Wenn alle Saxophone dicht wären.. bräuchte man dann nur noch eine Firma?

Dieses Thema im Forum "Off Topic - für Philosophen, Esoteriker etc" wurde erstellt von Gast, 27.November.2014.

  1. Gast

    Gast Guest

    Hallo zusammen,

    in einem anderen Thread hatten wir das Titelthema als Aussage...

    Saxhornet schrieb in dem Thread:

    Obwohl ich nicht weiß, wie ernst diese Aussage gemeint ist, finde ich, dass sie so nicht stehen bleiben kann, sondern einer ernsten Diskussion bedarf!

    Ich finde, dass diese Aussage den ernsthaften Bemühungen unterschiedlicher Saxophonhersteller nicht gerecht wird, weil diese sich schon bemühen, durch hohe Qualität auf dem Markt zu überzeugen.

    Weiterhin wissen wir, dass alle Bemühungen um Fehlerfreiheit zum Scheitern verurteilt sind. Es gibt komplexe Gegenstände (Saxophone, Autos) einfach nicht fehlerfrei. Deshalb ist die Prämisse, dichte Saxophone herzustellen, zu schlicht gestrickt.

    Außerdem sollte man auch mal darüber nachdenken, was es für unsere Wirtschaftsordnung bedeuten würden, wenn alle so denken würden:

    alle Produkte sind fehlerfrei, also brauchen wir nicht alle, sondern jeweils nur eins.

    Da wären wir mit unserer Wirtschaftsordnung aber ganz schön bald am A....


    Herzliche Grüße,

    Joe




     
  2. Gelöschtes Mitglied 5328

    Gelöschtes Mitglied 5328 Guest

    @ Joe60

    Dieser erste Satz ist doch entscheidend. Insofern stimmt ihr doch überein.

    Saxhornet sag doch genau das, worauf Du hinaus willst, und was ich genauso sehe;

    "Wenn die Klangunterschiede von Saxmodellen nur durch Undichtigkeiten begründet wären, bräuchten wir nur noch eine Firma...."

    Was aussagt, dass es eben nicht so ist. Saxhornet bestätigt nur Deine Aussage:

    "Die Klangunterschiede entstehen eben nicht durch Undichtigkeiten"

    So habe ich Florian verstanden.

    CzG

    Dreas
     
  3. saxhornet

    saxhornet Experte

    Danke, Andreas, Du hast verstanden was ich sagen wollte. Und ich bin froh, daß es so viele unterschiedliche Firmen gibt, die so unterschiedliche Saxe bauen, gerade was den Klang angeht. Von mir aus könnten es noch mehr sein, die aber mehr wert auf die Mechanikqualität und Langlebigkeit legen dürften, da sind viele Taiwansaxe noch verbesserungswürdig. Auch schade ist, daß Läden trotzdem nur wenige Marken anbieten, was klar ist, da es sich sonst für sie nicht rentiert.

    LG Saxhornet

    LG Saxhornet
     
  4. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    Hallo,

    in dem vorhergehenden Thread las es sich teilweise wie in der mehr oder weniger witzigen Bemerkung über Ärzte, frage 2 Ärzte und du erhälst 3 Diagnosen. Ich, als nicht Profi-Musiker begreife nicht, warum der Gesamtklang eines Saxophons nur aus den Undichtigkeiten herrühren soll. Alle stimmen doch darüber überein, dass es die Kombination aus Sax, Mundstück, Blatt und Spieler (Fertigkeiten und Physiognomie) macht. Wenn man jetzt auf den besprochenen Tests während des Sommerworkshops keine typischen Klänge bei den Ergebnissen für ein Sax ausmachen konnte, warum sagt das dann, dass es die Eigenheiten besser Unterschiede nicht gibt. Siw irken sich in der jeweiligen Kombination nur anders aus. Bei dem Test sind zuviele freie Parameter, als dass er irgendeine Schlussfolgerung über den Eigenklang zuliesse.

    Na ja, ist müssig, ich stimme da eher Saxhornet zu, ausprobieren macht Spass, man lernt dazu und ansonsten weiter üben :). Und jeder Jeck ist anders...

    HG gerhard
     
  5. Rick

    Rick Experte

    Hallo Joe,

    Recht hast Du, denn wenn es so einfach wäre, immer dichte Saxofone herzustellen, dann wäre es schon längst geschehen, stattdessen beschweren sich Sax-Docs über die zuweilen mäßige Dichtigkeit der fabrikneuen Hörner, ohne Nacharbeiten geht da nichts, egal bei welchem Hersteller.

    Und selbst wenn sie zunächst noch dicht sind, ändert sich das im Lauf der Zeit, das kennt man ja.
    Und selbst wenn alle dicht sind, dann gibt es immer noch unterschiedliche Vorlieben in Ergonomie, Optik usw.

    Es gibt ja auch zahlreiche Auto-Marken, teilweise vom selben Hersteller, obwohl die meisten Neuwagen vergleichbar zuverlässig sind und sowieso alle fahren können. :-D

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  6. Rick

    Rick Experte

    Hallo Cedartec!

    Da keine zwei Saxe gleich dicht sind, selbst in derselben Modellreihe desselben Herstellers nicht, muss man sich auf jedes minimal anders einstellen, dies geschieht meistens unbewusst.
    Durch die andere Einstellung im Blasdruck und Ansatz erzeugt man dann wahrnehmbare Klangunterschiede.

    Das war die umstrittene These.

    Da stimme ich mit Dir überein.
    Ich sage ja ebenfalls, dass die baulichen Unterschiede von verschiedenen Saxen, selbst wenn sie irgendwelche feinen Klangunterschiede zur Folge hätten, bei weitem von dem Einfluss durch Spieler, Blatt und Mundstück überdeckt würden und sich deshalb nur marginal auf den resultierenden Gesamtklang auswirken.

    Schöne Grüße,
    Rick
     
  7. saxhornet

    saxhornet Experte

    Das kann sich bei dem einen Spieler stärker und bei einem anderen Spieler eventuell nur marginal äussern.

    LG Saxhornet
     
  8. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    Spannend, spannend.

    Als Quintessenz könnte man mitnehmen:

    Alle Saxophone sind gleich. Manche sind gleicher.

    Gleicher z.B. im Sinne von zu teuer, da in Europa hergestellt. Den Mehrpreis sollte man sparen.

    Gleicher z.B. im Sinne von zu kurzlebig. Zwar billig, da in China hergestellt, werden aber zu schnell undicht.

    Am Gleichsten im Sinne von: Kauft ein Taiwan-Sax. Gute Qualität. Bleibt lange Zeit dicht und klingt genau so gut wie die teuren. Wahrscheinlich sogar besser als die aus China.

    Oder habe ich mal wieder etwas falsch verstanden?

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  9. saxhornet

    saxhornet Experte

    Alle klingen mehr oder weniger wie Saxophone aber nicht alle klingen gleich. Bei manchen sind die Unterschiede stärker, bei manchen schwächer. Nicht bei jedem Spieler und Set Up zeigen sich die Unterschiede in gleichem Ausmaß.

    Das muss Jeder für sich selber wissen. Ich persönlich finde meine Selmersaxe sind jeden Cent, den ich dafür gezahlt habe auch wert.

    Das ist kein Chinaproblem, das kannst Du leider auch aus anderen Produktionsländern haben als Problem.

    Und da kenne ich dann doch viele Kollegen und Instrumentenbauer, die gerade bei Taiwansaxen was die Qualität und Haltbarkeit der Mechanik angeht Probleme sehen. Ich kenne Kollegen, die haben auf einem Taiwanhorn 2 Jahre gespielt und dann war die Mechanik so runter, daß trotz Justierung sie zu laut war und viel Spiel entwickelt hatte. Das darf in 2 Jahren eigentlich nicht passieren. War eine bekannte Marke (nicht Expression, ich kenne leider ausser Rick niemanden, der Expresssion spielt, die Marke ist in Berlin auch allgemein kaum vertreten), die auch nicht so preiswert ist, hängt also auch nicht vom Preis ab.
    Klanglich und von der Ergonomie loben viele Taiwanhörner aber über die Qualität der Mechanik, gerade auch die Langlebigkeit, höre ich häufiger Kritik.
    LG Saxhornet
     
  10. Gelöschtes Mitglied 1142

    Gelöschtes Mitglied 1142 Guest

    So eins hatte ich auch mal. Ein Tenorsaxophon. Die Marke fängt mit "S" an, kommt aus Taiwan und - zumindest mein Exemplar - hatte eine viel zu weiche Mechanik.

    Gruß aus dem Schwarzwald
    Bernd
     
  11. cedartec

    cedartec Ist fast schon zuhause hier

    Hallo Rick,

    Ja, aber letztlich geht es bei den Diskussionen darum wieviel das ausmacht, bzw. welchen Anteil es am Gesamteindruck hat, und da gibt es durchaus verschiedene Ansichten von professionellen Spielern, Sax-Docs usw. das ist ja auch wie im 2ten Teil Deiner Antwort:

    Für Dich "marginal" für andere massgeblich. Wenn es sich um verschiedene Mensuren, Tonlochnetzte usw. handelt, könnte man zumindest, wenn alle Saxophone mit dem gleichen Set-Up von der gleichen Perosn mit einigermassen frischen Blättern gespielt werden im Frequenzspektrum Unterschiede messen oder eben nicht.
    In meiner Erfahrung würde ich dazu tendieren es eher als massgeblich denn als marginal ansehen, aber ich bin kein Profi. Aber in allen Fällen geben ja alle ihre subjektiven Erfahrungen und Eindrücke wieder, manche halt auch mit unterschiedlich Versuchen sie als Allgemeingültigkeiten zu präsentieren.

    Da gibt es wohl noch viel Forschungsbedarf :).

    HG, gerhard
     
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