Jetzt spiele ich seit ca. 2Jahren ein Keilwerth St90 und sogar seit 3 Wochen ein otto Link 6, jedoch ist mein Reeds-Verschleiß explodiert, da ich seit her pro 10-15Spielstunden ein Vandoren 2,5 vernichte, diese werden dann super träge und ihr Widerstand einen Ton zu erzeugen steigt unerträglich an. Mit meinem alten Mundstück, und Reeds Von Rico2,5 Royal kam ich immer auf 2-4fache Spielzeit. Hoffentlich kann mir einer helfen dieses Problem zu beheben. Grüße an ein gepflegtes Forum Euer fortgeschrittener Anfänger.
Ouch, das ist echt heftig (teuer). Hast du insgesamt das Gefühl, die Blätter wären eventuell etwas zu leicht? Wie an anderer Stelle beschrieben: versuch mal irgendeine Tonleiter über den gesamten Umfang des Instrument in deinem maximalen Tempo anzustoßen. Dabei merkst du sehr leicht, ob die Blätter nicht doch vielleicht insgesamt zu leicht sind, da der Ton in den tiefen Regionen dann sehr leicht überbläst und schnatternd klingt (ohne wirklichen Tiegang), und in den oberen Registern wird der Ton sehr schnell sehr laut und näselnd. Welches Mundstück hast du denn vor dem Link gespielt? Wenn die Bahnöffnung sehr von der eines Link 6 abweicht, dann ist es kein Wunder, dass du eigentlich eine andere Blattstärke brauchst. Je offener das Mundstück, desto weicher muss das Blatt für das gleiche Spielgefühl sein; je geschlossener, desto härter. Das würde zwar bedeuten, dass dein voriges Mundstück offener gewesen sein muss, da dir die Blätter nun zu weich sind, du also härtere brauchst, aber du hast ja gleichzeitig mit dem Mundstück anscheinend auch die Blattmarke gewechselt. Man kann die Stärkegrade der verschiedenen Hersteller nicht unbedingt direkt miteinander vergleichen. Du kannst auch versuchen deine Blätter wieder etwas aufzumöbeln. Es gibt dazu verschiedene Techniken. Lass die Blätter zum Beispiel einfach mal 5 Minuten in lauwarmem Wasser ruhen, nimm sie raus und lass sie trocknen bevor du sie das nächste Mal benutzt. Trick von Joe Henderson: wenn das Blatt spielunwillig ist, dann massiere (wärend es auf dem Mundstück ist) mit dem Daumen das Herz des Blättchens. Ist am Anfang etwas ungewohnt, aber man entwickelt schnell ein Gefühl dafür, wo man wie stark drücken muss. Also, wie gesagt: es würde eventuell helfen, zu wissen, welches Mundstück du vor dem Link gespielt hast.
Habe mal gelesen, man könne die Blätter auch in Wasserstoffperoxid-Lösung legen, dann abspülen. Das würde die Zucker- etc- Schlicke aus den Faserröhrchen lösen und das Blatt sei wieder viel besser. Besser nochmal googlen, da gibt es noch mehr. Christian
Hey Schorsch, vielen Dank für den guten Rat. Ich bin vom Standart Keilwerth Mundstück, was grotten schlecht ist auf Otto 6 umgestiegen, für mich sind es Welten und ich denke in den nächsten 2 Jahren auch mit otto6 weiter zu spielen. Fällt Dir noch was zu diesem MPC Wechsel ein....? Tschüss
Versuch doch mal ne andere Blättermarke. Vielleicht passen die Vandorens einfach nicht so gut auf Dein Link. Könnte auch nicht schaden das MPC mal von einem Refacer-Profi anschauen zu lassen. Vielleicht hast Du einen Blattfresser erwischt.
Was ist denn ein Blattfresser, das einzige was ich festgestellt habe ist, das meine Spitze am MPC an einer Seite nicht ganz symetrisch zur anderen abfällt. Ich hoffe es ist nur ein optischer Fehler, dennoch werde heute abend meinen Verkäufer des MPC besuchen. TK
Vielleicht noch ne andere Vermutung: Könnte es sein, dass du das neue Mundstück nicht weit genug in den Mund nimmst? Ich hatte das Problem auch ne Zeit lang, dass ich mit einem neuen Blatt drei Tage je 30 min geübt hab und es dann hinüber war (oder sogar noch früher). Hab meinen alten Sax-Lehrer dann mal drauf angesprochen, der hat sichs angeschaut und gemeint, ich solle das Mundstück weiter in den Mund nehmen, weil ich sonst auf den "empfindlichen" Teil des Blattes Druck ausübe und es dadurch schneller kaputt geht...
tkppap schrieb: Was jetzt folgt ist ein wenig schwer zu beschreiben, man sollte es zeigen können. Wenn du das Gefühl hast, dass Dein MPC ungleichen Schenkelverlauf hat, kannst Du mal folgendes prüfen: Nimm eine kleine Glasplatte etwa so 10x10 cm oder sowas, plan sollte sie sein, Fensterglas oder Bilderglas geht. Dann machst Du ganz wenig Korkfett(oder etwas Fett unter dem Auge)an den Finger und streichst beide Mundstückschenkel hauchdünn ein. Lege die Glasplatte drauf und rolle die Mundstückbahn langsam ab, ohne zu verschieben. Da musst Du ein wenig Fingerfertigkeit entwickeln. Durch das Fett siehst du die Kontaktpunkte der Bahn wie sie sich von hinten nach vorn wegbewegen, bis sie schliesslich auf der Tip-Rail an der Spitze zusammenlaufen. Ist das MPC gleichmässig im Verlauf beider Schenkel, laufen die beiden Kontaktpunkte immer schön parallel nach vorne weg und treffen sich im Idealfall schön gleichzeitig vorne an der Spitze des MPC. Ist die Bewegung der Kontaktpunkte stark ungleichmässig, verlaufen die beiden Bahnkurven der Schenkel ungleich. Ein solches MPC hat Probleme und müsste refaced werden. Kleine Abweichungen verträgts, zwar. Als ich kürzlich ein Selmer so testete war dies perfekt, im Gegensatz zu einem älteren Link. Wenn Du den Test machst, musst Du ev. ein wenig unter einem Licht hinundher bewegen, damit Du Spiegelungen eliminieren kannst. Wichtig ist, sehr wenig Fett zu nehmen, sonst wird's unpräzise und es gibt dann richtige Kontaktflächen und nicht mehr Punkte. Um Blätter zu regenerieren habe ich gute Erfahrungen gemacht, wenn ich das Blatt mit einer alten Zahnbürste und Seifenlösung (dick nehmen) "schruppe" . Bitte von der Spitze weg arbeiten. Die Blätter laufen oft wieder wie "geschmiert". Gruss antonio
.........am Anfang die Blätter nur 5min einspielen, das heisst im Zyklus mit mehreren Blättern arbeiten, und die neuen nur kurz anspielen......und das mehrere Tage hintereinander. Ich hatte ein ähnliches Problem bis mir jemand von Vandoren auf der Musikmesse (bestimmt schon 10Jahre her) mich auf das langsame Einspielen hingewiesen hat. Das ist der Knackpunkt, am Anfang zuviel drauf rumhupen, dann sind die gleich durch. Ich spiele sehr viel, auch Vandoren, und nehme immer 4Blätter mit. Wenn du so vorgehst, wirst du merken das auch der Ausschuss (ich habe gar keinen) sich minimiert...wenn du rauskriegst was du an deinem Blatt bearbeiten musst (abhängig vom Mundstück) wirst du auch die anscheinend schlechten Blätter für dich nutzbar machen. Auf www.vandoren.com gibt es als pdf die Tips auf der ersten Seite der Hompage, und auch mehrere Meinungen von Profisaxern. check this out
tkppap: Einen Blattfresser hast du z.B. dann, wenn die Tip Rail (also die Vorderkante) des Mundstücks nicht parallel zur Blattvorderkante verläuft. Das führt dann dazu, das die Blätter an manchen Stellen im Mundstück drinhängen oder an anderen Stellen drüberstehen. Das wiederum führt zu asymmetrischen, verdrehten Schwingungen des Blatts. Die Blätter sind dann tatsächlich nach ein paar Stunden kaum noch spielbar. Zur Kontrolle: Blatt sauber und geradee einspannen, Blattspitze ans Mundstück drücken und die Übereinstimmung zwischen Blatt und MPC optisch prüfen.
Eigentlich sollte noch ein Hauch der Mundstückspitze zu sehen sein und nicht das Blatt überstehen! Gruß Markus
So, dann plädier ich noch für "so bündig wie möglich" und wir haben alle Möglichkeiten ein Blatt richtig einzuspannen beisammen.
@KrischanDo Das erklärt mir mein Lehrer auch gelegentlich. Ausprobiert habe ich es bislang noch nicht. Wer hat? Wo gibts eigentlich Wasserstoffperoxid?? Blondiert wird damit nicht mehr, oder? Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main Holger
Hallo Holger, jipiih. Endlich mal eine Frage für mich. Arbeite ich doch als Chemiker in der Haarkosmetikbranche. Aber klar doch. In der Hinsicht hat sich bei den Friseuren nicht viel geändert. Wasserstoffblond ist immer noch trendy. Mal abgesehen davon, dass in Permanenthaarfarben auch Wasserstoffperoxid (H2O2) enthalten ist. Theoretisch könntest Du Dir also H2O2 auch beim Friseur besorgen. Ist aber teurer als in der Apotheke und außerdem nicht so hochkonzentriert. Es ist durchaus ratsam sein Blatt nach jedem Spielen in eine 10-15 % H2O2-Lösung für 1-2 Sekunden zu tauchen (und anschließend abspülen!!). Das tötet alle Bakterien, deren Zersetzungsprodukte eine Ursache für schlechter werdene Blätter ist. Alternativ kann man aber auch die Blätter gelegentlich für 10 min in die H2O2-Lösung tauchen (empfehle ich nicht so sehr, da dann auch ein Teil des Holzes immer aufgelöst wird) Jutta
@jumabu Hallo Jutta, vielen Dank für deine Tipps! Arbeitest du etwa bei Alcina in meiner alten Heimatstadt Bielefeld?? Ich werde jedenfalls mal die nächste Apotheke aufsuchen und dann berichten. Herzliche Grüße aus Frankfurt am Main nach Ostwestfalen Holger
Hallo Holger, nee, also nach Bielefeld würde ich morgens von Höxter dann doch etwas lange brauchen. Reicht mir schon, für Events (Sorry: Veranstaltungen ) über eine Stunde dahin zu fahren. Ich betätige mich in einer Firma, die Kosmetika entwickelt und testet. Dadurch hat's mich nach Ostwestfalen verschlagen; zum ersten Mal wohne ich jetzt auf dem Land. Kann nur sagen: schöne Gegend hier im Weserbergland, könnt mich dran gewöhnen Jutta