Vandoren - V12 - kurzer Erfahrungsbericht

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Otfried, 10.Juli.2009.

  1. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    nach langer Suche hatte ich mich ja eigentlich auf die V16 von Vandoren als Standardblatt eingeschossen. Allerdings muss ich gestehen, dass ich in letzter Zeit doch nicht mehr ganz so glücklich mit den Blättern bin.

    Zum einen war die Streuung doch höher als zunächst festgestellt, und dann fehlt mir so ein bisschen die Variabilität. Ein gutes Blatt ist laut, sehr prominent, aber wenn es ein bisschen sanfter sein soll hab ich Schwierigkeiten. Dünnere Blätter hingegen sind auch gleich recht dünn im Ton, resp. scharf in den Höhen. Außerdem lässt die Stärke nach recht kurzer Zeit stark nach, so dass ich mir schon ein weiteres Mundstück mit leicht engerer Bahn kaufen wollte zum Einspielen der Blätter.

    Also habe ich mal die "neuen" V12 getestet, und zwar in der Stärke 2 1/2, da diese ja etwas leichter sein sollen als die V16. Das Ganze auf einem Lebayle Jazz 8* Metall und einem Buffet S1 Alt.

    Nach 4 Blätter ergibt sich folgendes vorläufiges Bild:

    1 Blatt war völlig unbrauchbar, eine Ecke war völlig versäbelt, dank einzeln eingeschweißter Blätter kann man das aber vor Kauf nicht sehen.

    1 Blatt war schwierig zu kontrollieren, relativ zu stark (im Vergleich mit den restlichen Beiden)

    2 Blätter hingegen sind sehr gut, vor allem mit hohem Dynamikumfang spielbar, also wirklich von leise bis laut, ohne bei lauten Passagen zu scheppern, und mit leichter Ansprache auch in den Tiefen.

    Allerdings auch mit dem Problem, welches ich auch schon bei den V16 beobachtet habe, dass die Stärke nach recht kurzem Spiel deutlich nachlässt.

    Ich werde mal noch ein paar probieren, und schauen, wo ich so lande.

    Gruß,
    xcielo
     
  2. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hallo xcielo!

    das ist ja seeehr interessant. da ich nahezu genau entgegengesetzte erfahrungen mit den v12-reeds gemacht habe. :-D

    erstmal wusste ich gar nicht, dass es sie gibt, und als ich leztens blätter kaufen war, ist mir diese weiße-silberne packung ins auge gestochen (dachte erst es wären die klarinetten-blätter)...also einfach mal 5 mitgenommen.

    von der stärke her empfinde ich (meine 5 exemplare) ziemlich konstant im vergleich zu anderen vandoren-reeds. ich empfinde sie etwas leichter als die blauen classics.
    die 5 sind auch alle gut spielbar und sehr sauber gearbeitet...also keines unspielbar. (was ausschuss anbelangt sind meiner meinung die zz die führenden krücken unter den vandoren :-D)

    ich finde auch, dass sie bei weitem nicht so schnell "auslutschen" und schlaff werden wie andere aus der vandoren-familie!

    am interessantesten finde ich aber, dass du einen weiten dynamikumfang nennst. das ist nämlich genau das kriterium, was mich am meisten stört. ich find sie sehr(!!) dynamikarm, vor allem im vergleich zu anderen reeds.
    sie lassen sich im pp bis mf-bereich gut kontrollieren und wirklich sehr angenehm spielen, forte ist jedoch fast nicht drin bzw. klingt schnell "plärrend".

    vom sound her (zumindest im pp- bis mf-bereich) gefallen sie mir persönlich aber besser als die classic und die v16, aber das dynamik-problem stört mich sehr.

    interessant wie unterschiedlich man sowas empfinden kann. oder sind die einzelnen chargen wirklich so unterschiedlich? kann ich mir fast nicht vorstellen.

    hast du zufällig schon die neuen java red-cut (oder so ähnlich?!) probiert? hatte mein händler leider nicht auf lager. würd mich auch noch interessieren! :-D

    lg phi

    ps. all diese erfahrungen beziehen sich übrigens auf mein selmer d* mpc. auf meinem otto link (kautschuk) klingen sie mE schrecklich...tun aber alle vandoren, außer den zz!)
     
  3. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele die V12 schon seit langen Jahren auf der Klarinette. Vom Design her sollen sie eher für Mundstücke mit langer Bahn konzipiert sein. Im Vergleich zu den Classics haben sie m. E. dazu passend auch tatsächlich eine größere klangliche Bandbreite, die allerdings auch sehr genau kontrolliert sein will.

    Die Qualitätsschwankungen liegen nach meiner Erfahrung aber im Bereich des Üblichen.

    LG - Chris
     
  4. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    @ chris.
    kann man denn klarinetten blättter direkt mit den entsprechenden sax blättchen vergleichen?
    würden sich zB klarinetten reeds auf nem sopran sax spielen lassen, bzw. gibts da überhaupt unterschiede?
    (beim händler meines vertrauens sind nämlich klarinetten-blätter um ein paar cents billiger als sopran-reeds.)

    was verstehst du unter "größerer klanglicher bandbreite"?
    ich find die v12 einfach wesentlich satter und voller im ton, aber eben ziemlich dynamiktot.
    lg phi
     
  5. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin, ashbird,

    Johnny Hodges, Duke Ellingtons großer Alt- und Sopransaxophonist, blies auf dem ss Klarinettenblätter. Ich habe das auch schon probiert, war vom Ergebnis aber nicht begeistert - ich bin eben nicht "The Rabbit" :-(

    ss-reeds sind insgesamt, wie auch das ss-mpc, kürzer als ihre Klarinettenpendants.

    Mit größerer klanglicher Bandbreite meine ich, dass mir mit V12 bei der gleichen reed/mpc-Kombination mehr Tonfarben oder -charaktere zur Verfügung zu stehen scheinen, als beispielsweise mit den (blauen) classics.

    Den Eindruck mangelnder Dynamik kann ich persönlich nicht bestätigen, ich empfinde eher das Gegenteil. Wohl scheinen Sie mir aber eine höhere "Grund-"lautstärke gegenüber den classics bei vergleichbarem Ansatz und Blasdruck zu haben. So etwas ist aber immer eher subjektiv.

    LG - Chris
     
  6. clari_sax

    clari_sax Ist fast schon zuhause hier

    Moin, ashbird zum zweiten,

    wenn du satten und vollen Klang willst, versuch doch mal die Vandoren JAVA, mit denen habe ich auf ss, as und ts allerbeste Erfahrungen gemacht. Du solltest sie dann eine Stärke höher wählen als beispielsweise Vandoren Classics.

    LG - Chris
     
  7. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    hey chris....
    danke für deine antwort!
    wirklich interessant, wie unterschiedlich die subjetkive wahrnehmung und somit die erfahrugnen der einzelnen sind.

    die javas hab ich schon des öfteren probiert. gefallen mir zwar nicht schlecht, ich find aber die zz auf meinem ol einen tick runder und ausgewogener im klang.

    auf meinem ol bin ich mit den zz ziemlich zufrieden. auf dem selmer-mpc gefallen mir die javas und zz gar nicht. die classic und v16 schon besser und die v12 eigentlich am besten. aber das mit der dynamik stört mich...(verwundert mich aber stark, dass ich das wirklich genau entgegengesetzt zu deiner und xcielos erfahrung wahrnehme?!)

    schönen sonntag!
    lg phi
     
  8. saxralle

    saxralle Ist fast schon zuhause hier

    Hi,

    denke das ist doch normal. Jeder hat ein anderes Sax, anderes Mundstück, andere Blattstärken und einen ganz anderen Ansatz. Na und vor allem noch jeder seine eigene Vorstellung vom optimalen Klang.

    Gruß
    Ralf :cool:
     
  9. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich hab das jetzt extra nochmal getestet, und in der Tat ist es so, dass man die V12, will man lauter spielen sehr sorgfältig und auch recht fest kontrollieren muss, sonst kann es tatsächlich passieren, dass sie anfangen zu plärren.

    Das liegt, im Vergleich zu den V16 vermutlich daran, dass sie aufgrund des längeren Schnitts und der etwas dünneren Spitze freier schwingen.

    Dieses freiere Schwingen erlaubt aber offenbar auch mehr Klangvielfalt, und größere Dynamik.

    Im übrigen finde ich es sehr schade, dass die V12 "filed" sind. Ich habe festgestellt, dass sie bei mir dann besser gehen, wenn ich die Ligatur bis ganz an den Anfang des Schnitts, also über den "filed"-Bereich hinaus wickel. Das geht mit Schnur, aber lange nicht mit jeder anderen Ligatur. "Unfiled"-V12 wären mir trotzdem lieber.

    Gruß,
    xcielo
     
  10. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    gibts denn überhaupt "unfiled" blätter von vandoren?
    sind die nicht alle im französischen schnitt?

    woran erkennt man denn die "schnittart" eigentlich? mal abgesehen von der bezeichnung auf der verpackung?! :-D

    wenn ich zB die 'rico jazz selects unfiled' mit irgendwelchen vandoren-blättern vergleiche, kann ich rein optisch eigentlich keine gravierenden unterschiede feststellen.
    die jazz selects haben etwas weniger herz, sind an der spitze etwas dünner und sind am hinteren ende etwas schmaler als an der spitze...aber das ist vermutlich nicht alles?!

    vom sound und vom anspracheverhalten sind sie aber grundsätzlich verschieden...aber i kann schlecht beurteilen obs am schnitt oder an sonstigen faktoren liegt...

    lg phi
     
  11. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Die V16 sind bspw. unfiled, ich glaub auch die ZZ, da bin ich mir aber jetzt nicht ganz sicher.

    Gruß,
    xcielo
     
  12. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    und woran erkennt man das?
    hab gerade nochmal ein v16 mit anderen vandoren-blättern (v12, classic, java und zz) verglichen. ich seh keinen unterschied.
    ich find auch, dass zwischen v16 und classic relativ wenig unterschied besteht. also die unterschiede der anderen blätter sind mE wensentlich gravierender - sowohl vom klang als auch vom spielverhalten.

    lg phi
     
  13. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    :guck:
     
  14. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    ahhha...
    danke für die antwort!
    hätte mir eigentlich auffallen können.

    ich bin grad drauf gekommen, dass ich sowohl rico jazz selects unfiled als auch filed rum liegen hab. hab gerade beide "querverglichen" und kann eigentlich keinen unterschied feststellen. (das filed ist ne minimale spur härter und kommt vielleicht ein kleines bisschen knackiger...)
    lg phi
     
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