Verhältnis Bahnöffnung zu Blattstärke

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von mr-saxophon, 4.April.2009.

  1. mr-saxophon

    mr-saxophon Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo in die Runde,

    Ihr habt Euch sicherlich schon öfter mit dem Thema auseinandergesetzt. Aber verzeiht einem Neuen, dass er nicht alle Beiträge rückwirkend durchsucht...

    Ich spiel seit rund 6 Jahren ein Otto Link Super Tonemaster 6. Da ich damals noch ziemlich frisch als Saxer dabei war, habe ich mit 2er Rico Royal angefangen. Zwischenzeitlich spiele ich 3er Vandoren zz. Da ich mit einigen Dingen immer noch nicht glücklich bin (d'' trotz vieler langer Töne :cry: und den fast nie gelingen wollenden Highnotes :-? ), wollte ich auf ein anderes Mundstück umsteigen. Nach einigen Versuchen blieb bisher nur ein Brancher über. Dieses hat eine Bahnöffnung, die laut Hersteller in etwa 7 bei OL entspricht. Der Sound ist im Vergleich zu meinem mpc knackig und voll zugleich.

    Bevor ich mich für den Kauf entschieden habe, habe ich noch meinen Lehrer um Rat gefragt. Der meinte, dass der knackige Sound aus der größeren Bahnöffnung resultiere und sich mit einem härteren Blatt bei meinem OL auch umsetzen ließe. Also habe ich mal zz 3,5 ausprobiert. Effekt ist genauso. Klanglich nehmen sich die Mundstücke fast nichts mehr. Warum sollte ich also wechseln?

    Lange Rede, kurze Frage: Ich fürchte, dass ich für eine weitere Verbessrung des Tones noch auf zz 4 umsteigen müßte. Ist es auf Dauer besser (oder einfacher oder was auch immer), wenn ich mit enger Bahn und hartem Blatt spiele (wie jetzt 6er OL zu 3,5 oder 4 zz) oder mit weiter Bahn und weicherem Blatt (entsprechend 7er OL und 3 zz)?

    Ich hoffe, dass der viele Text nicht allzu viele von Euch abgeschreckt hat. Also für alle, die bisher durchgehalten haben: Wäre klasse, wenn Ihr mir Rückmeldung gebt.

    Daneben würde mir sicherlich auch der eine oder andere Tip zur Verbesserung des d'' und der Highnotes weiterhelfen

    Viele Grüße
    mr-saxophon
     
  2. prislop

    prislop Ist fast schon zuhause hier

    Den ersten Teil deiner Frage kann ich nicht beantworten. Was das D`` angeht, gebe bitte mittleres D oder verfluchtes D oben rechts in die Suchfunktion ein.
    Gruß
    Prislop
     
  3. claptrane

    claptrane Strebt nach Höherem

    Also du sagtest ja das dein neues Mundstück dir besser gefällt, vor allem klanglich. Ich würde jetzt erst mal probieren wie es sich intonationsmäßig verhält und ob du alles was du damit machen möchtest (Highnotes ,Effekte usw) möglichst ohne Anstrengung funktioniert.Wenn das der Fall ist, ist es zumindest für dich geeignet.Mit welcher Blattstärke du das bewältigst ist eigentlich nebensächlich.
    Du könntest noch testen ob der Ton in den höheren Lagen eierig wird, das wäre ein Zeichen das du die etwas größere Bahnöffnung noch nicht so gut beherscht, ist aber mit Übung wegzubekommen solange es sich im Rahmen hält.
    Eine größere Bahn ist halt flexibler ,sowohl positiv als auch negativ.
     
  4. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    Wie meistens ist das auch hier eine Frage dessen, womit Du Dich wohlfühlst und Deinen sound bekommst. Das ist eine so individuelle Sache, daß es allenfalls grobe Anhaltspunkte gibt. Klassiker zB spielen häufig enge Bahnen mit Brettern als Blättern, während Jazzer zu offenen Bahnen neigen, die mehr Veränderungen im Klang und der Intonation erlauben (und gerade deswegen von Klassikern eher gemieden werden). Und dann gibts noch die Leistungssportler, die offenste Bahnen mit härtesten Blättern kombinieren - scheint mir idR aber eher olympisch als musikalisch sinnvoll.
    Wenn Du mit OL 6 / zz 3,5 gut klar kommst, ist das doch prima. Das ist ja auch keine extreme Kombination. Und wenn Du keinen konkreten Anlaß hast, Dein Mundstück zu wechseln, würde ich das auch nicht tun (mich überkommt's alle Jahre mal, dann experimentiere ich mit der Mundstückskiste, und nach einer verzweifelten Woche komme ich wieder zurück zu meinem OL STM und bin hoch erfreut, wie schön das wieder klingt ... )
    Gruß
    Wolfgang
     
  5. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    MPC, Blatt, ... 1000 Möglichkeiten und alle sind gut oder nix.
    Und schlussendlich ist immer wieder dieselbe Theorie:
    Härteres Blatt = besser????
    Ist das der richtige Weg, sicher?
    Versuch doch gerade einmal ein weicheres Blatt zu nehmen! Extra.
    Ich habe mein (gleiches MPC wie du) einmal mit einem weicheren Blatt gespielt und war erstaunt! Plötzlich lockeres spielen über Stunden und Highnotes kamen ohne würgen und knorzen.
    Warum nicht??
    Es muss nicht immer Härter = Besser sein. Unsinn!
    Locker mit Tonvorstellung ist auch gut. Dann, wenn das geht, vielleicht etwas neues. Härteres.
    Kindofnothard
     
  6. mr-saxophon

    mr-saxophon Kann einfach nicht wegbleiben

    Das werde ich mal versuchen. Bin mal gespannt, was draus wird.


    Schon mal vielen Dank für die Überlegungen. Die haben mir ein ganzes Stück weitergeholfen.

    Jörg
     
  7. the_ashbird

    the_ashbird Ist fast schon zuhause hier

    ich spiele auch manchmal bewusst zu leichte blätter und hab durchwegs positive erfahrungen gesammelt. es ist zwar ungewohnt und erfordert teilweise sehr viel kontrolle um den ton sauber hinzukommen, wenn man dann aber wieder auf die gewöhnte blattstärke umsteigt wirkt auf einmal alles etwas einfacher. genau so, wenn man zB erst bariton und dann alt spielt. ich hör mich danach einfach ganz anders und mir scheint vieles einfach zu fallen.
    also würd ich, wenn ich du wäre, einfach mal alle möglichen blätter in allen möglichen härtegraden durchprobieren. bei mri hats einige monate gebraucht, bis ich die für mich am besten passenden reeds sind. ich finde da sind welten unterschied in allen möglichen bereichen. von klang, ansprache, widerstand, ... bis hin zu leichterer/schwererer intonation. und blätter sind einfach doch wesentlich günstiger als mpcs. also es kann sich auf jeden fall sehr rentieren!! :-D
    lg cheers phi
     
  8. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    hallo mr-saxophon,

    du wirst hier im forum ... wie man auch schon lesen kann.. nicht auf alle fragen die absoulute antwort bekommen, oft sind es erfahrungsberichte:
    ich spiele seit august MPC OL mill ed. bahn 7*, gepaart mit 2-er Blättern, zumeißt von Hemke oder Alexander.
    zuvor spielte ich selmer s80 ebonit. mit zzättern 2,5 -
    war also im august ne ziemliche veränderung.
    in das mundstück hatte ich mich auf anhieb verliebt, nur waren mir 2.5er blätter zu hart und mit zz blättern war mir der ton auf dem neuen zu perfekt.
    jetzt mit etwas härteren blättern gefällt mir manchmal nur das D nicht.

    ich glaube, das von dir geteste brancher wäre mir zu hart, aber gut, es obliegt deinem stil und deine meinung ist hier gefragt, aber ich finde schon unterschiede zum OL.

    Highnotes: die bekommt man dann, wenn man sie kennt .. d.h. wer weiß, wie sie klingen sollen, wird sie auch erreichen, allerdings stimmen sie bei mir besser, wenn das blatt etwas straffer ist ( mit zu weichen blättern verrecke ich auch)

    die bahn:

    ich glaube, da gibt es große unterschiede bei vesch. herstellern - 7 ungleich 7.
    um da ein urteil fällen zu können, wäre es gut, du packst jemanden in dein auto, deine kanne und dich dazu und ab zum musikfachhandel und probieren
    ich habe z.b. 5 verschiedene jodyJazz gespielt in den letzten 12 monaten bei den ersten 3 war ich 0begeistert, dann habe ich mal das neue DV (glaube ich) angespielt und war erstaunlich begeistert.. so viel platz für schönen ton... dabei war es das gleiche mundstück, nur die kammer war ne andere..

    was soll ich sagen: ich würde dir nichts verordnen, aber von dem branchercsolltest dich noch mal in ruhe überzeugen lassen. lange genug spielst du sicher und wärest der 7er bahn sicher gewachsen. aber auch bei dem OL ist bei der blattwahl ja noch luft nach oben..

    also, probieren, drüber schlafen und mit ohrenzeugen beraten!
    simply
     
  9. mr-saxophon

    mr-saxophon Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo simply,

    bin zwischen auch zu der Meinung gelangt, mein OL weiterzuspielen. Im Moment bin ich mir aber noch nicht sicher, ob ich von 3 auf 3,5 wechseln soll. Wäre ja auch schade um die gerade frisch gekauften Blätter....

    Bei den Highnotes klappt schon der eine oder andere. Aber es braucht bei mir viel Anlauf. Sprich in einem Stück oder einer Improvisation würde ich sie derzeit noch nicht einbauen können. Ich werde mich wohl mal wieder intensiver drauf stürzen müssen. Und die eine oder andere Obertonübung wäre vermutlich auch hilfreich. Leider habe ich weniger Zeit zum Üben als mir lieb ist...

    Gruß
    Jörg
     
  10. Gast

    Gast Guest

    Vielleicht hilft ja meine Erfahrungen dir auch ein wenig.

    Ich habe eine Zeit lang auch mal extrem viele Mundstücke ausprobiert und im Nachhinein ist mir aufgefallen, dass Öffnungen und Blattstärken für mich nicht wirklich einen riesen Unterschied machen. Problemlos konnte ich fast alle Kombinationen zwischen 6-8* Öffnungen mit Blättern der Stärke 2-3. Bei jeder Marke und Firma fallen Stärke und Öffnungsangaben unterschiedlich aus, Blätter schlaffen ab und man gewöhnt sich recht fix daran.

    Allerdings habe ich ein paar wichtige Lehren für mich gezogen.
    Saxophonspielen ist kein Bodybuilding. Die Aussage, dass man mit dem möglichst stärkstem Blatt spielen soll halte ich für "Kappes".
    Wichtig ist, dass das Spielen immer und zu jeder Zeit komfortabel, angenehm und leicht ist. Sollte das Spielen anstrengend sein, ist das Equipment falsch gewählt. Ich habe mich ein Jahr mit einem Mundstück abgequält, nur weil der Sound etwas Lauter und cooler war. Aber ich habe stetig mit der Intonation gekämpft, weil es zu viel Kraft gekostet hat.

    Zwar kriegt man durch große Öffnungen viel Luft und so rein theoretisch mehr Sound, aber es ist anstrengender zu spielen und schwerer zu kontrollieren. Was nützt mehr Sound, wenn es nicht intoniert.
    Mir hat es gut getan mich mal wieder auf eine 6 zu reduzieren und im Endeffekt klinge ich so besser als auf dem alten Mundstück und das konstant über mehr als nur eine Stunde.

    Für mich ist das Blatt zu hart, wenn die Tiefen nicht kommen und wenn meine Lippen nach einer Stunde müde werden.
    Zu weich, wenn die Intonation zu sehr schwankt und die hohen Töne zu schlecht kommen.
    Eigentlich ganz einfach.

    Hmm, mal wieder etwas viel Text, aber vielleicht ist es für jemanden aufschlussreich.
     
  11. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    hallo mr-saxophon

    .. ich sehe etwas zeit und rumprobieren bringt dich also voran.
    wegen der blätter würde ich erst mal auf drei wechseln, mir jedoch nicht gleich so viele kaufen,
    ich hatte kürzlich das phänomen mit hemke, hab drei blätter nacheinander probiert und war völlig unzufrieden.
    dann habe ich etwas stärkere und die gleichen noch mal gekauft.. zum glück nur je drei, denn ich musste feststellen, dass es einfach mal an der lieferung lag.
    die neuen in der alten stärke funzten wieder.

    @ Overtoner
    ich glaube, du hast das ganz gut rübergebracht, dass man dann auch nicht gleich jeden trent mitmachen muss .. in sachen großer bahnöffnung, gerade bei anfängern habe ich so die erfahrung gemacht, dass diese oft von der stimmung den großen bahnöffnungen noch nicht gewachsen sind.

    simply
     
  12. Otfried

    Otfried Gehört zum Inventar

    Moin,

    ich finde, es gibt keine generelle Regel wie offen ein Mundstück sein muss, und welches Blatt man dazu spielt.

    Auch die Öffnung alleine sagt ja wenig aus. Bspw. sollen die Lebayle Mundstücke die gleiche Öffnungsnummerierung haben wie die Link, spielen sich aber alle viel leichter.

    Das liegt möglicherweise an einem geringeren Blasdruck, oder an einer anderen Bahnlänge, oder einer anderen Krümmungskurve der Bahn. Der Möglichkeiten gibt es Viele.

    Grundsätzlich muss jeder durch das zugegebenermaßen völlig unübersichtliche Chaos von tausenden von Mundstücken und Blättern durch, und eine Kombination finden, mit der man möglichst gut klar kommt.

    Ich persönlich habe mal für mich den Rahmen abgesteckt, dass ich nicht dünnere Holzblätter als 2 und nicht dickere als 3 spielen will, eine wirklich stichhaltige Begründung kann ich dafür gar nicht mal geben, ausser, dass diese Blattstärken am ehesten zu bekommen sind.

    Die Ansicht, mit einem dicken Blatt könne man auch professionell dick auftragen ist kindisch und naiv, genau so wie die Meinung, Jazz könne man nur mit offenen und Klassik nur mit geschlossenen Bahnen spielen.

    Gruß,
    xcielo
     
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