Wie lange kann man am Stück ein Blatt spielen? Holz und Plastik.

Hei Leute,

ich habe jetzt schon verschiedene Blätter getestet und bin jetzt bei Holz in Form von Vandoren 3 V16, java red, java green gelandet und komme mit diesen Stärken soweit auch gut klar. Daneben habe ich noch ein Legere Studio Cut 3 in Gebrauch.

So weit so gut, aber: Egal was ich spiele, nach einer Stunde schlafft das jeweilige Blatt ab, dh. einzelne Töne, die vorher problemlos gingen, hängen plötzlich, blockieren oder der Ton wird zu hoch. Gilt auch für Plastik Legere!

Ist das normal? Kann man nur eine Stunde vernünftig am Stück spielen und und muss dann das Blatt wechseln oder pausieren, bis es sich wieder erholt hat? Vielleicht kapiere ich hier was nicht, dachte eigentlich bei Holz wird es wohl so sein, aber bei Plastik nicht.

Grüße
Stefan

 

Moin,

ich vermute mal stark, nicht das Blatt schlafft ab, sondern Du, und dann verkrampfst du. In der Folge kommen die Töne nicht mehr richtig, bzw. werden zu hoch.

Mach mal 15 min Pause und dann kannst du bestimmt wieder spielen, wenn auch sicher nicht wieder 1 Stunde.

Gruß,
Otfried

 

Würde ich auch vermuten....Der Ansatz macht schlapp...

CzG

Dreas

 

Ich kann mich den anderen nur anschliessen. Es ist zu vermuten, daß es am Ansatz liegt. Manchmal kann es aber sogar am Horn liegen (Mechanik nicht ganz ok und beim Spielen verschiebt sich was, Undichtigkeiten entstehen).
Probier doch mal aus auf ein neues Blatt zu wechseln, wenn das Phänomen auftritt und schau dann ob es beim neuen Blatt genauso auftritt oder wirklich nur bei Blättern, die Du schon 1h gespielt hast.

Lg Saxhornet

 

Okay, ihr meint also, es liegt nicht am Blatt. Könnt ihr mir sagen, wie lange ihr schon am Stück mit einem Blatt gespielt habt? Würde mir schonmal helfen. Vielleicht liegt es ja auch bei mir daran, dass dann zuviel Spucke im Mundstück ist, abgesehen vom schwächelnden Ansatz.

Ob das Blattwechseln was bringt, das werde ich demnächst ausführlich testen. Ich habe bisher aber nur ein einziges Kunststoffblatt. Deswegen wird das nicht sobald sein, muss bis zur nächsten Unterrichtsstunde warten, um weitere ausprobieren zu können, sonst wird das zu teuer.

Grüße
Stefan

 

Normalerweise sollte man ein abendfüllendes Programm durchspielen können, ohne das Blatt wechseln zu müssen. Es sei denn, es ist kaputt. Aber das würde ich hier mal ausschließen.

 

Also ohne Absetzen so ca.1,5 bis 2 Stunden. Mit kurzen Pausen 5-6 x 50 Minuten. Manche Blätter werden mit der Zeit durchaus weicher und es kann durchaus passieren, daß ein Blatt nach 1-2h kollabiert, sowas kommt vor, aber meist beim längeren Spielen mit sehr hohen Lautstärken und gegkoppelt mit einem Nachlassen des Ansatzes und der Stütze. Auch dürfte dieses Phänomen nicht mit jedem Blatt auftreten.

An der Spucke wird es nicht liegen.

Versuch doch den Wechsel erstmal beim Holzblatt, dann sind wir schon einen Schritt weiter. Schlafft das eine ab, nimm ein anderes und sag was passiert.

Lg SAxhornet

 

Also, ein Blatt hat mir noch nie eine zeitliche Begrenzung gesetzt, mein Ansatz macht vor dem Blatt schlapp.

mein längstes Spielen am Stück?
19:00 - 1:30 also 6 1/2h, allerdings genügend Päuschen dazwischen.

 

Mein wohl längster Auftritt ging 9 Stunden, ebenfalls mit (eher kürzeren) Pausen dazwischen, eine Gartenparty im Trio (Sax/Gitarre/Kontrabass), nicht nur dezenten Dinner-Jazz, sondern gerade gegen später auch viel Rock'n Roll und ähnliche Partymusik (Ende der 1980er Jahre).

Mein Blatt hielt gut durch, aber mein Ansatz taugte in den letzten Sets nix mehr, keine Kraft in den Lippen, gerade beim anstrengenden "Honking".
War dem Publikum aber egal, super Stimmung, nur wie so oft mies bezahlt (Kumpel des Gitarristen => Freundschaftspreis).


Schöne Grüße,
Rick

 

Wie lange spielst du denn schon Sax? Übst du jeden Tag? Wie lange übst du am Tag?

Gruß, Mischa

 

Wie lange so ein Blatt hält, hängt auch davon ab wie neu es ist. Bei ersten Mal spielen saugt es mehr Feuchtigkeit auf und wird dann nach 20 Minuten schlaff. Wenn es erst einmal eingespielt und am besten versiegelt ist,sollte eine Stunde schon gehen.

Das Nachgeben von Plastikblättern habe ich auch schon beobachtet. Das die länger halten als mehrere Holzblätter für das gleiche Geld, halte ich für ein Marketing Märchen

 

Hi,

ist es nicht, können ich und viele andere Kunststoffblattspieler bestätigen. Bei mir hält ein Fibracell bis zu 4x länger als ein Holzblatt. Ein Vollkunststoffblatt (BARI) hält bis jetzt bei mir am längsten.

Übrigens: Liegt bestimmt nicht an den Blättern, sondern am Ansatz und ist einfach ganz normal. Zwischendrin 5 Minuten Pause und Lippen entspannen, dann kann man auch ohne Probleme einen 5 Std. Gig spielen

Mit den Blättern ist das sowieso eine Geschichte für sich
[img width=300]http://www.musicomic.com/wp-content/uploads/2014/03/03-reed_rage.jpg[/img]

 

Die Aussage war ja auch "länger als mehrere Holzblätter für das gleiche Geld". Also wenn das Kunststoffblatt 10x so viel kostet wie ein Holzblatt, muß es zumindest 10x so lange halten, damit sich das amortisiert. Nicht 4x so lange.

Ich spiele selbst Légère Blätter und ich habe in 5 Jahren 2x ein "Classic" und 1x ein Signature gekauft. Gut, ich spiele nicht täglich 5 Stunden damit, aber ich habe nicht den Eindruck, dass meine beiden letzten Blätter bald aufgeben wollen und die habe ich mindestens schon 2 Jahre im Einsatz. In der gleichen Zeit habe ich wenigstens 30 Vandoren-Classic verbraucht.

Ich bin zufrieden, aber wie die Amis sagen: "Your mileage may vary"

 

Seit ich meine Bahnöffnung und die Blätter so abgestimmt habe, dass ich erst nach einer Einspielzeit von einigen Stunden länger entspannt spielen kann, halten die Blätter sehr lange. Und das auch über Stunden am Stück.

Andreas

 

Hallo Stefan,
wie bei vielen Beiträgen die hier diskutiert werden liegt es zum Schluss oft am Ansatz, der mitgebracht bzw. sich erarbeitet wurde. Meine Erfahrung ist, dass ich nur sehr selten ein Blättchen während des spielen wechseln müsste. Und wenn, dann war es kaputt, das heißt im vorderen Bereich gebrochen. Ansonsten hab ich auch schon Stunden lang, sei es zur Tanzmusik oder zur Probe, mit dem selben Blättchen gespielt und habe in der Regel keine Probleme. Außer das nach 2 Stunden dauer spielen der Ansatz nachlässt. Übrigens ich schreib hier über Holz Blättchen, mit Kunststoff habe ich noch keine Erfahrung.

Herzliche Grüße

Andreas

 

Hmmmmmm....

macpoms Äußerung, mache mich nachdenklich.
ich verbrauche heute wesentlich (!!!) weniger Blätter, als in meiner blutigen Anfängerzeit. Das einzelne Blatt hält sehr viel länger, obwohl ich mehr spiele.


warum???
1. Ich puste gleichmäßiger???
2. Das allgemeine handling (ein- und ausspannen) ist geübter????
3 die mpc blatt kombibation ist besser

Andere theorien??

 

- die einspieltheorie: am anfang ein paar minuten, und dann pro blatt langsam steigern....

dann halten die blätter extrem lang. zumindest meine erfahrung.

- und vorallem rotation, hab 8 blätter im rotationsverfahren, parallel werden 2 blätter sachte eingespielt, die wandern dann in die box der 8 blätter wenn eins aufgibt

- vandoren-theorie: funktionieren bei mir nicht mehr, sehr kleine ausbeute pro schachtel, machen sehr schnell schlapp

bei mir geht rigotti queens bzw. gold am besten

 

Hei,

also nach meiner gestrigen Unterrichtsstunde bin ich ein wenig schlauer geworden und nach euren Antworten selbstverständlich auch. Es liegt wohl auch an meinem Ansatz, aber nicht nur allein daran. Die Holzblättchen quellen auf und saugen sich voll, v.a. wenn sie wie in meinem Fall sehr neu sind, werden nach einer Stunde auch deutlich schlapper; laut meinem Lehrer ist eine Stunde auch das Maximum für ein Holzblatt. Es sagt auch, dass so manche Profi-Saxonphonisten bei einem Auftritt das Blatt nach spätestens einer halben Stunde wechseln.

Das Legere-Blättchen reagiert sensibler auf den Lippendruck als mein Java Grün und ist nach einer Stunde Dauerspiel auch weicher als zu Beginn. Das ist jetzt aber meine eigene Erfahrung und wenn dann der Lippendruck nicht mehr so präzise wie am Anfang kommt, dann gibts auch meine Probleme. Ist jetzt sehr subjektiv: Für mich hilft es, wenn ich wieder mal im Übewahn bin, das Blättchen nach einer halben Stunde zu wechseln. Vielleicht ist es dann aber auch nur die Zwangspause, die durch das Umstecken entsteht, die eine Besserung verursacht? Das werde ich noch genauer beobachten.

Ich bin noch begeistert, spiele und übe seit vier Wochen fast jeden Tag eine Stunde, wenn man mich lässt. Manchmal auch leicht drüber, daher meine ursprüngliche Frage. Mein Umfeld reagiert besonders genervt, wenn die Töne dann nicht mehr kommen wollen und ich trotzdem immer noch übe

Es ist jedenfalls sehr interessant, dass manche hier offensichtlich mehrere Stunden mit ein- und demselben Blatt spielen. Also muss es wohl an mir liegen.

Grüße
Stefan

 

Hab' ich noch nie gesehen..


Cheerio
tmb

 

Das mag stimmen wenn es ein vollkommen neues Blatt ist aber es trifft so nicht auf ein eingespieltes Blatt zu. Da kann es bei zwar auch mal passieren, ist aber nicht die Regel, sondern eher die Ausnahme. Ich spiele stundenlang auf dem gleichen Blatt. Wie es die anderen schon gesagt haben, wichtig ist es ein neues Blatt korrekt einzuspielen bevor man es in den normalen langen Gebrauch nimmt.

Erlebe ich in meinem Kollegenkreis von Profimusikern nur wenn das Blatt einfach nicht will und Schrott ist. Bei einem guten Blatt wechselt keiner. Ich als Berufssaxer wechsel auch live nur dann, wenn das Blatt sich beim Spielen als Schrott erweist oder gerade dabei ist zu sterben. Das habe ich aber bei Livekonzerten so gut wie nie machen müssen.

Es wird dein Ansatz sein und ich befürchte, daß Du beisst und zu stark drückst (Kiefer, Lippen), denn dadurch können Blätter ihr Spannkraft schneller verlieren, genauso wenn Du viel sehr laut spielst.

Lg Saxhornet