Hallo zusammen! Was versteht man bei Saxophonen eigentlich unter "gebördelten Tonlöchern"? Haben das nur Saxophone bestimmter Marken oder einfach nur die teureren Profi-Instrumente? Beste Grüße, Greenhorn
wenn du eine klappe zudrückst liegt sie auf dem tonlochkamin auf. so nennt sich das teil. diese tonlochkamine gibt es aus dem blech herausgezogen oder aufgelötet; ebenfalls mit einem etwas dickerem ende, genau an der stelle wo das polster aufliegt. um dieses tonloch dort zu verdicken gibt es verschiedene möglichkeiten. wenn es verdickt ist wurde ein rand ANgerollt oder ein ring angelötet. das läuft unter dem begriff gebördeltes tonloch. diese art von instrument wurde früher und heute so gebaut, quer beet durch fast alle anbieter. es ist aufwändiger und m.e. besser - aber darüber streiten sich die gelehrten. du solltest sowas am objekt erklärt bekommen mit einer zeichnung.
Hallo Grennhorn, unter gebördelten Tonlöchern versteht man folgendes: Die oberen Kanten des Tonlochkamins wurden früher umgebogen (also gebördelt), so dass die Kanten rund wurden. Guck Dir einfach einen Tonlochkamin Deines Saxes an und stell Dir vor, dass da noch ein Ring drauf sitzt... Heute ist man dazu über gegangen, sogenannte Bördelringe auf den Kamin aufzulöten. Das verbessert die Reparaturfreundlichkeit. Die Bördelringen sollen dazu dienen, die Polster zu schonen, da sich nicht mehr auf der scharfen Kante des Tonlochkamins aufliegen. Ferner soll der Klang beeinflußt werden, dass Sax soll "fetter" klingen (ob das tatsächlich so ist, weiß ich nicht). Mir sind Bördelringe nur von der Fa. Julius Keilwerth bekannt - und auch nur hier die SX - Serie mit der Endung "R". Ich spiele ein SX 90 R Alto - also mit den Bördelringen. Die Ringe finden sich wohl bei teureren Saxophonen, sind hier aber nicht standardmäßig verbaut - ich denke auch bei den hochpreisigen Hörnern bilden Bördelringe eher die Ausnahme. Von Selmer z.B. sind die mir nicht bekannt. Schaust Du auch hier: http://schreiber-keilwerth.com/deutsch/keilwerth/instrumente/alto_sx90r.htm Viele Grüße Olli
Bei vintage Hörnern wurden früher die Tonlöcher meistens bei den Profiinstrumenten gebördelt. So z.B. bei Conn und Büscher in den 50 und 60er Jahren ist das dann aus der Mode gekommen... man munkelt, dass bei Conn die Werkzeuge abgenutzt waren und aus kostengründen nur noch normale Tonkamine gefertigt wurden. Alte Keilwerth Toneking haben auch teilw. gebördelte Tonkamine... keep swingin´ saxax
Mittlerweile gibt es wieder vermehrt Saxophone mit gebördelten Tonlöcher. Nicht nur Keilweth, auch P. Muriat & System 54 haben Hörner damit im Programm. Hohner hatte ca bis 1962 auch seine President-Saxophone mit gebördelten Tonlöcher ausgestattet. Es gibt nun auch Saxophone unter dem Namen "justmusik". Kommt auch aus Taiwan und hat auch dise Art von Tonlöchern. Ist in der aktuellen Sonic getestet.
Hallo Leute! Entsprechen also gebördelte Tonlochkamine eher der amerikanischen als der französischen Saxophonbau-Tradition? Wie siehts eigentlich mit den derzeitigen Selmer-Modellen aus (Serie II, III, Reference 36 u. 54, etc), haben die auch gebördelte Tonlochkamine oder nicht? Beste Grüße, Greenhorn
Gebördelte Tonlöcher hatten vor allem die deutschen Saxbauer im Programm: Keilwerth, Kohlert, etc. pp. Auch Buescher und Conn hatten bis ca. 2. Weltkrieg gebördelte Tonlochkamine. Selmer und andere Franzosen hatten das meines Wissens noch nie.
hallo greenhorn, auch die fa. weltklang hatte früher noch diese gebördelten tonlöcher. um den begriff besser zu erklären, schau dir einfach die schnürösen an deinen schuhen an. prinzipell ist das das gleiche. da wird eine hülse von unten durchs leder geschoben und dann mit einem speziellen werkzeug am herausschauenden rand - vorsichtig - so nach aussen geweitet, das es sich wieder zurück rollt. wenn es gut gemacht ist, ergibt es einen kleinen ringwulst, die bördelung. ich stelle mal mein avatar um, da kann man es erkennen netten tag jaaz47
sax & drums schrieb: Doch der "Franzose" SML, der hatte sowas auch, das waren ja auch richtige Saxophone Gruß Saxax