Coolie hat völlig Recht, das ist eindeutig die Ballade "Chelsea Bridge" von Billy Strayhorn in einer ungewöhnlichen "funky" Version - mit Hoagy Carmichael, der Hits wie "Georgia On My Mind" oder "Stardust" schrieb, hat das nichts zu tun! Zum Vergleich eine der ältesten und schönsten Interpretationen mit Ben Webster und Gerry Mulligan von 1959: http://de.youtube.com/watch?v=PC2ZiwC59sQ&feature=related (Übrigens spielt Michael Erian da sehr schön auf dem Tenor Sax - aber warum muss er dauernd beim Spielen in die Knie gehen? Das machen viele studierte Jazzer - lernt man das an der Hochschule???) Schönen Gruß, Rick
meiner unmaßgeblichen meinung nach macht der gitarrist alles kaputt, weil er viel zu laut bellend seine sicherlich schönen und modulierenden akkorde einwirft, typische e-strom-musiker-krankheit. es gibt kein laut und leise. wenn er seine solo hat, wäre das gut. aber er bellt durchs ganze stück. i am so sorry nimo auch mit strom: http://de.youtube.com/watch?v=WEeti17Y2sM&feature=related
Ich hab jetzt mal ein bisschen bei YouTube rumgeschaut, was die "Alten Meister" so machten: Man kann sich ja ruhig mal etwas bewegen beim Spielen wie John Coltrane, oder sogar heftig schaukeln wie Sonny Rollins, muss ja nicht immer steif rumstehen wie Stan Getz, aber diese ständigen Kniebeugen mancher aktueller Saxer sehen einfach albern aus! Schönen Gruß, Rick
Habe mir das Stück gerade angehört und ebenso empfunden: Wer schaltet denn endlich mal den Gitarristen ab. Der Saxophonist macht mir aber auch nicht den Eindurck als fühle er sich 100% wohl. cheers Mo
Nun ist aber Gitarrist Christian Havel der Bandleader, deshalb spielt er auch die führende Rolle. Er ist also nicht bloß ein Begleiter, sondern dominiert das Geschehen - für die Lautstärke-Balance dürfte allerdings der Tontechniker am Mischpult verantwortlich gewesen sein, vielleicht war der ja zusätzlich noch Gitarren-Fan (und Sax-Hasser)? Ach, Du meinst, daher kommen seine Kniebeugen - vielleicht wollte er ja rasch mal wohin? (Okay, das war jetzt SEHR böse, ich geb's ja zu, aber es sieht nun mal albern aus, finde ich...) Grüße, Rick
Miles Davis war auch Bandleader und hat das Geschehen nicht so dominiert. Vielleicht ist das auch der Unterschied. Miles wurde richtig berühmt, von und über Christian Havel höre und lese ich nicht so viel. Andere Bandleader wie Herbie Hancock, Pat Metheny, Michael Brecker, John Coltrane, Wayne Shorter, Joe Zawinul dominieren nicht die ganze Zeit. In ihren Solos/Soli (as you like it) natürlich, aber nicht ständig. Auch von denen hört und liest man mehr. Nein, ich finde auch was der Gitarrist und wie er es spielt paßt nicht. Ist aber meine persönliche Meinung, also jetzt bitte nicht anfangen verbal wie wild auf mich einzudreschen. Und dafür kann Ms/Mr. Mischerfrau/-mann nun nichts. Über die Kniebeugen könnte, muß man aber nicht, sich jetzt streiten. Passiert mir auch hin und wieder wenn ich richtig im Element bin und mich in die Sphären des Abgehens und Abdrehens während eines Solos bewege. Ich beziehe mich hier mehr auf die nonverbale Kommunikation. Cheers Mo
Berühmt oder nicht... der C.Havel ist eindeutig zu laut im Vergleich zu den Anderen. Über die Interpretation lässt sich sicherlich streiten. Dadurch das der C.Havel alle Voicings sehr kurz und rythmisch verfasst fehlt meines Erachtens ein wenig die Harmoniedecke. Das ist aber nur meine Meinung. Ist aber auch nicht einfach, wenn nur Gitarre und Drums dabei sind. Den Saxer finde ich eigentlich nicht schlecht. Über die Bewegungsabläufe beim Solo würde ich nichts sagen...da fass ich mich lieber an der eigenen Nase und bin froh das nicht immer einer mit der Kamera dabei wenn ich auf der Bühne stehe...ob nun Situp oder Geburtswehenface...da ist alles drin. Verbuche ich unter künstlerischen Freiheit. Aber der C.Havel ist eindeutig zu sehr mit seiner Begleitung im Vordergrund, bzw. er vergisst wohl seinen Level von Solo auf Begleitung umzustellen.
Ja, ich verstehe eure Aufregung... Der gute Mann an der Gitarre ist tatsächlich nervig! Ich denke das dass ein Problem des abmischens ist, denn der Kollege an der Drumkiste ist auch lauter als der Saxer. Vllt. hätte der Saxer auch etwas näher ans Mikro ran gekonnt, und ob das Mikro optimal für Sax ist sei auch mal eine Überlegung Wert. Grüße Ten.
Hallo Mo, ich will da auch gar nicht streiten! Aber das ist ein Thema, das man sich bewusst machen sollte - die unwillkürlichen Bewegungen beim Spielen, gerade, wenn es "abgeht". Viele Zuschauer können die Qualität einer solistischen Darbietung nicht kompetent beurteilen, aber sie können SEHEN. Darüber muss man sich im Klaren sein, gerade auch als Profi, denn die "Show" gehört nun mal auf der Bühne dazu, ganz egal, ob man das persönlich gut oder schlecht findet. Es besteht ein Unterschied darin, ob man auf der Bühne oder im "Stillen Kämmerchen" spielt, das Publikum will unterhalten werden und denkt sich seinen Teil, ob man will oder nicht. Ich habe schon manches Mal als Zuschauer bissige Kommentare von den anderen Gästen über besonders auffällige "Bühnenverrenkungen" zur Kenntnis genommen, das dürfte als Warnung genügen! Diese Tatsache sei einfach mal allen "Fußscharrern", "Rumpfkreisern" (besonders beliebt bei Klarinette, Querflöte und Sopran-Sax) sowie "Kniebeugern" ins Poesiealbum geschrieben. (Zumindest, wenn sie Musik auch mit dem Hintergedanken ausüben, auf das andere Geschlecht Eindruck machen zu wollen...) Und die Cracks wie Miles Davis, Herbie Hancock, John Coltrane, Michael Brecker oder Wayne Shorter haben alle auf der Bühne eine gute Figur gemacht, das sollte Ansporn genug sein. Beste Grüße, Rick
... warum die ganze aufregung? jetzt habe ich mir mal das ganze stück reingezogen. das der gitarrist zu laut ist ist in diesem fall sicher der techniker "schuld" bzw. der saxman hätte dichter ans micro gemusst. thats live! so isses baby... gruss herb
Hi Rick, ich gebe Dir völlig Recht bzgl der Kniebeugen und eine gute Figur auf der Bünhne machen. Werde mir Deinen Rat mit dem Bewußtmachen sicher zu Herzen nehmen. cheers Mo
Freut mich, Mo! Ich selbst bin da natürlich keine Ausnahme, allerdings hatte ich zum Glück immer Kollegen, die meine schlimmsten "Marotten" rücksichtslos kommentierten. Grüße, Rick
Zum Gitarristen Christian Havel: Ich war vor zwei Jahren mal eine Woche lang an einem Workshop in Österreich (Jazz & Wine Poysdorf) und habe ihn dort als Lehrer und jeden Abend als Musiker erlebt. Er ist ein ausgezeichneter Lehrer und phantastischer, durchaus einfühlsamer Musiker. Wenn er auf YouTube so nervt, so liegt das mit grosser Wahrscheinlichkeit am Tontechniker und nicht am Gitarristen.
Genau. Ein Auftritt auf großer Bühne mit P.A. ist eine spezielle Situation und nicht mit einem Club-Gig zu vergleichen, denn der Musiker hat KEINERLEI Kontrolle über die Saal-Lautstärke, da er über die Monitore eine KOMPLETT ANDERE Abmischung mitbekommt. Man ist auf Gedeih und Verderb dem Mixer (gern wird das "M" durch ein "W" ersetzt) ausgeliefert. Es gibt immer 4 Möglichkeiten: 1. Bühnensound mies, Saal-Sound mies. 2. Bühnensound mies, Saal-Sound exzellent. 3. Bühnensound exzellent, Saal-Sound mies. 4. Bühnensound exzellent, Saal-Sound exzellent. (Möglichkeit 2 ist selten, 4 kommt praktisch niemals vor.) Und selbst wenn man während des Sound-Checks noch im Publikumsraum stand und dort alles okay fand - beim Auftritt wird garantiert ALLES anders. Grüße, Rick
Rick von Bracken schrieb: Ich denke das hängt auch mit der Größe des Publikums zusammen. Je mehr Leute, umso mehr Sound wird geschluckt und vice versa. Cheers Mo
Hi TootSweet, ich habe mir das Stück noch einmal anghört. Es ist für mich auch "was" und "wie" der Gitarrist spielt. Also die Lautstärke ist das eine, aber die Performance das andere. Mein Höreindruck möchte aber weder seine didaktischen, noch seine musikalischen Qualitäten schmälern, denn andere Leute finden gerade das, was ich an seinem Spiel bemängel vollkommen gut und genial. Es mag auch nicht jeder Miles Davis´Musik. Ich liebe sie. Kann, muß man sich aber nicht drüber streiten. Cheers Mo
Richtig, Mo, anwesende Personen ändern die Resonanz des Raumes. Außerdem gewöhnen sich die Ohren an Lautstärke, dann braucht man subjektiv mehr "Power", damit es noch "drückt" - ein altes Disco-Problem! Besonders schwierig wird es bei Festivals, wenn mehrere Ensembles hintereinander auf der selben Bühne auftreten. Die Techniker BEHAUPTEN zwar, sie könnten sich die jeweiligen Einstellungen aus dem nachmittäglichen Soundcheck merken... (Da habe ich schon erlebt, dass kurz vor Show-Beginn ein Techniker mein Sax anstarrte und meinte: "Hast Du nicht vorhin noch Trompete gespielt, oder war das bei den anderen?") Und dann wird natürlich noch während des Konzerts an den Reglern rumgespielt, dass es nur so eine Freude ist! Oft bekommen sie erst nach gefühlten 10 Minuten mit, dass man gerade ein Solo vorträgt, und ziehen einem das Mikro wenigstens noch zum Schlusston hoch. Jeder Mixer hat seine Lieblingsinstrumente - und welche, die er gar nicht leiden kann. Pech, wenn es sich - wie erwähnt - um Gitarrenfans und/oder Sax-Hasser handelt. Sehr schön auch bei großen Bands, wo sie erst gegen Ende des zweiten Sets merken, dass zum Bläsersatz nicht nur Trompete und Posaune, sondern auch Saxofon gehört. (Die Backgroundsängerin ist inzwischen heiser - die wurde ebenfalls übersehen...) Schönen Gruß, Rick