Versuch mit Hall Early-Late Reflections

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von GelöschtesMitglied11524, 8.Februar.2018.

  1. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Moin die Homerecording-Fraktion!

    ich hab grad einen Versuch gestartet und eine Aufnahme mit einem Liquidsonics Seventh Heaven Hall gemacht. Das soll eine Bricasti M7 - Simulation sein.
    Wie auch immer, der Versuch war, die Hallparameter (ist ein 2 sec Plattenhall) gleich zu lassen, und nur die Early und Late Reflections zu verändern um zu sehen, ob sich daraus ein hörbarer Effekt ergibt.

    Hier sind die 3 files

    Equal (Werkseinstellung)
    Early Only
    Late Only

    Kommentare gerne.

    Cheers, T.S.
     
    Wuffy, jabosax und giuseppe gefällt das.
  2. Werner

    Werner Strebt nach Höherem

    . . . ich finde den Unterschied deutlich, die werkseinstellung gefällt mir am besten, danach die Late Only




    http://swing-jazz-berlin.de/
     
  3. Gelöschtes Mitglied 11989

    Gelöschtes Mitglied 11989 Guest

    Geht mir auch so. :)
     
  4. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Ich hab's natürlich extrem gemacht, wenn man dann damit rumspielen würde um einen Höreffekt zu erzielen ginge man natürlich ein wenig gefühlvoller um :)
     
  5. vmaxmgn

    vmaxmgn Ist fast schon zuhause hier

    Werkseinstellung gefällt mir auch am besten. Wie heißt dieses schöne Lied ?
     
  6. GelöschtesMitglied11524

    GelöschtesMitglied11524 Guest

    Guten Morgen!

    When Sunny Gets Blue.
     
    vmaxmgn und Wuffy gefällt das.
  7. GelöschtesMitglied1589

    GelöschtesMitglied1589 Guest

    Es hilft, wenn man sich Räume vorstellt, die reales Geschehen zuordnen. Reflections erreichen quasi als "Echo" das Ohr des Hörers, bevor das stark zerstreute (diffudierte) Signal nicht mehr deutlich ortbar als "Hall" wahrgenommen wird. Der eigentliche Hallcharakter wird durch "Diffusion" erreicht, die Reflexions geben der Raumsimulation "Pepp". Beides wirkt zusammen und beeinflusst sich gegenseitig.
    Je nach Oberflächenmaterial (Stein, Holz, Kacheln etc.), das in Hallprogrammen als Parameter auch eingestellt werden kann, werden dabei in erster Linie Höhen verstärkt bis zum metallischen (=Platte) Glanz in den Höhen. Es gibt im Rock'n Roll keine Produktion ohne diese "Badezimmer-Akustik", die die Early Reflections verstärkt bis hin zum deutlich wahrnehmbaren "Slap-Back Echo", das bei ca 100ms also eher ein "Late Reflection" Effekt ist (ca. 30 Meter Laufzeit hin und zurück).
    Die Standardprogramme bei den teuren Hard- oder Software-Reverbs verfügen schon über gute Algorhythmen. Ich hatte vor 25 Jahren ein sehr gutes Lexicon PCM 70, das einen absolut tollen, seidigen Hall (wie im 480er) lieferte. Da habe ich auch experimentiert, bin aber letztlich meistens bei den Werkseinstellungen geblieben.
    Wenn du die Balladen-Schiene verlässt und eher funky spielst, wirst du sofort merken, dass dort der erhöhte Anteil der ER oder LR sofort willkommener klingt.
     
    giuseppe und Wuffy gefällt das.
  8. jabosax

    jabosax Ist fast schon zuhause hier

    Die Werkseinstellungen sind schon super ausgeglichen und schön. Early finde ich nicht so toll. Late hat Charme und könnte moderat eingesetzt die Werkseinstellungen schlagen.
    LG Jabo
     
  9. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Cool dass du das Thema gleich in die Tat umgesetzt hast! Du kannst ja auch ganz ordentlich Webstern, das nenne ich versatil, Chapeau!

    Leider wieder nur am Laptop, der nur oberhalb 300 Hz rumscheppert, aber hier folgender Eindruck:

    Equal: Ausgeglichener und schöner Hall. Ich hör einen relativ großen Saal - es passt hervorragend, aber wenn die Musik schneller wird, könnte es evtl. an der Obergrenze sein. Aber es ist ausgeglichen mit dem Playalong, dass ja einen vergleichbaren Raum nutzt. Die Hallmenge im Playalong gibt für mich dem Jazzballadenpiano einen Gospeltouch (hier findet vielleicht bei mir eine subliminale Suggestion einer mittelgroßen Halle mit steinernen Wänden statt :)).

    Early: Hier sticht für mich heraus, dass sich Hall von Piano und Sax unterscheiden und das passt nicht so ohne Weiteres in die Vorstellung. Aber auch wenn es in diesem Extrembeispiel durch die extreme Einsstellung etwas unnatürlich wirkt, hört man doch einen wichtigen Effekt: während Sax und Piano im Equal-Beispiel im virtuellen Raum nah beieinander stehen (in einiger Entfernung zum Zuhörer), stehen sie nun in deutlich unterschiedlichem Abstand zum Hörer - das Klavier ist da hinten, und der Saxophonist nah bei mir. Das verleiht eine zusätzliche Intimität, die das Sax in der ersten Aufnahme weniger hat (auch wenn es im Vergleich zum Klavier jetzt natürlich zu trocken wird). Aber grundsätzlich halte ich das für einen Effekt, mit dem man vorzüglich Raumverhältnisse suggerieren kann. Gerade das Subtonespiel verstärkt diese Nähe. Wenn man ein bisschen Late drauftut und dafür noch etwas mehr komprimiert und das pfth lauter zu machen, dann sitzt man als Hörer irgendwann auf deinem Schoß.

    Late: Hier wird für mich am Computerlautsprecher kein eigener Schuh draus. Der Raum ist vergleichbar mit dem ersten, ich meine manchmal, dass mir im Vergleich zu den anderen etwas Substanz im Sound abgeht, was mir aber wahrscheinlich mein Hirn nur vorgaukelt, weil ich weiß, wie es gemacht wurde. Vielleicht sind aber auch die Abhörbedingungen zu bescheiden.
     
  10. giuseppe

    giuseppe Strebt nach Höherem

    Bei den nicht rackgebunden Hardware-Tretminen hat man oft nicht diese schönen Einstellmöglichkeiten. Hier liefert meiner Erfahrung nach ein kurzes slapback < 100 ms eine passable early reflection. Wenn es grad nicht mehr bewusst „slapt“. Der genaue Wert hängt auch von der Perkussivität des Spiels ab. Man landet dann vor der Bühne in einem wenig halligen Club bei dem die Rückwand 10 m Weg ist (macht 20 m Hin- und Rückweg)...
     
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