Verleihung des 1. "Jazz-Echo"

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von det, 7.Mai.2010.

  1. det

    det Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hallo Zusammen,
    am kommenden Samstag den 08.05 sendet der WDR um 22:30 Uhr die Verleihung des 1. Jazz Echo 2010. Moderiert wird von Til Brönner, mit dabei u.a. Diana Krall, Klaus Doldinger, Wolfgang Haffner, Roy Hargrove, Silje Nergaard um nur einige zu nennen.
    Viele Grüße
    dr.det
     
  2. Rick

    Rick Experte

    Schon wieder ein neuer Jazz-Preis! :-o

    Ich fand noch nie, dass Musik ein Wettbewerb sein sollte oder man dafür eine Art "Verdienstorden" bekommen muss, aber wenn's Spaß macht... :roll:

    "Ungepreist" und solches auch für überflüssig haltend:
    Rick

    P.S.:
    Hoppla, habe schon mal als Komponist einen Preis bekommen, hätte ich fast vergessen - war mir auch waaaaaahnsinnig wichtig und hat mich echt total weiter gebracht! :-D :lol:
     
  3. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    manchmal fragt man sich, was schlimmer ist für den Jazz: Die Mißachtung oder solche Achtung. Naja, immerhin ist Vijay Iyer unter den Prämierten, ansonsten ein paar ohne Zweifel verdiente Altvordere, aber Hauptsache marktgängig und Cocktail-geeignet. Die Musikindustrie schmückt sich mit denen, die sie nur am Rande wahrnimmt. Erinnert mich irgendwie an die jüngst zitierte Äußerung von B. Marsalis - auch ein Preisträger des Echo, und sein technisch-handwerklich perfekter werter Bruder ist einer der Exponenten bestens prämierbarer komplett bedeutungsloser, gut verkäuflicher Blubbermusik.
    Gruß
    Wolfgang
     
  4. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Naja, es wird ja niemand gezwungen, sich das anzusehen (ich werd's tun).

    Und ich kann ehrlich gesagt mit der Bewertung "Hauptsache marktgängig und cocktail-geeignet" wenig anfangen. Ist es ein Merkmal guter Musik, dass sie nur kleine Minderheiten anspricht?
     
  5. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Alle Preisträger gibt es übrigens hier.
     
  6. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    nicht prinzipiell, aber, wie die Erfahrung lehrt, fast immer: ja.
    Gruß
    Wolfgang
     
  7. viva-la-musica

    viva-la-musica Ist fast schon zuhause hier

    [size=medium][color=003300]Vorsicht ! Die JAZZPOLIZEI ist wieder unterwegs![/color][/size]
    Soso, gute Musik spricht also, "wie die Erfahrung lehrt", fast immer nur kleine Minderheiten an.

    Ist gute Musik, Herr Jazzpolizist, dann nicht bedeutungslos?
     
  8. Rick

    Rick Experte

    Hallo Wolfgang,

    schön, mal wieder etwas von Dir hier zu lesen! :)

    Ich denke, dass der Jazz auch einen Preis der deutschen Phono-Akademie überleben wird. ;-)

    Hauptsache etwas Aufmerksamkeit, zumal am Samstag Abend - aber natürlich wieder nur ab 22 Uhr 30 in einem regionalen dritten Fernsehprogramm, typisch! :evil:

    -----------------------------------

    Hallo Claus,

    ich bin da wie wahrscheinlich auch Wolfgang Idealist, habe eine bestimmte Forderung an schönen (um mal das wertende Attribut "gut" zu vermeiden) Jazz:
    Er sollte spontan und lebendig sein, das Publikum nicht nur unterhalten und dessen Erwartungen befriedigen wie irgendeine Pop-Musik, sondern auch überraschen und verblüffen - und in Kommunikation zwischen Musikern sowie mit dem Publikum entstehen.

    Das kann noch im mittelgroßen Jazzclub stattfinden, aber nicht mehr auf der riesigen Festival-Bühne, wo man, geblendet durch die Scheinwerfer, als Musiker beim besten Willen keinen richtigen Kontakt mehr mit dem Zuhörer aufnehmen kann (außer dem Abspulen von Volksfest-Parolen alla "Seid ihr gut drauf" oder "Clap your hands"). :-(

    Wer mal in einem netten kleinen Club die Intimität mit den Musikern erlebt hat, die direkten Zwiegespräche zwischen Künstler und Konsument, der dadurch irgendwie zum Mitwirkenden gerät, weiß sofort, was ich meine - und jeder andere wird es nicht kapieren, bis er es selbst mal kennengelernt hat. ;-)

    Nein - aber es ist auch KEIN Merkmal guter Musik, wenn sie um jeden Preis (hihi) möglichst viele Menschen ansprechen WILL. :-D

    Es geht nicht darum, ob viele oder wenige Menschen etwas mögen, sondern es geht einzig darum, ob ein Musiker authentisch, ehrlich, sich selbst treu bleibt oder ob er sich in erster Linie darum schert, was die Menschen da draußen wohl hören wollen.

    Wenn jemand unbedingt anderen Leuten gefallen möchte, gibt er immer einen Teil seiner Persönlichkeit auf, macht sich gleichzeitig von anderen abhängig, wird ein Getriebener.
    Letztlich frisst es einen auf, man wird halb verrückt, wenn man mal nicht so viel Applaus bekommen hat oder die Platte sich nicht so doll verkauft etc.

    Und wenn sich dann die Musikindustrie, die einem kurz zuvor noch einen waaaaahnsinnig wichtigen Preis verliehen hat, von einem abwendet, weil man - aus welchen Gründen auch immer - plötzlich nicht mehr so angesagt ist... :roll:


    Zu Bedenken gebend,
    Rick
     
  9. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ... aber es ist auch noch lange KEIN Merkmal guter Musik, wenn man NICHT um jeden Preis jedem gefallen will...
    wenn man in der Lage ist gute Musik zu "produzieren", muß man sich diese idealistische Einstellung, die ich schon eigentlich teile, erstmal leisten können.
    Auch Nichtmusiker haben ja schliesslich oft/meistens das Problem, daß sie sich , um Ihren Lebensunterhalt zu gestalten, in irgendeiner Weise prostituieren müssen und nicht unbedingt Ihre Ideale ausleben können..

    Vielleicht kann man es als "Konsument" ja etwas pragmatischer sehen: das wichtigste an der Musik ist, daß sie MIR gefällt und sie mich weiterbringt. Ob das dann je nach Anforderung der Person oder der Situation massentaugliche "Blubbermusik" oder sehr elitäre tiefschürfende Musik ist, spielt doch dabei nicht unbedingt die grosse Rolle ( es sei denn man möchte sich damit als Mitglied einer elitären Gruppe darstellen oder auf Teufel komm raus mit der Masse mitjoden)...
     
  10. herrmeier

    herrmeier Schaut nur mal vorbei

    Ich werde mir diese Sendung an dem Tag anschauen, an dem Peter Brötzmann dort den 'lifetime achievement award' bekommt.

    Grüße
    H.
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Hallo Thomas!

    ..

    Richtig, das ist die andere Seite, exzessives Nicht-Gefallen-Wollen kann mindestens genauso nerven wie gnadenlose Anbiederung. :-D

    Deshalb finde ich ja auch die Authentizität des Künstlers so wichtig, die Treue zu sich selbst.
    Wenn jemand aus vollem Herzen gerne "Blubber-Musik" macht, warum denn nicht?

    Es ist nichts dagegen zu sagen, dem Zuhörer angenehme Gefühle zu vermitteln - so lange das nicht in unkritisches "Einlullen" ausartet.
    Diesbezüglich liebe ich beispielsweise Al Jarreau - könnte ihn aber auch nicht pausenlos hören, irgendwann ist da bei mir eine gewisse Sättigung erreicht. :roll:

    Diesen Ansatz finde ich gut!

    Das Problem, das ich mich mit diesem "Jazz-Echo" habe, betrifft auch weder die Musiker (ich schätze alle Preisträger durch die Bank) noch das Publikum, sondern allein die preisstiftenden Veranstalter.

    Auf der freundlicherweise von Claus verlinkten offiziellen Website äußert sich Herr Gorny, Vorstandsvorsitzender des Berufsverbands der deutschen Musikindustrie, zu den Hintergründen der Veranstaltung.
    Das wäre ja alles gut und schön, was er da schreibt, wenn Herr Gorny eben jemand anderes wäre als einer derjenigen, die meiner Ansicht nach in den letzten Jahrzehnten ganz entscheidend in Deutschland zur Kommerzialisierung und damit zum allgemein beklagten Niveau-Verfall der Musik beigetragen haben. :evil:

    Was diese Industrie als förderungswürdig ansieht und auszeichnet, entscheidet nicht nur über einzelne Musikerschicksale, sondern auch über die Öffentlichkeitswahrnehmung und den Massenkonsum von Musik.

    Eine besondere Akzentuierung auf "Cocktail-Jazz" dieser mächtigen und einflussreichen Gruppe erschwert die Wahrnehmung von weniger massenkompatiblen Richtungen und Künstlern - darum geht es.

    Mir persönlich wäre es daher lieber, wenn es weniger "Preise" für einzelne Musiker und Ensembles gäbe, stattdessen eine breitenwirksamere Förderung der musikalischen Landschaft.
    Aber so etwas ist natürlich weniger spektakulär und entsprechend unattraktiv für eine Einrichtung, die vor allem eines will, darüber darf man sich nie täuschen:
    Musik verkaufen und damit den maximal möglichen Profit erzielen.

    Warum dann ausgerechnet Jazz?
    Die Bevölkerung altert, die Jugend schrumpft, die Industrie muss sich langfristig nach neuen Zielgruppen umsehen, will sie ihre Gewinnmargen behalten.
    Das Potenzial von Pop ist mittlerweile ausgeschöpft, doch beim Jazz lässt sich noch einiges erreichen - freilich nur mit seinen leicht konsumierbaren Sorten. ;-)

    Vielleicht gucke ich mir heute Abend die Sendung an, wahrscheinlich wird mir da auch Einiges gut gefallen.
    Auf jeden Fall gibt es wieder etwas Aufmerksamkeit für Jazz, das kann ja nicht schaden. :cool:


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  12. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ob ich gucke, weiß ich nicht, aber da gebe ich Rick völlig Recht: Besser diese Musik als das, was uns sonst präsentiert wird. Recht hat er auch darin, daß das Problem in dem gegenwärtigen Zustand der Musikindustrie liegt - und dann auch an der kritiklosen Konsumhaltung. Die meisten der angekündigten Musiker schätze ich sehr; was mich nervt, ist die Einseitigkeit - also was alles verschwiegen und links liegen gelassen wird. Das ist dann so wie in Ken Burns' Geschichte des Jazz, in der diese Musik zum musealen Vergnügen für Besserverdienende wird.
    Zur Musikförderung durch Preise: Die geht meistens wie die Filmförderung und zumal die Oscars nach kommerziellen Kriterien und trifft dann die, die es nicht nötig haben. Der Musik wäre mehr geholfen, wenn den Clubs und Initiativen nicht noch die kargen Zuschüsse gekürzt würden.

    @viva-la-musica: Ich glaube, Du täuscht Dich in der Stellung und Funktion der bundesdeutschen Musikpolizei: Die achtet peinlich darauf, daß Du zu einem Akkord die Berklee-approbierten Skalen spielst und Dir nicht doch eine avoid note durchrutscht ...

    @Thomas: Ich würde Deinen Satz gerne etwas ändern: Es ist kein Merkmal guter Musik, wenn man um jeden Preis nicht jedem gefallen will - vermutlich sind wir da einig. Aber es ist schon ein Merkmal guter Musik, daß nicht das Gefallenwollen, sondern die Konzentration auf die Musik im Vordergrund steht. Wenn die dann auch noch Leuten gefällt - um so schöner.

    Gruß
    Wolfgang
     
  13. Rick

    Rick Experte

    Hi Wolfgang!

    Eben!
    Das wollte ich nur noch mal herausheben, weil es meiner Meinung wirklich der wichtigste Punkt bei der ganzen Angelegenheit ist.

    Ein Preis ist ja gut und schön, doch er bewirkt nach meiner Beobachtung auf Dauer NICHTS - weder für die einzelnen Musiker noch für die Szene. :-(

    In unserem regionalen Jazzverband kam auch schon mal die Idee auf, einen Wettbewerb mit Preis auszurichten - ich war vehement dagegen und konnte mich auch mit den o. g. Argumenten durchsetzen.

    Das Geld stecken wir lieber in die breite Talentförderung, indem wir in den angeschlossenen Clubs gerade Bands eine Auftrittschance geben, die es allgemein schwerer haben, Öffentlichkeit zu bekommen (vorausgesetzt, sie sind interessant und bieten etwas Eigenes, Spezielles).
    Da ist noch viel zu tun, besonders in Bezug auf Marketing, aber es bringt auf die Dauer allen etwas - der Vielfalt in der Szene wie nicht zuletzt dem Publikum, das so auch mal die Gelegenheit bekommt, etwas Ungewöhnliches zu erleben, das sonst durchs Raster fällt. :)

    Jetzt müssten nur noch die Leute in die Jazzclubs strömen, dann wäre alles gut... :roll:

    Hehe, so ist es! :lol:

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  14. Claus

    Claus Mod Emeritus

    Das klang in Deinem ersten Beitrag anders.

    Ob die einzelnen Musiker es nötig haben, kann ich nicht beurteilen. Ich glaube aber, dass es dem Jazz nicht schaden kann. Öffentliche Fördergelder fließen selten und nur spärlich in Sparten, die nicht öffentlich wahrgenommen werden.

    Das ist genau der Punkt, bei dem ich glaube, dass Du und Wolfgang zu kurz denken. Ohne mediale Aufmerksamkeit hat das bislang nicht besonders gut funktioniert - warum dann nicht einmal diesen Weg versuchen?
     
  15. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    ich halte das für einen kräftigen Irrtum: Mediale Aufmerksamkeit wird ja erzeugt für die Musiker, die in der Regel gerade nicht mehr in Clubs, sondern allenfalls auf Festivals spielen. Mithin wird so der Zentralisierungseffekt erzeugt, der die lokale (Club-)Kultur schädigt. Eben jene Zentralisierung liegt wiederum im (verständlichen, aber trotzdem kulturell kontraproduktiven) Interesse der Musikindustrie.
    Neben der strukturellen Problematik führt das auch zur ästhetischen: Die "mediale Aufmerksamkeit" führt zu einer musikalischen Normierung und zum "So-Klingen-Wollen" wie die TV-Approbierten.
    Gerade die Öffentlich-Rechtlichen hätten mE die Aufgabe und die Möglichkeit, hier einen Gegenpol zu bilden.

    By the way: Bei den Privaten findet sich ja auch praktisch kein mainstream-Jazz - wir reden also auch bei den "populären" Jazzern von Minderheitenmusikern! Selbst wenn man die Top-Umsätze der Jazzgeschichte ansieht (etwas Miles Davis), dann sind das für die Musikindustrie kleine Fische.

    Und zu den verdienten Altvorderen: Gegen die habe ich nie etwas gesagt. Das Problem ist aber (ich wiederhole mich) die Einseitigkeit und das Verleugnen so vieler kreativer und produktiver Gebiete (noch mal: na gut - Vijay Iyer war zu hören). Es ist eben dieselbe Sache wie beim Lincoln Center: Da wird ein bestimmter Stand der Musik ideologisch oder durch das marketing zum Verbindlichen; das schadet der Musik.

    Herr Meier hat ganz recht: Ich warte auf den lifetime award für Brötzmann.

    Gruß
    Wolfgang
     
  16. Claus

    Claus Mod Emeritus

    @Wolfgang

    Ich kann Deinen Standpunkt nachvollziehen, halte ihn aber trotzdem für falsch. Du denkst und argumentierst zu sehr aus der Sicht desjenigen heraus, der dem Jazz ohnehin schon Interesse entgegenbringt.
    Was sollte denn den Otto-Normalverbraucher bewegen, gegen seine sonstigen Gewohnheiten einmal einen Jazzclub aufzusuchen? Solange er in den Medien den Eindruck vermittelt bekommt, das Musikangebot würde sich in Lena oder "Deutschland sucht den Superstar" erschöpfen, bleibt der Blick über den eigenen Tellerrand unwahrscheinlich.
    Insofern finde ich es gut und wichtig, wenn dem TV Publikum auch einmal Alternativen präsentiert werden und sie die Chance erhalten, auch etwas über die Einstellung der Musiker zu ihrer Musik zu erfahren. Ich verweise beispielsweise auf die Aussagen von Drummer Wolfgang Hafner in der gestrigen Sendung, der zum Thema "authentisch bleiben" ziemlich genau das gesagt hat, was Rick hier auch schon in einem früheren Beitrag geäußert hat.
     
  17. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    war die jatzpolizei nicht die gruppe, die typen wie braxton teeren und federn wollte wegen verstoßes gegen die jatzgesetze ?

    genau: da die ja keinen jatz spielen, können diejenigen, die die cocktail jatz-ausstoßer teeren und federn wollen, nicht die jatzpolizei sein!

    wir haben das ansehen der jatzpolizei letztendlich doch nochmal gerettet !

    *uff

    :-D
     
  18. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    den Soziologen in mir würde doch glatt ein Forschungsprojekt locken, wie Menschen *tatsächlich* dazu kommen, diese oder jene Musik zu hören und ihren ästhteischen Geschmack zu entwickeln: Ob da im Falle von Jazz etc. nicht viel mehr Freunde, kleine Netzwerke, lokale Aktivitäten von Bedeutung sind als Medien?
    Wichtiger ist mir aber noch die Konsequenz für uns selber: Nicht dumm machen lassen durch die generöse Aufmerksamkeit von Medien und vor allem nicht Qualität und Medienpräsenz verwechseln. Sondern an der *eigenen* Musik arbeiten, Nischen suchen und ausbauen, solidarische Netzwerke pflegen. War ja wohl auch kein Zufall, daß oft die wichtigsten Sachen in dieser Musik auf kleinen und teilweise musikerbetriebenen Labels erscheinen.
    Gruß
    Wolfgang
     
  19. Saxhenry

    Saxhenry Ist fast schon zuhause hier

    So, gebe jetzt auch mal meinen "Senf" dazu, aber von der Sichtweise des musikinteressierten Zuschauers.

    Mich hat es jedenfalls sehr gefreut, dass man über so eine Veranstaltung die Möglichkeit bekam, den Jazz als Musikgattung ein wenig wieder in das Bewusstsein der Zuschauer zu rücken. Zweifelsohne werden jedoch die meisten Fernsehzuchauer Jazzfans gewesen sein. Sicherlich kann man über den "Kommerz" einer solchen Veranstaltung immer unterschiedlicher Meinung sein. Sicherlich haben solche Veranstaltungen auch einen Wir-feiern-uns-selber-Faktor. Auch kann man bei den Laudatoren gestern (Sido, Piet Klocke) geteilter Meinung sein. Man kann ja den Ton abstellen, wenn solche Typen einen mit ihrem Gebrabbel auf die Nerven gehen ;-) und süffisant sich seinen eigenen Teil denken ... .
    Für meinen Teil jedenfalls habe ich mich am Auftritt von Curtis Stigers, Nils Landgrens und vor allem Klaus Doldingers erfreut und damit war die Veranstaltung für mich sozusagen "gerettet".

    Einen schönen entspannten Sonntag wünscht
    Saxhenry!
     
  20. Rick

    Rick Experte

    Okay, nichts gegen Jazz-Sendungen mit Musikern, die noch leben! ;-)
    Warum muss es dann aber wieder so ein komischer "Preis" sein? :-?

    Klaus Doldinger habe ich mit seiner Samba gesehen - und enthalte mich lieber eines Kommentars über sein Sax-Spiel.
    Seine Band war klasse!

    Ansonsten sind ja Nils Landgren und Curtis Stigers gerade Musiker, die aufgrund ihres Jazzstils auch ohne Preis schon einige öffentliche Wahrnehmung erhalten. :roll:

    Nichts gegen diese Herren - doch sehnt man sich eben dann doch mal in die 50er bis 70er Jahre zurück, wo Leuten wie J. E. Behrendt im Rundfunk die Gelegenheit gegeben wurde, Jazz der Allgemeinheit vorzustellen und auch mal Musiker zu präsentieren, die man sonst schlicht übersehen hätte.

    Im Radio (DLF, SWR2, HR2, WDR etc.) gibt es regelmäßig solche Sendungen, wenn auch teilweise leider tief im Nachtprogramm versteckt.
    Das Geld, das in ECHO-Preisträgerauswahl, Preisverleihung und Gala gesteckt wurde, könnte LOCKER eine deutlich informativere monatliche Fernsehreihe im ganzen Jahr decken, mit Live-Musik im Studio, (intelligenten) Musiker-Interviews, CD-Vorstellungen, Konzerttipps etc.
    Allerdings wäre das weniger spektakulär...


    Schöne Grüße,
    Rick
     
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