(Um-)Frage: Blätter testen!

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Jazzzzer, 30.Oktober.2009.

  1. Jazzzzer

    Jazzzzer Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    mal eine kurze (Um-)Frage:

    Wie testet man am besten Blätter?
    /
    Wie testet ihr Blätter?

    Ich bin jetzt schon bis zu dem Punkt angelangt, dass ich verschiedene neue Blätte gekauft habe und diese jetzt irgendwie miteinander vergleichen muss. Was ist hierbei zu beachten? Wie testet man um besten um einen direkten Vergleicht zu haben? Welche Kategorien müssen beim Test beachtet werden?

    Viele Grüße
    Lukas

    Ps. Es handelt sich um Klarinettenblätter, aber eigentlich müsste der Ablauf ja gleich sein?!
     
  2. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    wenn ich (Klarinetten)bläter teste, gucke ich erstmal ob ich irgendwo INfo über die von mir benötigte Blattstärke auftreiben kann, die zu meinen Bahnparametern ungefähr passt im Vergleich zu den von mir gespielten Blättern. Dann bestelle ich jeweils einen Schwung Blätter verschiedener Hersteller und Modelle , wenn es geht gleichzeitig und mit den zwei aussichtsreichsten Stärken. Dann wird von jedem Modell geguckt, ob ein gutes Blatt dabei ist, und dann von allen Modellen die guten verglichen... und das direkt nebeneinander, vieles fällt dabei direkt durch, weil es so gar nicht passen will...
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Hat da einer eben das Wort Klarinette fallen lassen? ... ich komm' schon ;-)
    Ich denke du wirst jetzt einen Schwall Antworten bekommen und wahrscheinlich vieles gegensätzliches. Darum sage ich dir nur MEINE Methode:

    Ich gehe mal davon aus, daß du bereits bei einem Lieblingshersteller gelandet bist. Welche Blattsorte ist die beste wurde ja schon diskutiert, jetzt geht es darum wie sortiere ich den Haufen der vor mir liegt.

    Ich mache zuerst die Sichtkontrolle. Dabei fliegt schon einiges raus was nie ein Blatt wird.

    Fasern sind auf der einen Seite dicht auf der anderen weit auseinander.
    Das kann man bis zu einem gewissen Grad ausgleichen aber ...vergiß es.

    Fasern laufen nicht bis zur Blattspitze sondern die Spitze besteht fast nur aus Mark. Die hängt nach kurzer Zeit runter, da lohn nicht das Einspielen.

    Starke Fasern laufen teilweise bis zur Blattspitze aber genau vorn ist ein "Loch" wo es nur Mark gibt ... weg damit.

    Fasern laufen nicht parallel, eher selten aber auch da ...weg damit.

    Ich hör' da mal auf ...

    Jetzt kommt der zweite Schritt:

    Alle wässern, 2-5 Minuten, abtrocknen und liegen lassen.
    Nächster Tag ...gleiche Prozedur.
    Dritter Tag. Unterseite planen und mit einem FineLiner durchnummerieren.
    Jetzt spiele ich jedes wenige Minuten an und mache mir zur jeweiligen Nummer kurze Bemerkungen.
    Jetzt kommt die Blattkorrektur. Das ist aber nicht mehr das Thema es ging ja um die Trennung von Spreu und Weizen.
    Es gibt da zwei Fraktionen. Die einen suchen sich ein gutes Blatt aus der Schachtel und geben damit ihr Bestes, die anderen sortieren und korrigieren wenn es denn möglich ist. Ich spiele NICHT aus der Schachtel.

    Am schärfsten fand ich meine Klarinettenlehrerin. Die hat sich schachtelweise Blätter gekauft und die nicht "gingen" an ihre Schüler verteilt.....und immer schön üben !!!
    In dieser Zeit brauchte ich keine Blätter kaufen denn viele von den geschenkten waren mit wenig Aufwand zu korrigieren. Sie war allerdings Amerikanerin ... vielleicht lernen die es nicht. Soviel mir zu Ohren gekommen ist wird an deutschen Hochschulen der Blattbau gelehrt.

    Momentan schnitze ich für die Klarinette die Blätter aus Gonzalez Alto_Blättern. Inzwischen gibt es aber wohl auch die für Klarinette.

    Günni
     
  4. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    wenn der Test ganz schnell gehen soll bei Klarinettenblättern:
    Kauf Dir eine Schachtel Vandoren White Master 3... das sind die Besten und in jeder Schachtel ist mindestens ein gutes... :)
     
  5. Jazzzzer

    Jazzzzer Ist fast schon zuhause hier

    Hallo zusammen,

    ich bin mir nicht ganz sicher, ob ihr mich verstanden habt: Ich meine natürlich Blätter von unterschiedlichen Firmen. Und nicht, dass ich mir eine Schachtel einer Firma gekauft habe.

    Die Blätter sind schon da. Hab mich vorher im Fachgeschäft (und damit meine ich nicht den Musikladen um die Ecke, der mir sofort zu Rico-Wellpappe-Blättern (meine Meinung :)) rät, ohne sie zu kennen, sondern einen Holzblasinstrumentenmeister der die Dinger auch spielt!) beraten lassen.

    Vor mir liegen jetzt einige 5*2 Eliteblätter, die ungefähr von der Stärke mit Vandoren Whitemaster 3ern vergleichbar sind. Hab spaßeshalber noch ein 2,5er danebenliegen.

    Dieses Argument habe ich jetzt schon wiederlegt :). SPiele zurzeit Whitemaster 3er.
    Bis jetzt habe ich schon Peter Leutner, Pilgersdorfer, und Gonzales angespielt. Und ich fand sie sowohl klanglich als auch von der Ansprache in sämtlichen Registern besser. Ausnahme bildet evtl. das Gonzales. Das gefällt mir klanglich, aber der Blaswiederstand beim Registerwechsel änder sich mE. ziemlich krass. AUßerdem klingt es oben ganz anders als unten :).

    Viele Grüße
    Lukas, der jetzt nach dieser kurzen Schreibpause direkt weiterübt, spiel und probiert :-D
     
  6. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hey lukas...

    also ich machs eigentlcih gleich wie thomas.
    verschiedene marken kaufen (mindestens 3-5 stück um die streuung im schlimmsten fall auszuschließen) und einfach im quervergleich testen.

    ich finde die unterschiede zwischen verschiedenen herstellern teilweise schon gewalltig - natürlich im bezug auf das gespielte mpc. vor allem ansprache und dynamikverhalten variieren schon ziemlich stark. ich hör mich mit den verschiedenen blättern teilweise auch absolut unterschiedlich, nehm ich mich aber auf, sind die unterschiede eher gering bis teilweise nicht definierbar!

    also häng ich die blätterwahl mittlerweile vor allem an den spieleigenschaften auf...

    @günni:
    wie viel blätter bleiben dir denn nach deiner "grobselektion per auge" von ner schachtel noch erhalten?
    kloppst du die, die "der bearbeitung nicht wert sind" direkt in die tonne oder verwendest du sie zumindest für übungszwecke?!

    lg phi
     
  7. Jazzzzer

    Jazzzzer Ist fast schon zuhause hier

    Hey Phi,

    das es sehr große Unterschiedegibt, merke ich auch, sowohl in Klangeigenschaft, als auch Dynamikverhalten, Ansprache, Lautstärke und mit sicherheit noch mehr...

    Könnte es sein, das es an deiner Aufnahmemöglichkeit liegt, dass du immer gleich klingst? Vielleichtsolltest du mal einen anderer Saxophonisten fragen, dass er mal zuhört und den Sound bewertet. Ich kann mir nicht vorstellen, dass man keine Klangunterschiede hört :-o. Wenn man z.B. mal im Extremsfall ein ziemlich quiekiges Jazzzz-Blatt und im Gegentest ein klassisches Blatt, nimmt, dass einem klanglich nicht so grell sondern schön abgerundet erscheint... Da muss doch ein Unterschied hörbar sein. Kann doch nicht sein, dass das innere Gehör so täuscht...

    Aber nehmen wir mal an es, man hört den Unterschied nur als SPieler übers innere Ohr. Hat es Sinn, ein Blatt zu spielen, das einem selbst klanglich nicht gefällt - selbst wenn man es als Zuhörer nicht hört?

    Viele Grüße
    Lukas

    Ps. Hab jetzt alle Blätter mal angespielt. EIne Sorte ist ganz ausgeschieden, zwei sind in der näheren Auswahl, und bei zweien bin ich mir noch nicht so ganz sicher...
     
  8. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hey lukas...

    natürlich hört man unterschiede zwischen zB nem vadoren klassik und nem jazz select von rico. die hört man auch auf ner aufnahme. die unterschiede zwischen vandoren classic und v12 fallen dagegen wiederum ziemlich klein aus - zumindest mener erfahrung. ich selbst hör die v12 aber noch ne spur "weicher" und runder im klang - auf der aufnahme sind die unterschiede aber ziemlich gering, so dass ich im nachhinein die unterschiede nicht zuordnen könnte!

    ob man ein blatt spielen soll, dass einem klanglich nicht gefällt? ich hab bislang noch kein blatt im mund gehabt, was so nen immensen klangunterschied mit sich zog, dass es mir absolut nicht gefiel. dafür hab ich schon ziemlich viele blätter probiert, die sich mit meinem mpc (oder auch mit meinem ansatz? nicht so gut vertragen. deshalb achte ich mittlerweile, wie bereits erwähnt, vorwiegend auf ansprache, dynamikbereich, ausgelichenheit - weniger auf "klang" an sich. (ich finde, wenn die das blatt die eigenen vorstellugnen unterstützt, kann man sich besser aufs klangliche konzentrieren und dies selbst ausgleichen...und nicht aufs blatt schieben! :-D)

    lg und noch viel erfolg beim testen!
    phi
     
  9. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    @Jazzzzer,

    wie ich Blätter teste (f. Klarinette) ?

    Mit meinem Lieblings-Mundstück.

    Erst mal den Tonbereich. Tief: müssen voll und kräftig kommen. Mitte: gute Ansprache, Schmelz im Ton. Hoch: stabil, voll.

    Dynamik: kein Rauschen im pp ? Kein Wegkippen im ff ?

    (Dafür muss ich allerdings schon ein bisschen Bearbeitung einbeziehen, zumindest das Abschleifen der Unterseite)

    Stakkato: das scheidet auch so manche Blätter aus.


    Allerdings muss ich sagen, dass ich doch immer wieder bei Vandoren WM lande ...


    @Günni:

    Seltsamerweise habe ich auch schon Blätter gefunden, die rein optisch unter aller Kritik waren, und die trotzdem gut gingen ... Ist eben keine Wissenschaft, sondern eine Kunst ...
     
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