Einen schönen guten Tag hier ins Forum, ich habe vor etwa 2 Jahren von einem Bekannten ein Tenorsaxophon bekommen, der dieses als Erbstück bekam. Das Sax war überholungsbedürftig, schien aber ein altes Instrument von interessanter Herkunft zu sein. Da ich unterschiedliche Instrumente besitze und der Erbe kein Interesse daran hatte, gab er es mir quasi mit den Worten: "Mach was draus wenn du willst." Ich habe das Saxophon im letzten Jahr bei H.Braun (Holz- und Blechblasintrumentenwerkstatt) in Berlin generalüberholen lassen. Dem Reparateur kam die Bauart samt Bezeichnung und Seriennummer auch sehr komisch vor, weßhalb ich mich ein wenig auf die Recherche begab, allerdings nur wenig fündig wurde. Darum wende ich mich nun an euch mit der Hoffnung ein wenig mehr Licht ins Dunkle zu bringen. Was ich weiß: Das Sax wurde von G.Rudolf Übel vertrieben, dass sieht man an der Prägung am Trichter. Die Plakette "GRU" wurde offenbar nachträglich aufgebracht um die darunterliegende Prägung zu verstecken (dies ist nur eine Vermutung). Möglicherweise handelt es sich um ein Instrument von Max Keilwerth, dessen Instrumente von Übel vertrieben wurden. Falls dem so ist, würde die Seriennummer "3663" für ein Baujahr in den 1930er sprechen. -- Was die Bauart angeht, aus der man sicher noch mehr Indizien zur Baureihe und Baujahr ziehen kann, bin ich leider zu wenig firm, als dass ich im Internet dazu ausreichend recherchieren konnte. Vielleicht gibt es hier wissende Menschen, die Auskunft darüber geben könnten, was mich sehr freuen würde. Grundsätzlich ist mein Wunsch, dass Sax einordnen zu können und dann zu entscheiden, was damit passieren soll. Da ich allenfalls Laienspieler auf Saxophonen bin und schon ein Altsax besitze (auf dem ich weniger oft spiele als ich möchte), wäre für mich eine Weitergabe des Tenorsax angenehmer, als es in seinem (schon sehr ramponierten) Koffer versauern zu lassen. Ich freue mich auf eure Kommentare, vielen Dank, Jarmu
An diser Stelle wäre das "Pure Tone Logo" von Max Keilwerth - spräche für die Vermutung. Könnte man vielleicht mit Hitze entfernen (ablöten) ?
Ja, da wurde angeblich eine ursprüngliche Stimmschraube entfernt und durch ein gerades Rohrstück ersetzt. Sieht natürlich nicht besonders gut aus, ist aber wohl öfter gemacht worden, da die Stimmschrauben leicht zu Undichtigkeiten führten... Diese Idee hatte ich auch schon. Nur habe ich große Bedenken, dass dadurch das Sax Schaden nimmt. Da müsste ich nochmal gründlich rcherchieren, wie man sowas anständig macht bzw. machen lässt.
lass es drauf, das Instrument dürfte wohl auch so zu identifizieren sein, weg ist eine weitere Veränderung des Orginalzustands Claus
Nee, ; so ganz stehen lassen kann man das nicht. Der eventuelle frühere Microtuner befand sich sicherlich nicht im noch gebogenen Bereich des S-Bogens. Die Ausführung der „Reparatur“ erinnert eher an das Wirken eines Klempners als an das eines Instrumentenbauers. In den konischen Bogen darf man doch nicht einfach ein paralleles Rohr, noch dazu mit kleinerem Querschnitt einlöten. Selbst kleine Veränderungen am Bogen haben oft vernichtende Auswirkungen auf Spielbarkeit und Intonationsverhalten. Solche unfachmännischen Frickeleien bringen eigentlich brauchbare Vintage Instrumente in Verruf.
Hmm... hatte doch letztens grade so eine Form & Anordnung der Kleine-Finger-Linke-Hand-Tasten gesehen - erinnert mich am ehesten an Akustik. https://bassic-sax.info/version5/vi...as-und-signal-instrumenten-fabrik-bs/akustik/
Ja, gute Wahl. Man muss dazusagen, dass es in Musikwinkel einen regen Austausch zwischen den Herstellern gab und es letztendlich schwer ist, ein Saxophon dort konkret einem Betrieb zuzuordnen, gerade in der Nachkriegszeit, wo die Firmen zu VEB zusammengeführt wurden. Die senkrecht stehende Taille am Kleinfingertisch kenne ich nur von Akustik, denke aber, dass das Instrument oben Instrument etwas älter ist. Auch die an den Tonkaminen gelöteten Klappenkäfige sprechen für Akustik. Die geteilten Becherklappen sprechen für eine Zeit vor 1948. Deshalb bin ich bei einem Hersteller, der in den Akustik-VEB aufgesogen wurde und seine Produktionsweise dort teilweise einbringen konnte.
Hier stehen ja schon einige Recherchen und Vermutungen zu dem Horn: http://forum.museum-markneukirchen.de/viewtopic.php?f=13&t=3945 Demnach wohl vorkrieg, irgendwas zwischen Max Keilwerth und F. X. Hüller. Ich tippe auf Max: Hat auch für Hess gebaut - und der Name taucht auch im Zusammenhang mit der Entstehung des VEB Akustik auf.
Guten Abend, es handelt sich um ein Saxophon von Max Keilwerth, ohne Zweifel. @Jarmu : Deine Vermutung war absolut korrekt.
Genau dasselbe Sax wurde doch schon hier bestimmt: http://forum.museum-markneukirchen.de/viewtopic.php?f=13&t=3945 Danke für den Hinweis, @TTRCmedia Hergestellt so ungefähr Mitte der 30er Jahre, ist bei Maxe Keili bisher nicht so klar.
@Jarmu: Dann frage ich mich allerdings, was die Fragerei hier sollte. Du hast doch die Antwort offenbar schon vor zwei Jahren bekommen.