Von welchen Hersteller mag dieses Altsaxophon sein?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von Ratlos, 10.Juli.2013.

  1. Ratlos

    Ratlos Schaut nur mal vorbei

    Hallo allerseits,

    Ich hab da mal ne Frage an alle, die sich mit Saxophonherstellern auskennen.
    Ich hab aus dem Nachlass eines Verwandten dieses Altsaxophon erhalten. Da ich selber kein Saxophon spiele, möchte ich es verkaufen. Leider ist auf dem Intrument kein Hersteller eingraviert. Mein Verwandter hat dieses Saxophon 1981 gekauft, da war es schon ein altes gebrauchtes Teil. Der einzige Hinweis auf den Hersteller ist das Mundstück auf dem der Firmenname "Kohlert und Söhne Graslitz" eingraviert ist. Auf dem Sax selbst kann man eine eingravierte Zahl "481" erkennen. Mundstück und Kanne müssen ja aber nicht ein und derselbe Hersteller sein.
    So, nun seid ihr dran. ;-)
    Danke an alle.

     
  2. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Da gibt's zwart andere Fachleute hier, aber aus dem Bauch heraus würde ich tippen, dass das Mundstück nicht von ungefähr an dem Sax steckt, dieses also ebenfalls ein "Kohlert & Söhne" Fabrikat aus Graslitz ist.
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Baujahr ca. 1935 oder sogar eher davor.
    was mich furchtbar stört ist die zahl VORNE unter der gravur, sehr ungewöhnlich.
    die zahl als solche ist auch nicht klar gestempelt, wohl eher graviert, schlechtes foto = schlecht zu sehen.

    wohl vernickelt.

    der steg zum deckel der tief Bb klappe ist angewinkelt.
     
  4. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Ob der Verbindung zwischen Korpus und Trichter, sowie der C und Dis Taste tippe ich nicht unbedingt auf Kohlert.

    Bei der zeitlichen Einordnung würde ich mich nimo voll und ganz anschließen. nicht sehr viel früher, aber auch nicht später.
    Applikatur und S-Bogen = real vintage
    Vernickelt; sieht sehr danach aus.

    Will trotzdem keinen Markenschuß wagen. :roll:

    Noch mehr gute Detailfotos könnten vielleicht helfen. (Tisch, Palms, Oktavmechanismus, etc.)

    Grüße, Taiga
     
  5. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Dass es ein Kohlert ist, glaube ich eher nicht. Dagegen spricht der Kleinfingertisch und die Becherklappen links.
    Kohlert hat in den 30igern Splitbell gebaut, also eine Klappe links, eine rechts. Ich habe auch noch kein Kohlert gesehen, das so ausgeprochen florale Gravuren hatte. Bei Kohlert waren die immer eher abstrakt, sachlich konstruktivistisch.

    Die Becherstütze sieht auch nicht nach Kohlert aus. Zudem kenne ich nur Kohlerts mit gebörtelten Tonlöchern.

    Ich tippe eher auf ein Sax aus dem Musikwinkel oder ein ganz frühes Weltklang.
     
  6. Taiga

    Taiga Ist fast schon zuhause hier

    Das war auch so mein Gedanke.
     
  7. bebob99

    bebob99 Strebt nach Höherem

    Und bitte in einem andern Dateiformat. GIF ist für kleine Bildchen, wie Smileys - jedenfalls war das vor 15 Jahren noch ein dafür brauchbares Format.

    Fotos bitte wenigstens in JPEG, wenn geht ordentlich beleuchtet und einen vernünftigen Weißabgleich. Gerade wenn es um Details geht, lieber mal das Handy stecken lassen und zu einer ordentlichen Kamera greifen, auch wenn das ein paar Minuten länger dauert.

    Vor dem Einstellen die Fotos in voller Größe ansehen und wenn die nicht knackscharf aussehen: lieber neue machen.

    Wenn Du selber kein Sax spielst:

    "Tisch", das ist die Gruppe links oben (vom Spieler aus gesehen). Das sind eher quadratische Spatel, 3 Stück, zu einer eher einheitlichen Fläche mit kleinen Rollern an der Kante zusammengestellt

    "Palms", das sind die 3 länglichen Hebel mit den tränenförmigen Drückern ganz links oben am Saxophon (vom Spieler aus).

    "Oktav Mechanismus", das ist der Bügel, der das winzige Loch betätigt, das am gekrümmten Oberteil sitzt. Bzw. das Gestänge und der Zapfen, durch welches dieser Bügel in Bewegung gesetzt wird.

    Meistens ist unter oder oberhalb des Daumenhakens (das ist der metallene Haken unten am Sax) irgend eine Beschriftung.
     
  8. chrisdos

    chrisdos Strebt nach Höherem

    Das Problem ist, dass man nicht von einem regulär hergestellten Instrument ausgehen kann, da weder Bezeichnung noch Seriennummer vorhanden sind, mal von dem Gekritzel abgesehen. Oder das Instrument/der Korpus wurden ursprünglich vorgefertigt.

    Rein vom Stil her nicht aus Frankreich. In D waren Bördelringe Standard, in den USA nicht.

    Einziger Anhaltspunkt ist für mich die G#-Taste mit ihrer Mulde, das habe ich soweit ich mich erinnere bisher nur bei York gesehen.

    Bei den Amerikanern sind die Becherklappen etwa Mitte der 30er Jahre nach links gewandert.

    Steht die Seiten-C-Taste quer?

    Die Oktavmechanik wäre noch interessant, kann man nicht gut erkennen.
     
  9. gefiko

    gefiko Strebt nach Höherem

    Die C-Trillerklappe sieht merkwürdig aus, erinnert mich an F-Klappe bei deutschen Klarinetten. So was habe ich auf einem Saxophon noch nie gesehen
     
  10. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    In der eigentlich ganz hübschen, floralen Gravur befindet sich auch ein kleiner Hammer.:idea:

    Wenn irgendwo noch eine Sichel zu sehen wäre, würde ich auf einen russischen Nachbau-Traktor tippen.
    Die Schlagzahlen sehen auch irgendwie so aus.

    Weltklang und Kohlert würde ich ausschließen.
     
  11. Rick

    Rick Experte

    Wo denn?
    Bin zwar normalerweise ganz gut bei Suchbildern, konnte da aber keinen wirklich deutlichen Hammer entdecken. Vielleicht ist bloß dem Graveur das Werkzeug ausgerutscht?

    Hammer und Sichel, wurden tatsächlich sowjetische Instrumente so gekennzeichnet?
    Gab es überhaupt einen nennenswerten Saxofonbau östlich von Graslitz?

    Und ich habe - zugegebenermaßen als Vintage-Laie - eine Idee:
    Könnte es sich nicht einfach um ein Lehrbub- oder Gesellenstück handeln?
    Ein Übungswerk, an dem schlicht ein Nachwuchs-Instrumentenbauer seine Fähigkeiten erprobt hat?


    Detektivische Grüße,
    Sherlock Rick ;-)
     
  12. Ratlos

    Ratlos Schaut nur mal vorbei

    Vielen Dank für eure bisherigen Beiträge. Ihr habt natürlich recht, dass die Fotos zu wenig Details aufweisen. Werde in Kürze noch Fotos von "Tischen" und "Bänken" nachreichen :lol:
    Freue mich auf eure weitere Detektivarbeit.
    Sollte vielleicht noch erwähnen, dass das Teil aus der ehemaligen DDR stammt. Aber das muss ja nichts heissen....
     
  13. tomaso

    tomaso Strebt nach Höherem

    Kleiner Hammer, ganz groß!
     
  14. Rick

    Rick Experte

    Danke Tomaso,

    das war das, was ich mit "Werkzeug ausgerutscht" meinte.

    Aber Deine Vergrößerung ist gut, denn jetzt meine ich tatsächlich so etwas wie die Ahnung einer Sichel am Stiel des Hammers zu erkennen.

    Für ein kommunistisches Symbol sollte es doch wohl etwas exponierter sein und nicht so schamhaft im Muster versteckt, oder?

    Für mich sieht es deshalb so aus, als hätte da einer Hammer (und Sichel?) nachträglich hinzugefügt, ich finde nicht, dass der Hammer (und Sichel?) wie ein absichtlicher Bestandteil des Musters wirkt...


    Rätselnde Grüße,
    Rick
    (KEIN Vintage-Experte, aber Rätsel-Liebhaber) ;-)
     
  15. Ratlos

    Ratlos Schaut nur mal vorbei

    So, nun wie versprochen noch einige Fotos, die die Mechanik genauer zeigen.
     
  16. ppue

    ppue Mod Experte

    Für wahr ein eigentümlich Teil. Es sieht schon nach einem Nachbau aus. Der Hersteller hatte auch seine Liebe Müh mit der Fertigung der Einzelteile. Die sehen recht grob aus. Besonders die Tasten.

    Habe noch nie gesehen, dass das Gestänge für Tief-H und -Bb nicht parallel geführt wird. Spannend auch die langen Tonkamine für Seiten-Bb und -C. Gar nicht schlecht gedacht, denn das Seiten-Bb kommt bei den Vintage-Saxen oft sehr schräg am Tonkamin an.

    Östlich vom Musikwinkel gibt es noch die Timis-Saxophone aus Rumänien. Ansonsten ist mir nichts bekannt. Aber die Richtung wird stimmen. Vielleicht ein indisches Saxophon oder das erste China-Sax.
     
  17. Gast

    Gast Guest

    danke pue,

    dass sich einer in die richtige richtung geäußert hat.ich wollte es nicht als erster sonst gibt es hier wieder kommentare.

    timis ist es nicht, die haben klasse gebaut!

    das teil sieht mehr nach low budget aus, bautechnisch im jahrgang wie schon gesagt, aber die qualität.
    hätt es rote polster wäre es ein pakistan/indien-horn.
    daran ist so viel schief und ungewöhnlich...

    das mundstück ist das beste.
     
  18. Rick

    Rick Experte

    Und was spricht GEGEN ein Gesellenstück o. ä.?

    Der Bericht, dass es schon 1981 alt war, schließt ja wohl die üblichen mittelorientalischen Verdächtigen aus, würde ich sagen.
    Obwohl ich beim roten Filz auch eine Sekunde lang auf der Fährte war... :roll:

    Interessant wäre vielleicht auch die Frage, ob es sich überhaupt spielen lässt?


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  19. Claus_6

    Claus_6 Ist fast schon zuhause hier

    für 20 Euro kauf ichs
     
  20. stefalt

    stefalt Strebt nach Höherem

    Naja ich hab ein "Italiener" von 76 mit rotem Filz. Nur so wegen der Grenze zum Orient. :lol:
    Grüße Stefan
     
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