in den Kleinanzeigen: [color=000099]Alto Otto Link 6* refaced[/color] oder [color=990000]Tenor Otto Link STM 6* NY refaced[/color] oder .................................... Für mich bedeutete bisher "refaced" für einen bestimmten Spieler und seine Anatomie ein Mundstück verformt zu haben, um eine gewollte, anders nicht erreichbare Klangvorstellung zu ermöglichen. Jetzt frage ich mich, was nutzt es mir mit meinen persönlichen, ganz individuellen anatomischen Gegebenheiten und meinen persönlichen Klangvorstellungen ein "gebrauchtes" oder auch fast "ungebrauchtes", aber für einen ganz bestimmten Spieler "refaced"tes Mundstück zu kaufen? Bringt's das überhaupt oder wäre es nicht besser, entweder ein Mundstück "von der Stange" zu kaufen, was man ja intensiv testen und vergleichen kann, eines was passt oder halbwegs gut passt oder sich gleich eins für sich persönlich refacen zu lassen (und das man dann auch behält, weil es für einen persönlich angepasst wurde, wie eine Zahnspange nehme ich an.)? Verwirrt fragende Grüße Cara PS. vielleicht hab ich nur nicht wirklich verstanden, was "refaced" bedeutet.
Hi Cara, ich finde das eine sehr gute Frage!! Ich schreib mal, wie ich das bisher verstanden habe. Und wenn ich so darüber nachdenke, liege ich vielleicht völlig falsch. Was ja auch ein gutes Feedback für die "Refacer" wäre: 1. Individuelles "Refacen" Der "Refacer" baut Dir Dein Mundstück nach Deinen individuellen Vorstellungen. Dann ist das Ding, überspitzt dargestellt, eigentlich unverkäuflich. 2. Optimierung eines vorhandenen Mundstücks Hier werden die schwachstellen eines Serienmundstücks ausgemerzt und das Optimum aus dem Grunddesign des Mundstücks herausgeholt. Nochmal, so habe ICH es bisher verstanden, vielleicht völlig falsch. LG Dreas
Hallo. Wie Andreas schon richtig schreibt, es sind MPCs die sind einerseits an persönliche Vorlieben des Spielers (seiner Anatomie, der gewünschten Bahnöffnung, gewünschter Geometrie der Buffle, einer Klangvorstellung, usw.) speziell angepasst. Aber: Was bei einem Spieler klingt, muss aber nicht zwingend beim anderen Spieler genau so funktionieren. Hier muss man unbedingt testen. Andererseits kann ich ein MPC refacen lassen, damit es überhaupt gut spielbar wird. Ich denke an die Anspielbarkeit in bestimmten Lagen, Fehler in der Geometrie des MPC, bestimmte Parameter müssen korrigiert werden damit das MPC überhaupt klingt usw. Das Refacing ist also schon eine tolle Sache (ich spiele ua. auch ein refaced-MPC), es kommt aber immer auf den Einzelfall an, was gemacht wurde und ob es zu dem Käufer passt. Hier würde ich, vor dem Kauf, unbedingt fragen, weshalb refaced wurde. Viele Grüße René
Ich kenne das so, dass ein gegebenes Standard-Mundstück vom "Refacer"-Spezialisten modifiziert wird, zumindest indem eine neue "Bahn aufgezogen" wird. Also die Öffnung, Länge, Krümmung der Bahn verändert wird. Ich nehme an, dass dadurch die Öffnung nur vergrössert, nicht verkleinert werden kann (es wird ja Material abgetragen). Das ganze, um schlechte Eigenschaften des Mundstücks zu beseitigen oder um gewisse gewünschte Eigenschaften zu erreichen. Das hat aber nicht unbedingt etwas mit der persönlichen Anatomie des Kunden zu tun. Typisch ist z.B. das Refacen von Otto Link Metallmundstücken (STM, STM NY), weil die berüchtigt für ihre Ungenaugkeiten im Originalzustand sind. Zumindest hat also der Verkäufer eines solchen refaceden Mundstücks zusätzliches Geld reingesteckt.
Kann ich bestätigen: ich hatte mir mal 3 Exemplare zuschicken lassen: Alle drei MPC gingen wieder zurück. Viele Grüße René
bedeutet dann "refaced": 1. untaugliches Mundstück gekauft 2. versucht das beste draus zu machen und zum "reface"n geschickt 3. alles nix genützt 4. deshalb wieder verkaufen? noch mehr Fragen Gruß Cara PS. die bisher immer dachte, ein "reface"stes Mundstück müsse mehr wert sein als ein nicht "reface"stes, dabei hatte es nur womöglich nur mehr gekostet insgesamt ohne entsprechenden Gegenwert???
Moin Cara, das kann gut sein "Refaced" bedeutet nach meiner Meinung nur, dass das Mundstück von irgendjemand bearbeitet wurde - warum auch immer. Ich kenne einen Profisaxer, der lässt das schon fast routinemäßig bei seinen Mundstücken machen. um sie seinem Geschmack anzupassen. Was ihn nicht daran hindert, diese Mundstücke nach einer gewissen Zeit wieder zu verkaufen. Wobei die Bearbeitung den Verkaufserlös meist nicht verbessert Aber er spielt und klingt sehr gut, egal welches Mundstück... Gruß Saxfax
Moin ! Jedes Mundstück hat ein festgelegtes Modell-Gesicht (Model-Face) Bahnöffnung/Bahnlänge Spitze/ Einlaufwölbung o. Stufe Kammer-Bohrung. Äußerlich: Gerader Schnabel = Straigthbill Halb-gerader Schnabel = Half-straightbill Entenschnabel = Duckbill Dieses `Face` entsprechend der Ausführung die von den Firmen angegeben wird, z.B. Berg Larsen 100-1-SMS oder 100 -2 –SMS weißt in diesem Fall zwei verschiedene Stufen aus, oder 100-1-M = mittlere Bahn. Nun benötigt ein Spieler ein Ansprache und Klangverhalten was genau dazwischen liegt, und, oder, auch, eine lange Bahn ! Weiterhin einen schmalen äußeren Schnabel um z.B. nicht zu verkrampfen. Vom Prinzip also 100-1,5-L, äußerlich als Duckbill! Hier spricht man nun vom –refaced- also abweichend vom Model-Face (Modell-Gesicht) nachgearbeitet! Die refaced MPC die oft in den USA angeboten werden, haben häufig weniger mit einer Individualanpassung zu tun. Hier wurde zum größten Teil optimiert, weil ein MPC Fehler hatte z.B. 7* + = .107/.108, oder auch die gewünschte Öffnung nicht erhältlich ist, z.B. 13 = .155) Gelegentlich gab es auch refaced MPC von höchster Qualität, mit ganz feinen Bahnschenkeln und Spitze! (Jon Van Wie) In diesem Bereich sollte man wenn überhaupt, die Optimierung von einem Mundstück legen, alles andere liegt im Bereich der Individualfertigung, welche dann aber möglichst nicht dem Markt wieder zugeführt werden sollte, es sei denn man hat probiert und kommt zu dem gleichen Spielergebnis! Nur das refaced MPC als Optimierung kann mehrere Interessenten finden, aber man weiß oft nicht aus welchen Gründen die Nacharbeitung vorgenommen wurde, man muss es immer sichten. Niemals refaced MPC kaufen wo der bearbeitete Bereich im Bild vermieden wird! Grüße the Steamer
hallo Steamer, dank für deine Antwort. Jetzt ist mir endlich klar, was refacen bringen kann und was nicht. Ich werde wohl noch eine ganze Weile an Ansatz und Stütze arbeiten müssen, bevor diese Überlegung für mich relevant wird. Schöne Grüße Cara
Ist das so? Also ich selbst damals noch blutiger Anfänger habe mir trotzdem ein Individualmundstück für mich machen lassen, damit ich mich mit den Schwächen eines "von der Stange"-Mundstücks erst gar nicht rumärgern mußte. Ich wußte, wenn der Ton Sch... ist dann liegt es an mir (vielleicht noch Blatt). In welche Klangrichtung es gehen sollte war mir auch klar, weil Saxophonjazz gehört hatte ich ja schon und entsprechende Vorlieben hatten sich da bereits herauskristallisiert. An meiner Anatomie wird sich hoffentlich nix groß ändern. Für welches Saxophon?? das war schon eher noch ein Thema und ich denke, daß der Mundstückbauer hier Kompromisse eingehen mußte. Klar war, es wird niemals ein neues Instrument sondern eher was älteres oder gar ganz altes. Nun will ich keinen Anfänger dazu überreden sich gleich ein eigenes Mundstück bauen zu lassen oder refacen zu lassen, aber zumindest sollte ein Fachmann über das vorhandene mal drüberschauen, ob es ev. schon wg. fertigungstechnischer Abweichungen zu Problemen kommen könnte. So teuer wäre so etwas auch nicht. Ein Fehlkauf kostet i.d.R. mehr. JEs
Genau! Refacen heißt ja eben NICHT zwingend "individualisieren", sondern eben auch gerade die eventuell vorhandenen kleinen oder auch größeren Schwächen oder gar Fehler eines Mundstückes "von der Stange" zu beheben. Cheerio tmb
Moin, Frage: werden die refaced MPCs eigentlich kenntlich gemacht? Angenommen, man läßt sich in der Bucht ein gebrauchtes MPC raus, woran würde man dann erkennen, wenn das refaced wäre? Und - falls kenntlich gemacht wird - kann man dann erkennen, ob das MPC lediglich "verbessert" oder ob es individualisiert wurde? LG, Claudia
bei meinem war ein stempel zu erkennen. hab vor etlichen jahren mal ein dukoff ld 8 bei duchstein gekauft, das wirklich genial klang. irgentwann viel mir so ein blasser stempel auf dem tisch auf, sah aus wie ein D um ein a. auf nachfrage meinte mike dann das es mal von aaron drake refaced wurde. leider ist es mir dann irgentwann runtergefallen, die spitze bekam eine kleine delle.nach 2 refacingversuchen eines bekannten deutschen refacers war es nicht mehr zu gebrauchen (war nicht hans werner),keine näheren angaben (will niemandem seinen guten ruf versauen).
Moin Claudia, bei meinem von K. Siebold überarbeiteten Mundstück kann man sehr gut erkennen, dass er es überarbeitet hat, und dass er es auf 8* geöffnet hat. Sol sollte es auch sein. Gruß, xcielo [img align=left width=570]http://www.tumbando.de/Saxophone/DSCF6668.JPG[/img]
Ich habe ein Berg Larsen Stainless Steel Alto Mundstück, das mir zwar von Anfang an vom Klang her gut gefiel, das aber sehr schwierig zu spielen war (regelmässige Quietscher). Gekauft hatte ich es ungefähr um 1975, gespielt dann etwa ein Jahr, bevor ich es entnervt in die Schublade legte. So alle Jahre wieder nahm ich es wieder raus, nur um festzustellen, dass es immer noch mühsam zu kontrollieren war. Aber ich brachte es nicht übers Herz, es zu verkaufen. Vor einem Jahr schickte ich es zu einem bekannten Mundstückdesigner und -refacer (Brian Powell von Mouthpiece Café, er ist einer der wenigen, die auch Stahlmundstücke bearbeiten - den anderen fehlt's wohl an der Geduld.) Er hat den Tisch ebener gemacht, die Bahn vor allem gegen den Tip hin verändert, den Beginn des Baffle korrigiert (war offenbar der wichtigste Punkt) und die Spitze (Tip Rail) so verändert, dass sie der Form von gängigen Blättern besser entspricht. Seither spielt sich das Berg so einfach wie z. B. ein Meyer und spricht schneller an. Der Sound hat sich kaum verändert. Ich habe versucht, es zum Quietschen zu bringen, ist mir aber nicht gelungen. Für mich hat es sich auf jeden Fall gelohnt. Die Veränderungen waren relativ klein. Wohl deshalb hat Brian keine Hinweise auf dem Mundstück angebracht.