Warum kommen die meisten Saxy-leute aus dem Westen?

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Saxyrudi, 21.Februar.2008.

  1. Saxyrudi

    Saxyrudi Schaut öfter mal vorbei

    ich habe gerade auf die Saxophonisten Landkarte geschaut und mir ist (erhlich gesagt aus unerklärlichen Gründen) aufgefallen, dass die meisten Saxophonisten aus dem Westen kommen... ich möchte hier jetzt niemanden irgendwas vorwerfen und habe auch nichts gegen Leute, die aus dem Osten kommen :)
    ich finde das nur merkwürdig :D
     
  2. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    Leg doch einfach mal eine Karte daneben in der die Bevölkerungsdichte dargestellt ist.

    Ich sehe da eine gewisse Korrelation . . . .
     
  3. Gast

    Gast Guest

    Hmm, stimmt schon, aber alleine dadurch läßt es sich nicht ganz so erklären. Berlin steht ja eher außen vor und naja, ich komme ursprünglich auch aus dem Westen.
     
  4. Ivy

    Ivy Schaut öfter mal vorbei

    Das ist eine interessante Frage!
    Mein erster Gedanke war, dass es in der DDR schwerer war an Instrumente heran zu kommen, selbst wenn das Geld da war. So habe ich das zumindest immer gehört, ich kann das selbst nicht beurteilen, denn wenige Monate nach meiner Geburt gab es die DDR nicht mehr, was ich keinesfalls bedauere.
    Wie soll man Sax-spielen lernen, wenn man kein Instrument hat? Vielleicht ist das ja ein Ansatz, warum weniger Leute aus dem Osten kommen, aber das ist natürlich rein spekulativ und es würde nicht erklären, warum weniger junge Menschen Sax spielen. Es war nur meine erste Idee.
    Habt ihr vielleicht noch andere Ansätze?
     
  5. Gast

    Gast Guest

    Die hatten doch die tollen Weltklangsaxophone
     
  6. Hans

    Hans Ist fast schon zuhause hier

    Ihr müsst natürlich die Frage eher so stellen, warum die meisten Saxophonisten, die sich gleichzeitig in einem Forum herumtreiben, aus dem Westen kommen. Mir ist auch in anderen Foren aufgefallen, dass wir Ossis da auffallend wenig auftreten.

    Zum Instrumentalunterricht in der DDR: Es gab wirklich nicht das übergroße Angebot sowohl an Instrumenten als auch an Unterrichtsmöglichkeiten, das man jetzt kennt. Auch für Autodidakten war es natürlich schwerer, da die medialen Möglichkeiten der heutigen Zeit noch in weiter Ferne lagen. Für die meisten Instrumente gab es Wartelisten (ich habe damals Trompete gespielt und 1 Jahr auf ein Instrument von B&S gewartet.). Die Spitzeninstrumente waren, wie viele andere Produkte, überwiegend für den Export reserviert.

    Hier hat sich wahrscheinlich Begabung und Hartnäckigkeit durchsetzen müssen, um qualifizierte Ausbildung zu erhalten. (Der Sport als Mittel, die Überlegenheit des Sozialismus zu zeigen, wurde staatlicherseits bei weitem mehr gefördert.) Jedoch glaube ich nicht, dass es unverhältnismäßig weniger Musizierende als im Westen gab.
     
  7. simplysax

    simplysax Ist fast schon zuhause hier

    ... ja, ich ossi, gar nicht mehr sooo jung, habe also auch das andere system noch gut kennen gelernt...
    hans hat das schon recht gut geschildert, ich jedenfalls habe auf meine erste es-kanne im jahr1984 monate gewartet, auswahl gab es keine, es wurde ein recht zerfetztes weltklang neusilber.

    in unserem ensemble waren wir ca. 56 musiker.. soweit ich weiß, bin ich die einzige, die über das wohnzimmer hinaus noch musiziert.

    nach der wende, als man dann alles kaufen konnte wund die große weite welt offen war, schossen um mich herum die saxophonisten nur so aus dem boden... das legte sich dann wieder so ab 1996... viele meiner altersgefährten waren in den westen abgewandert, andere hatten keine zeit oder keine lust mehr auf musik.. die wollten jetzt reisen..

    .. ja, sport wurde in der ddr mehr gefördert, es gab schon in der vorschule sichtstunden, ich selbst wurde für handball ausgesucht, war aber am ende zu klein für eine profi-liga. (gott sei dank)
    ... um in meiner ersten formation zu musizieren musste ich zur probe 15km mit dem fahrrad fahren ..zurück dann auch noch in der nacht.. würde meine tochter abends mit dem fahrrad über die dörfer wollen... na der würde ich!!!!

    ... mein leben war jedenfalls in der ddr immer sehr durchorganisiert
    ... ich glaube... das wir einfach nicht mehr so organisiert seien wollen... hier muss ich mich auch erst wieder anmelden... das hat bei mir übrigens ein jahr gedauert, es nun entlich zu tun..
    ich mag es heute lieber, mich spontan mit leuten zu treffen, ich habe auch eine gewisse zeit in formationen mitgespielt.. aber jetzt bin ich echt lieber allein unterwegs.. ich glaube, das dies eine rolle spielt..
    wir hatten so viele organisationen und vereine und so, dass viele erst mal die nase voll davon haben..

    lg
     
  8. Hans

    Hans Ist fast schon zuhause hier

    Hier noch was zu meiner Ansicht, dass die beobachtete Ost-West-Schere nicht direkt auf Unterschiede in der Musikpraxis zurückzuführen ist, sondern eher ein allgemeines Gefälle in der Internetnutzung widerspiegelt: n-onliner-atlas.
     
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