    Schwein gehabt!

    . . . was an allem möglichen anderen liegen kann.

    fG
    Werner



    http://swing-jazz-berlin.de/#band
     
  6. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Moni

    Ich habe auch mit dem 80C angefangen, zunächst mit Vandoren blau 2, dann 2,5er.

    Fang mit den 2er an!

    Denn:

    "andere Schüler, die ähnlich lange spielen und zu früh Blatt mäßig die Fahnen gestreckt haben, klingen immer noch nicht ordentlich."

    denn diese Meinung von Robert (bebop99) teile ich überhaupt nicht!
    Dem würde auch mein Lehrer heftig wieder sprechen.

    Ein guter Lehrer, wie Mugger schon schrieb, hilft Dir eine. guten Ton zu entwickeln, nicht der Kampf mit harten Blättern!!!

    Wenn Du entspannst, ohne Anstrengung spielen kannst, kannst Du Dich
    auch auf die verschiedenen Aspekte des Spielens konzentrieren.

    LG

    Dreas

    P. S. Schick mir Deine Adresse per PM. Ich kann Dir ein par Blaue
    2er und 2,5er schicken. Ich brauche die nicht mehr.
     
  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Wusste ich doch, dass das Widerspruch erzeugen wird ;-)

    Ich war schon etwas unter Zeitdruck und konnte meine Ansicht nicht wie gewöhnlich umfangreich erklären. Da sind ein paar Feinheiten auf der Strecke geblieben.

    Mein Lehrer hat mich natürlich nicht mit der Peitsche gezwungen Stahlblätter zu spielen, bis mir das Blut über's Kinn gelaufen ist. Ein 2.75er Légère Classic auf einem vergleichbaren Mundstück ist aber für einen Anfänger durchaus anspruchsvoll.

    Das "Beißen" hat er mir schnell abgewöhnt, mit "Ton fallen lassen" Übungen. Sehr empfehlenswert und sehr anstrengend :roll: lohnt sich aber.

    Nach meinem Empfinden sind die "2.5 Vandoren Blau" im Mittel härter als die "Rico Royal 3". Insofern würde Moni mit diesem Wechsel an ihrem Problem vermutlich nicht viel gewinnen.

    Die angesprochenen Blätter sind aber für dieses Mundstück mit der doch recht engen Bahn durchaus beherrschbar und nicht "grundsätzlich zu hart oder ungeeignet". Ich denke, dass jeder Spieler und jede Spielerin die Koordination entwickeln kann und soll, um diese "Bretter" sicher zu beherrschen. Dazu ist es hilfreich, am oberen Limit zu üben. Aber auch nicht darüber. Das soll ja keine Folter sein, sondern eine Übung. Und natürlich ist es vom Individuum abhängig was "relativ stark" bedeutet. Dass das Sax dazu dicht sein muss ist sowieso die Grundvoraussetzung.

    Warum nicht "bequeme" Blätter zum üben? Weil die Rückmeldung zwischen Lippenkoordination und Ton wesentlich präziser ist und sich daher auch ein deutlicherer Lerneffekt ergibt. Nur wenig "falsch" und schon klappt nichts mehr.

    Wie oft lese ich hier "von 10 Blättern in der Schachtel waren gerade mal die Hälfte halbwegs spielbar". Markenware wohlgemerkt. Ich hatte in vier Jahren nicht ein Blatt dabei, das "nicht oder nur marginal spielbar" war. Jedes einzelne war OK. Manche unterschiedlich. Einen Tick härter oder weicher, leicht andere Klangfarbe, vielleicht mal ein wenig muffiger oder die Ansprache nicht "ideal". Allerdings spiele ich das Blatt und nicht es mich. Wenn Profis "nicht spielbar" anmeckern, hat das wahrscheinlich eher mit "die Klang Nuance passt nicht zu meinem Stil" zu tun, nicht damit, dass man es nicht beherrschen würde. Insofern sollte man als Anfänger die Schuld nicht primär am Blatt suchen. Kann sein, ist aber nicht wahrscheinlich.

    Ich wage zu behaupten, dass in den meisten solchen Fällen einfach die eigene Blattkontrolle nicht genug ausgebildet ist, um die Variation dieses "schlechten Blattes" zu kompensieren.

    Ich hatte vor einigen Wochen mit meiner Nichte gespielt und mit einem ihrer 1.5er RR. Das war erst einmal ein "Oha", ging aber nach ein paar Minuten Gewöhnungsphase problemlos. Der Klang hat mir aber nicht gefallen. RR klingen einfach anders als Vandoren-Classic.

    Die Angabe alleine ohne das dabei verwendete Mundstück zu berücksichtigen kann aber verschiedenes bedeuten. Es soll auch welche geben, die spielen 1.5er. Die Regel ist das natürlich nicht, auch wenn die individuelle Spielweise und Vorliebe unterschiedlich ist. Das sind eher extreme Ausnahmefälle. Zudem ist "2.5" ein sehr unterschiedlicher Wert und außerhalb eines bestimmten Blattmodells nur sehr begrenzt vergleichbar. Die Empfehlung nimm "ein 2.5er" kann also zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen führen. Es sind sich nicht einmal die verschiedenen Vergleichstabellen einig. Oder auch hier.

    Ich hatte am Anfang wie jeder Anfänger das sichere Gefühl: Das Horn ist nicht in Ordnung, das Mundstück passt nicht, die Blätter sind Mist. Ich habe von Euch (und meinem Lehrer) den Rat bekommen: Das Setup ist OK, die fehlende Übung ist das Problem. Und das war zu 100% richtig. Nur glaubt man es eben nicht, wenn man gerade mitten drin steckt.

    Aber das war MEINE Erfahrung und sie deckt sich nicht zwangsläufig mit der anderer Spieler oder Lehrer. ICH spiele hauptsächlich sinfonisch und für MICH und das angestrebte Klangbild war die "Kraftübung" genau richtig.

    Ich mache aber auch meine Fingerübungen, Tonleitern, Intervallübungen,... auch wenn sie langweilig, schwer oder im Moment schlicht nutzlos erscheinen. Wer immer nur in der Komfort Zone übt, hat vielleicht mehr Spaß daran, die Weiterentwicklung wird dadurch aber nicht unbedingt gefördert. Es kommt eben auch auf den individuellen Anspruch an.

    Das ist doch beim Autofahren nicht anders. Ich kann einen Fahranfänger in einen Volvo mit Automatik Getriebe setzen und am Nürburg Ring im Kreis fahren lassen. Oder ich kann ihn in einen VW Käfer setzen und in der Großstadt durch komplizierte Kreuzungen schicken, im Berufsverkehr rückwärts parallel einparken lassen und bei Glatteis die Berge hinauf. Bei der ersten Fahrt mit einem VW-Golf von Bremen nach Amalfi über Bundesstraßen und Pässe - wer wird wohl entspannter und sicherer fahren?

    @Kersche:

    Ich würde vorschlagen, einzelne(!) Blätter in verschiedenen Stärken anzuschaffen. Dabei würde ich mich auf eine Marke und eine Variante beschränken. Welche ist hier eigentlich nebensächlich, denn es gibt keine "ungeeigneten" Blätter für das Mundstück, insofern auch keine Empfehlung. Die mitgelieferten würde ich behalten, die wirst Du eher früher als später wahrscheinlich wieder haben wollen.

    Nicht zu viele Variablen auf einmal. Die Klangfarbe und "der Sound" sind in diesem Stadium völlig irrelevant weil die Lippen Koordination noch nicht ausreichend ausgebildet ist. Das kostet eine Bagatelle. Auf keinen Fall würde ich empfehlen teure Kunststoffblätter anzuschaffen und anschließend mangels Beherrschbarkeit an ihnen herum zu schleifen. DAS geht ins Geld. Ich liebe meine Légère Blätter und ich kann sie auch jedem Anfänger empfehlen, aber wenn die Stärke nicht passt: umtauschen oder "trainieren".

    Im Zweifelsfall ist aber der Rat Deines Lehrers, der Dich kennt und Deine Individualität berücksichtigen kann wesentlich wichtiger als alles, was Dir jemand (ich) in einem Forum raten kann.
     
  8. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    Nach meiner bescheidenen Meinung passen Vandoren blau besser auf das S80.
    RR und S80 ist für michvein bisschen wie ein tiefergelegter SUV :)
    Die V sind an der Spitze dünner und hinten dicker, wahrscheinlich kann man mit 2ern noch einen passablen Sound erzeugen.

    Liebe Grüße, Guenne
     
  9. Mugger

    Mugger Guest

    Moin,

    Nach meiner bescheidenen Meinung passen Vandoren blau besser auf das S80.
    RR und S80 ist für mich ein bisschen wie ein tiefergelegter SUV :)
    Die V sind an der Spitze dünner und hinten dicker, wahrscheinlich kann man mit 2ern noch einen passablen Sound erzeugen.

    Liebe Grüße, Guenne
     
  10. Kersche

    Kersche Ist fast schon zuhause hier


    Das ist doch beim Autofahren nicht anders. Ich kann einen Fahranfänger in einen Volvo mit Automatik Getriebe setzen und am Nürburg Ring im Kreis fahren lassen. Oder ich kann ihn in einen VW Käfer setzen und in der Großstadt durch komplizierte Kreuzungen schicken, im Berufsverkehr rückwärts parallel einparken lassen und bei Glatteis die Berge hinauf. Bei der ersten Fahrt mit einem VW-Golf von Bremen nach Amalfi über Bundesstraßen und Pässe - wer wird wohl entspannter und sicherer fahren?

    Das war von Bebop

    Also sagen wir mal, mit dem FIAT 500, sprich der Trompete, fahre ich wie mit dem VW-Saxophon seit 40 Jahren. Ich in ein guter Blattbläser, ich kenne die Stücke unseres Orchesters von der Trompetenstimme.

    Ich spiele inzwischen seit 6 Wochen Saxophon, seit 3 Wochen spiele ich 1. Sax in einem Oberstufenblasorchester.
    Ich komme ganz gut mit, der Ton sei laut Dirigent, selber Saxophonist, schon ganz ok.

    Ich habe viel geübt, ich weiß aber z.B. auch nicht, ob nicht der Trompetenansatz nicht noch stört. Bauchatmung, Stütze sind kein Problem. Jedenfalls ist in der Musikprobe nach 1,5 Stunden Schluss. Zu Haus geht etwas länger.

    Das Thema Blattbearbeitung ... Tja, jeder Saxophonist hat mir bisher erzählt, dass es eine kitzelige Sache Sei, das richtige Blatt, die richtige Stärke usw zu finden. Bearbeitung wird als ganz normal hingestellt.

    Einen Lehrer kann ich erst ab der nächsten Woche mal kontaktieren, da ist die Zeit grad zu knapp.

    Also weiter Krafttraining und Dreas meine Adresse für nen Blättertausch geben.

    Tröööt! Moni
     
  11. onomatopoet

    onomatopoet Ist fast schon zuhause hier

    Wenn Krafttraining, denn aber richtig:
    bloss weil andere sofort 100 kg (äquivalent zu Blattstärke 3) auflegen können, heisst das nicht, dass Du wenn Du es nur lange und oft genug versuchst, auch eben diese 100 kg schaffen wirst.
    Es geht ja auch um Anpassung aller beteiligten Parameter, darum taste dich heran mit Stärke 2!
    Außerdem gibt es sehr wohl besser funktionierende Blatt - Mundstückkombinationen.
    Und S80 mit Vandoren blau funktioniert aus vielfältiger auch prof. Erfahrung schon ganz gut (wurde ja auch schon von Experten gepostet); beachte aber auch die Sreuung der Blätter, ich als Profi spiele auch S80 mit 3er Vandoren, aber in einer 10er Packung gibt es immer einige Ausreisser, die schon extrem schwer losgehen, gerade im tiefen Bereich.
    Der Autovergleich müßte auch eher sein: versuche mit Sommerreifen und Heckantrieb einen vereisten Berg hochzukommen- keine Chance (außer als Topfahrer), nimmste Allrad und Winterreifen:voila!
     
  12. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Ich habe noch nie Blätter "bearbeitet". Habe ich gar nicht die Zeit für, um da eventuell(!) zu verwertbar besseren(!) Ergebnissen zu kommen

    Cheerio
    tmb
     
  13. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Bebob,

    Kann es sein, dass Dein Lehrer ein älterer Herr ist und ursprünglich Klarinettist ?

    Jedenfalls war es genau so, als ich seinerzeit (in den 1970er-Jahren) Klarinette gelernt hatte. Ich bekam vom Lehrer ein Blatt verpasst, das bereits die letztlich angestrebte Härte hatte, und damit musste ich eben irgendwie fertigwerden. Am Anfang glaubte ich auch, nach 10 Minuten ohnmächtig zu werden. Aber da musste man durch. Und, in der Tat, hinterher hatten wir einen wunderschönen satten, vollen Ton und eine Bärenkondition.

    Nach meiner Beobachtung wird das schon lange nicht mehr so gemacht, sowohl bei Klarinette als auch bei Saxophon. Die Schüler werden sachte an die höheren Blattstärken herangeführt. Auch die Schulen sind ja heute anders (populäre Liedchen statt trockener Tonleitern). Zum einen trägt dieses softe Vorgehen der geringeren Frustrationstoleranz bzw. der Erwartung sofortiger Erfolgserlebnisse Rechnung. Aber sicher ist das auch didaktisch sinnvoll und durch entsprechende Untersuchungen erwiesen worden.
     
  14. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das war aber auch bei dem was Du geschrieben hast zu erwarten.

    Da bin ich aber beruhigt, ich dachte schon das wäre SM Saxophonunterricht wo Du reingeschlidert bist aus Versehen.:-D
    Welche Stärke anspruchsvoll oder gut oder optimal ist, hängt vom einzelnen Spieler ab, das ist nicht bei jedem Anfänger die gleiche.

    Die Übung ist sicherlich nicht schlecht aber trotzdem kann das nicht das Üben mit einem zu harten Blatt rechtfertigen.


    Das hängt wieder vom einzelnen Spieler ab. Das lässt sich nicht verallgemeinern.

    Das ist nicht ungefährlich und kann auch gewaltig schief gehen. Ich halte von soetwas genauso wenig wie mit einem zu weichen Blatt immer zu üben. Bei zu harten Blättern kann es nicht nur zum Beissen kommen, sondern auch zu einer Überlastung der Muskulatur, ohne daß diese sinnvoll aufgebaut wird. Kennst Du irgendeinen Trainer der empfiehlt gleich richtig schwere Gewichte zu nehmen, anstatt diese nach und nach an dein Leistungsvermögen angepasst zu steigern? Es kann Dir zusätzlich den Ansatz versauen und Probleme in der Entkopplung von Kiefer und Zunge kaschieren. Auch kann es bei einigen zu Schwindelanfällen führen und auch die Stütze überlasten. Der eine Spieler hat damit vielleicht gar nicht so grosse Probleme, der andere aber schon. Deswegen sollte man zu soetwas nie raten. Die Entwicklung eines guten Ansatzes dauert eh Jahre, da kann man mit dieser Herangehensweise aber auch viel versauen. Wenn es eine sehr kleine Steigerung ist kann man sowas schon mal unter Anleitung probieren aber wie gesagt ist das mit Vorsicht zu geniessen und nur mit Unterstützung eines Lehrers sinnvoll, damit die Steigerung nicht zu gross ausfällt und auftretende Probleme rechtzeitig erkannt werden.

    Wenn Du meinst das die Rückmeldung bei härteren Blättern grundsätzlich präziser ist, liegst Du da in meinen Augen falsch und auch ein deutlicherer Lerneffekt ist da nicht automatisch gegeben. Im Gegenteil bei zu harten Blättern machen viele Anfänger vom Ansatz, Atmung und Zunge meist noch mehr falsch. Es gibt sogar einige Dinge die man besser mit zu leichten Blättern üben kann und sollte (allerdings nur bezogen auf diese Übungen). Harte Blätter können viele Probleme gerne auch kaschieren.
    Die perfekte Stärke ist immer noch die, mit der sich ein Spieler über einen längeren Zeitraum wohlfühlt während er dabei einen guten Ton hinbekommt ohne die Dynamikbandbreite zu opfern.

    Vielleicht stellst Du aber auch weniger Ansprüche an ein Blatt? Ich habe da klare Vorstellungen und wenn das Blatt die nicht erfüllt kommt es für ein Konzert nicht in Frage, nur zum Üben.
    Aber genau das kann einen Riesenunterschied im Spiel ausmachen. Wenn Du ein Blatt mit guter Brillianz brauchst, das eine aber gerade richtig muffig klingt, wirst Du das kaum kompensieren können. Die Wahrscheinlichkeit, daß Du Dich mit diesem Blatt genauso wie mit einem guten beim Spielen wohl fühlen wirst ist sehr gering.

    Ja und? Von allein kann es auch nicht schwingen. Auch Du wirst nicht jedem Blatt deinen Willen aufzwingen können, daß es klingt und anspricht wie Du willst, ansonsten wären unterschiedliche Schnitte bei Blättern nicht notwendig.
    Doch gibt es auch. Ich wähle Blätter z.B. nach dem Raum aus, ob er halliger ist oder trocken, ob ich leise oder eher laut spielen muss etc. Manche Blätter können weder vom Klang noch von der Ansprache das liefern, was man gewöhnt ist oder gerade haben will. Ich persönlich unterscheide zwischen Blättern fürs Konzert, fürs Üben und für den Müll. Daß es eine Streuung gibt, die sich klanglich und auch bei Härte und Ansprache zeigt ist bei dem Material verständlich. Es hat seinen Grund warum ich nicht mit 4 Blättern sondern mit ca. 30 eingespielten Blättern zum Konzert fahre.
    Da gebe ich Dir mal recht. Häufig können Anfänger manche Unterschiede noch gar nicht so gut wahrnehmen. Viel häufiger ist es dann auch noch nichtmal ein Blattproblem, sondern es liegt daran, daß es nicht richtig am Mundstück anliegt und hier Fehler gemacht wurden oder es Probleme beim Ansatz gibt.

    Man muss nicht lernen ein schlechtes Blatt zu kompensieren. Es gibt auch genug Blätter da kann man nichts mehr kompensieren. Wenn es Schuhe gibt die passen muss ich nicht lernen mit Schuhen die Blasen und Schmerzen verursachen zu leben.

    So ist das mit unterschiedlichen Schnitten und Blattsorten.

    Manchmal ist das auch so aber auch das lässt sich nicht immer verallgemeinern. Manchmal liegt es doch am Equipment.


    Das ist ein anderes Paar Schuhe. Auch hier gilt, man kann es übertreiben. Wenn man es nicht in Tempo 180 gespielt bekommt macht es auch keinen Sinn es immer wieder in Tempo 180 zu üben. Klar muss man seine Komfortzone auch verlassen aber ob das erstmal nur ein paar Schritte sind oder gleich ein Riesensprung kann lerntechnisch einen Unterschied machen. Denn bei permanenter Überforderung wird auch nichts gelernt. Es ist immer ein Abwägen und fordern ohne zu überfordern.

    Die gibt es schon aber welche das sein könnten in Verbindung mit dem Spieler und seiner Klangvorstellung entzieht sich unserem Wissen.

    Die Idee ist gut.


    Es hängt immer so viel vom Einzelnen ab, daß es immer schwer ist bei sowas allgemein einen Rat zu geben.
    Der beste Tip ist immer: Nimm einen Lehrer und zwar einen guten, der hilft Dir schon weiter.
     
  15. saxhornet

    saxhornet Experte

    Bis Du deutlich mehr Erfahrung mit Blättern und Ansatz hast solltest Du das Thema meiden und zwar komplett. Ich persönlich bearbeite meine Blätter nie.

    Such Dir einen guten Lehrer, denn der kann Dir bei Problemen vor Ort helfen. Du kannst gerade am Anfang so viel falsch machen.

    Lg Saxhornet
     
  16. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Nein, der ist Mitte 30 und spielt in einer Unterhaltungsband Saxophon. Im Orchester spielt er Bassklarinette und beim Aufmarsch die B-Klarinette. Er ist aber auf der Klarinette und am Sax (Alt + Tenor) gut drauf.

    Offenbar dachte er, das wäre für mich die richtige Lösung, weil ich nicht den Eindruck gemacht hätte, ich würde mich mit Anfang 40 durch irgendwelche Schwierigkeiten davon abbringen lassen. Oder weil bei mir ein strenger Lehrer gut anschlägt. Wie auch immer, ich glaube er hatte Recht.

    Aus Musiker Not lernt er jetzt noch Posaune und Tenorhorn - und spielt das jetzt wie ein blutiger Anfänger. Furchtbar. Musikalische Vorbildung hilft ihm bei diesem Wechsel kein Bisschen weiter.
     
  17. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Genau das meinte ich mit "als Profi legst Du wert auf feinere Nuancen". Aber für einen Sax-Anfänger ist es grundsätzlich egal, ob das Blatt in einem halligen Raum vielleicht sanfter klingt oder kerniger. Das setzt ja voraus, dass man bereits genug eigene Kontrolle über das Spiel und einen ausgeprägten "Eigenklang" hat an dem sich das feststellen lässt.

    Blättersuche in den ersten 4 Wochen, "weil der Sound nicht stimmt" ist nutzlos. Der Sound stimmt auch mit jedem anderen Blatt nicht, weil das nach 4 Wochen einfach nicht geht. Man soll sich schon Gedanken machen wohin man will, aber ich glaube fest, dass es sinnvoller ist, zuerst den "Eigenklang" ein wenig zu stabilisieren und von dem aus bei Bedarf zu variieren, als in der allerersten Lernphase durch dauernde Blätter Suche am Klang zu schrauben.

    Man läuft sonst die ganze Zeit hinter einem Phantom nach, das sich dauernd verändert.

    Das Blatt muss ordentlich ansprechen und sich vernünftig spielen lassen. Mit 4 Wochen Sax hat man doch ganz andere Probleme die mehr Einfluss auf das Ergebnis haben.
     
  18. Kersche

    Kersche Ist fast schon zuhause hier

    Jawoll, so sehe ich das auch. Ich krieg manchmal den ein oder anderen Ton nicht sauber, da schrieb schon jemand vom synchronen Achliessen der Klappen. passt, ist Übungssache.
    Ich bin sonst mit dem Ton schon recht zufrieden. Für DIE kurze Zeit...

    Ist nur so anstrengend. Das kann es doch echt nicht sein. Ich bin weder ein Schlappmaul noch schwach auf der Brust...

    Ich dachte einfach, ich frag mal...


    Kriegselefantöse Grüsse Moni
     
  19. saxhornet

    saxhornet Experte

    Geb ich Dir recht. Und wie ich schon im Post sagte, häufig ist es bei Anfängern nicht das Blatt sondern die Unfähigkeit eines gut am Mundstück zu befestigen.

    Lg Saxhornet
     
  20. saxhornet

    saxhornet Experte

    Moni,
    Du brauchst dringend Unterricht. Ich glaube daß da etwas nicht stimmt. Das kann sein:
    falscher Ansatz
    falsche Atmung
    zu hartes Blatt
    zu weiches Blatt
    Du beisst
    Du presst zu sehr mit den Lippen
    falsches Mundstück

    Das lässt sich aber alles nicht per Ferndiagnose klären.

    Lg Saxhornet
     
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