wayne shorter bei arte am sonntag 25.8. 23h20

Dieses Thema im Forum "Musiker / Bands" wurde erstellt von Zappalein R.I.P., 23.August.2013.

  1. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    tach zusammen,

    als kleiner hinweis.
    so-25.8.-arte-23h20

    http://www.arte.tv/guide/de/048875-000/jazzlegende-wayne-shorter

    hier würde ich auch gerne mal fragen, ob der WIRKLICH so gut war/ist wie er immer gelobt wird.
    mich hat er nie so richtig vom hocker gehauen und überzeugt.
    bei allem was er so gemacht hat.
    ganz schlecht (?!?!) fand ich ihn recht häufig mit weather report.

    vertue ich mich da?

    lg
     
  2. Gelöschtes Mitglied 7743

    Gelöschtes Mitglied 7743 Guest

    Hallo Zappalein,

    erst einmal vielen Dank für den Tipp.

    Ich mochte einige Stücke von Weather Report früher und heute eigentlich ganz gerne, insbesondere die Stücke von Joe Zawinul (Birdland, Black Market, A Remark You Made, Man in the Green Shirt). Nach meinem Geschmack hat Wayne Shorter die Ballade "A Remark You Made" sehr schön interpretiert. Die Sachen von ihm selbst mag ich weniger, die sind mit zu "frei".

    Er hatte ja vor Weather Report gemeinsam mit Miles Davis an einigen Fusion-Meilensteinen wie "In a Silent Way" und "Bitches Brew" mitgewirkt. Schon dafür gebührt ihm Anerkennung.

    Viele Grüße,
    BCJ

     
  3. Rick

    Rick Experte

    Hallo Zappalein,

    auch ich danke Dir für den Tipp, werd's mir mal aufnehmen!

    Wie BCJ ja schon anmerkte, hat er zweifellos eine historische Bedeutung als ein Musiker, der im Umkreis von Miles Davis an der Nahtstelle zwischen Jazz und Rock Pionierarbeit leistete, stilprägend wirkte und auch besonders durch seine Kompositionen (Quartenschichtung, Modalität) die spätere Fusion-Ästhetik entscheidend beeinflusste.

    Ich kann nachvollziehen, was Du meinst, ich fand seinen Sound immer enttäuschend, besonders auf dem Tenor. Auf dem Soprano hat er mir besser gefallen.
    Vom Temperament her hat mich gerade im Jazz-Rock Michael Brecker wesentlich stärker mitgerissen, Shorter war mir da irgendwie zu "lasch".

    Erst heute lerne ich (etwa in seinen Blue-Note-Aufnahmen) die spröde Schönheit seines Tons zu schätzen, diese besondere "Verletzlichkeit" berührt mich inzwischen.

    Er spielte auf jeden Fall in bewusster Coltrane-Tradition, dessen Sound hat mir auch noch nie gefallen, ich stehe irgendwie mehr auf die "Rollins-Schule".
    Ist eben Geschmackssache, es muss ja nicht jeder alles gleich gut finden! ;-)


    Schöne Grüße,
    Rick
     
  4. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    ja klar. fusion, jazzrock, miles davis etc.

    aber ich meine so als solist, als "könner"

    irgendwie ist da bei mir nix hängengeblieben in all der zeit. auch dann nicht, wenn zb eine aufnahme/cd/lp besprochen wurde (radio/zeitschrift) und ich sie mir besorgt und angehört habe.

    auch finde ich seinen ton nicht besonders. alles eine spur zu dünn und schmächtig.
     
  5. Zappalein R.I.P.

    Zappalein R.I.P. Guest

    hi rick,
    "zu lasch" so meinte ich es auch.

    klar, coltrane hatte auch nicht den monstersound, aber da war trotzdem power drin.
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Für mich war Shorter immer eher scheu und introvertiert vom Spiel her, eher Lester Young als Coleman Hawkins (um mal wieder die alte Unterscheidung von J. E. Behrendt zu bemühen).

    Als jungem Mann konnte mir Shorter wenig Attraktives bieten, da war ich auch vom Temperament her auf einem ganz anderen Dampfer, inzwischen spiele ich selbst wesentlich zurückhaltender, da kann ich dann seine vermeintliche "Laschheit" besser nachvollziehen.

    Sein sensibles, zurückhaltendes "Understatement" war bestimmt besser im Cool Jazz als im brodelnden Jazz-Rock aufgehoben, da schien er mir zumindest von der Power her zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein.
    Wie wäre gerade Weather Report wohl mit einem Brecker oder Bob Berg abgegangen! :-o

    Andererseits kenne ich aber auch Fusion-Fans, die gerade die Kühle von Shorter besonders mochten und darin weniger "Laschheit" als vielmehr souveräne Coolness sahen - kein hektisch-angespannter Weißer, sondern ein lässig "abgespaceter" Afro-Amerikaner eben. :cool:

    Geschmackssache, wie gesagt.


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  7. Thelemonk

    Thelemonk Schaut nur mal vorbei

    Hallo,
    auf Konzerten habe ich Wayne Shorter in sehr unterschiedlicher Form erlebt. Für mich ein "gereifter Musiker", jemand der sich weiterentwickelt hat, der seinen Mitspielern Raum lässt....

    In einem seiner Konzert, er stimmte den ersten Ton an auf seinen Sopran und schaffte es damit meine Seele zu berühren, ich traute mich kaum mehr zu atmen. Es war eines meiner schönsten Erlebnisse auf einem Konzert. klingt etwas pathethisch, war aber an diesem Abend so ( nein ich nehme keine Drogen ).

    Ich schätze auch seine beiden neueren Scheiben Beyond the Sound Barrier und die Alegria..

    Für mich ein wirklich guter Musiker der sein Ding macht.

    Viele Grüße
    Thelemonk
     
  8. saxo-ch

    saxo-ch Ist fast schon zuhause hier

    @ zappalein

    Danke für den Hinweis. Ist programmiert.

    lg
    saxo-ch
     
  9. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    @zappalein

    Danke für den Hinweis. Nehme ich mir auf!

    Grüße von der Donau,
    gerhard
     
  10. Bereckis

    Bereckis Gehört zum Inventar

    Hallo Zappalein,

    ich bin überrascht, dass es hier kein Aufschrei gibt; denn er gilt ja als einer der Ikonen.

    Ich habe ihn 2 Mal live gesehen und ich war eher angestrengt, weil seine Musik so komplex war.

    Mich hat er aber dennoch sehr durch sein Sopranspiel und -sound beeinflußt und ich habe manche Balladen auf CD mit ihm gefühlte 1000 Mal hintereinander gehört.

    Michael Brecker konnte mich auch live immer überzeugen, aber dass ich Stücke mit ihm mehrmals hintereinander hörte, eher nicht.

    @Rick: Weather Report war eine kompositorische Symbiose der völlig unterschiedlichen Charakteren Zawinull und Shorter. Das unterschied sie auch von allen anderen eher glatten Fusionbands.

    Shorter ist eine Ikone, auch wenn ich nicht immer den Zugang gefunden habe.

     
  11. Gast_13

    Gast_13 Guest

    Auch ich mag die eher leise introvertierte Art von Wayne Shorter. Eine meiner Lieglingsplatten von ihm (ohne Weather Report) ist "Juju" (ein Gruß nach London an der Stelle ;-))

    Ansonsten fand ich die Gegenpole Zawinul und Shorter bei Weather Report immer spannend. Gab der Band eine eigene Dramaturgie.

    Danke für den Konzert Tipp am Sonntag!
     
  12. Juju

    Juju Strebt nach Höherem

    Aber hallo ;) Juju ist natürlich eins meiner "Insel-Alben" :-D :-D , aber auch Speak no Evil, Night Dreamer und The Soothsayer sind großartige Alben, ich finde Shorter auch als Komponisten ganz toll.
    Gruß zurück an Nummer _13!

    LG Juju
     
  13. Mugger

    Mugger Guest

     
  14. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Ich muss beim Spiel von Shorter zwischen seinem Klang und seinem Ausdruck unterscheiden.

    Zuerst:
    Sein Ton gefällt mir nicht super.
    Aber es ist sein Sound, so tönt er und man erkennt ihn nach den ersten Tönen.
    Der Sound eines Websters oder eines Benny Golson, das tiefe sonare Tenor, das gefällt mir viel besser...
    Das Sopran vom Shorter finde ich wiederum nicht so doll, es ist zu scharf und zu hart für meinen Geschmack.
    Es ist messerscharf und lässt keine Zweifel an "who's the boss."

    Dann aber:
    Sein Ausdruck, ist für meinen Geschmack eines der schönsten Erlebnissen in der gesamten Saxumgebung.
    Seine Impros und seine Fantasie verschiedene Linien zu verbinden ist genial. (Weiss auch nicht, wie ich es formulieren kann)
    Wenn ich Stücke von ihm höre, stimmen mich die immer Fröhlich und bringen mich direkt zum Schmunzeln.
    Seine Weather Report Sachen machen mich nachdenklich und die Intensivität der Stücke empfinde ich fast angseinflössend.

    Fazit: für mich ein Spieler mit wahrem Charakter.
    Eines meiner grossen Vorbilder.

    kindofnottooshort.
     
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