Was macht man mit einem "keyless Tenorsax"?

Dieses Thema im Forum "Saxophone" wurde erstellt von mos, 2.September.2005.

  1. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Kann mir mal jemand erklären, was das ist? Ich habe das noch nie gesehen und kann ehrlich gesagt auch nichts damit anfangen.

    Hat da der Auszubildende Mist gebaut :-D

    Keyless Tenor Sax
     
  2. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Man kann darauf Alphorn spielen.. :-D Nein, im Ernst, ich hab das auch schon mal irgendwo gesehen, ist glaube ich als "Trainingsgerät" gedacht. Warum weiss ich auch nicht. Kann man ja genausogut mit dem regulären Sax.
    antonio
     
  3. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Man kann damit die Obertonreihe spielen, also Übungen für Toptones machen. Rascher hat das mal bauen lassen, von Buesher in den 20igern, Unison lässt das nachbauen.
     
  4. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Leute,
    das ist die perfekte Kanne, um top tones zu üben :-D Ohne Käse: Meines Wissens hat sich auch Rascher ein ähnliches Teil bauen lassen, um die Obertöne zu demonstrieren.
    Gruß
    Wolfgang

    OK, michat war ne Minute schneller!
     
  5. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    Von welchem Ton geht man denn da aus? Beim Tenor von tief Bb und dann die Obertonreihe davon?

    Ich fange gerade erst an mich mit Obertonreihen zu beschäftigen. Ist es denn dann nicht sehr begrenzt? Ich beine ich komme dann von tief Bb auf die nächste Oktave und dann die anderen Obertöne wenn man sie jemals erreicht.

    Was ist mit den anderen Tönen der Tonleiter und ihren Obertonreihen?

    Ich meine gut, je höher ich in der Obertonreihe komme, desto geringer werden die Abstände zwischen den einzelnen Tönen, aber man bekommt doch dann irgendwie nie alle.
     
  6. Schorsch

    Schorsch Ist fast schon zuhause hier

    Das hast du ja selbst beantwortet. Es ist eben, als wären bei einem normalen Saxophon alle Klappen geschlossen.

    Da du mit dem Grundton festgelegt bist: ja. Aber es dürfte auf diesem einen Ton auf die Dauer wesentlich entspannter zu spielen sein, so dass du dich ganz auf dein Inneres konzentrieren kannst. Ich sehe den "Nutzen" von diesem Gerät allerdings mehr in der demonstrativen Wirkung ("boah, schau mal, was alles ohne Klappen geht...") als in der wirklichen praktischen Anwendung.

    Eher wenig ist mit denen ;-)
     
  7. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hallo mos;
    der tiefste Ton beim keyless tenor ist (wie sonst bei allen geschlossenen Klappen) das Bb; klingend Ab. Imho ist das keyless weniger aus musikalischen Gründen sinnvoll, sondern eine Demonstrationsgeschichte. Aber wenn man nur hoch genug spielt, kann man schon komplette Stücke spielen (soll auch ohne tonlöcher leicheter gehen). Stell Dir das vor wie eine Naturtrompete: Zu Bachs Zeiten etwa hatten die Trompeten keine Ventile; darum hat man vergleichsweise tiefe Instrumente genommen, die man dann in den höchsten Höhen spielte, damit man Tonleitern schaffen konnte. Für eine andere Tonart dann eben ein anderes Instrument genommen oder mit festen Stimmzügen gearbeitet. Was wir heute als Bachtrompeten kennen (die kleinen Dinger, die eigentlich fast nur aus Mundstück, Ventilmaschine und Schallbecher bestehen) ist eigentlich ein Anachronismus.
    Gruß
    Wolfgang
     
  8. Gast

    Gast Guest

    @Hi Mos,

    ich hab das Teil auch in der Toptone-Schule
    von Rascher gesehen.

    Das Üben von Obertönen hat einen doppelten
    Nutzen (geht mir jedenfalls so). Du triffst
    die Töne nur, wenn Du eine innere Vorstellung
    des Tones hast und Du bekommst im Laufe der
    Übungen einen fetten Ton. Oder umgekehrt,
    guter Ton >>> gute Trefferquote der Obertöne.
    Außerdem sind es gute Vorübungen für die Toptones.

    Grüße, Chris.
     
  9. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Auf jeden Fall kann man dann behaupten, man hätte ein perfekt deckendes Saxophon. Und die Keilwerthspieler können sich freuen, dass keine Klappen kleben :-D :-D :-D
     
  10. mos

    mos Ist fast schon zuhause hier

    *lol*

    Na ja, für die Übung der Obertonreihen sind klebende Klappen ja ganz hilfreich :-D :-D

    Aber jetzt mal im Ernst. Ich fange ja gerade erst an die Obertöne zu üben, merke auch, dass es von mal zu mal besser klappt.

    Wieviel Töne schafft ein druchschnitts Spieler in der Obertonreihe. Klar, je höher man Anfängt, desto weniger denke ich. Aber jetzt mal z.B. bei tief Bb, B, C oder D also Ausgangston. Was müsste man da normalerweise nach einigen Wochen Übung schaffen?
     
  11. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Die ersten 3 bekommt man recht schnell raus, ab da wirds dann aber richtige Arbeit, zumindest für mich; bin schon seit Ewigkeiten beim Vierten.

    Aber es geht ja nicht nur darum sie rauszubringen, sondern sie auch intonations- und soundmäßig mit den normalen Griffen abzugleichen. Dazu benötigt man auch wieder viel Zeit.
     
  12. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Das ist sehr relativ. Auf dem Bariton hab ich vor allem in diesen Bereich die meisten Probleme. Auf dem Sopran gehen die sehr gut, aber darüber wird es heikel.

    Ein Meister der hohen Töne (und das auf dem Sopran!) Steve Lacy schreibt dazu: 'If you work on these components of the sound of the instrument, you will find some of them flat and some sharp. Do not try to correct them! They are like that, truly false. That is their nature.

    Leider kann ich ihn nicht fragen, was er genau gemeint hat. Ich denke mal, er meinte die von der temperierten Stimmung abweichenden Intervalle, die in der Obertonreihe vorkommen.

    Zur Abgleichung des Sounds sind die Übungen von David Liebman sehr hilfreich. Dieser meint, man müsse den Klang des 'normal' gegriffenen Tones dem 'fetteren' Sounds des Obertons anpassen.
     
  13. wolfgang

    wolfgang Ist fast schon zuhause hier

    Hi,
    Zweierlei kann damit gemeint sein: Zum einen gibt es für die toptones ellenlange Grifftabellen, die zu jedem Griff angeben, ob das eher zu hoch oder zu tief oder einen Viertelton daneben klingt (und dann noch bei jedem Horn anders) - ein Teil des Reizes dieser Griffe besteht eben darin, nicht "normal" zu stimmen. In der neuen Musik wird das systematisch erforscht und ausgenutzt. Zum anderen: Die Obertonreihe entspricht als "Natur"-tonreihe eben nicht unserer gewohnten temperierten Stimmung (was matthiAs angedeutet hat). Da gibt es ziemlich bald Töne, die neben der Stimmung liegen - eben blue klingen.
    Gruß
    Wolfgang
     
  14. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    Lacy bezog das schon auf die Obertonübungen. Ich frage mich nur, ob er meinte, man solle auch die Oktaven und Quinten nicht korrigieren.
     
  15. SaxoBen

    SaxoBen Schaut öfter mal vorbei

    Na, die Oktave ist hoffentlich in der Naturtonreihe und der temperierten Stimmung die gleiche ...
     
  16. Gelöschtes Mitglied 172

    Gelöschtes Mitglied 172 Guest

    @SaxoBen
    Klar, die Oktave ist das einzige Intervall, dass in allen Tonsystemen immer gleich ist. Aber ich glaube, du hast die Fragestellung nicht gelesen.
     
  17. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    Genau die Übungen von David Liebman wollte ich hier ansprechen. Finde ich sehr sinnvoll.

    Bei mir ist z.B. der 1. Oberton, also die Oktave immer höher als der gegriffene Ton. Muss ich die intonationsmäßig abgleichen oder nicht? Der Tip von Liebman das Mundstück weiter reinzuschieben hilft ein wenig.
     
  18. SaxoBen

    SaxoBen Schaut öfter mal vorbei

    @mattiAS:

    Ich wollte damit sagen: du hast wahrscheinlich Recht mit der Interpretation, daß die temperierte Stimmung von den Naturtönen abweicht, weshalb man nicht versuchen sollte, manche Töne zu korrigieren. Zumindest hab ich das Zitat so verstanden, und das macht auch Sinn.
    Aber: wenn die Oktave falsch klingt, dann macht man auch was falsch, da man es hierbei nicht auf die Naturtonreihe schieben kann. Ist schließlich das einzige Intervall, das in Naturtonreihe und temprerierter Stimmung (per Definition) gleich ist.

    @Stephan:

    Daß die Oberton-Oktave z.B. beim tiefen C höher klingt als das gegriffene, liegt zumindest bei meinem Instrument eher daran, daß das gegriffene c tendentiell zu tief ist.
    Außerdem ist es vielleicht ein subjektives Hörempfinden, weil der Oberton voller und weicher klingt als das gegriffene c, das ja eher scharf klingt, weil für den Ton nur wenig Rohr in Anspruch genommen wird (Fast alle Klappen auf)
     
  19. Stephan

    Stephan Ist fast schon zuhause hier

    @ SaxoBen: Der Intonationsunterschied ist nicht nur subjektiv, sondern auch objektiv. Ich habs auch mal mit einem Stimmgerät nachgeprüft.
     
  20. lakriz

    lakriz Ist fast schon zuhause hier

    Dann liegt es wahrscheinlich daran, daß Du die Lippenspannung erhöhst, um den Oberton zu erreichen.
     
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