Tipps zum Mundstück testen

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Wanze, 28.Oktober.2011.

  1. Wanze

    Wanze Strebt nach Höherem

    Hallo miteinander,

    nach eifriger Suche finde ich immer wieder Freds "welches Mundstück soll ich kaufen?".
    Dass es soo einfach nicht geht, ist mir klar... Aber was sind eure Tipps um Mundstücke zu testen?
    Den Plopptest kenne ich schon. Gibt es weitere Test?
    Testet Ihr eure Mundstücke systematisch? Tonleitern? Gibt es spezielle Töne, die kritisch sind?
    Und wie macht Ihr es mit Blättchen? Momentan teste ich verschiedene MS - irgendwie brauchen die unterschiedliche Blättchen, aber dann ist ja gar nix mehr vergleichbar? Ist das Mundstück das beste, das mit vielen verschiedenen Blättchen klarkommt? oder das, das mit genau einem Blättchen den dafür besten Sound gibt?

    Verwirrte Grüße,

    Wanze
     
  2. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Hallo,
    Das beste Mundstück ist für mich das, auf welchem ich so klinge, wie ich klingen möchte. Mein "bestes Mundstück" ist leider eins, welches extrem "reed hungry" ist, ich arbeite mich locker mal durch ne fünfer-Schachtel und finde nur ein Blatt, was gut abgeht, aber das ist es mir wert. Intonation finde ich auch sehr wichtig.
    Für jemand anderen mag es wichtiger sein, dass es top to bottom leicht anspricht, oder dass man jedes Blättchen draufschnallen kann und das Mundstück es verzeiht. Oder dass es extrem laut ist, oder was auch immer...
    Wenn ich mal teste (was selten vorkommt), vergleiche ich es mit meinem aktuellen Mundstück. Verschiedene Blätter sollte man schon testen, denn sonst tut man dem Fremdmundstück evtl. Unrecht. Ansonsten einmal von oben bis unten anspielen und dann alles, was einem gerade einfällt - irgend ein Stück, das man gut im Ohr hat. Wenn die Möglichkeit besteht, sich selbst aufnehmen und hören, wie es aufgenommen klingt.
    Mein Mann und ich machen es auch so, dass wir uns das jeweilige Setup gegenseitig vorspielen, weil man doch einen anderen Eindruck bekommt, wenn man vor dem Instrument steht und hört, was vorne rauskommt im Vergleich dazu wenn man selbst spielt. Wir klingen zwar eigentlich sehr verschieden, aber es hilft meinem Mann z.B., wenn er sich mal wieder nicht zwischen A und B entscheiden kann, wenn ich ihm dann A und B auf seinem Horn vorspiele.
    Und nicht zuviele Mundstücke auf einmal testen, sonst geht's einem wie beim Parfüm-Testen!
    LG Juju
     
  3. Saxax

    Saxax Ist fast schon zuhause hier

    Moin Wanze,

    im Wesentlichen kann ich mich Nightwatchman anschließen. Wobei ich den Teil "Und nicht zuviele Mundstücke auf einmal testen, sonst geht's einem wie beim Parfüm-Testen!" anders sehe. Ich beschreibe ´mal kurz, was ich vor 2 Wochen bei der Mundstücksuche angestellt habe:

    Meine Soundvorstellung war klar und ich wusste auch, dass für mein Setup nur Mundstücke mit großer Kammer in Frage kommen.
    Ich hatte mir also einige ausgeguckt (Webrecherche u.a. im Forum) und bin mit dieser Liste nach Deventer, in den gefährlichen Laden mit der großen Auswahl. Im Gepäck: Sax, Mundstück, 1!Blatt, Stimmgerät, Aufnahmegerät.

    Die netten Herrn im Saxshop packten mir noch einige ähnliche Mundstücke dazu und schickten mich in den Keller.

    1. Blatt kurz einblasen auf meinem Mundstück
    2. Schnelldurchgang durch den ganzen Berg Mundstücke, nach Ansprechverhalten und Ton konnte ich schnell etwa 2/3 wegsortieren.
    3. anspielen und Aufnahme je eines kurzen Balladenstücks und eines fetzigen Stücks
    4. zum (vorläufigen) Schluß dasselbe mit meinem mpc
    5. Mittagspause mit setzten lassen, Kaffee, Fischessen und Aufnahmen hören
    6. die Mundstücke, die jetzt noch übrig blieben nocheinmal durchgespielt


    Für´s Tenor bin ich übrigens bei meinem alten mpc geblieben, die modernen sprachen zwar leichter an, klangen mir aber zu sauber. (Was in meinen Ohren gut klingt, muss schon etwas weh tun, beim blasen)

    Beim Alt war die Auswahl kleiner und ich bin fündig geworden und total happy mit dem neuen Teil.


    Mein wichtgster Tipp: nur einen Faktor - in diesem Fall das Mundstück - ändern. Fängst Du an, einen zweiten Parameter zu verstellen, z.B. das Blatt, wird es vollständig unübersehbar. (Deshalb auch die gleichen Stücke anspielen)


    Keep swingin´und viel Erfolg bei der Suche




    Dein Saxax
     
  4. Mini

    Mini Ist fast schon zuhause hier

    Dann wirst du aber immer bei einer ähnlichen Bahnöffnung bleiben, da du andere Bahnen mit deinem Referenzblatt nicht gut spielen kannst.

    Ich suche mir beim Mundstücktest (vorzugsweise zu Hause mit viel Zeit) zunächst mal zu jedem der vielleicht drei Mundstücke der engeren Wahl ein von der Stärke her passendes Blatt. Dann spiele ich mich auf jedem Mundstück ein (15 - 30 Minuten) und stelle meinem zweibeinigen Audioanalysator zwei Stücke in unterschiedlichen Stilen vor. Dieser macht jeweils Notizen.

    Darauf steht dann: Klingt gut, klingt genauso wie das letzte und das vorletzte und das, was du sonst immer spielst.

    Dann kaufe ich das Mundstück, welches gerade in ist, oder gut ausieht oder sich subjektiv am besten spielen läßt. Ok, das könnte ich auch gleich machen, aber man muß doch seine emotionalen Entscheidungen rational begründen.

    Gruß
    Mini
     
  5. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Fantastisch :-D - so einen habe ich auch zuhause, unschlagbar in der Analyse. Gibt's nur nicht per Internetshop ;-)

    Aber im Ernst: so wie Mini es beschreibt, wäre es ideal, meiner Meinung nach.

    Herzliche Grüße

    Christoph
     
  6. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Ein Detail: es lohnt sich, beim Testen von Mundstücken frische, ungespielte Blätter zu nehmen. Auf dem "alten" Mundstück eingespielte Blätter haben sich dem Mundstück angepasst und klingen deshalb auf dem Testmundstück nicht optimal.
     
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