Welche Scan-Software für Noten ist die beste?

Dieses Thema im Forum "Home- und Live-Recording, Tontechnik" wurde erstellt von Klavisax, 16.Juni.2022.

  1. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    Hallo Leute,

    hoffe ich bin hier im passenden Forum.

    Zunächst folgendes zur Einführung:
    • Ich bin Anfänger und spiele seit 1,5 Jahren Altsax, zwischenzeitlich auf Selmer Axos.
    • Wenn ich einen Song spielen will, kaufe ich mir normalerweise die Noten als PDF im Internet.
    • Die Noten verarbeite ich dann in MuseScore weiter, denn vieles ist nicht für Saxophon verfügbar und ich kann hier einfach die Lead-Stimme transponieren, fertig!
    • Wichtig ist auch, dass ich mir den Song in MuseScore anhören kann und dann höre, wie es exakt klingen müsste.
    Nun zu meiner Frage:
    • Derzeit benutzte ich ScanScore 3, vorher Version 2 zum Einscannen der Noten und Export in MuseScore per MusicXML.
    • Das Scan-Ergebnis ist nicht besser geworden und z.T. sehr bescheiden, so dass die Handeingabe manchmal schneller ist als die Korrektur von Fehlern.
    • Welche Erfahrungen habt Ihr und welche Scan-Software würdet Ihr empfehlen?
    Danke für Antworten
    Grüsse
    Harald alias Klavisax

    P.S.: Schöne wäre ja auch, wenn man sich Noten gleich im MusicXML-Format kaufen könnte, denke aber, dass das nicht gewollt ist, um Lizenz-Missbrauch zu verhindern.
     
  2. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Moin Harald,

    ich halte die ganze Scannerei bei Noten für noch nicht sehr ausgereift (außer bei teuren Spezialprogrammen für Notensatz wie Finale etc.)
    Die Energie, die man ins scannen und am Scan herumfummeln steckt, lässt sich mit besserem Ergebnis meiner Meinung nach besser investieren.

    Wenn Du Noten, egal ob PDF oder vielleicht auch mal auf Papier, ohnehin transponierst (oder wie ich die Krätze kriegst, wie manche Leute ihre Musik hinschmieren), würde ich empfehlen, alles manuell oder - noch besser - mit einem kleinen MIDI Keyboard in Musescore einzugeben.

    Das hat eine Reihe von Vorteilen:

    Es sieht ordentlich aus (und ist damit lesbar; idealerweise machst Du Dir gleich 4 oder 8 Taktige Zeilen, um in Phrasen zu lesen)
    Es ist mit ein bisschen Übung wesentlich weniger Aufwand, als die mistigen Scans zu korrigieren.
    Es übt gleich auch das Verständnis der Melodie und ggf. Harmonie auf der Klaviatur (immens hilfreich!)
    Es übt das Notenlesen allgemein.

    Für einen typischen Jazz-Standard inklusive Harmonien und Lyrics brauche ich inzwischen keine 20 Minuten mehr.
    Dabei habe ich die Melodie, also die Abfolge der Intervalle, Start- und Zieltöne, etc. gleich ein wenig gelernt, die Changes aus der Vorlage mit anderen Quellen verglichen und manchmal sogar eine Aufnahme angehört.

    Ich notiere übrigens immer in Concert Key und transponiere dann in die Bb Stimme.

    Ist nicht die Antwort auf Deine Frage, hilft vielleicht trotzdem.
     
  3. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    Vielen Dank Silver,

    den Vorteil der Eingabe fürs Notenlesen usw. habe ich auch schon bemerkt.
    Bis vor 1,5 Jahren konnte ich aber nicht mal Noten lesen und von Tonarten hatte ich keine Ahnung. Ich bin halt kein Musiker!

    Die Eingabe mache ich in MuseScore in der "Klingenden Notation" und Du kannst einfach auf die Notation des zugewiesenen Instruments umschalten (was der Transposition entspricht).

    Macht es Sinn, dass ich mir ein Midi-Keyboard kaufe, denn ich kann nicht Klavier spielen?
    Ist vielleicht intuitiver als die Buchstaben auf der Computer-Tastatur zu dücken und ich lern noch was dazu.

    Schöne Grüsse
    Harald alias Klavisax
     
  4. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    @Klavisax
    So ein kleines MIDI Keyboard schadet ganz sicher nicht. Ich habe ein Alesis mit 25 Tasten im Büro (wenn ich mal Abwechslung brauche), wenn der Platz keine Rolle spielt, ist ein etwas Größeres mit 3 Oktaven oder mehr nicht schlecht.

    Kostet auch nicht die Welt. Auf eBay KA gibt’s häufig wenig gebrauchte Digitalpianos, die auch MIDI können. Yamaha Piaggero zum Beispiel - reicht völlig.

    Besser als auf der Computertastatur klappt die Noteneingabe auf jeden Fall.
    Und man drückt nicht einfach stumpf ein F und verlässt sich darauf, dass Musescore ein Fis draus macht. Noch ein Lerneffekt.

    Die Lerneffekte einer Klaviatur auch vor der Nase zu haben und drücken zu können sind sehr, sehr groß - nicht nur beim Eintippen von Noten in Musescore. Wenn Du irgendwann mal an die Harmonielehre gehst, kannst Du alle Akkorde am Klavier auf Anhieb vor Dir sehen.

    Klavierspielen kann ich übrigens auch nicht ansatzweise.
     
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  5. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    @Silver

    Habe gerade gesehen, dass man in MuseScore Rhythmus und Töne separat in 2 Modi eingeben kann.
    Der Rhythmus hat man sehr schnell mit den Zifferntasten drin, danach könnte man mit der Midi-Tastatur die Töne schnell runterklopfen.

    Lerntechnisch habe ich jedoch Bedenken, dass die Fingertechnik für die Töne auf der Midi-Tastatur mit der Fingertechnik am Alt-Saxophon interferiert und ich so durcheinander komme (weil es eben nicht die Gleiche ist).
    Ich möchte da meinen Lernerfolg nicht gefährden, zumal ich für Klavier eigentlich keine Ambitionen habe.

    Ein Midi-Saxophon wäre hier die Lösung. Gibt es so was und das zu einem erschwinglichen Preis?

    Glaube ich nehme lieber die Computer-Tastatur und lerne hier schnell die Töne einzugeben, zumal ich 10-Finger schreiben kann.

    Bin jetzt schon mal schlauer und deshalb Danke für Dein Feedback.
     
  6. bthebob

    bthebob Strebt nach Höherem

    @Klavisax
    So kann man sich irren ....

    Bei deinem -Nickname- hätte ich 100 Pro gedacht,
    du kommst vom Klavier zum Sax.
    Dann aber erst recht, ..... ran an die Tasten !

    Egal, was du damit anstellts .... ist immer ein Gewinn.
    Für's Theorie-Verstehen als auch für's Sax-Spielen.

    VG
     
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  7. Klavisax

    Klavisax Kann einfach nicht wegbleiben

    @bthebob
    Ja, das war ein kombinierter Name für meine Frau und mich, aber meine Frau hat als Kind Klavier gespielt und hat nun doch wenig Motivation, das nochmal aufzunehmen.

    Zum Thema:
    Als IT-affiner Mensch kann ich mich nicht damit abfinden, dass es noch keine gute Scan-Software für Noten gibt ... ich suche also noch weiter.
    Liegt wohl daran, dass Digitalisierung und Weiterverarbeitung von Noten urheberrechtlich natürlich unerwünscht sind.

    Ich habe inzwischen - nachdem ich nun selber ein Instrument spiele - sehr hohen Respekt vor Leuten, die fähig sind, coole Musik zu erfinden ... und die sollen auch davon profitieren. Alles einfach herzuschenken ist nicht die Lösung!

    Gerne würde ich beim Kauf von Noten auch etwas mehr bezahlen, wenn ich sie gleich in *.mxml bekommen würde ... aber das Thema Digital Rights Management geht hier wohl zu weit.

    Danke fürs Feedback.
     
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  8. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    Öhm...wie geht das dann aber mit auf der Klaviertastatur eingeben? Kapier ich nicht- wenn du die richtige Notenlänge im Sheet haben willst, musst du doch auf der Klaviatur das auch im richtigen Rhythmus einspielen?
    Habe das bisher nur auf der Tastatur und mit Maus gemacht, aber natürlich schon oft gedacht, wäre toll, wenn ich das gleich auf einer Klaviatur machen könnte. Spiele halt auch kein Klavier...

    antonio
     
  9. philipp_b

    philipp_b Ist fast schon zuhause hier

    Ich habe die Noten Scanner App auf dem Smartphone. Für einfache gedruckte Noten (Einzelstimmen) funktioniert die zuverlässig, für komplexere eher nicht (Partituren mit Taktwechseln etc), für handgeschriebene mal so mal so.
    Ausgabe als Midi und xml ist möglich. Wenn die Musiklehrer*innen mal wieder unspielbare Noten ausgeteilt haben, bekomme ich damit (und mit Notion als Notensatz App) relativ schnell etwas brauchbares hin.
     
  10. visir

    visir Gehört zum Inventar

    (In musescore) nicht zwingend: man kann auch den Notenwert im Programm vorgeben und auf der Klaviatur nur die Tonhöhe eingeben. Ist bei Akkorden interessanter als bei Solo-Melodien, weil man mehrere Töne gleichzeitig angeben kann.
     
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  11. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Weil es eben nicht das Gleiche ist, ist es völlig unkritisch.
    Das eine ist ein Klavier (MIDI-Keyboard), das andere ein Saxophon.
    Auf dem Klavier „sieht“ man alle Aspekte der Musik.
    Auf dem Saxophon muss ich jeden Ton vorhören und in einen Griff umsetzen und „sehe“ nichts.

    Ich habe übrigens einen MIDI-Controller in Saxophonform (EMEO) und das Letzte, wofür ich den verwenden würde, ist Noten in Musescore eingeben. DAS würde mich durcheinander bringen.

    Das IT-Argument ist - bitte entschuldige - eine faule Abkürzung, die nirgendwohin führt. Ich war dort und musste wieder zurück.

    Es gibt Software, die auch komplexe oder schwer lesbare Notenschriebe zuverlässig entziffert. Die kostet halt ein paar hundert Euro - die lohnt sich aber meiner bescheidenen Meinung nur für professionelle Notensetzer und Kopisten, die z.B. aus einer handschriftlichen Partitur viele Stimmen eines Orchesters herauslösen und lesbar für die einzelnen Stimmen setzen müssen.

    Beim Erlernen von Instrument und Musik geht Qualität IMMER vor Quantität.
    Wenn Du ein Stück noch nicht sicher (fehlerfrei mehrfach hintereinander mit Metronom in der vorgegeben Geschwindigkeit und am besten auswendig) spielen kannst, ist das Abschreiben / Aufschreiben des nächsten Stücks in Musescore sinnlos.

    @antonio
    Wie @visir schrieb, gebe ich die Tonlänge per Tastatur vor und drücke die Tonhöhe am Keyboard. Inzwischen klappt das schon fast „in time“ aber nur für die Melodie mit der rechten Hand. Klavierspielen beinhaltet immer beide Hände. Davon bin ich meilenweit entfernt.
    Es gibt bei Musescore einen Aufzeichnungsmodus für Menschen, die Klavier mit zwei Händen spielen können und deren Time gut genug ist. Das ist wie eine Pianorolle in einem Sequenzer / DAW. Wer sowas kann, ist natürlich möglicherweise noch schneller. Strukturmerkmale wie Volten, Coda etc. müssen dann aber hinterher eingegeben werden (genau wie alle Synkopen, Punktierte und ähnlicher Kram, wenn man nicht gerade Helene Grimaud heißt)
     
  12. antonio

    antonio Gehört zum Inventar

    @visir @Silver
    Danke euch für die Erläuterungen- so kann ich mir das vorstellen.
     
  13. ilikestitt

    ilikestitt Strebt nach Höherem

    Wenn es um Scan Software geht ist da derzeit kein Programm wirklich empfehlenswert. Bei gut gedruckten Noten geht es oft mit Nachbearbeitung aber schon bei Noten aus einem gedruckten Realbook oder mit einem Handschriftfond und die Programme produzieren nur noch Mist. Da ist man mit der Eingabe von Hand dann schneller.
     
  14. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

     
  15. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Alesis sind eher preiswerte MIDI-Controller mit 25-88 Full Size Tasten und je nach Modell zusätzlich Pads und andere Knöppsche.

    Tante Kugel hilft… Thomann auch. Dort gibt es auch transponierende Keyboards und E-Pianos.

    Transponieren (ohne Schalter) ist am Sax genauso leicht oder schwer wie am Keyboard - unter der Voraussetzung, dass man sein Instrument und die Theoriegrundlagen beherrscht.

    Jemandem etwas beibringen zu wollen, was man selbst nicht einmal wirklich begriffen hat (geschweige denn, beherrscht) finde ich, diplomatisch formuliert, eher „ambitioniert“.
    Der Amerkanismus „If you want to learn it, teach it“ gilt nur, wenn man schon gute Grundlagen mitbringt oder typisch amerikanische Ergebnisse akzeptabel findet („We worked sooooo hard…“ … und es wurde trotzdem Mist)
     
  16. GelöschtesMitglied14876

    GelöschtesMitglied14876 Guest

    Yepp. Der Witz ist -ich kanns sehr wohl. Hatte ja auch lange genug.... Lassen wir das.
    Ein keyboard habe ich hier rumstehen. Aber richtig spielen kann ich nicht. Bin aber von früher ein analoges piano gewöhnt, sowas in klein wäre klasse.
     
  17. Silver

    Silver Strebt nach Höherem

    Die Aufnahme in dem Online Teacher Thread war also gar nicht von Dir selbst eingespielt…?
     
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