Welches gebogene Sopransax kaufen?

Dieses Thema im Forum "Kaufberatung" wurde erstellt von instrumentalix, 28.Dezember.2008.

  1. instrumentalix

    instrumentalix Schaut nur mal vorbei

    Hallo Mitsaxer,
    ich grüße Euch als bis jetzt ehrfürchtiger Leser hier im Forum und möchte einmal Eure Kompetenz strapazieren:
    Mein gerades Soporansax war mir zu schwer. Jetzt möchte ich mir ein Gebogenes zulegen.
    1. Gibt es Abweichungen in der Spielbarkeit?
    2. Welches wäre empfehlenswert?
    Danke schon mal für Eure Antworten!
    Gruß aus dem sonnigen, aber saukalten Niederbayern!
    Jens aus Vib
     
  2. Florentin

    Florentin Strebt nach Höherem

    Hallo Jens und willkommen hier im Forum!

    Es ist momentan feiertagsbedingt etwas ruhig hier, aber Du wirst sicher noch mehr und kompetentere Antworten bekommen!

    Ich selbst spiele ein einteiliges gerades Sopran und habe kaum Erfahrung mit gebogenen. So viel meine ich aber sagen zu können:

    Der ergonomische Gesichtspunkt kann durchaus ein wichtiges Kriterium für die Wahl eines gebogenen SS sein. Denn Du kannst das Gewicht gut durch den Gurt auffangen, was für mich beim ganz geraden nicht geht. Allerdings gibt es als "Mittelding" ja auch gerade Soprane mit gebogenem S-Bogen (in diesem Fall ist der S-Bogen immer austauschbar). Die muss man nicht so hoch halten und man kann den Gurt besser zur Entlastung einsetzen.

    Die Spielbarkeit eines gebogenen SS ist wohl anders, und das solltest Du möglichst gründlich ausprobieren.

    Obwohl die konische Röhre natürlich gleich lang ist, ist die Applikatur (Anordnung der Drücker) doch meistens enger. Ich persönlich kam damit nicht zurecht.

    Viele empfinden den Blaswiderstand anders. Das liegt wohl am gebogenen S-Bogen, ist aber eine Grösse, die auch durch Mundstücke stark beeinflusst wird.

    Wahrscheinlich wirst Du eine andere Eigenwahrnehmung Deines Sounds haben, weil der Becher raufgebogen ist. Das heisst aber nicht, dass die Zuhörer es auch anders hören werden !

    Die gebogene Form hat übrigens Vorteile fürs Mikrofonieren, das ja beim geraden Sopran schwierig ist.

    Mechanisch sind gebogene SS kompliziert und es gibt nicht so viele gute Modelle. Die Wahl hängt sicher davon ab, wieviel Du ausgeben kannst / willst. Viele bezeichnen die Yanagisawas als die besten gebogenen Soprane. Das sind sehr feine Instrumente, allerdings teuer. Die Kleingriffigkeit ist da besonders ausgeprägt.

    In letzter Zeit kamen viele billige Soprane aus Fernost auf den Markt, immer auch gebogene. Da muss man sehr genau testen. Einige davon (aus Taiwan) können durchaus sehr gut sein. Sicher wirst Du bald von der entsprechenden Fraktion hier im Forum hören ...

    Ideal wäre es, wenn Du einen Musikladen mit viel Auswahl besuchst. Sehr dicht gesät sind die Läden aber nicht, die mehrere gebogene Soprane zur Ansicht haben ...

    Viel Glück !
     
  3. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Jens,

    kommt für dich auch ein Vintage-Instrument infrage? Ich habe mir im Sommer ein Conn New Wonder II zugelegt.

    Dieses Instrument und auch das Buescher meiner Lehrerin sind leichter als moderne Instrumente (im Vergleich zu einem Mark VI, einigen Yanagisawas, einem Xamaha, die ich mal angespielt habe). Wieviel genau, kann ich nicht sagen, da ich weder mein Instrument noch andere auf die Waage gelegt habe.

    Zur "Trage-Ergonomie": das Conn hat einen Daumenring. Dies finde ich persönlich sehr viel angenehmer als einen Tragegurt.

    Ansonsten habe ich bei mir festgestellt (ich spiele seit April), dass man sich an das Gewicht und ans Tragen gewöhnt. Am Anfang hatte ich nach zehn Minuten einen tauben Arm, mittlerweile habe ich bei Übungssitzungen (45 Min. bis 1 Stunde) keinerlei Probleme (mit dem Halten :) ) mehr.

    Gruss

    Jürgen
     
  4. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    ... abgesehen davon, dass auch zu meinem perfekten Glück nun noch ein gebogenes Sopran fehlt.

    ... was aber nichts mit dem Spielen zu tun hat, sondern eher damit, dass mich (zumindest ein bisschen) mittlerweile auch der Sammlervirus erwischt hat :)


    Gruss

    Jürgen
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Hallo Jens, :welcome:

    Das ist ein großes Problem beim Sopran, dass es nämlich gern zu tief gehalten wird, was zwar dazu führt, dass man sich selbst durch die Bodenreflektion besser hört, aber so das Publikum weniger mitbekommt... :-(

    Das ist auch meine Schwierigkeit - deshalb wird es aber sehr gerne kleinen Kindern als Einstiegsinstrument gegeben.

    Och, das geht auch beim geraden Sopran - wenn man das Mikro direkt auf den Schalltrichter richtet, was jedoch auf der Bühne beim Wechsel zwischen Sopran und beispielsweise Tenor etwas Schwierigkeiten bereitet. :roll:

    Hehe! :-D

    Nö, ich schreib dazu jetzt nichts, will mich nicht in bezug auf Marken ständig wiederholen; außerdem habe ich mit dem gebogenen einfach zu wenig Erfahrung, deshalb halte ich mich hier einfach mal raus.

    Dem schließe ich mich an! :)

    Schönen Gruß,
    Rick
     
  6. prinzipal

    prinzipal Ist fast schon zuhause hier

    wenn du an perfekter intonation auch im untersten bereich im subtone interessiert bist ( du weißt nicht wie das geht und übst es nicht täglich ? = nicht weiterlesen ) solltest du an ein yana der neuesten serie denken .

    leider ist bei diesen der tragering so hoch , daß kein vernünftiger gurt ohne einschnürung des halses bei normal dicken erwachsenen paßt. da müßte man den ring tiefer setzen oder sich was basteln . geht aber.

    bestimmte mittelklasse instrumente bestimmter höchst geschätzter endorser haben leider im unteren pianissimo- bereich gerne mal probleme zu stimmen . ansonsten : besonders klangschön ! muß man gut aussuchen .

    fernostware wird in den letzten jahren drastisch besser , müßte man testen . bei onlinekauf gibts für sowas 14 tage rückgaberecht.

    leider gibts noch immer gurken ( auch bei graden sops ) die teils unspielbar sind - ob die finanzkrise das ändert ?

    ob die antiken gebogenen mit normalo-mundstücken gut spielbar sind ... naja.

    selbstverständlich kann mensch ja auch alles 40- 50 jahre reifen lassen dann klingt alles gut , wenn mensch täglich übt.

    falls mensch noch lebt.

    :-D
     
  7. Thomas

    Thomas Strebt nach Höherem

    ...vielen dank für die einfühlsame Erörterung unserer längerfristigen Perspektiven... :lol: von demher ist eigentlich alles Üben für die Katz... ausserdem wäre nach 50 Jahren das gebogene Sopran wahrscheinlich geradegeübt worden...
     
  8. volkerkaufmann

    volkerkaufmann Ist fast schon zuhause hier

    Die gebogenen Yanagisawa kenne ich nicht, aber man sagt, es wär gut.
    Ansonsten finde ich die gebogenen Expression auch nicht schlecht.
    Das gebogene Brancher ist auch ziemlich perfekt.

    Kommt halt drauf an, wieviel Geld du ausgeben willst bzw kannst.
     
  9. tbeck

    tbeck Strebt nach Höherem

    Hallo,
    ich habe ein sehr schönes und preiswertes gebogenes Sopran von Arnolds & Sons. Habe ich einem bekannten Profimusiker abgekauft, der selbst so eins auf der Bühne spielt und sich für die Qualität(Intonation etc.) verbürgt hat. Ich selber bin auch sehr zufrieden damit, finde allerdings das es etwas schwieriger zu spielen ist als mein gerades Sopran. Die Applikatur ist tatsächlich enger und der Blaswiderstand ist höher.
    gruss
    Thomas
     
  10. Toffi

    Toffi Strebt nach Höherem

    Hallo und willkommen, Jens,

    ich bin vor ein paar Jahren auf das gebogene Sopran umgestiegen (weil es so genial für das gleichzeitige Spiel mit Orgel und Sopi geeignet ist :cool: ) - ich spiele ein Yanagisawa SC-991 und meine nicht repräsentative persönliche Meinung ist, dass es das Nonplusultra ist, spricht genausogut an wie die geraden Sopränchen, die ich so im Laufe der Jahre mal ausprobiert habe, Intonation über das gesamte Register richtig fein, ich habe es schrecklich lieb :) .
    Die Applikatur ist etwas enger, ja, das ist wahr, aber komischerweise komme ich mit meinen nicht gerade kleinen Pfoten prima damit zurecht (meine Klavierprofessorin war nur ein einziges Mal in einer meiner Klavierstunden wirklich beeindruckt, sie war normalerweise nur die ganz begabten Tastenhengste gewöhnt und quälte sich für gewöhnlich mit mir kleinem Kirchenmusiker ganz schön ab, aber sie sagte immerhin dieses eine Mal, dass ich ihr erster Student sei, der den Schlussakkord in einem Rachmaninoff-Prelude ohne Tricksen mit Pedal oder Arpeggio greifen konnte), will also sagen, auch groß gebaute Hände können Freude an besonders kurzen Wegen auf dem Instrument haben.
     
  11. kindofblue

    kindofblue Strebt nach Höherem

    Hallo, und willkommen im Forum.
    Ich habe das Borgani einmal angespielt und es hat mir sehr gut gefallen. Die werden in Italien gemacht und sind i.O.
    kindofitaly
     
  12. dereiflerinbayern

    dereiflerinbayern Ist fast schon zuhause hier

    Also ich habe mir gerade ein Expression (allerdings nicht das gebogene) zugelegt und bin schier begeistert. Expression hat die aber auch als Gebogene...ein Versuch immer wert.

    http://www.saxophonforum.de/modules/newbb/viewtopic.php?topic_id=8554&viewmode=flat&order=ASC&type=&mode=0&start=0

    hier der Link zum entsprechenden Post !!
     
  13. instrumentalix

    instrumentalix Schaut nur mal vorbei

    Hallo Ihr alle,
    danke danke für Eure Antworten! Da ist ja eine kleine Lawine ins Rollen gekommen; so ein Forum ist halt die absolute Wucht, wenns um Entscheidungen geht. Bin nahe an einem Angebot dran, schaun mer mal, was draus wird, dann sag ich, was es geworden ist und obs passt.
    Bis dann!
    Jens aus dem finsteren Niederbayern
     
  14. ente

    ente Schaut nur mal vorbei

    Hi,

    ich hatte vor knapp einer Woche ein gebogenes Expressionsopran angespielt. Ich fand die Cis, Gis Mechanik arg gewöhnungsbedürftig (wieso ist die soweit vom Korpus entfernt?).
    Intonationsmäßig empfand ich es ganz gut (war aber im direkten Vergleich etwas schlechter als die Geraden (musste aber auch gegen eine ganz andere Preisklasse ankommen)).

    Was mir jedoch garnicht gefiel war dieses dünne Blech aus dem sie hergestellt sind. Kam mir irgendwie wie ein Spielzeug vor(da trug die gebogene *niedliche* Saxform vielleicht aber auch noch ein wenig zu bei :roll: )
    Der S-Bogen lies sich auch bei diesem Exemplar leider nicht ganz festschrauben, günstige Passungen halt ;)

    Soundmäßig im direkten Vergleich etwas dünner als die geraden Yanagisawa, Selmer und Sequoia (aus dem Cannonballsopran hab ich fast garkein vernünftigen Ton rausbekommen, bin aber auch Anfänger am Sopran).

    Ich weis jetzt nicht was es kosten sollte. Ich kenn noch nichtmal die genaue Modellbezeichnung, aber vielleicht hätte der Preis da einiges wieder rausgeholt.

    Hier unter den Kleinanzeigen werden übrigends gerade ganz interessante gebogene Soprane angeboten. Vielleicht wohnts du da ja irgendwo in der Nähe und kannst mal eins anspielen.

    Gruß
    Philipp
     
  15. Rick

    Rick Experte

    Dünnes Blech? :-o

    Dann dürfte es sich wahrscheinlich um ein älteres Exemplar gehandelt haben, denn die neuen Serien tun sich vor allem durch verbessertes Korpus-Material hervor.

    Leider sind offenbar noch zahlreiche "Expressions" im Umlauf aus der Zeit, als man vorwiegend auf günstige Einsteiger-Modelle setzte.
    Die Hörner vor 2004 sind nach meiner Beobachtung mit den heutigen qualitativ nicht vergleichbar, da herrschen gewaltige Unterschiede. :cool:

    Die gebogenen Expression-Soprane bewegen sich preislich auf dem Markt zwischen € 1000,- und 1300,- - wobei ich persönlich so einen teuren glasperlgestrahlten schwarzen Korpus mit versilberten Klappen für verzichtbaren Schickschnack halte.
    Hier gibt's die einzelnen Modelle: http://www.expression-instruments.de/site-de/index.htm


    Schönen Gruß,
    Rick
     
  16. instrumentalix

    instrumentalix Schaut nur mal vorbei

    Liebe Gemeinde,
    ich habe zugeschlagen. Es ist ein P. Mauriat geworden, fast neu und passt wie angegossen: laut, aber nicht schrill, intonationsmäßig besser als mein ehemaliges Toneking. Bin glücklich und zufrieden, der nächste Gig kann kommen.
    Danke Euch allen für die Tipps, wie schon bemerkt, eine prima community.
    Bis dann!
    Gruß vom Jens aus Vib
     
  17. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    Juhuu, nun bin ich der glückliche Besitzer eines gebogenen Conn Sopran New Wonder I. Super Klang, es intoniert m.E. auch ein bisschen besser als mein gerades Conn.

    Problem: das Teil kam ohne Koffer oder Tasche daher. Kann mir jemand einen Tipp geben?

    Zu berücksichtigen ist, dass das Horn einteilig ist, die üblichen Verdächtigen:

    http://www.thomann.de/de/thomann_lightcase_gebogenes_sopran.htm

    http://www.thomann.de/de/protec_pb_310c_koffer_fuer_sopransax.htm


    machen mir eher den Eindruck, hierfür zu kurz zu sein. Das Reunion hingegegen scheint passend zu sein (...either a permanent or removable neck...):

    http://www.finecases.com/browse/reunion-blues/reunion-blues-3162.html

    ist mir aber, ehrlich gesagt, ein bisschen zu teuer.


    Was anstatt dessen? Eine kompakter Alt-Koffer?

    Viele Grüße

    Jürgen
     
  18. JES

    JES Gehört zum Inventar

    Hi Wilbert
    was für ein Mundstück hast Du denn auf deinem Conn NW I?

    Meines ist noch ein Wonder, und das intoniert gerade mit Mundstücken aus der Zeit (1917) gar grauselig.

    JEs
     
  19. Dr_sax

    Dr_sax Ist fast schon zuhause hier

    Ich hatte ein ähnliches Problem einen Koffer für mein einteiliges gebogenes Martin-Sopran zu finden. Keiner passte.

    Meine Lösung war bei FMB mir einen bauen lassen. Ich mußte denen nur eine Schablene des Saxes schicken. Großes Papier, Sax darauf und Umrisse mit Stift nachmalen. Plus eine Foto des Saxes. 3-4 Wochen später war der Koffer da. Ein echtes Schmuckstück. Sax passt perfekt. Und alles für relativ schmale Kasse d.h. ca. 80-100 €
     
  20. wilber

    wilber Ist fast schon zuhause hier

    @JES: ich spiele darauf (wie auch auf meinem geraden New Wonder II) ein Rascher Mundstück und komme damit meiner (klassischen) Klangvorstellung am Nächsten. Vorher habe ich ein Yanagisawa Kautschuk 5 gespielt, das ist einen Tick "Sopran-quäckiger".
    Mein erstes Mundstück (ich spiele seit ca. 1,5 Jahren) war ein Selmer S90. Für den Anfang war das o.k., nach einiger Zeit gefiel ich mir darauf nicht mehr.

    @Dr_Sax: herzlichen Dank, das ist ein guter Tipp.
     
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