Was macht ihr kurioses mit euren Blättern?

Dieses Thema im Forum "Mundstücke / Blätter" wurde erstellt von Gast, 28.Januar.2007.

  1. Gast

    Gast Guest

    Moin,
    weils in einem Thema mal wieder angeschnitten wurde, kam ich mal wieder auf die Idee, hiernach zu fragen.

    Was macht ihr mit euren Blättern um sie einzuspielen oder kurz bevor ihr ein altes drauf legt. Also habt ihr ein Anfeuchtungs ritual, achtet ihr beim Einspielen auf etwas bestimmtes?
    Weiter gefragt, was macht ihr auf der Bühne, wenn euch plötzlich ein kaput geht, und ihr nicht Zeit und gelegenheit habt, ein Blatt anzuspielen?

    jeder hat doch seine Rezepte, vielleicht hat der eine oder andere noch einen geheimtipp.
    Bin gespannt, was da rauskommt.


    Wenn ich mal Holz spiele habe ich inzwischen folgendes Prozedere.
    Neue Blätter kommen erst mal in eine Schüssel mit lauwarmen wasser. Ich nehm mir eins raus, lege es planar auf den Tisch und nehme ein anderes Blatt und streife mit dessen Rücken auf dem Herzen des neuen Blattes längs der Faser richtung(nicht bis hin zur Spitze).
    Was das genau bringt; keine Ahnung, aber die Blätter gehen danach immer besser.
    Dann nehme ich das Neue, klemme die Spitze zwischen der planaren Fläche des Mundstückes und meinem Linken Daumens und schnippe dann den Schaft des Blattes leicht an, so das es schön schwingt. Ich drehe das Blatt längs der Achse und wiederhole es.
    Dann wird es 5 min eingespiet, nicht zu extrem ,eher leise Töne nicht zu aggresiv angestoßen, worauf es dann wieder in die Schüssel fliegt und ich das ganze mit den andeen neuen Blätter wiederhole.
    Dann beginnt das ganze von forn, und ich beginne zu selektieren welche Blätter wieviel taugen.

    Zum einspielen eines Blattes vor dem spielen, lutsch ich ein wenig dran rum, und mache das von oben in einer kürzeren fassung.
    Ich kenne einige, die darauf schwören, es mit richtigem Wasser anzufeuchten, die haben dann meist ein kleines Dösle voll mit Wasser, in das sie ihe Blätter tauchen.

    Aber eigentlich spiele ich haupsächlich kunstoff, weshalb ich mir viel davon schenken kann. (gottseidank)

    Falls ich auf der Bühne doch mal in die Bredulie komme, mein Blatt zu wechseln, habe ich immer ein anderes Kunstoffblatt (meist Legere, die sind eifach am zuverlässigsten und konstantesten) in der Hosentasche!!, da es so der Körpertemperatur ungefähr entspricht, und vor dem Aufziehen mache ich selbst bei dem noch das mit dem Anschnipsen, wegen der Physikalischen Belastung.


    So Eure Meinungen, Erfahrungen und Tipps...
     
  2. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Ich spiele ein Blatt einfach. Und wenn eins mal kaputt ist, kommts weg.
    Das einzige, was ich mache, ist es nach dem Spielen mit Wasser abzuspülen und manchmal mit dem Blattschneider zu bearbeiten.
    Ein Tipp von meinem SaxLehrer ist noch, ein Blatt, das alt ist, in Essig einzulegen, um es wieder spielen zu können. Hab es aber noch nicht probiert.
    Ich will nicht mehr Zeit in die Blätter investieren, als ins Spielen.
     
  3. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Hi.

    Das neue Blatt raue ich an der Unterseite auf, damit sich die "Poren des Holzes" verdichten und keine zu große Menge an Flüssigkeit ins innere des Blattes gelangt. Diesen tollen Blattschneider hab ich noch nie ausprobiert und eigentlich bin ich sehr zufrieden (auch ohne ihn). Was ich absolut nicht mag, ist das Blatt vorher richtig anzufeuchten, was jeder Lehrer rät. Ich spiele gerne auf Blättern die halbwegs trocken sind. So bekomm ich den besten Klang raus.

    Alte Blätter sammel ich und inzwischen hab ich eine ganze Sammlung von denen. Ein paar nehm ich immer mit und wenn man ein Schulsaxophon frei ist, spiel ich manchmal mit den Blättchen. Also wegwerfen kommt nicht in Frage...außer da fehlt die Hälfte von der Spitze. :p Manche Leute werfen die Blätter gleich weg, wenn so ein bisschen von der Spitze abbricht, was völlig übetreiben ist. Ich hatte viele gute Blätter und wenn man ein bisschen was abgebrochen war, störte es mich nie und ich spielte weiter.

    Viel Glück mit den Dingern, bisher hab ich nur gute erwischt...bis auf 3,5 Classic von Vandoren, die nicht das wollten, was ich mit ihnen vorhatte. Seitdem spiel ich eigentlich nur mit den 3 Classic Vandoren. Schöne Blätter. :)

    Marco
     
  4. rbur

    rbur Mod

    Neue Blätter werden erstmal gewässert, in garantiert Chlor- und kohlensäurefreien Wasser, wie zB Volvic. Dann lagere ich sie 2-3 Tage mit der Spitze gegen Osten gerichtet auf einer Glasplatte (wegen der Mondphasen)
    Außerdem bewerfe ich sie täglich mit 2-3 Kügelchen Causticum und Arnica (gut auch gegen Herpes)

    Was auch gut hilft: draufmachen und spielen.
     
  5. TootSweet

    TootSweet Ist fast schon zuhause hier

    Ich gebe meine Blättchen meinem Hund, der kaut gerne drauf rum. Allerdings erst, wenn sie durchgespielt sind.
     
  6. Gast

    Gast Guest

    lol, hast ja recht, irgendwo isses absurd, trozdem bedürfen gute Blätchen verdammt viel pflege. Und da ich darauf ständig auch keinen Bock drauf habe, spiele ich ua Kunstoff.
    Aber das mit der Mondphase war nen eigentor.
    Vandorren holzt nur während abnhemendem Mond.
    Warum keine Ahnung, ist aber so.
    Haben wir vielleicht auch einen Botaniker unter uns?
     
  7. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Genau! Blatt aus der Packung nehmen, kurz anlutschen, draufmachen und spielen.

    Und wenn ich 2 Blätter im Wechsel spiele, halten sie doppelt so lange. Bei 3 Blättern im Wechsel 3 Mal so lang.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  8. lauris-1

    lauris-1 Nicht zu schüchtern zum Reden

    Hmm, ich hab da auch eine ähnlich geniale Taktik:

    Man kaufe sich zu weiche Blätter (natürlich unabsichtlich) und zwicke sie dann mit dem Blattzwicker ab, sodass sie härter werden. Sobald das erledigt ist, anlutschen, draufschnallen und losspielen. Man kann es natülich auch so machen, dass man gleich die richtige Härte kauft, dann isses noch einfacher.


    btw: Wo bekommt man eig. so einen Blattzwicker und wieviel kostet der?
     
  9. Gast

    Gast Guest

    das ist krass viel...
     
  10. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Blattschneider:
    In jedem Musikladen mit Holzblasinstrumentenabteilung. Kostet ca. 30-40€.
     
  11. Ernesto

    Ernesto Ist fast schon zuhause hier

    also ich bevorzuge die Schere. eine gerade natürlich. zumindest zum Abschneiden der Blätter die wirklich nicht mehr laufen oder gespalten sind und trotzdem - oder ist es deswegen? nicht mehr so richtig wollen. Mit der Schere schneide ich die Blättchen dann genau rechtwinklig ab. Und nehme sie dann als Unterleger unter kippelnde Schränke.

    Demnächst werde ich das mal mit einem Keramikmesser versuchen.

    Ach so, wenn Blättchen nicht mehr wollen werden sie vor dieser Behandlung erst einmal gekürzt, mit schachtelhalm, Schleifstein, Messer und was sonst noch so alles schleifend und spanabhebend wirkt behandelt bis sie wieder spielen.

    aber die Sache mit der Ausrichtung nach Himmelsrichtung bei der Lagerung werde ich bestimmt mal asuprobieren. Nur streikt mein Kompass leider gerade - der Sohnemann hat ihn mit einem Magneten traktiert . . .
     
  12. Gast

    Gast Guest

    Ich glaub ihr nehmt die Sache anscheinend nicht ganz ernst, und das ist auch gut so ;-)



    Ja ist es eigentlich, es hilft aber wirklich.


    Mich persönlich kotzt es total an holz an, dass ich es nicht einfach drauf schnallen kann und drauf loslegen. Wenn ich aggressiv anblase, quäken sie, und innerhalb von 10 min spielen die sich total anderes.
    Und bei neuen Blättern weiß ich sonst nie ob die Wirklich etwas taugen.
    Oft stellte ich dann fest, dass ein Blatt, dass ich anfangs für sehr gut hielt, totale Grütze ist, und später erwiesen sich bereits aussortierte als genau richtig.
    Deshalb habe ich mit diesen ganzen Quatsch angefangen, und es hat irgendwie geholfen, die Blätter spielen sich gleich viel besser, konstanter und sind langlebiger...


    Ich habe hier auch mal von jemandem gelesen, der seine guten ausgespielten Blätter ganz kompliziert mit Honigwachs regenerierte und versiegelte.


    Da fällt mir ein, Harry Hartmann bietet inzwischen an, dass mein sein lieblingsblatt zu ihm hinschicken kann, der vermisst es dann und feilt einem ein Fiberreed zusammen, was genau dem Original entspricht. Kostet ca so 60-80 Euro. Wäre mein Lieblingsreed nicht schon ein Fiberreed, würde ich es fast machen :-D
     
  13. lee

    lee Ist fast schon zuhause hier

    "kurz anlutschen, draufmachen.."
    umgekehrt!!
     
  14. Gast

    Gast Guest

    hmm.
    bei den blättern, die ich im moment spiele, ist wirklich jedes gut spielbar. vielleicht leichte unterschiede, aber prinzipiell geht jedes.
    ich lege sie manchmal kurz in geschmackloses öl, damit sie länger halten, aber andere sachen mache ich nicht.
    jedes blatt hat seine stärken und schwächen und manche, die nach zwei tagen spielen total besch* klingen, klingen auf einmal ein paar wochen später wieder sehr gut.

    ich zwinge mich dann immer, aus den blättern nen guten sound rauszukriegen, egal wie schwer das manchmal ist - auch ne gute übung.

    p.s.: ich benutze vandoren v16 Stärke 3. die klingen im neuzustand wirklich sehr gut, finde ich. danach lassen sie natürlich ein bisschen nach - wie alle holzblätter. lassen sich trotzdem noch sehr gut spielen, auch nach wochen.
     
  15. Gast

    Gast Guest

    ich mache erstmal das, was hier im forum im reed-guide steht, zusätzlich schmirgel ich die blätter auch so wie hier empfohlen. Die meisten blätter klingen danach super, manche wollen auch dann nicht. Die zerbeisse ich meistens und werfe sie dann fluchent in den müll.
    Das es blätter gibt, die man gleich aus der schachtel spielen kann ganz ohne wässern und schmirgeln kann ich mir nicht vorstellen, welche marke soll das sein?
     
  16. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Vandoren

    edit: Jedenfalls bei mir. :)
     
  17. Doellcus

    Doellcus Ist fast schon zuhause hier

    Also wenn ein Reed/Blatt erst mal anfängt zu fasern, landet es im Müll, genauer im Ofen.

    Wenn die Blätter meine Qualitätskontrolle nicht bestehen, landen sie in einem Kästchen. Da vergess ich sie und scheue mich nicht, sie einfach liegen zu lassen (Neues MPC, neues Glück?).

    Seit ich die Vandoren JaZZ benutze, ist mein Verbrauch nach unten gegangen. Da bereite ich auch nichts mehr vor - früher hab ich mit 1200er Leinen geschliffen, gewässert, etc. pp. - Nein, aus der Schachtel auf das Mundstück. Vorher kurz eingespeichelt und los gehts!

    Dabei hab ich immer einen Set von 8 Stück, die nach irgendeinem Zufallsprinzip untereinander ausgetauscht werden. (EneMeneMuh ... oder heute mal du?).
     
  18. Livia

    Livia Ist fast schon zuhause hier

    Aber manchmal sollte man vielleicht auch gucken, ob nicht die Tagesform von einem selber gerade die quiekenden Töne hervorbringt ...
     
  19. Dominik

    Dominik Ist fast schon zuhause hier

    Puh, ich tu meine Blätter auch einfach nur ansabbern und draufmachen. Neue Blätter müssen sich erst ein bisschen einspielen, aber das geht ja ganz von alleine.

    Ich hab eigentlich gar keinen Ausschuss. Manche Blätter sind nicht so toll wie andere, aber das hat dann nur die Konsequenz dass ich mir zum öffentlichen Spielen(also wenn nicht alleine übe) eben die besseren aussuche.

    Eine zeit lang hab ich dann jedem Blatt ein "rating" verpasst und jede Menge kryptische Zeichen mit Bleistift hinten draufgeschrieben, aber nachdem ich gemerkt hab, dass 1. meine "ratings" sich verändern und dass ich 2. vergessen hab was die Symbole bedeuten, hab ichs dann gelassen. Heute bechränk ich das auf die vier Blätter in meinem Reedguard und merk mir welches das beste und welches das schlechteste ist. Kann man ja an der Maserung ganz gut wiedererkennen.

    Dominik
     
  20. Jay2005

    Jay2005 Ist fast schon zuhause hier

    Genau, wenn man die Blätter in der 10er Packung nach Qualität nummeriert, wär das auch nicht schlecht. Hab ich auch ne Zeit lang gemacht, jetzt bin ich zu faul.

    Marco
     
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