Veränderung des Blattes während des Spielens

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von CMaj7, 13.Januar.2013.

  1. CMaj7

    CMaj7 Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    ich habe auf dem Tenor schon seit längerem das Problem, dass sich Holzblätter häufig schon nach wenigen Minuten Spielens entweder stark verkrümmen oder aufquellen und ich das nur durch eine von mir eigentlich unerwünschte Ansatzveränderung, nämlich zunehmenden starken Druck von unten, ausgleichen kann. Aus diesem Grund bin ich teilweise auf Plastikblätter ausgewichen, wo das Problem bisher nicht auftauchte, jedenfalls nicht so extrem.
    Bei den Holzblättern passiert mir häufig Folgendes: Wenn ich das Blatt mit der Ligatur auf dem Mundstück festmache und vor dem Spielen ein Blatt Papier in die Öffnung schiebe, scheint alles in Ordnung zu sein. Das Papier lässt sich so weit reinschieben, wie man das angesichts der Bahnlänge des Mundstücks erwartet. Mache ich diesen Test mit dem Papier aber nach einigen Minuten Spielens, lässt sich das Papier oft viel zu weit reinschieben, häufig einen 1 cm weiter als zuvor und manchmal auch asymetrisch, im Extremfall auf einer oder sogar beiden Bahnseiten bis hinter das Herz des Rohrblatts, so als hätte das Mundstück eine Bahnlänge von 40 mm.
    Sind solche Blattveränderungen während des Spielens normal und muss man das mit dem Ansatz ausgleichen können?

    Viele Grüße
    CMaj7
     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    Hmmmmmmhhhh....

    Ich habe mir darüber noch nie Gedanken gemacht. Ich feuchte das Blatt
    mit dem Mund, spann es drauf und spiele.

    Das ich im Laufe des Spielens was ausgleichen müßte ist mir zumindest
    nicht bewußt.

    Sollte ich ein schlechtes erwischt haben, tausche ich es aus.

    Bist Du denn dann mit dem Ton unzufrieden?

    LG

    Dreas

     
  3. 47tmb

    47tmb Gehört zum Inventar

    Kann mir grad' nich vorstellen, wie sich ein ordentlich festgeschraubtes Blatt von Tisch abheben soll....

    Solong
    tmb
     
  4. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Hi
    Ja, den von dir beschriebenen Effekt kenn ich auch. Hatte eine zeitlang auch solche Probleme. Ich denke, es liegt an den Blätern, diese waren bei mir ziemlich verzogen und ungünstig gequollen. So z.B. auch in Querrichtung richtig hoch aufgequollen. Die Formgebung des Mundstücktisches spielt da uch eine Rolle. Deswegen machen einige Hersteller den Tisch leicht hohl, um diesem Effekt entgegenzuwirken und das Blatt definierter auf den Tisch zu ziehen.
    Plötzlich war es dann wieder vorbei- irgendwie waren diese Blätter aufgebraucht und die neuen reagierten nicht mehr so dramatisch.
    Ich habe die fraglichen Blätter trotzdem "fertig" gespielt, habe si unten, nach dem Quellen mit einer gewölbten Klinge etwas plan geschabt. Muss man aber wollen :)

    Gruss
    antonio
     
  5. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Genau die gleichen Erfahrungen wie Antonio habe ich auch gemacht, nur das die Blätter sich nach .dem Schleifen trotzdem wieder verzogen haben.
     
  6. CMaj7

    CMaj7 Schaut öfter mal vorbei

    Ich bin am Anfang, solange das Blatt nicht verzogen ist, mit dem Sound sehr zufrieden. Ich kann da mit sehr wenig Druck von unten spielen. Wenn dann das Blatt beginnt, "abzuheben", d. h.nicht mehr plan aufliegt, kann ich es nur noch kontrollieren, indem ich stärker von unten dagegen drücke, um es eben doch auf dem Tisch zu halten, was sich negativ auf den Sound auswirkt. Es klingt gepresst und die Intonation wird auch schlecht (insbesondere die hohen Töne sind dann zu hoch).

    Viele Grüße
    Cmaj7
     
  7. CMaj7

    CMaj7 Schaut öfter mal vorbei

    Vielen Dank für diesen Hinweis! Ich habe das gleich überprüft, und festgestellt, dass es bei meinem alten Otto Link Tone Edge 5*, nicht so schlimm ist, wie jetzt auf dem von mir benutzten Berg Larsen Grained Ebonit 110 2 SMS. Vielleicht ist beim OL Tone Edge der Tisch leicht hohl und beim Berg Larsen völlig plan?

    Viele Grüße
    CMaj7
     
  8. saxhornet

    saxhornet Experte

    Bei Berg Larsen Mundstücken kann man mit allem manchmal rechnen. Vielleicht ist hier der Tisch sogar ganz leicht konvex. Du kannst versuchen mal das Blatt im Tischbereich ganz leicht mit einer Rasierklinge zu bearbeiten (anstelle vom Reedgeek) und Teile der Schwellung leicht entfernen (immer wieder kontrollieren, damit man nicht zu viel entfernt), Pete Thomas hat dazu ein Video auf seiner Website. Vielleicht hilft das ja, aber erst machen, nachdem das Blatt auch wirklich angeschwollen ist.
    Vielleicht sitzt aber auch die Blattschraube nicht ideal. Versuch mal ob sich was ändert mit einer anderen oder wenn Du die Schraube weiter vorne oder hinten befestigst oder ob das Blatt wirklich auch optimal sitzt, schon 0.5 mm nach links oder rechts kann so viel verändern.

    Lg Saxhornet
     
  9. HarryK

    HarryK Kann einfach nicht wegbleiben

    Dass die Blätter nach dem Anfeuchten wellig werden ist auch vom Wetter abhängig. Meist ist es bei feuchtem, regnerischen Wetter schlimmer.

    Hier hilft ein kleiner Trick: Lege das angefeuchtete Blatt auf eine feste Kante (Tisch, Notenpult,..)so dass die ersten 2 Zentimeter von der Blattspitze auf der Ebene liegen und der Rest des Blatts in der Luft. Drücke mit einem Finger die Blattspitze auf die Platte und lasse das Blatt vorsichtig "schnarren". D.h. lenke den hinteren Teil des Blatts um ca. einen Zentimeter aus und lasse es schlagartig los. Nach drei bis viermal sollte das Blatt glatt sein.

    Uff! Ein kleiner Handgriff, aber schwer zu beschreiben. Ich hoffe ihr habt es verstanden.

    Das schont letztendlich den Ansatz!


    Schöne Grüße

    Harry
     
  10. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Man müsste einen Schreiner fragen ... aber ich nehme an, dass jedes natürlich gewachsene Holz mehr oder weniger aufquellt, wenn es feucht wird.

    Mit Blättchen wird das erst so richtig zum Problem, wenn das Blatt nicht mehr luftdicht abschliesst.

    Test: Mundstück abnehmen, hinten mit der Hand verschliessen, vorne dran saugen, so dass ein Unterdruck entsteht; das Blatt sollte etwa eine Sekunde dem Druck standhalten und sich dann mit einem Popp öffnen.

    Mir passiert es immer wieder, dass eihn Blatt aufquillt und deshalb "nicht mehr ganz dicht" ist, meistens so nach 15 bis 30 Minuten spielen ohne grössere Pause.

    Nun kann man so ein Blatt in feuchtem Zustand mit Reedgeek, Vandoren Resurfacer, Rasierklinge oder ähnlichem flachschleifen. Bloss ist es dann in getrocknetem oder ungenügend feuchtem Zustand auf die umgekehrte Seite verbogen, und man ist auch nicht wirklich weiter.

    Ich habe mir deshalb angewöhnt, mich gar nicht erst zu ärgern, und werfe solche Blätter gleich weg.

    Mundstück und Ligatur spielen wie oben erwähnt auch eine Rolle.
     
  11. saxhornet

    saxhornet Experte

    Hi Harry,
    dein Trick funktioniert wirklich bei gewellten Blättern an der Spitze, er kann allerdings die Lebensdauer des Blattes reduzieren.
    Dem OP geht es aber eher um die Schwellung beim Blatt im Tischbereich des Mundstücks, also eher in der Mitte des Blattes.
    Trotzdem sinnvoller Tip.

    Lg Saxhornet
     
  12. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @Cmaj
    Noch vergessen: Welche Blattschruabe verwendest du? Hier ist es einfach wichtig, dass du eine nimmst, welche eine vernünftige Breite hat, auf welcher sie das Blatt an den Tisch drückt. Da gibt es manchmal auch leicht, na ja, fragwürdige Modelle.

    antonio
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Mich würde auch mal die Blattmarke interessieren, denn mir ist ein derartiges Phänomen weder bei mir noch bei Schülern oder Kollegen jemals untergekommen. :roll:

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  14. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    es spielen ja nicht alle Ricko ... ( sorry, aber den konnt ich mir nicht verkneifen :) )

    im Ernst: Blätter wellen ist ja ganz normal und gibt sich wieder, aber eigentlich machen die Blätter bei mir mit der Zeit nicht wie beschrieben "auf" sondern eher "zu"..verlieren Spannung und dann kann man nochmal ein wenig rumdoktern dran, hält noch für einmal, aber dann geht es ab in die TOnne...
     
  15. Wuffy

    Wuffy Gehört zum Inventar

    Jo...meine machen auch eher zu als auf..ist auch eher logischer.

    Deshalb kommen meine Blätter sofort nach Gebrauch wieder in den Blatthalter und werden am Blattende während der Lagerung leicht unterkeilt um eine Gegenspannung zu erwirken.

    Das geht mit 'ner Büroklammer recht gut oder besser mit einfachen Plastikstreifen von Schnellheftern, Büroklammern fangen nach längerem Gebrauch auch schon mal an zu rosten, da an den Blättern immer noch Restfeuchte hängt.

    Die so gelagerten Reeds haben bringen, meiner persönlichen Erfahrung nach, doch noch einiges an längerer Einsatzzeit.

    Bildchen anbei:

    Gruß Wuffy



     
  16. Mugger

    Mugger Guest

    Moin!

    Ich hatte mal das Problem, dass das Blatt nach dem Anfeuchten funktioniert hat, kaum hatte ich aber abgesetzt um einem Schüler eine Minute was zu erklãren, kamen dann nur noch Quietscher.
    Ich musste dann das Blatt runternehmen und neu anfeuchten um es spielen zu können.
    Das ist mir bis jetzt nur mit einer Blattmarke, aber auf Tenor und Alt passiert. Hat mich letztendlich von der Marke weggebracht.
    LG, Guenne
     
  17. CMaj7

    CMaj7 Schaut öfter mal vorbei

    Hallo,

    erstmal vielen Dank für Eure Ratschläge unf Hinweise!

    Ich kann irgendwie nicht glauben, dass ich nur eine schlechte Auswahl an Blättern erwischt habe, weil das Problem bei unterschiedlichen Blatttypen und Blättern aufgetreten ist, die ich zu verschiedenen Zeiten gekauft habe. Auch an meinem jetzigen Mundstück (Berg Larsen) liegt's nicht. Auch bei anderen Mundstücken (Vandoren T 75 Metal, Selmer S 90 180) war feststellbar, dass die Blätter nicht mehr korrekt auflagen, beim Otto Link war's aber nicht so schlimm.

    Interessant finde ich den Hinweis mit der Blattschraube. Beim Berg Larsen habe ich zuletzt die Schraube verwendet, die standardmäßig dabei war. Vielleicht habe ich nicht fest genug zugeschraubt? Andererseits ist doch die gängige Lehre, dass man nicht zuschrauben soll wie ein Schmid, damit das Blatt schwingen kann.

    Ich werde jetzt mal einige tests mit sehr fest zugeschraubter Ligatur machen und dann berichten.

    Viele Grüße
    CMaj7
     
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