Transponierung?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Topshit, 20.August.2006.

  1. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Also meine Frage ist vieleicht total doof, aber was soll das eigentlich mit der Transponierung bei Saxophonen???
    Ich bin ja nun mal Anfänger und übe deshalb viel mit Stimmgerät, damit ich ein Gefühl für den Ton bekomme. Dadurch habe ich aber jetzt eher die klingenden Töne im Kopf als die gegriffenen, was ja irgendwie doof ist. Wenn mir mein zukünnftiger Lehrer demnächst sagt, greif mal ein f, dann greif ich bestimmt ein d. :-?
     
  2. WildeHilde26

    WildeHilde26 Ist fast schon zuhause hier

    Ich weiß ehrlich gesagt auch nicht, warum da so ein TamTam gemacht wird. Bei den transponierenden F-Flöten bezeichnet man nicht die Griffe, sondern die klingenden Töne. Man lernt also beim spielen schon automatisch zu transponieren.

    Macht die Sache auf's Ganze gesehen viel einfacher. Immer die selben Noten, und der Mensch gewöhnt sich einfach daran.
     
  3. LamaGeli

    LamaGeli Ist fast schon zuhause hier

    Genau, das ist total doof!
    als ich mit Tenor angefangen hab, hab ich mir auch die klingenden Töne eingeprägt. Da ich ohne Lehrer lerne, kein Problem.
    Aber als ich dann aber anfing auch noch Alto zu lernen wurde es schwierig, weil die klingenden Töne da ja anders liegen. Also hab ich mir die Altonoten so transponiert, dass ich sie wie Tenornoten greifen kann.
    Wenn ich jetzt mit Gitarre oder Tasten zusammenspiele und die Mitmusiker sagen an: Blues in Bb, ist es mit dem Tenor kein Problem, aber mit Alto muss ich genauso umdenken, als hätte ich die original Saxgriffe gelernt.
    Tja, reingefallen, aber immer noch besser als bei zwei Instrumenten umdenken zu müssen.
     
  4. Gast

    Gast Guest

    ich tippe mal drauf, dass es sich einfach eingebürgert hat..
    aber is nur mal wieder geraten :|
     
  5. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    klar ist das historisch bedingt: Zu den Zeiten, da es noch keine brauchbaren Klappen bei den Holzbläsern und Ventile beim Blech gab, mußte jeder Musiker, der auch in Tonarten mit vielen Vorzeichen spielen wollte, mehere Instrumente haben. Bei der Posaune war das nicht nötig, weil sie von Anfang wegen des Zuges chromatisch spielen konnte. Trompeten wurden mit Zusatzstücken verlängert; da wäre es für den Musiker komplett unpraktisch, für jede Stimmung umdenken zu müssen. Ebenso bei den Holzbläsern: Der Wechsel von der A- auf die Bb-Klarinette etc. war an der Tagesordnung.
    Über die Praktikabilität heute kann man streiten, aber die meisten Noten sind halt transponiert. Es hilft also nichts: Am sinnvollsten ist immer noch, wenn man die transponierte Bezeichnung der Griffe lernt. Und mit der Zeit kommt dann auch, daß man klingende Bezeichnungen umsetzen kann.
    Gruß
    Wolfgang
     
  6. axelmario

    axelmario Ist fast schon zuhause hier

    Man stelle sich der arme Spieler der 4. Reeds in einer normalen Musical Besetzung vor. Er muss Oboe in C, Englischhorn in F, Baryton Saxophon in Es, und Bass Klarinette in Bb im Wechsel spielen. Und zwar oft alle vier hin und her in einer Nummer. Alle vier Instrumente haben ähnliche Griffe.
    Ein Glück das die Instrumente transponiert notiert sind. Es macht das Leben doch einfacher!
     
  7. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Na ja ich bin ja eh Anfänger und zu alt um noch der große Instrumentenspringer zu werden. Das werde ich dann hoffentlich noch hinkriegen!
    Danke für dir Antworten, Mischa ;-)
     
  8. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Ich wäre lieber froh, dass das Saxophon ein transponierendes Instrument ist.

    Die Instrumente orientieren sich an den verschiedenen Gesangsstimmen. Hier sind zum Beispiel typische weibliche Stimmen Sopran und Alt, typisch männliche Tenor und Bariton. Vergleicht man den tiefsten Ton, den eine Sopranistin und ein Alt erreichen können, dann fällt auf, dass das entstehende Intervall keine Oktave ist – denn das ist der Abstand zwischen Sopran und Tenor. Es ist in etwa die Hälfte einer Oktav –eine Quinte von unten bzw. eine Quarte von oben betrachtet. Ist der tiefste erreichbare Ton im Sopran ein C, so würde der Alt ein F singen. Würde man also alle Instrumente in C stimmen, würde man jede zweite mögliche Stimme eliminieren und sich zum Beispiel auf Sopran, Tenor und Bass beschränken müssen.
    Jetzt kommt hinzu, dass Sax zwei verschiedene Familien von Saxophonen entworfen hat: die Saxophone in C und F für Orchester, die Saxophone in Bb und Eb für Militärmusik. Aber man ahnt es schon: der Quint- bzw. Quartabstand findet sich auch hier zwischen den Instrumenten.

    Nein, macht es nicht. Denn so wie es ist ist es Saxophonisten möglich, theoretisch alle Saxophone spielen zu können, auch wenn sie nur auf einem gelernt haben. Die Griffe sind einfach überall die gleichen, da die Arbeit des Transponierens schon beim Schreiben der jeweiligen Stimmen gemacht wurde.

    Das Ganze ist also nichts, was sich im Laufe der Zeit eingebürgert hat - da steckt ein System dahinter. Ist eigentlich schonmal jemandem aufgefallen, dass alle Saxophone im Violinschlüssel notiert werden, obwohl allein schon das Tenor eigentlich neun Töne tiefer klingt als notiert, also der notierte Ton eigentlich nicht mit dem gespielten übereinstimmt? Auch hier kein Zufall - Sax hat das genau so bestimmt.

    Ich persönlich finde das alles sehr praktisch, denn es erspart einem, vier verschiedene Griffe für einen Ton auf vier Instrumenten lernen zu müssen.
     
  9. Topshit

    Topshit Ist fast schon zuhause hier

    Ich hab ja von Musiktheorie nix weg, aber das hört sich für mich irgendwie logisch an. Ich könnte so ja wirklich (bis auf den Ansatz) jedes Instrument nach Noten spielen ohne neue Griffe zu lernen, schlau gemacht, auch wenn es einen Anfänger überfordert. :lol:
     
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